Baubericht: 3D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antrieb

  • Liebe Feldbahngemeinde,

    heute habe ich wieder endlich etwas aus der Praxis zu berichten. Ganz langsam nimmt die Lok Nr. 1 Gestalt an. Für mich ist es immer wieder schön, wenn man dann endlich das, was man sich als Zeichnung ausgedacht und vermessen hatte, in der Realität zu sehen bekommt. Hier habe ich die Blechteile begonnen zu verlöten. Das Gehäuse ist locker aufeinander gelegt, es wird natürlich noch verputzt, gebogen und genau zusammengefügt. Der Zusammenbau war bis hierher einfach, weil kleine Aussparungen und "Nasen" an und in den Blechen die Position bestimmen.

    Das SB-Fahrwerk wird, wie ich schon beschrieben hatte, eine Baugruppe mit Zylindern, Steuerungsträgern und Steuerung werden. Die nächsten Bauschritte bestehen in der Fertigstellung der auf diesem Foto abgebildeten Baugruppen und dem Urmodellbau für die Stehkesselbestückung. Einige dieser Kleinteile habe ich schon fertig:

    Dann kann es auf die Zielgerade gehen.

    Immer Spass am Hobby wünscht
    Joachim

  • Liebe Feldbahngemeinde,

    nach einer kleinen Urlaubspause geht es mit dem Bau von Kleinteilen weiter. Der zeitraubende Teil des Projektes ist nun (Gott sei dank) abgeschlossen. Die Wasserstandsanzeige ist zusammengelötet und wartet auf den Einbau.

    Noch ist das Ventil geschlossen.

    Hierfür brauchts 18 Einzelteile, die verlötet werden wollen. Am besten ist, die Teile passen vor dem Löten gut zusammen, damit nicht alles voneinanderfliegt.

    Bei diesem Teil sind es exakt auch 18 Teile. Besonderes Kopfzerbrechen hat mir der Sockel gemacht. Für die Nachbildung der Federn habe ich die Gewinde kleiner Messingschrauben verwendet.

    Für die Vitrine werden die Kadee-Kupplungen abgeschraubt und diese aus 14 Teilen zusammengebackenen Kupplungen montiert.

    Immer Spass am Hobby wünscht
    Joachim

  • Liebe Feldbahngemeinde,

    nachdem nun einige Vorlagen aus Messing zur Feingiesserei gewandert sind (Beispiel):

    ......habe ich eine Zwangspause und ich versuche mich gerade beim Abformen des Stehkessels in Weissmetall. Einige Erfahrungen konnte ich schon beim Bau meiner Max Orenstein 173 machen. Der Stehkessel wird als Urmodell abgeformt. Gut zu sehen ist, wie die Details sehr gut im Silikon abgebildet werden. Die Kanäle für den Zufuss des Weissmetalles und die schmalen Kanäle für die Anfuhr der Luft müssen noch freigeschnitten werden. Die Lage des Urmodelles in der Form wurde so gewählt, dass die auftretenden Kräfte beim Schleudergiessverfahren das Befüllen des Holraumes begünstigen. Die kleinen "Körnungen" werden dann gebohrt und mit sehr feinen Modellbauschrauben bestückt. Bei der Anzahl der Bohrungen ist die Arbeit in Weissmetall einfacher und kostet nicht so viel Zeit und Nerven wie das in Messing der Fall ist. Zugegeben: wenn ich den Aufwand einmal beim Urmodell gemacht hätte, dann würde ich den Aufwand beim Bestücken der Kopien sparen, aber ich hatte einfach keinen "Bock" über 50 Bohrungen (0,3mm) in Messing zu setzen!

    Immer Spass am Hobby wünscht
    Joachim

  • Liebe Feldbahngemeinde,

    mit neuer Energie geht es mit dem Bau der Lok 1 des FFM Spur 0 weiter. Der Stehkessel ist probeweise bestückt. Die Teile aus Messingfeinguss müssen noch ausgerichtet und fixiert werden. Der Grundkörper besteht aus geschliffenem Weißmetall, er wird noch durch gedrehte Mikroniete ergänzt. Das Bohren der Löcher für die Mikroniete ist nichts für schwache Nerven. In Messing hätte ich das nicht erleiden wollen, in Weißmetall kann man es gerade so aushalten (vom Verlust eines 0,4mm Bohrers mal abgesehen). Eine niedrige Drehzahl und Geduld sind gefragt.Die Mikroniete sind bekanntermaßen nicht ganz billig. Eine richtig gute und preiswertere Variante zur Nachbildung der Niete ist mir aber bisher nicht über den Weg gelaufen. Der Stehkessel ist innen ausgefräst, damit der Digitalbetrieb als Option möglich ist.

    Auch im neuen Jahr wünsche ich allen immer Spass am Hobby


    Joachim

  • Der Grundkörper besteht aus geschliffenem Weißmetall, er wird noch durch gedrehte Mikroniete ergänzt.

    Hallo Joachim,

    wie schon einen Beitrag vorher beeindruckt mich die Oberfläche des gegossenen Weißmetallstehkessels. Du schreibst von "geschliffenem Weißmetall".
    Mit welcher Technologie erreichst Du so eine Qualität?
    Beindruckend immer wieder deine Präzision bei der Herstellung der kleinen Zurüstteile oder der Bohrungen für die Niete.
    Und dann freut mich ganz außerordentlich, daß Du dich zum Aufbau einer HP entschlossen hast. :klatsch: Endlich kann man sich mal einen Überblick über deine
    hochwertigen Modelle verschaffen und es geht nicht so viel in den Forenbeiträgen unter. Man kann mal nachlesen oder sich Anregungen holen.
    Toll gemacht! Ich hab schon ein Lesezeichen gesetzt, damit mir nichts verloren geht.

    Gruß, Peter

  • Hallo Peter,

    es freut mich besonders, wenn Fragen zur Technik oder Technologie gestellt werden. Zum Stehkessel aus Weissmetall: das Urmodell und die Gießform hatte ich schon weiter vorn gezeigt. Der Abguss in Weissmetall erfolgt im Schleudergussverfahren. Die Fliekräfte führen neben dem vollständigen Befüllen der Hohlräume leider auch zu leichten Verformungen, die Form ist ja aus Silikonkautschuck und gibt ein wenig nach. Das Werkstück hat ja ein gewisses Volumen. Ganz anders ist es bei filigranen und kleinen Teilen in den kleineren Modellmaßstäben. Das Ergebnis ist ein Stehkessel, dessen Vorderwand nicht ganz eben ist. Hier kommt nun das Schleifen in's Spiel. Zunächst kann man mit einer eben auf dem Tisch liegenden Feile beginnen, das Werkstück über diese zu führen. Achtung ! das Werkstück darf nicht kippen. Wenn eine ebene Vorderseite des Stehkessels erreicht ist, erfolgt das feinere und abschließende Bearbeiten der Fläche. Hierfür eignet sich feines (600 bis 1000) Schleifpapier. Dieses wird wieder auf eine ebene Unterlage gelegt. Das Werkstück wird so über das Schleifpapier geführt, das es nicht kippt, sonst werden die Kanten beschädigt, es entsteht dann keine saubere und ebene Fläche. Beim Weissmetall muss man wissen, dass die Schleifwerkzeuge leicht mit abgeschliffenen Material zugesetzt werden. Feilen werde mit einer Bürste immer wieder gereinigt, Schleifpapier wird gewechselt. Falls mit man Maschinenunterstützung arbeitet: unbedingt mit niedrigen Geschwindigkeiten hantieren !

    Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere mit meinen Hinweisen etwas anfangen kann. Vielleicht gibt es ja auch mal Bilder, von dem, was da entsteht.

    Immer Spass am Hobby wünscht
    Joachim

  • Liebe Feldbahngemeinde,


    trotz herrlichen Winterwetters habe ich mir Zeit genommen an meiner Lok weiter zu bauen. Hier ist ein kleiner Arbeitsnachweis.

    Sie bekommt langsam ein Gesicht. Der (noch) sichtbare Motor wird nach
    der vollständigen Bestückung nicht mehr so ins Auge fallen. Die
    Nachbildung der Schrauben und Niete ist immer so eine aufwändige Sache.
    Bei den Nieten hat man ja immer die Wahl: Decals, Bestückung mit
    gedrehten Nieten aus Messing, die Benutzung einer Prägeeinrichtung oder
    eben der Abguss vom Urmodell. Teilweise habe ich mir die Arbeit auch
    erleichtert, indem ich die Bestückung nur beim Urmodell machen musste.
    Im Foto sind beide Varianten zu sehen: Messingfeinguss und
    Einzelfertigung der bestückten Teile. Ich finde die Nachbildung der
    Schrauben und Niete bei den Abgüssen können sich sehen lassen. Die im
    Kreis angeordneten Schrauben mit Bolzen am Zylinder vorn sollen ein
    Beleg dafür sein. Nietbänder (Decals) habe ich nicht verwendet, die
    Trägerfolie fällt bei einer guten (sprich dünnen) Lackierung auf. Die
    Treib- und Kuppelstangen sind aus 2 Lagen geätzten Blech entstanden, an
    den Innenseiten sind kleine Kanäle halb geätzt, in die die Schafte der
    Modellbauschrauben gelötet sind.


    So, genug gefachsimpelt


    Immer Spass am Hobby wünscht

    Joachim

  • Liebe Feldbahngemeinde,

    Inzwischen sind 4 Wochen vergangen, indenen ich mich mit der Vervollständigung des Fahrwerkes beschäftigt habe. Das Spur Null Modell hat zwar ein stattliches Gewicht und ist im Vergleich zu dem H0f-Fahrzeug beinahe ein Riese, aber dennoch sind die beweglichen Teile für die Steuerung nicht leicht zu bauen. Als Beispiel habe ich mal die Drehteile für die Gegenkurbeln abgebildet. Die bestehen aus jeweils 3 Teilen.


    Aufgesteckt auf die Hinterachse sieht das dann so aus:


    Die Kreuzköpfe und die Gleitschienen sind aus Ätzteilen entstanden.


    Es grüßt
    Joachim

  • Liebe Feldbahngemeinde,


    Es ist geschafft!


    Nach einer Bauzeit von mehr als 15 Monaten sind nun endlich alle Teile an ihren Platz. Es fehlt nur noch die Farbe. Insgesamt habe ich den Aufwand für dieses Projekt etwas unterschätzt. Als Herausforderung würde ich die Konstruktion, die Fertigung und das Richten der Steuerungsteile bezeichnen, hier muss alles leicht laufen, damit das SB-Fahrwerk trotz der etwas größeren Räder seinen Dienst tut.

    Ein kurzer Bildbericht vom unlackiertem Fahrzeug:




    Wenn die Farbe drauf ist, melde ich mich wieder. Der Schlitz am Führerhaus wird zuvor aber verspachtelt !

    Über Antworten würde ich mich freuen.


    Modellbauerische Grüße
    Joachim