Ohne Worte

  • Hallo Holger,

    ja - da verstehe ich einiges auch nicht, wo soll das bloß noch hinführen ?

    nachdenklich grüßt
    die Aufsicht

  • Wo ist das Problem? Die UBB bleibt als EIU nach wie vor mit dem Netz und den Stationen im Geschäft. Lediglich der Fahrbetrieb scheint auf der Kippe zu stehen. Auch die Erzgebirgsbahn als Regionetz steht vor diesem Dilemma. Das europäische Ausschreibungsrecht lässt da nunmal keine Ausnahmen zu. Im übrigen könnte dieses Problem auch irgendwann mal die Schmalspurbahnen treffen. Auch hier fungieren die Betreiber als EVU und EIU.

    Das ist also kein Problem einer "Bananenrepublik", sondern gültiges europäisches Recht.

    Mit freundlichen Grüßen!
    Jan Hübner

    Einmal editiert, zuletzt von Jan Hübner (17. März 2016 um 12:35)

  • Und warum baut man da nicht ein Konstrukt, wie es andere auch machen und baut zwei rechtlich unabhängige Firmen? Die Deutsche Bahn betreibt ja auch sowohl Infrastruktur als auch den Fahrbetrieb. Die Frage ist doch nur, ob da ein Wille da ist. Die Beauftragung des Regionalverkehrs liegt bei den Ländern. Sie beauftragen die EIU.

    Da der ÖPNV ein Zuschussgeschäft ist, muss mit den Mitteln so sparsam als möglich umgegangen werden. Hier muss nach geltendem Recht ausgeschrieben werden.

    Ich bin daher auch dafür, die Schmalspurbahnen nicht über den ÖPNV zu finanzieren, da hier der Aspekt der Kosteneffektivität offensichtlich verletzt wird. Ich bin für eine Finanzierung über Mittel der Denkmalpflege oder der Wirtschaftsförderung.

    Gruß Eckhard

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Hallo,

    wenn die Banane heute zu negativ besetzt ist, kann ich auch mit der "Südfrüchte-Republik" leben. ;)

    Normalerweise fahre ich gegen 01.00 Uhr von der Schicht nach Hause, u. höre Info Radio. Man will ja wissen, was den Tag über so passiert ist. Dabei sind zwei Meldungen der letzten Nächte hängengeblieben:

    !. "Die Bahn" ist nach zwölf Jahren erstmals mit ca. 1,3 Milliarden Euro ins Minus gerutscht.
    Muß aber dennoch 800 Mio € als Dividende an den Staat abführen.
    Dafür soll "Die Bahn" neue Kredite aufnehmen, um die Dividende leisten zu können.
    Dem Vorstand fiel als Lösung sofort ein, die Zugangsstellen für den Güterverkehr um ein weiteres Drittel zu reduzieren. Dabei sind schon heute weite Landstriche vom Schienengüterverkehr abgehängt.
    Kurz darauf dann die Meldung, das Deutschland seine Klimaziele wohl nicht erreichen wird.
    Hauptgrund sei der stark angestiegene LKW-Verkehr. Ach was ... :confused:

    2. Es ging mal wieder um unseren Lieblingsgroßflughafen BER. Nun scheint auch der anvisierte Eröffnungstermin Ende 2017 ins Wanken zu geraten. Das wäre ja kaum noch einen Aufreger wert, wenn der Hühnerhaufen nicht durch eine weitere Meldung aufgescheucht worden wäre: Am 01.01.2018 erlischt die Betriebsgenehmigung für Tegel!
    Diese kann natürlich verlängert werden, was aber ein umfangreiches Verfahren, u. sicher wieder einige Milliönchen an Steuergeldern kosten dürfte.
    Wieviele Spezialisten, Direktoren u. Aufsichtsräte haben sich hier schon eine goldene Nase verdient?

    Der Schienengüterverkehr wir hierzulande weiter marginalisiert werden, der SPNV wird in den neuen Bundesländern in den nächsten zehn Jahren wegen fehlender bzw. zweckentfremdeter Mittel drastisch reduziert werden.

    Andere werden mit dicken Taschen ihren Ruhestand genießen.

    Willkommen bei den Südfrüchten. :frust:

    Holger

  • Hallo Holger,

    deinen Frust kann ich gut verstehen und deinen Beispielen nur zustimmen.
    Das EU Recht ist Lust und Frust gleichermaßen. Wenn ich da an die Aufarbeitung der Schweriner 91 134 denke mit massiver EU Unterstützung, es sei mal dahingestellt ob die Aufarbeitung generell sinnvoll war (aber da möchte ich mich mal diskret zurückhalten), kann man das sicher in die Kategorie "Lust" einstufen. Die Ungarn warten doch auch auf EU Gelder für ihre Schmalspurpläne. Auf der anderen Seite dann solche Folgen wie auf Usedom.

    Ich glaube den letzten großen Stolz konnten wir Deutsche im Jahre 1516 haben, als das Reinheitsgebot des Bieres festgelegt worden ist. Na dann Prost :cheers:

    Gruß Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo,

    http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?2,7826907

    Damit würden weite Landstriche auch noch den restlichen Güterverkehr auf der Schiene verlieren.
    Dafür können wir uns schon auf tausende zusätzliche LKW-Fahrten freuen, sicher auch mit überlangen Giga-Linern.

    Die überlebten (ehem.) "Volksparteien" können anscheinend nur Verkehrspolitik aus dem vorigen Jahrhundert machen.

    :frust: Gruß Holger

    Einmal editiert, zuletzt von Holger Dietz (19. Mai 2016 um 14:03)

  • Hallo,

    wenn sich DB Cargo da zurückzieht, heißt es ja noch lange nicht, das der Güterverkehr generell dort nicht mehr stattfindet. Es können ja auch private EVU vorfahren. Erst wenn DB Netz die Gleise abmeldet oder abbaut, ist Schicht im Schacht.
    Vermutlich wird die Eisenbahn erst wieder aktuell sein, wenn man alles rigoros gestutzt hat, das Klima endlich gekippt ist, den Niederländern ständig die Hosenbeine nass werden durch den gestiegenen Nordseespiegel, dann erfindet man die Bahn aufs neue und preist ihre Umweltverträglichkeit an.

    Gruß der Pollofan

    Pollofan

  • Der Güterverkehr gehört generell auf die Schiene, so mal, wenn es sich um Massengüter handelt. Da habt Ihr alle recht.
    Die Giga-Liner, die Anwohner u.a. werden sich freuen.

    Einmal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (19. Mai 2016 um 15:29)

  • Das Problem ist das Konsumverhalten weiter Teile der Bevölkerung. ALLES muss JEDERZEIT verfügbar sein. Es muss ja auch Erdbeeren und Spargel im Winter geben, sonst protestiert der deutsche Normalo im Supermarkt. Folge sind Just in Time-Verkehre, die mit der Bahn nur unzureichend abgewickelt werden können. Wer sich außerdem 3 Hosen im Internet bei den bekannten Versandhäusern bestellt, um 2 kostenlos wieder zurückzusenden, produziert was? Richtig: Jede Menge LKW- aber wenig Bahnverkehr. Den meisten LKW-Verkehr fordert somit die Bevölkerung selbst, um sich dann über diesen zu beschweren. Das ist wie mit dem Strom, der bekanntlich aus der Steckdose kommt. :B

    Gruß, René