Ungarn: Schmalspurbahn Felcsút - Felcsúti kisvasút

  • Hallo Michael,

    danke für den netten Kommentar. Es stimmt, die sprachlichen Barrieren sind gerade bei der ungarischen Sprache (welche ja dem Finnischen ähnelt) nicht zu unterschätzen. Ich kann es zumindest einigermaßen lesen, kenne die Grundlagen der Grammatik, was zum Verständnis wichtig ist. Sprechen kann ich hauptsächlich kurze Sätze. Beim Übersetzen hilft bei fehlendem Vokabelwissen das Wörterbuch. Übersetzungsprogramme liefern in den meisten Fällen nur sinnfreies Kauderwelsch, sind demnach nicht zu gebrauchen.

    Natürlich werde ich die Doku fortsetzen. Einiges gibt es noch zu berichten ... und die Betriebsaufnahme ist im nächsten Jahr vorgesehen. Wie bei einigen anderen touristischen Schmalspurbahnen in Ungarn auch, wird es täglichen Verkehr von Anfang Mai bis Ende Oktober geben (so der Planungsentwurf).

    Da mein häufiges Reiseziel nur etwa 35 km von der Schmalspurstrecke entfernt liegt, kann ich dort problemlos vorbeischauen ... und dann auch weiter berichten.

    Gruß, René

    2 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (1. Februar 2016 um 09:42)

  • Ich hatte ja bereits geschrieben, dass bei den Bauarbeiten eine C50 aus Csömödér vor Arbeitszügen zum Einsatz kam. Hierbei handelte es sich um die C50 405.

    Anbei ein Link zu einem Bild, welches die Lok vor einem Bauzug im Bahnhof Alcsútdobozi Arborétum zeigt. Der Fotograf ist Molnár Márk, mit dem ich per Mail im Kontakt stehe:

    C50 im Bahnhof Arborétum

    Gruß, René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (1. Februar 2016 um 09:42)

  • ... und weil es so schön ist, gleich noch ein Link von der Mk48 2016 im Bahnhof Felcsút-Alcsút:

    Mk48 in Felcsút

    Gruß, René

    2 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (1. Februar 2016 um 09:42)

  • Vorerst zum Abschluss der Dokumentation noch ein Bild vom im Bau befindlichen Lokschuppen. Es war gerade Mittagszeit und die Arbeiter pausieren ein wenig. Im Lokschuppen sind seit Anfang November die Loks Mk48 2012 und Mk48 2016 heimisch geworden. Sie waren vorher im Schmalspurnetz Nyírvidék im Einsatz, welches 2009 stillgelegt wurde und waren somit einige Jahre abgestellt. Nach erfolgter Aufarbeitung wurden sie nach Felcsút umgesetzt. Hier sollen sie vor Personenwagen der Bauart 'Bax' zum Einsatz kommen.

    Was bleibt vorerst noch zu berichten? Der Bau der Schmalspurbahn hat mit allem Drum und Dran 857 Millionen Forint (etwa 2,76 Millionen Euro) gekostet, was für deutsche Verhältnisse ein absolutes Schnäppchen darstellen dürfte. ;) Daran war die EU mit einer (auch in Deutschland bei Bauprojekten üblichen) Förderquote von 60% beteiligt.

    Dies soll es vorerst zu dieser Strecke gewesen sein, denn hier erschöpft sich mein Wissensschatz. Es würde mich freuen, wenn es für einige Foristen und auch Gäste ein interessanter Streifzug war ... und wünsche nun erstmal einen schönen 1. Advent!

    ... und natürlich werde ich bei neuer Sachlage dieses Thema wieder aus dem Nirvana des Forums hervorholen und die werte Gemeinschaft damit erfreuen oder bedrängen (je nach eigenem Standpunkt). :wink:

    Gruß, René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (1. Februar 2016 um 09:43)

  • Zitat

    Original von rekok73
    Vorerst zum Abschluss der Dokumentation...

    ... und natürlich werde ich bei neuer Sachlage dieses Thema wieder aus dem Nirvana des Forums hervorholen und die werte Gemeinschaft damit erfreuen oder bedrängen (je nach eigenem Standpunkt). :wink:

    Hallo René!

    In meinem Falle eher "erfreuen". ;)

    Besten Dank für diese Berichterstattung aus dem europäischem Schmalspurparadies II. Viele Leute wissen garnicht, daß in Ungarn eine ähnliche Dichte an Schmalspurbahnen wie in Deutschland herrscht. Nur der Dampfbetrieb ist dort eher Ausnahme als Regel.
    Es würde mich sehr freuen wenn Du uns weiter mit Informationen zu dieser "neuen" Bahn versorgst. Vielleicht fällt ja der Eröffnungstermin sogar mit meinem geplanten Urlaub im Mai 2016 zusammen...

  • Hallo Niels,

    danke für den netten Ansporn. Wie gesagt, ich werde weiter berichten, sobald ich Neuigkeiten in Erfahrung bringe.

    Im Mai werde ich auch in Ungarn sein. Sicher erst nach der offiziellen Eröffnung, aber ein paar Bilderchen vom Planbetrieb werden sicher auf dem Chip archiviert ... und hier veröffentlicht. :)

    Du hast recht: Ungarn hat mit 22 im Betrieb befindlichen Schmalspurbahnen + die Parkbahnen in Debrecen und Pécs einiges für den Bahnfreund zu bieten. Eine unglaubliche Dichte in diesem kleinen Land. Allein im überschaubaren Börzsöny-Gebirge am Donauknie befinden sich 4 Schmalspurbahnen im Betrieb (Szob, Nagybörzsöny, Kemence und Királyrét).

    Freilich: Ungarn liegt nicht jedem Reisenden. Die Ungarn zeigen einen gewissen Stolz auf ihre über tausendjährige Geschichte (ohne einen Bezug zu einem größenwahnsinnigen Möchtegern-Weltenherrscher in der deutschen Geschichte herstellen zu wollen). Sie haben jahrzehntelangen islamischen Terror während der Türkenkriege (osmanische Besatzung) mit hohem Blutzoll bezahlt. Ganze Landstriche wurden damals von den Moslems entvölkert, tausende Ungarn hingemetzelt. Vielleicht erklären sich dem wissenden Menschen so einige der heutigen Entscheidungen, ohne sie gleich billigen zu müssen. Aber Dies nur mal als Randnotiz.

    Gruß, René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (1. Februar 2016 um 09:43)

  • Hallo René,

    danke für den Nachschlag über diesen schönen Neuaufbau. Gut auch so manches erklärende Wort nebenbei, das gerade in Beiträgen zu uns fremderen Regionen dem einen oder anderen Leser Hilfestellung geben kann (oder könnte).

    Einen schönen ersten Advent, auch an die ganze Leserschar

    Michael

  • Hallo Michael,

    danke und Dir auch einen schönen 1. Advent.

    Ich betrachte die jeweiligen Bahnen immer in ihrem gesamten Kontext. Dazu gehören eben auch eisenbahn- und kulturhistorische Zusammenhänge. In Felcsút hat dies viel mit Fußball zu tun. Dort befindet sich die Puskás Ferenc Akadémia. Der namensgebende Fußballer ist die größte Legende dieser Sportart in Ungarn.

    Ferenc Puskás

    In diesem Jahr hat sich die ungarische Nationalmannschaft vor wenigen Wochen nach 44 Jahren wieder für eine Fußball-EM qualifiziert. Bei der Übertragung im deutschen TV wurde vom Kommentator und (nach dem Spiel) vom deutschen Trainerteam die herausragende Arbeit dieser Akademie (Leistungszentrum für junge Fußballer) gewürdigt. Das zugehörige Stadion wurde als Spielstätte im Rahmen der FIFA-U19-Fußball-EM im Jahr 2014 errichtet. Hier wurde das Endspiel ausgetragen.

    Die Schmalspurbahn erfüllt in diesem Zusammenhang einerseits eine touristische Funktion, andererseits soll sie auch ein Highlight bei Spielen im Stadion für die anreisenden Besucher sein.

    Wie geschrieben gibt es schon Gedanken an einen weiteren Ausbau und Studien für die Neubeschaffung von modernen Fahrzeugen für die ungarischen Schmalspurbahnen werden in Auftrag gegeben. Längerfristig ist also (allen Kritikern zum Trotz) eine Einbindung der Schmalspurbahn in ein öffentliches Nahverkehrskonzept vorgesehen, welches die Orte der Region erschließen soll. Dies könnte man Zukunftskonzept nennen, während Kritiker eben nur eine kurze "Spaßbahn" zur Freude des amtierenden Ministerpräsidenten erkennen wollen.

    Gruß, René

    2 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (1. Februar 2016 um 09:43)

  • Die Stadt Bicske wurde mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Dabei wird die Möglichkeit der Schaffung einer regionalen Eisenbahnlinie geprüft, welche der Entwicklung des regionalen Umfeldes dienen soll. Gleichzeitig würde sie eine Zubringerfunktion zu den MÁV-Bahnhöfen Bicske und Herceghalom erfüllen. Die Ausgangsbasis für diese Regionalbahnlinie ist die entstandene Schmalspurbahn von der Akademie in Felcsút zum Arboretum in Alcsútdoboz. Angedacht ist die Linienführung Bicske - Felcsút - Alcsútdoboz - Etyek - Hercegholom. Diese Linienführung würde eine Länge von rund 45 Kilometern erreichen. Einige der Inhalte dieser Studie werden sein:
    - Begutachtung der regionalen Besonderheiten und regionalen Prozesse (wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten, sowie Auswirkungen auf die Region, die Entwicklung der Immobilien und die Umwelt)
    - Begutachtung der Bedingungen für den Personenverkehr
    - Begutachtung der Bedingungen für den Frachtverkehr
    - Bewertung der notwendigen Infrastruktur (Bahnanlagen für Personen- und Frachtverkehr)
    - Bewertung der notwendigen Fahrzeugkapazitäten

    Quelle: Vergabe öffentlicher Aufträge Nummer: 2015/133; Budapest, 20.11.2015