Die Schmalspurbahn der Fa. Herr K.G. (Berlin-Treptow)

  • :bahnhof: Guten Morgen,

    ich habe ja schon etwas geübt mit Straßenbahnmodellen zum Thema Meißen und hier nun 2 Bilder mit der "ausgedruckten" Lockwitztalbahn (Hallingfahrgestell mit Shapeways-Wgk. sowie Stromabnehmern und Kupplungen ...)

    MFG Euer Bimmelbahnschaffner :wink:

  • Hallo Bimmelbahnschaffner,

    nun finde ich endlich die Zeit, mich hier auch als heimlicher "Herr-Schmalspurbahn-Verehrer" zu outen. Mit diesen Modellen verbinden mich alte Kindheitserinnerungen. Ich begann schon relativ früh, so mit zehn, elf Jahren, mich für Schmalspurbahnen zu interessieren. Leider nicht früh genug, denn damals war die Produktion der Herr-Schmalspurmodelle gerade eingestellt worden. Abbildungen und Beschreibungen dieser Bahn kannte ich aber aus dem "Modelleisenbahn Kalender" und aus dem Buch "Kleine Eisenbahn - ganz raffiniert". Später war es dann auch kaum möglich, diese Modelle ohne "Westgeld" oder seltene Modelle als Tauschobjekte auf dem Gebrauchtmarkt zu erstehen. So blieb die Herr-Schmalspurbahn ein Traum.

    Erst in den letzten zehn Jahren fanden dank Ieeehhhbääähhh doch noch einige Herr- Schmalspurfahrzeuge, leider oft in weniger gutem Zustand, aber auch zwei fast neuwertige Güterwagen, den Weg zu mir. Zeitweise habe ich auch schon mit dem Gedanken gespielt, eine Modellbahnanlage für meine Herr-Schmalspurbahn zu bauen, im Stil der 1960er Jahre. Habe mir sogar schon das entsprechende alte Zeuke-TT-Gleis und für den Regelspurteil Piko-Pappschwellengleis besorgt. Das Ganze ist dann aber doch wieder eingeschlafen, unter anderem weil das alte TT-Gleis nicht meinen Vorstellungen von Betriebssicherheit genügte (die Schienen bestehen aus Weißblech, also verzinntem Stahlblech, und die Zinnoberfläche neigt sehr schnell zu Korrosion und damit Kontaktproblemen). Aber ganz aus dem Sinn ist diese Idee noch nicht...

    Viele Grüße :wink:
    Klaus-Matthias

  • :bahnhof: Hallo KlausM,

    schön, etwas von Dir zu lesen. Ich werde meine begonnene Polenz-Nostalgieanlage nicht weiterbauen, da das, von mir angedachte TT-Standardgleis nur Probleme bringt. Ich muß mich gleismäßig erstmal neu orientieren und bis dahin kommen meine, über 30 Herr-Modelle in ihre Vitrine. :-/

    :wink: Der Bimmelbahnschaffner

    Einmal editiert, zuletzt von bimmelbahnschaffner (9. Januar 2016 um 20:17)

  • Hallo Bimmelbahnschaffer,

    aha, also hast Du auch Probleme mit dem alten Gleismaterial, auch mit Kontaktunterbrechungen? Ich wollte dieses hier verwenden:

    Es ist das erste Gleismaterial, dass von Zeuke & Wegwerth für die Nenngröße TT herausgebracht wurde und es wurde wohl schon um 1965 durch das dann bis zum Ende der DDR produzierte TT-Standardgleis abgelöst. Das ältere Gleis hat für TT eigentlich zu große Schwellenabstände und zu breite Schwellen, ist genau dadurch aber für die H0 Schmalspur besser geeignet. Leider bestehen die Schienen aber wie gesagt aus Weißblech, das gleiche trifft für das spätere Standardgleis zu. Merkwürdig daran ist, dass die Schienen des zur gleichen Zeit produzierten Piko-Pappschwellengleises aus vernickeltem Stahlblech hergestellt sind und damit über gute Leit- und Kontaktfähigkeiten verfügen, solange die Nickelschicht nicht abgefahren ist.

    Um dieses Problem zu umgehen wollte ich die Schienen des alten TT-Gleises vernickeln lassen, was aber nicht zu brauchbaren Ergebnissen geführt hat. Die von der galvanischen Werkstatt aufgebrachte Nickelschicht war viel zu dick und hochglänzend. Bei dem Versuch, die Schiene wieder auf das Schwellenband zu montieren, brachen die Haltelaschen ab. Überlegt habe ich auch schon, die Schienen mit Hilfe des Galvanisierungsbaukastens von Westfalia selbst zu vernickeln. Eine Anschaffung desselben ist angedacht.

    Eine andere Möglichkeit für ein "standesgemäßes" Gleismaterial wäre die Verwendung von Pilz-Schwellenband (ehem. Fa. Fritz Pilz, Sebnitz) mit Neusilberschienen. Das Schwellenband gab es schon in den 1960er Jahren, damals aber noch mit Vollprofil-Schienen aus verkupfertem Stahl. Neusilberschienen kamen in der DDR erst gegen Mitte der 1970er Jahre in den Handel. Dennoch würde ich im Interesse der Betriebssicherheit zu Neusilber raten, denn mit den verkupferten Stahlschienen sind auch wieder Kontaktprobleme vorprogrammiert, außerdem werden diese kaum noch beschaffbar sein. Allerdings gab es zu dem tt-Pilz-Gleis damals keine Weichen.

    Gruß
    Klaus-Matthias

    Edit: Grammatikalisch berichtigt.

    2 Mal editiert, zuletzt von KlausM (11. Januar 2016 um 19:08)

  • Zitat

    Original von KlausM
    ......damals aber noch mit Vollprofil-Schienen aus verkupfertem Stahl. Neusilberschienen kamen in der DDR erst gegen Mitte der 1970er Jahre in den Handel. Dennoch würde ich im Interesse der Betriebssicherheit zu Neusilber raten, denn mit den verkupferten Stahlschienen sind auch wieder Kontaktprobleme vorprogrammiert, außerdem werden diese kaum noch beschaffbar sein.

    Stimmt! Ich habe hier einen Rest dieser Schienen aus grauer Vorzeit jeweils zwischen 10 und 25 cm lang, vielleicht ausreichend für ein kleines Diorama.

    Angesichts der Maße sind sie auch kaum mit anderen Gleissystemen kombatibel.
    Profilhöhe 2,5mm
    Breite Schienenkopf 1,0mm
    Breite Schienenfuß 2,0mm
    Stegbreite 0,4mm

    Gruß, Peter

  • :bahnhof: Ich habe auch mit dem o. g. H0m-Flexgleis von Tillig, da, wo oben auf dem Bild die "Lockwitztalbahn" steht, die besten Erfahrungen gemacht in Sachen Laufgüte und Kontaktsicherheit. Wenn ich noch mal neu beginnen sollte, werde ich das auch verwenden.

    Gruß Der Bimmelbahnschaffner.

    :wink:

  • Hallo Bimmelbahnschaffner,

    ja, diese Ausfädelungen, Gleiswechsel usw sind noch Pilz-Formen, ich hab mir Aus- und Einfädelung von Pilz bei ebay geschossen, beim Vergleich mit hochauflösenden Produktfotos von Tillig sehen die gleich aus, nur die von Tillig kosten mehr...

    Bei uns hatte ein alteingesessenenr Moba-Händler seinen Laden an einen Nachfolger übergeben, vorher war jede Ecke gut ausgenutzt, der Laden verwinkelt und eine Fundgrube, Pilzgleise hatte ich da auch noch gesehen. Ich hatte da die letzten H0m-Wagen bekommen.

    Jetzt ist der Laden ausgemistet, "moderne" Regale zur Warenpräsentation und Standardsortiment, meist Märklin. Hätte ich das früher gewußt, was ich jetzt weiß (incl. was ich bauen möchte), das wäre eine Schatzkiste für mich, so aber ..... "Schön war die Zeit.. lalala"

    Gruß
    Micha

    Einmal editiert, zuletzt von Micha7fkb (9. Januar 2016 um 21:18)

  • Hallo,

    die 2,5mm Schienenprofile waren für H0 Regelspur vorgesehen. Für TT gab es aus dem gleichen Material Schienenprofile mit 2,0mm Höhe. Zu DDR-Zeiten haben sich vorbildorientierte Modellschmalspurbahner so beholfen, indem sie Pilz-TT-Schwellenband in einzelne Schwellen zerschnitten und mit größerem Abstand auf die Schienenprofile aufgezogen haben. Spezielles H0m Gleismaterial gab es in der DDR zu keiner Zeit im Handel.

    Übrigens wurde die Herr-Schmalspurbahn Ende der 1950er Jahre konstruiert und erschien 1960 auf der Leipziger Messe. Zu diesem Zeitpunkt gab es m. W. sowohl in der DDR als auch in der BRD noch keine serienproduzierte Modellbahn der Nenngröße N und somit auch kein 9mm Gleis. Herr Walter wollte für die von ihm konstruierten Schmalspurfahrzeuge ein Modellschmalspurgleis mit 8,6mm (!) Spurweite produzieren, was jedoch unter den damaligen Bedingungen in der DDR nicht realisierbar war. Daher mussten die Fahrzeuge wohl oder übel für die falsche Spurweite 12mm eingerichtet werden, denn TT Gleismaterial gab es ja bereits.

    Hinsichtlich Laufgüte und Kontaktsicherheit ist das Tillig H0m Gleismaterial sicher eine gute Wahl. Für die Verwendung auf einer "Museums-Modellschmalspurbahn" im Retro-Stil der 1960er Jahre halte ich es jedoch für ungeeignet, da es dieses Material oder etwas Vergleichbares damals noch nicht gab. Das ergäbe einen eklatanten Stilbruch. Vielleicht wäre es besser, altes Pilz-TT-Schwellenband (gibts manchmal im Auktionshaus in der Bucht oder auf Modellbahnbörsen) in der "Einzelschwellenmethode" zu verarbeiten und Pilz TT Weichen aus der frühen Nachwende-Produktion (ebenfalls Bucht oder Börse) zu verwenden. Ist auch nicht stilrein, aber evtl. noch akzeptabel.

    Viele Grüße :wink:
    Klaus-Matthias

    Einmal editiert, zuletzt von KlausM (10. Januar 2016 um 12:29)

  • :bahnhof: Du hast sicherlich Recht, aber hier ist mir doch die Betriebssicherheit wichtiger, als das Aussehen. Es gäbe alternativ noch das Bemo-System, aber dann bleibe ich lieber beim ostdeutschen Schmalspurgleis. ;)

    :wink: Gruß, der Bimmelbahnschaffner

  • :bahnhof:

    Hallo Leute, ich melde mich wieder zurück, da unser System auf Breitband umgestellt wurde, heißt der "Bimmelbahnschaffner" ab heute "Reichsbahn"! Einen schönen Sonntag, allen Freunden der kleinen Herr-Schmalspurbahn.

    :wink: