HSB: Rekordumsatz und 1,09 Mill. Fahrgäste in 2015 (Link)

  • Laut Geschäftsbericht über das Jahr 2012 nutzten damals 1,2 Millionen Fahrgäste die HSB, für 2013 und 2014 gab man 1,1 Millionen Fahrgäste an, nun sind es 1,09 Millionen Fahrgäste ... macht einen Rückgang um jährlich 110000 Fahrgäste innerhalb von 3 Jahren. Dem Einnahmeplus von 1 Million Euro wird keine Zahl der Kostensteigerung gegenübergestellt. Diese Zahl würde nämlich wahrscheinlich die Schlagzeile 'Rekordumsatz' verwandeln in 'Rekordverlust' bei den Harzer Schmalspurbahnen. Eine Bilanz, welche nur die Umsatzseite angibt, ist eben keine Bilanz, sondern Augenwischerei! Sichtbar bleibt allerdings, dass mit den stetig steigenden Fahrpreisen die Fahrgastzahlen rückläufig sind ... und hier liegt für die Zukunft die eigentliche Problematik, denn die fahrenden Gäste lassen sich auch nur bis zu einem bedingten Grad abschöpfen. Eine Steigerung der Fahrgastzahlen wäre also weitsichtiger, als die intervallartige Erhöhung der Fahrpreise.

    Man mache die HSB auf dem Hauptstandbein 'Brockenstrecke' für Familien (auch mit einem Kind) attraktiv. Es sind die Fahrgäste der Zukunft, die schon jetzt vergrault werden. :-/

    Gruß, René

  • In weiten Teilen gebe ich dir recht. Aber was die Fahrpreise auf der Brockenbahn angeht, die finde ich durchaus angemessen. Fahrt einfach mal mit einer Bergbahn woanderst, dann wisst ihr, was knackige Preise sind!
    Die Zugspitzbahn kostet z.B. 52 € hoch und runter, in Österreich und der Schweiz gehts noch deutlich teurer. Und dort wird man lediglich mit einem lausigen Stadler-Elektrotriebwagen rauf und runter gegondelt, ist also kein Vergleich mit dem Erlebnis Brockenbahn.

  • Sicher hast Du recht, dass der Fahrpreis im Vergleich zu anderen Bergbahnen noch niedriger ist. Allerdings muss man auch das regionale Umfeld in die Betrachtung mit einbeziehen. Und da dürfte Sachsen-Anhalt nicht als Hochlohnland bekannt sein. Die Verdienstmöglichkeiten für einen Großteil der Einheimischen dürften mit Bescheiden ganz gut beschrieben sein. Und ein Unternehmen, welches auf das eigene regionale Umfeld keine Rücksicht nimmt oder auch nehmen kann (aufgrund verfehlter Rahmenbedingungen) ist eben nicht sonderlich gut aufgestellt. Man muss die zukünftige Entwicklung abwarten, aber als rosig würde ich die derzeitige Ausgangslage nicht beschreiben.

    Gruß, René

  • Geld scheint aber da zu sein, wenn man mit der 6001 auf einem LKW-Anhänger durch halb Europa reisen kann. Man hätte dafür lieber die 6102 nehmen sollen, sofern sie schon wieder fertig ist. Die 6001 wird im Betriebsdienst benötigt.

  • In reichlich merkwürdig und kostenspielig anmutende Marketingmaßnahmen investiert man bei manch einem EVU in Deutschland viel Energie. Da befindet sich die HSB in bester Gesellschaft.

    Wie erreichen Automobilhersteller ihr Publikum, wenn sie sich oder ein Modell am Markt etablieren wollen? Also ich habe noch nie ein Tieflader mit dem neuesten Automodell zu Werbezwecken durch die Innenstädte fahren sehen. Autohäuser befinden sich auch meist in Industriegebieten ... und trotzdem wird das Publikum erreicht. Es gibt eben Werbespots, welche die Emotionen der jeweiligen Klientel perfekt ansprechen ... und Dies scheint zu funktionieren.

    Die DB hat zur letzten Weihnachtszeit kostengünstigere 'Geschenk-Tickets' auf den Markt geworfen ... mit Erfolg. Gestern war jedes dritte Ticket in meinen begleiteten Zügen ein solches Ticket. Anständig (und nicht teuer) beworben, sind solche Maßnahmen ein Selbstläufer und binden die Beschenkten an das EVU!

    Aber die HSB muss eben eine ihrer betriebsfähigen Maschinen aus dem Planeinsatz nehmen und durch die Lande karren. Die Leute staunen dann ... aber letztlich motiviert das kaum Menschen extra in den Harz zu fahren. Wer z.B. immer nach Rügen fährt, weil er die Küste und den 'Roland' mag, fährt danach nicht andauernd in den Harz, bloß, weil man mal eine Dampflok auf Tieflader durch seine Stadt gekarrt hat.

    Und Bergbahnen in Skigebieten locken die Fahrgäste immer wieder an und können die Fahrpreise deshalb relativ frei gestalten. Aber ehrlich: Welcher normale Tourist fährt schon über Jahre hinweg immer wieder auf den Brocken? Und deshalb wäre es wichtig, den Nachwuchs (also Familien) zu erreichen, um sie als (zukünftige) Fahrgäste zu gewinnen. Und hier versagen BWL-er und Marketing der HSB auf ganzer Linie.

    Gruß, René

  • Hallo,

    die Lok soll ja schlussendlich auch auf einer französischen Museumsbahn eingesetzt werden, von daher schließt das die Verwendung einer Maschine aus dem nicht betriebsfähigen Park aus. Laut einer Meldung bei DSO war die Verwendung einer Mallet zudem aus Gründen des Lichtraumprofils (Schornsteinhöhe) nicht möglich.
    Alles in allem finde ich das Ganze eine gute Sache, zumal der Gasteinsatz von HSB Lokomotiven auswärts (Brohltal, Selfkant) oder auch von anderen Maschinen auf dem HSB-Netz mittlerweile ja fast Tradition ist.

    Das das HSB-Marketing darüber hinaus nicht immer den besten Eindruck hinterlässt ist ein anderes Thema.

    Gruß Michael

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  • Hallo Michael,

    dass die Lok bei einer französischen Museumsbahn eingesetzt werden soll, war mir bisher nicht bekannt. Dann mag diese Maßnahme gerechtfertigt sein. Vielleicht verirren sich dann auch mal als Folge ein paar Franzosen in den Harz. Diese Nationalität gehört derzeit gewiss nicht zu den Hauptnutzern der Schmalspurbahnen im Harz.

    Trotzdem vertrete ich weiterhin die Meinung, dass die Anbindung der regionalen Bevölkerung an das Unternehmen und die Schaffung von realistischen Angeboten für Familien das Ziel von Marketingmaßnahmen sein sollten, um mehr Fahrgäste zu generieren. Die paar Dutzend Franzosen, die sich vielleicht als Folge des teuren Gasteinsatzes in den Harz verirren, dürften kaum zur nachhaltigen Steigerung der Fahrgastzahlen beitragen.

    Trotzdem sind solche Gasteinsätze natürlich richtig. Aber der Fokus sollte nicht darauf liegen, sondern auf einem vernünftigen Marketingmix. Der Marketing-Experte bei der HSB kommt ja vom 'Rasenden Roland' auf Rügen und betont bei Facebook mitunter, wie sehr er sich dem Norden verbunden fühlt. Vielleicht liegt hier ein Dilemma: Die HSB braucht unbedingt einen Marketing-Experten, der sich konsequent dem Harz verbunden fühlt.

    Gruß, René

  • Hallo René,

    Joerg Seidel hatte Anfang des Jahres hier einen Link auf die französische Webseite eingestellt und von diesem Einsatz ist auch bei DSO noch die Rede.

    https://bimmelbahn-forum.de/wbb13/60/threa…adid=10881&sid=

    Der vollständigkeit halber auch noch der Link zum angesprochenen DSO-Thread, bitte aber nicht über den Ton der dort teilweise herrscht erschrecken: http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?2,7753450

    Was den von dir angesprochenen Herren geht, so firmiert sein Posten meines Wissens mittlerweile unter dem Titel "Leiter Unternehmenskommunikation", für den eigentlichen Bereich Marketing sind mittlerweile andere zuständig. Auch mein Eindruck seines Wirkens bei und für die HSB war nicht der Beste, obwohl ich gehört habe dass der Eindruck den er auf Rügen hinterlassen hat wohl ausgezeichnet war. Man muss allerdings zu seiner Entlastung auch sagen, dass die Strukturen bei der HSB aus meiner Sicht mittlerweile derart verfilzt sind dass man es selbst mit guten Ideen schwer hat diese auch "ganz oben" durchzusetzen. Dies ist wie gesagt mein persönlicher Eindruck soweit es mir eine Informationen gestatten und sollte keineswegs einen persönlichen Angriff gegen einen der Beteiligten darstellen. Ich habe ehrlich gesagt aber die Hoffnung aufgegeben dass sich da in kurzer Zeit noch was ändert. Ich stimme aber allen zu die meinen dass ein einfaches "haben wir immer so gemacht" der HSB auf Dauer nicht weiterhilft.

    Gruß Michael

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  • Hallo Michael,

    das Marketing ist in den meisten Fällen ein Teil der Unternehmenskommunikation. Als 'Leiter Unternehmenskommunikation' ist man somit wohl auch Leiter des Marketings? Zumindest ist es in vielen anderen Firmen so strukturiert. ;)

    Ich möchte auch keinen persönlichen Angriff starten. Nur sind die Fischköppe auf ihre Art eben sehr spezielle Menschen ... und die Harzer sind es eben auch. Vielleicht gibt es deshalb Kommunikationsschwierigkeiten mit dem Leiter für Kommunikation, weil er wie ein Fischkopp fühlt, nicht wie ein Harzer Roller. :D (kleiner Scherz)

    Gruß, René