Fleiß und Sachverstand treffen auf taube Ohren

  • Danke! :cheers:

    Das sind doch einfach Tatsachen. Ist doch hier im Harz viel zu oft beobachtbar. Würden alle Fuzzys ihren Beitrag an die HSB leisten, wenn sie mit dem Auto von Fotostandpunkt zu Fotostandpunkt rasen, dann würde es der HSB finanziell vielleicht etwas besser gehen ... was es ihr eben nicht geht! Wer spürt es zuerst? Das Personal, dass den Betrieb versucht, am Laufen zu halten. Aber darüber denken viele Fuzzys nicht nach. Ist eben keine Museumsbahn mit ehrenamtlichen Freizeitbahnern, sondern mit Leuten, die ihre Familien ernähren müssen. Aber diese Sorgen und Nöte werden im Angesicht des Dampfzuges schnell ausgeblendet. Hauptsache, ein geiles Foto im Kasten.

    Und wenn Jemand fragt, wie ich es in Ungarn bei den Schmalspurbahnen mache: Ich gehe, auch wenn ich mit dem Auto nebenherfahre, und hole mir für den entsprechenden Streckenabschnitt eine Fahrkarte, suche dabei den Kontakt zum Personal und gebe diesem noch Trinkgeld für das geleistete Engagement. Und so treffe ich immer auf offene und freundliche ungarische Eisenbahner.

    Gruß aus Wernigerode, René

  • Zitat

    Original von rekok73
    Danke! :cheers:

    Das sind doch einfach Tatsachen. Ist doch hier im Harz viel zu oft beobachtbar. Würden alle Fuzzys ihren Beitrag an die HSB leisten, wenn sie mit dem Auto von Fotostandpunkt zu Fotostandpunkt rasen, dann würde es der HSB finanziell vielleicht etwas besser gehen ... was es ihr eben nicht geht! Wer spürt es zuerst? Das Personal, dass den Betrieb versucht, am Laufen zu halten. Aber darüber denken viele Fuzzys nicht nach. Ist eben keine Museumsbahn mit ehrenamtlichen Freizeitbahnern, sondern mit Leuten, die ihre Familien ernähren müssen. Aber diese Sorgen und Nöte werden im Angesicht des Dampfzuges schnell ausgeblendet. Hauptsache, ein geiles Foto im Kasten.

    Und wenn Jemand fragt, wie ich es in Ungarn bei den Schmalspurbahnen mache: Ich gehe, auch wenn ich mit dem Auto nebenherfahre, und hole mir für den entsprechenden Streckenabschnitt eine Fahrkarte, suche dabei den Kontakt zum Personal und gebe diesem noch Trinkgeld für das geleistete Engagement. Und so treffe ich immer auf offene und freundliche ungarische Eisenbahner.

    Gruß aus Wernigerode, René

    René, das finde ich auch. Wenn ich Bilder mache an der Strecke, steck ich auch immer ne Kleinigkeit in das Spendenkässlein und abends gibts natürlich noch mit den Jungs n Feierabendbier.

    Und damit geh ich wieder zurück in den Schuppen.
    Grüße aus Oberschwaben

  • Zitat

    Original von rekok73
    Danke! :cheers:

    Das sind doch einfach Tatsachen. Ist doch hier im Harz viel zu oft beobachtbar. Würden alle Fuzzys ihren Beitrag an die HSB leisten, wenn sie mit dem Auto von Fotostandpunkt zu Fotostandpunkt rasen, dann würde es der HSB finanziell vielleicht etwas besser gehen ... was es ihr eben nicht geht! Wer spürt es zuerst? Das Personal, dass den Betrieb versucht, am Laufen zu halten. Aber darüber denken viele Fuzzys nicht nach. Ist eben keine Museumsbahn mit ehrenamtlichen Freizeitbahnern, sondern mit Leuten, die ihre Familien ernähren müssen. Aber diese Sorgen und Nöte werden im Angesicht des Dampfzuges schnell ausgeblendet. Hauptsache, ein geiles Foto im Kasten.
    Gruß aus Wernigerode, René

    Hallo
    Ich habe sowieso Mühe, wenn ich jeweils lese, dass man mit dem Auto den Bahnen nachfährt. Seien es alte oder neue.

    Mindestens in der Schweiz, ist das absolut unnötig. Ich bin im Moment daran, die Bahnen in meiner neuen Heimat abzugehen und zu fotografieren. Ich gehe immer per Bahn dahin. Das hat auch den Vorteil, dass man die Strecke aus dem ff kennt und nachher jederzeit sagen kann, wo ein Bild aufgenommen ist.
    Und abends, wenn man Müde ist, kann man sich im Sitz hinflätzen, dösen und ein Bier trinken.

    Gruss Guru

  • Hallo,

    wie gesagt, ich mache es in "meinem ungarischen Jagdrevier" so, dass ich entweder mit dem Zug mitfahre und dann sowieso eine Fahrkarte brauche oder, wenn ich mit dem Auto nebenher fahre, mir ebenfalls eine Fahrkarte kaufe. Ist dann gleichzeitig ein Andenken. Wenn es praktikabel ist, dann nehme ich auch zum Personal Kontakt auf. Auch dort freut man sich über eine kleine Anerkennung in Form netter Worte und/oder eines Trinkgeldes. Nur bei der Kindereisenbahn in Budapest verzichte ich natürlich darauf. Kindern Trinkgeld zu geben, wäre auch der falsche Anreiz. Ich bin auch weniger egoistisch, da ich eh gerne die Interaktion von Mensch und Eisenbahn fotografiere. Ich raste nicht im Jähzorn aus, weil mal ein Bild durch irgendeinen Zeitgenossen "versaut" wurde. Es fehlt mir das Verständnis für Menschen, die ihre Hobbykollegen am liebsten den Berghang runterstürzen würden, damit ja kein Mensch das "tolle" Bild vom Zug versaut. Eisenbahn-Fuzzys in Deutschland sind mir viel zu oft eine völlig unentspannte Spezies. :-D Einfach mal locker bleiben und das Hobby mit Humor sehen. ;)

    Gruß, René

  • Mahlzeit!

    Ich finde es bedauerlich, wenn die Initiative von Olav Fabricius derart abgewürgt wird. Ich kenne ihn nicht und erlaube mir daher auch kein Urteil darüber, ob er von dem was er a vorhat "keine Ahnung" hat.

    Der Erhaltung der Lok wäre ein Standortwechsel unter ein festes Dach mit Gleisanschluss weitaus zuträglicher, als der einsame Bahnhofsvorplatz ohne passendes Umfeld für eine denkmalgerechte Präsentation.

    Der vor ein paar Jahren ausgeführte Neuanstrich kann kaum darüber hinwegtäuschen, dass ein weiterer Verfall unter diesen Bedingungen nicht aufzuhalten ist. Rost etwas anzuschleifen und drüberzupinseln hilft nur kurzfristig.

    @Guru: was nützt es, wenn Firmen in der Lage sind, Teile und Baugruppen neu anzufertigen? Verlorengegangene Substanz zu ersetzen kostet Geld, wenn man wartet, bis nichts mehr da ist, umso mehr. Zudem müsste man schon sehr lange Suchen, um eine Firma zu finden, die einen genieteten Rahmenwasserkasten bauen kann.

    Bevor Fragen nach meiner Erfahrung im Bezug auf die Restaurierung und betriebsfähige Aufarbeitung von Dampflokomotiven aufkommen: ja ich war und bin an sowas maßgeblich beteiligt ;)

    Geld ist bei so einem Projekt nicht alles, vorallem Initiative und Durchhaltevermögen sind gefragt. Es gibt genügend Beispiele, wie kleine Vereine mit viel Engagement weitaus mehr erreicht haben, als all die Jammernden, denen es immer "nur" am Geld fehlt. Und die kommen auch ohne Meiningen aus ;)

    Gruß Sven

  • Hallo Sven,

    dem Herrn geht es aber nicht um eine geschützte Unterstellung, sondern um eine betriebsfähige Aufarbeitung. Die dürfte bei einer Lok, die seit Jahrzehnten im Freien abgestellt ist, einen höheren finanziellen Betrag erfordern, der zu einem großen Teil durch Steuermittel aufgebracht werden soll. Dies halte ich persönlich für unsinnig, da es eine größere Anzahl an betriebsfähigen Dampflokomotiven dieser Spurweite gibt.

    Gruß,René

  • Mahlzeit René,

    es ist neben der betriebsfähigen Aufarbeitung auch von einer geschützten Unterstellung im Lokschuppen Magdeburgerforth die Rede. Wenn man Fördermittel für die Lok auftreiben kann, sind diese doch gut angelegt. Gerade weil es eben keine der im Dutzend vorhandenen 750-mm-Loks ist und auf der Bahn im Einsatz war, finde ich es ein lohnenswertes Projekt.

    Gruß Sven

  • Hallo Sven,

    sicher gebe ich Dir in Bezug auf die geschützte Abstellung recht. Das ist auch nicht mein Kritikpunkt. Ich halte einfach die kostenintensive betriebsfähige Aufarbeitung einer Dampflok, die seit 41 Jahren auf dem Bahnhofsvorplatz in Gommern steht, für ein Unterfangen, dass in keiner Relation zum Einsatz an ein paar Fahrtagen des Museumsbahnvereins steht. Insofern gehen unsere Meinungen da auseinander. Aber es muss ja auch unter Eisenbahnfreunden verschiedene Meinungen geben dürfen. ;) Man wird also die zukünftige Entwicklung abwarten müssen.

    Gruß und :cheers:
    René

  • Es war natürlich auch taktisch unklug, die Lok erst aufzuhübschen und sie dann der Gemeinde abschwätzen zu wollen. Wäre das ein grafittiverseuchter Schandfleck mit Müll drin, bekämen sie das Teil wahrscheinlich angeliefert. Ganz davon abgesehen, daß es sehr die Frage ist, ob der Verein die betriebsfähige Aufarbeitung stemmen könnte. Im Feldbahnbereich hat ja auch so manche Spielplatzlok wieder Feuer unter dem Kessel bzw. andere liegen als Bauruine rum...

  • Zitat

    Original von Maschinist
    Mahlzeit!

    Ich finde es bedauerlich, wenn die Initiative von Olav Fabricius derart abgewürgt wird. Ich kenne ihn nicht und erlaube mir daher auch kein Urteil darüber, ob er von dem was er a vorhat "keine Ahnung" hat.


    Ich nehme das aus dem Artikel an.

    Zitat

    Original von Maschinist
    Der Erhaltung der Lok wäre ein Standortwechsel unter ein festes Dach mit Gleisanschluss weitaus zuträglicher, als der einsame Bahnhofsvorplatz ohne passendes Umfeld für eine denkmalgerechte Präsentation.


    Da bin ich mit dir absolut einverstanden.

    Zitat

    Original von Maschinist
    @Guru: was nützt es, wenn Firmen in der Lage sind, Teile und Baugruppen neu anzufertigen? Verlorengegangene Substanz zu ersetzen kostet Geld, wenn man wartet, bis nichts mehr da ist, umso mehr. Zudem müsste man schon sehr lange Suchen, um eine Firma zu finden, die einen genieteten Rahmenwasserkasten bauen kann.

    Nun, hier scheiden sich offensichtlich die Geister.
    In dem Moment, wo Du eine Lok betriebsbereit aufarbeiten willst, und sie wieder eine Zulassung bekommen soll, reden Leute und Institutionen mit, ob dir das gefällt oder nicht.
    Ich kenne zwar nur die schweizerischen Verhältnisse, aber ich weiss von befreundeten Leuten, die mit der Auslieferung von Fahrzeugen bei Stadler Schweiz mit allen 3 deutschsprachigen Aufsichtsbehörden zu tun hatten, dass die Deutsche am mühsamsten ist.

    Zuerst wird dir sicher mal der Tüv den Kessel unter die Lupe nehmen. Ich nehme an, dass für die Lok keine Unterlagen über das Leben des Kessels mehr existieren. Das kann soweit gehen, dass der Kessel neu berechnet werden muss,und Materialproben genommen werden. Je nach Ergebis wird es dann heissen: Die Stahlqualität reicht nicht mehr. Das heisst ein neuer Kessel.
    Ob die Armaturen heute noch zulässig sind, wird auch vom Tüv entschieden. Ich gehe mal davon aus, dass die Lok keinen Bestandsschutz mehr hat, weil sie 40 Jahre ausser Betrieb war.

    Das EBA wird sich sicher mal ganz genau ums Fahrwerk kümmern. Radsätze mit Achsen, Radsternen und Bandagen unterstehen Vorschriften. Auch hier würden sicher Nachweis zu erbringen sein. Oder Neuanfertigung.

    Bremsen etc. müssten u.U auch neu berechnet werden, und, wenn nicht mehr zulässig, angepasst werden. Mit Neuberechnung.
    Und und und.

    Zum ins Museum stellen, braucht es keine Nachweise, ob der Rahmen noch genügend tragfähig ist, für die dynamische Beanspruchung bei einem Fahrbetrieb.

    Dann kommt noch, je nach Einsatzgebiet, kommen noch Bahnspezifische Details, um überhaupt in einem Betrieb intergriert zu werden. Auch Schmalspurbahnen haben heute Ansteuerungen von BÜs und anderem. Als Beispiel hier die Netzzugangsbestimmungen der Waldenburgerbahn in der Schweiz: http://www.waldenburgerbahn.ch/2016-01-01-WB-Netzzugang.pdf

    Zitat

    Original von Maschinist
    Geld ist bei so einem Projekt nicht alles, vorallem Initiative und Durchhaltevermögen sind gefragt. Es gibt genügend Beispiele, wie kleine Vereine mit viel Engagement weitaus mehr erreicht haben, als all die Jammernden, denen es immer "nur" am Geld fehlt. Und die kommen auch ohne Meiningen aus ;)

    Gruß Sven

    Nein, Geld ist nicht alles, aber ohne gehts auch nicht!
    Ich bin immer erstaunt, wie schnell in Deutschland nach Födergeldern gerufen wird.
    Sowohl der DVZO, wie auch die DFB oder Blonay Chamby oder die Freunde Schweizer Schmalspurbahnen oder die SEHR , haben in die Hände gespuckt, gemacht, sich verschuldet, Aktien ausgegeben, Vereine gegründet usw.usw. und so etwas auf die Beine gestellt. Subvenionen oder Gelder vom Staat gabs erst später und dann nur, für ein spezielles Projekt.
    Hier als Beispiel:
    http://dvzo.ch/informationen/geschichte/dvzo/
    1968 gegründet 10 Jahre später eine betriebsfähige Lok und erst nach 20 Jahren gabs dann mal Geld vom Kanton.
    Ich habe ab 1978 die ersten Jahre dort miterlebt. Die Lok 2:

    Mit dieser Lok und 120'000 Franken Schulden startete der Verein seinen Betrieb. Übrigens hat ein Mitglied, die Bürgschaft geleistet.
    Achja, die Lok sah gut aus und man meinte, sie sei einfach zu revidieren. Leider brauchte sie eine neue Feuerbüchse. daher die Kosten.
    Und ohne Werkstatt wird man so arbeiten müssen.
    https://www.flickr.com/photos/r_walth…57602117428075/

    Gruss Guru

    Einmal editiert, zuletzt von guru61 (19. Januar 2016 um 18:43)