Ungarn: Schmalspurbahn Felcsút - Felcsúti kisvasút

Hallo,

für alle Interessierten habe ich auf meiner Homepage einen Bereich über die Felcsúter Bahn eingerichtet.

Es findet sich dort nun das neueste Bildmaterial und eine kleine Fahrzeugstatistik habe ich auch eingefügt, welche sicherlich noch um weitere Informationen ergänzt wird.

Bahn nach Oroszlány
Bitte die dort die Unterseite 'Felcsút' anklicken und ihr kommt direkt zur Felcsúter Bahn.

Vielen Dank für euer Interesse.

Gruß, René

Hallo,

vor wenigen Tagen konnte man der ungarischen Presse entnehmen, dass die Verlängerung der Felcsúter Schmalspurbahn von Bicske nach Etyek nicht gebaut wird. Im Programm 'das Herz Pannoniens', welches der touristischen Entwicklung der Region dient, ist der Aufbau dieses Abschnittes nicht mehr enthalten. Trotzdem werden mehrere Milliarden Forint für andere Projekte des Programms zur verfügung gestellt.

Als Grund für die Nichtrealisierung wird angegeben, dass die geplante Strecke zu etwa 88 Prozent über privates Land führen würde. Während man sich mit den meisten Grundbesitzern hätte einigen können, hat ein Grundbesitzer den entsprechenden Verkauf seines Bodens kategorisch ausgeschlossen und entsprechenden Protest organisiert. Aus diesem Grund wurde das Projekt des Neubaues der Bahnstrecke aufgegeben.

Nicht betroffen von dieser Entscheidung ist der Wiederaufbau der Strecke zwischen Bicske und Felcsút, da diese Strecke ja schon von der Akademie erworben wurde (Bicske - Felcsút - Lovasberény).

Gruß, René

Hallo,

der Bürgermeister von Felcsút sagte in einer Bürgerfragestunde, dass mit der Felcsúter Schmalspurbahn in diesem Jahr etwa 50.000 Fahrgäste gefahren sind. Er kündigte an, dass die Bahn in den nächsten Jahren in Richtung Vértesacsa verlängert werden soll, da eine Verlängerung der Bahn nach Etyek am Widerstand eines Grundbesitzers gescheitert ist. Die ehemalige Normalspurstrecke von Bicske nach Vértesacsa wurde im Jahr 2007 von der Puskás-Akademie erworben. Die Schmalspurbahn soll um zwei bis drei Stationen erweitert werden. In Vértesacsa wäre mit einem Bahnhof direkt neben dem Acsa-See ein attraktiver Endpunkt der Bahn zu realisieren. Außerdem möchte man die Bahn natürlich weiterhin nach Bicske verlängern, da eine Anbindung an die Hauptstrecke Budapest - Wien das Potential der Schmalspurbahn erheblich steigern würde. Die Verlängerung der Bahn ist für das Jahr 2018 geplant.

Bei der Planung zum Aufbau der Strecke als Schmalspurbahn ist mit durchschnittlich 28 täglichen Fahrgästen kalkuliert worden. In den Monaten September und Oktober wurden pro Monat durchschnittlich 2250 Fahrkarten verkauft.

Gruß, René

Hallo,

hier noch eine Übersicht über die Anzahl der verkauften Fahrkarten (Eladott jegyek) an den einzelnen Tagen der Monate September und Oktober 2016. Wie man sieht, war der Oktober zeitweise ein sehr schwacher Monat mit insgesamt 6 Tagen ohne Fahrgastaufkommen. Man kann sehr gut die Lage der Wochenenden in den Verkaufszahlen erkennen, während von Mo - Fr das Aufkommen doch deutlich reduziert ist.

Gruß, René
Weitere Informationen:
http://www.bahn-oroszlany.repage2.de

Hallo,

was ich noch vergessen habe, in dieser Dokumentation zu berichten, ist, dass die Felcsúter Bahn auch in den Wintermonaten verkehrt. Vom 02. November 2016 bis 30. April 2017 verkehren die Züge jedoch ausschließlich an den Wochenenden auf der Strecke.

(Quelle: Felcsúter Schmalspurbahn)

Gruß, René

Hallo,

die Regierung hat nun beschlossen, die Schmalspurbahnen in zwei Abschnitten finanziell zu fördern. Die Ausschüttung der ersten Summe von 4,8 Milliarden Forint soll dem Ausbau und der Förderung der Schmalspurbahnen in Lillafüred, Gyöngyös, Királyrét, Debrecen (Zsuzsi Vasút) und Kemence dienen. Die Ausschüttung der zweiten Summe von 5 Milliarden Forint soll zur Wiederinbetriebnahme des Streckenastes nach Csisztafürdö der Schmalspurbahn in Balatonfenyves und zur Erweiterung der Schmalspurbahn von Felcsút nach Bicske verwendet werden.

Gleichzeitig soll auch die Anschaffung einer neuen Fahrzeugflotte für alle Schmalspurbahnen (außer Museumsbahn Kemence) geprüft werden, da die vorhandenen Fahrzeuge mit ihrem Alter von 60 Jahren nicht mehr zeitgemäß für die Belange eines modernen touristischen Verkehrs seien. In der Vergangenheit hätte die Anschaffung von einzelnen Fahrzeugen zu hohe Kosten verursacht. Deshalb sollen nun die Kosten für die Anschaffung von 20 - 25 neuen Triebfahrzeugen für die Schmalspurbahnen geprüft werden. Hierfür ist auch die Verabschiedung eines neuen Gesetzes vorgesehen, um z.B. Zulassungen und Bauvorhaben bei Schmalspurbahnen zu vereinfachen. Derzeit besteht in Ungarn die unmögliche Situation, dass für Schmalspurbahnen weitestgehend die gleichen Rechtsgrundlagen gelten, wie für normalspurige Eisenbahnen. In der Gesetzesinitiative der Regierung geht es vor allem um Vereinfachung der Zulassung von Fahrzeugen für die Schmalspurbahnen.

Im Strukturprogramm der Regierung gibt es aber einen Wermutstropfen, denn leider taucht in der Aufstellung der Bahnen nicht die Schmalspurbahn von Kecskemét nach Bugac auf.

Bleibt noch zu sagen, dass laut Medienberichten die geplanten Hilfen für die Schmalspurbahnen aus dem Staatshaushalt und ohne Fördermittel der EU finanziert werden sollen.

Freundlichen Gruß, René

Hallo Tilo,

ich berichte gerne aus meiner gefühlt zweiten Heimat. Das nicht ständig Antworten bei solchen Nischenthemen kommen, ist doch völlig klar. Allerdings sieht man ja an den Aufrufen, dass durchaus Interesse an diesen Themen besteht. Natürlich nicht so ein großes Interesse, wie bei Themen über heimische Schmalspurbahnen, aber immerhin. Das freut mich dann ja auch zu sehen. Und ich bin ja auch nicht allein. Der Forist db4010 beteiligt sich ja auch an der Berichterstattung, vor allem aus den östlichen ungarischen Landesteilen ... und von der Kindereisenbahn. Dafür möchte ich auch an dieser Stelle mal danken.

Ich berichte in der Hauptsache über Felcsút, weil die Bahn 1. nahe zu meinem regelmäßigen Aufenthaltsort gelegen ist und 2. ich die Entwicklung sehr interessant finde, da diese Bahn auch in Ungarn sehr kontrovers diskutiert wird. Leider ist sie auch ein Spielball politischer Grabenkämpfe, ich urteile aber nach meinem Eindruck von vor Ort und der ist eben bisher weitestgehend positiv gewesen. Aber kein Licht existiert ohne Schatten, das gehört auch zur Wahrheit.

Zu Kecskemét: Eine gewisse Handlungsoption ist zumindest so lange möglich, wie die Strecke nicht entwidmet und überbaut ist. Dies ist nicht der Fall ... und allein diesen Umstand sollte man doch positiv bewerten. Wer weiß, was die Zukunft bringt. Zumindest hat die derzeitige Regierung nach Einstellung des Betriebes (noch unter der Vorgängerregierung) bisher keine endgültigen Fakten durch eine Entwidmung der Bahnanlagen geschaffen.

Freundlichen Gruß, René