Infos zu 970-222

  • :bahnhof: Hallo A. Marks!!! Es ist schön das ich sie hier im Forum finde. Seit heute bin ich hier angemeldet und muß Ihnen eine wichtige Information in Sachen "IG Wagen" geben. Ich habe mehrfach versucht, Ihnen eine E-Mail zukommen zu lassen und nie haben Sie darauf geantwortet! :-/ Es geht um den Verbleib des Heeresfeldbahn-Versuchspersonenwagens 970-222 der Jüterbog-Luckenwalder Kreiskleinbahnen!!!

    Ich hoffe, Sie lesen irgendwann meine kleine Info.
    Es gab dazu vor 10-15 Jahren einen Zeitungsartikel in der "Lausitzer Rundschau" im Lokalteil Lauchhammer-Schwarzeide-Ruhland f.f., den ich leider damals nicht aufgehoben habe, was mich natürlich sehr ärgert. Da mein Vater einen Armeekumpel hatte, der aus Luckenwalde kam und wir
    ab und zu den Weg von Ruhland nach Luckenwalde im Trabbi zurückgelegt haben, konnte ich damals noch die Gleisrelikte der, 1965 eingestellten J.-L.K. sehen, wo wir auch ab und an drüber gesprochen haben und ich so erfuhr, das das mal zu einer Schmalspurbahn gehört hat. Deshalb auch mein großes Interesse für diese Kleinbahn. ;) Nun aber zurück zu dem, oben erwähnten Zeitungsartikel:
    - 1965/66 wird der Personenwagen 970-222 an das BKK Senftenberg verkauft
    - Aufstellung im Tagebau Kostebrau/Lauchhammer als Aufenthalts- und Frühstücksraum
    - um 1980 werden neue Baracken für die Kumpel aufgebaut und der, noch komplette Wagen
    wird leider zerlegt und verschrottet
    - eine Mitarbeiterin (deren Namen ich nicht mehr rekonstruieren kann) kommt auf die Idee,
    wenigstens die Wagenfenster zu bergen
    - Sie darf die Scheiben (4x ?) mit nach Hause nehmen und benutzt sie als Abdeckung für Ihre
    Frühbeete

    So mußte dieser einmalige Schmalspurwagen leider so ein trauriges und unwürdiges Ende erleben. Da er etwas ganz einmaliges war, hätte ja die DR den Wagen nach Rügen f.f. umsetzen
    können. Jedenfalls war an dem Artikel neben dem kleinen Wagenfoto auch ein großes Foto, welches die besagte Frau, über Ihr Frühbeet gebeugt, die Fensterscheiben festhaltend, zeigte.
    Da Sie damals schon in Rente war, könnte es sein, das Sie nicht mehr lebt. (?)

    Ich kann Ihnen nur raten, mit der Lokalredaktion der Lausitzer Rundschau eine Archivrecherche
    zu machen ... Der Artikel war zwischen 1990-2000 in der o.g. Zeitung abgedruckt!

    Ich hoffe, das Sie mein Tip nun endlich erreicht und ich Ihnen etwas helfen konnte. :zwink:
    Manchmal ist es dumm und die LR-Redaktion kann Ihnen sagen, wo die Dame genau gelebt hat und vielleicht leben ja Ihre Nachfahren noch und die Fensterscheiben des HF-Wagen´s dienen noch immer als Frühbeetabdeckung ... Dann können Sie die Teile ggf. bergen und der Nachwelt erhalten. Verdient hätte es 970-222!!!

    LG und einen guten Rutsch wünscht Ihnen der Bimmelbahnschaffner aus der Oberlausitz! :)

    "Fahrt frei!"

    2 Mal editiert, zuletzt von bimmelbahnschaffner (1. Januar 2016 um 12:08)

  • :bahnhof: PS.: Was für ein herrliches Gespann wär das auf Rügen, wenn der HF-Wagen 970-222 hinter der neu aufgearbeiteten 99 4652 laufen könnte, ich würde sogar dafür was spenden ... (!?!) ... :-/

    der HF-Versuchsreisezugwagen 970-222

    "Fahrt frei!"

    Euer Bimmelbahnschaffner

    2 Mal editiert, zuletzt von bimmelbahnschaffner (30. Dezember 2015 um 18:33)

  • :bahnhof: PS.: Sorry, das wußte ich noch nicht, war heute den ersten Tag hier zu Gast. :wink:

    2 Mal editiert, zuletzt von bimmelbahnschaffner (30. Dezember 2015 um 18:29)

  • Hallo,

    egal wie wichtig die Nachricht ist: Der Administrator ist gezwungen, Bilder im Forum zu löschen, wenn sehr zweifelhaft ist, dass der Einsteller der Bilder das Urheberrecht besitzt. Wenn die Bilder dann auch noch ohne Quellenangabe eingestellt werden, deutet dies auf sorglosen Umgang mit Fremddaten des Beitragserstellers, welches den Betrieber des Forums in rechtliche Bedrängnis bringen kann. Da hilft kein 'Heul' oder sonstwas. Übrigens zur direkten Kontaktaufnahme mit einem Mitglied des Forums gibt es die Funktion der Privatnachricht (PN). Nur mal als kleiner Hinweis.

    Gruß, René

  • :bahnhof: Ok, danke für die Info, René, habe verstanden.

    2 Mal editiert, zuletzt von bimmelbahnschaffner (30. Dezember 2015 um 18:28)

  • Hallo Maik,

    mit Deinen E-Mails unter

    http://www.ig-wagen.de/gesuche/index.php

    und dem Eintrag hier hast Du uns "Wagenverrückten" heute eine riesige Freude bereitet.

    Den Beitrag in der Lausitzer Rundschau hatte ich damals mit unserem IG-Wagen-Freund Volker Krehut gemeinsam um 2001 lanciert, aber leider riss der Kontakt nach der Veröffentlichung ab, so dass ich heute das erste Mal den Inhalt der Rückmeldung von der Dame erfahre.

    Ich war wohl um 2001 zu beschäftigt, um auf die E-Mail zu antworten? Andererseits wäre das untypisch für mich, nicht wenigstens den Empfang bestätigt zu haben. War es womöglich die auf DSO lange hinterlegte @hotmail-Adresse? Ja, da habe ich das Passwort verlegt und nach Änderungen der Nutzungsbedingungen keinen Zugang mehr.

    Egal - nun haben wir uns ja gefunden - und die tolle Nachricht ist angekommen.

    Nun brauche ich nur den Zeitungsausschnitt von damals - "Augenzeugen gesucht" - in meinen Unterlagen suchen und bei der Lokalredaktion darum bitten, ob man die danach erschienene Leserzuschrift mir bitte heraussucht. Dann hätte ich den Namen der Frau - wenn sie noch lebt, wird es natürlich spannend: Existieren wenigstens die Scheiben vom 970-222 noch?

    Dieser Wagen hat übrigens mit den Jüterbog-Luckenwalder Kreiskleinbahnen (JKLB) nichts zu tun, da diese 1939 den Verkehr einstellten und aufgelöst worden sind.
    Der Wagen kam erst 1945 zur einzigen nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründeten Kleinbahn: Zur Luckenwalde-Jüterboger Kleinbahn - später Luckenwalde-Jüterboger Eisenbahn, ab 1949 als Netz Dahme bei der Deutschen Reichsbahn.

    Ich bedanke mich nochmals - auch im Namen von zum Beispiel dem per Telefon längst informierten und mitlesenden Volker Krehut - für Deine Informationen hier und verbleibe mit herzlichen Grüßen aus Dresden -

    André

    P.S.: Da mir Günter Meyer einen Abzug des Wagens in Bautzen, wo ich heute Nachmittag übrigens zufällig war, für Veröffentlichungen explizit zur Verfügung gestellt hat, ich aber offen gestanden gerade zu sehr in Eile bin, es hier einzustellen, gestatte ich Dir hiermit, dieses Foto hier ggf. zu veröffentlichen. An dem Foto von 99 4652 habe ich hingegen keine Rechte, das muss leider gelöscht bleiben.

  • :bahnhof: Guten Morgen, A. Marks.

    die Nachricht habe ich eben gelesen. Das ist nicht so schlimm, in der heutigen, schnellebigen Zeit kann das schon mal vorkommen. Ich habe wenigstens 3x an die Adresse Eurer IG Wagen
    gesendet ... ;)

    Mal eine Ergänzung zum Thema "angebliche Kleinbahn-Neugründungen in der "DDR" nach 1945:

    Immer wieder werden in div. Fachbüchern fehlerhafte Aussagen über die unmittelbare Nachkriegszeit gemacht. Nun möchte ich mal etwas richtigstellen, damit für künftige Neuauflagen sowas nicht mehr vorkommt. Wo standen wir 1945? Am 8. Mai hat das Deutsche Reich kapituliert und ab diesem Moment war es aufgeteilt. Es unterlag dem Besatzungsstatut, d.h. das Land war durch die Alliierten besetzt und es wurden die vier Zonen gebildet, d.h. ABZ (Amerikanische Zone) - BBZ (Britische Zone) - SBZ (Sowjetische Besatzungszone) - FBZ (Französische Besatzungszone), d.h. das sog. "Restdeutschland" wird durch die Alliierte Kontrollkommission regiert, bzw. verwaltet. Erst Ende 1949 traut man dem Deutschen Volk zu, eine eigene Regierung zu bekommen. Da sich aber zwei feindliche Lager gegenüberstanden, kam es erst zur Gründung der BRD (kapitalistische Westmächte) und am 7. OKtober 1949 zur Gründung der DDR (sozialistischer Ostblock) ...

    - erstens 1945 gab es politisch gesehen noch das Deutsche Reich, d.h. erst ab 7. Oktober 1949
    gab es den Staat DDR und noch bis 1948 den Bundesstaat Preußen mit seinen Provinzen, die
    dann ab 1948/49 eigenständige "Bundesländer wurden (Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen-
    Anhalt, Mecklenburg,).
    - zweitens galt bis zum 7. Oktober 1949 und zum Teil noch darüber hinaus bis 1950 (Über-
    nahme aller Klein- und Privatbahnen in die Verwaltung und Nutznießung der Deutschen
    Reichsbahn)
    noch das Preußische Kleinbahngesetz und somit gab es, wenn auch immer mehr unter der
    "Fuchtel" der Verstaatlichung stehend, ein Brandenburgisches Landeskleinbahnamt, welches
    Bau und Betrieb regelte.
    - drittens wurden die Strecken der, ab 1939 als Übungsfeldbahnen der Deutschen Wehrmacht
    gehörenden, ehem. Jüterbog-Luckenwalder Kreiskleinbahnen zum Betrieb wieder dem
    Landeskleinbahnamt Brandenburg unterstellt und als Luckenwalde-Jüterboger Kleinbahn dem
    öffentlichen Personen- und Güterverkehr übergeben wurde. Mir ist klar, daß der Versuchs-HF-
    Wagen mit Kriegsende 1945 noch immer Heereseigentum war. So haben ab dem 8. Mai 1945
    SMAD-Räumkommandos den Ersatzpark geräumt und alles, was sie nicht brauchten, dort
    stehen lassen. Da die LJK bei Neugründung unter Fahrzeugmangel litt, sind von der Übungs-
    feldbahn des Heeresersatzparkes Speerenberg mindestens 3x HF 110 C-Halbtenderloks, 2x
    HF 130 C-Dieselloks und eben diverse Güterwagen und Personenwagen, darunter auch der
    spätere Personenwagen 970-222. Erst jetzt bestand das Netz Dahme der DR.
    - viertens wurde 1949/50 mit dem Befehl zur Übernahme aller Klein- und Privatbahnen das
    Brandenburgische Landeskleinbahnamt aufgelöst und in die DR eingegliedert. Erst jetzt konnte
    die DR ihr Nummernschema an die Fahrzeuge schreiben. Dabei gab es von 1945-1957 bei
    den Wagen das Übergangsschema wo die 750mm-Spur den Nummernschlüssel "7.0000" be-
    kamen. d.h. die 7 bedeutet die Spurbreite, die vierstellige Nummer war die Wagennummer,
    der mit etwas Abstand das RBD-Kürzel "Bln." für RBD Berlin folgte.
    - fünftens gilt zu beachten, daß 1945 die, der DR gehörige Nebenbahn Glöwen-Havelberg von
    der SMAD demontiert wurde. Als dann Proteste in der Bevölkerung laut wurden, aber die DR
    sich für einen Wiederaufbau nicht im Stande sah, sprang das Landeskleinbahnamt Branden-
    burg in die Bresche und ließ ab 1946 die, im Netz der Prignitzer Kreiskleinbahnen belegene
    750mm-Verbindungskurve Visecke-Kreuzweg, sowie mehrere Nebengleise für den Neuauf-
    bau der Strecke Glöwen-Havelberg demontieren. Mit dem Material konnte die Bahn als Klein-
    bahn wieder aufgebaut werden. Als Lok wurde durch die SMAD der Prototyp GR 001, die
    spätere 99 1401, mit aus der RBD Dresden übernommenen, von den demontierten Strecken
    Taubenheim-Dürrhennersdorf und Herrnhut-Bernstadt/Oberlausitz freigewordenen Wagen
    der Reise- und Güterverkehr aufgenommen werden. Da es sich um eine ehem. Regelspur-
    strecke mit dem entsprechenden Lichtraumprofil handelte, ist der Rollwagenverkehr
    eingeführt worden. Ab 1949/50 ist mit der Enteignung der Klein- und Privatbahnen die
    Strecke wieder in DR-Besitz gelang ... :lies:

    Es gab also in der auf dem Gebiet der späteren DDR keine einzige Neugründung von Kleinbahnen, da bis 1949 noch das Deutsche Reich unter alliierter Kontrolle bestand!!!
    Zum Beispiel steht bei meinem Vater noch in der Geburtsurkunde: Deutschland, da er ja am 29. März 1947 geboren ist. Bei meiner Mutter steht schon DDR, eben weil sie am 8. September 1950 geboren ist. ;)
    Soviel zur politischen Lage nach 1945 (Siehe auch die herrlichen Bücher vom Kenning-Verlag!)

    Wie gesagt ich habe Euch gerne geholfen und ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mich über den Kenntnisstand zum 970-222 informieren könntet. Es wäre natürlich ein Hammer, wenn die großen Fensterscheiben auftauchen würden. Da bin ich total gespannt, was ihr rausfindet. :spos:

    Ich denke, das wir voneinander hören. Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen auch an die IG Wagen und viel Glück und Gesundheit, sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    MFG Euer Bimmelbahnschaffner Maik aus Ruhland in der schönen Oberlausitz :wink:

    PS.: Sorry, das der Text soo lang geworden ist. :-/

    8 Mal editiert, zuletzt von bimmelbahnschaffner (31. Dezember 2015 um 08:18)

  • Hallo Maik,
    Deine Ergänzungen und Ausführungen sind soweit richtig bis auf die Aussage "Am 8. Mai hat das Deutsche Reich kapituliert". Das ist falsch, kapituliert hat nur die Wehrmacht, konkret Heer, Marine und Luftwaffe.
    So, nun wieder Oberlehrer-Modus <aus> und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    Viele liebe Grüße von der Ostseeküste
    und von Peter

  • :bahnhof: Guten Morgen Anschlußbahner,

    Du hast natürlich Recht, da hab ich mich im "Eifer des Gefechts" wohl verschrieben ...
    Ich nehme dankbar jede Kritik an ...

    LG und einen guten Rutsch!!!

    PS.: Wenn Du in Putbus vorbeikommst und "meine 99 4652, oder Köf 6003" siehst, dann grüße mir die alten
    Luckenwalder Mädchen!!! ;) Ich komme dann im August nach Rügen wenn ich Urlaub habe und da fahr ich fleißig Bimmelbahn. Hoffen wir mal, das sie unter Dampf steht! :wink:

    3 Mal editiert, zuletzt von bimmelbahnschaffner (31. Dezember 2015 um 12:42)

  • Hallo Bimmelbahnschaffner,

    zu erst mal auch von mir ein herzliches Willkommen hier. Sehr interessant, was Du über den schönen und also leider doch verschrotteten Wagen 970-222 heraus bekommen hast! Habe mich auch schon immer gefragt, was wohl aus ihm geworden ist.

    Eine kleine Berichtigung sei mir als gebürtigem Mecklenburger aber erlaubt. Bei der Aufzählung der ehemaligen preußischen Provinzen nennst Du auch Mecklenburg. Das entspricht nicht den Tatsachen. Bis zur Gründung der Weimarer Republik gab es das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin und das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz. Beides waren keine Preußischen Provinzen! In der Weimarer Republik wurde daraus der Freistaat Mecklenburg und irgendwann nach 1945 fasste man die ehemalige preußische Provinz Vorpommern und Mecklenburg zum "Land Mecklenburg" zusammen, da politisch gewollt der Name "Pommern" getilgt werden sollte.

    Viele Grüße und einen guten Rutsch!
    Klaus-Matthias