Meine schönsten Bimmelbahnerlebnisse

  • Beitrag gelöscht, da nicht erwünscht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (18. Juli 2016 um 01:39)

  • Hallo Aufsicht,

    was diese Flecken hervorgerufen hat, kann ich nicht erkennen. Meine Vermutung mit der ungeeigneten bzw. unfertigen Chemikalie hatte ich Dir ja schon geschrieben.
    Möglich und wahrscheinlich sind aber auch Luftblasen bei der Entwicklung. Im S/W-Labor war für mich eine wichtige Handlung das Aufstauchen der Entwicklungsdose nach dem Befüllen mit Entwickler. Dadurch konnten sich keine Luftblasen auf der Schichtseite des Films halten. Anschließend musste man die Spule immer gut drehen, damit verbrauchte Chemikalien immer gut ausgetauscht wurden und keine Schleier entstanden. Dann gab es die Kippdosen für 2 Filme gleichzeitig, bei denen der Chemikalienfluss durch das wiederholte Kippen der Dose bewerkstelligt wurde.

    Im Großlabor dürfte es auch irgend eine Vorrichtung zum "Quirlen" der Chemikalien gegeben haben. Womöglich war die kaputt oder versehentlich abgeschaltet.

    Aber auch das ist jetzt nur eine Vermutung, denn die Punkte erinnern mich an diese Blasen. Aber auch hier möchte ich Vorsatz ausschließen.

    Übernachten im Eisenbahnwagon kann sehr schön sein. Nur nicht, wenn zweimal in der Nacht die Trapo vorbeischaut. Das kann ich aber ein anderes Mal erzählen.
    Im Bw Stralsund hatte ich aber die Chance, in abgestellten LVT-Steuerwagen zu schlafen, wenn es mal spät wurde und ich keine Zugverbindung nach Hause mehr hatte. Die lange 3er-Sitzbank eignete sich ganz hervorragend. Auch konnte man die Ölheizung des Wagens einschalten und hatte es gemütlich. Die in der Nähe arbeitenden Eisenbahner wussten bescheid, hätten sicher angesichts der Heizung auch Alarm geschlagen. Gewöhnungsbedürftig waren nur die 2, 3 oder 4 Gleise weiter vorbeirauschenden Züge. An diese Geräuschkulisse musste ich mich erst gewöhnen.


    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Beitrag entfernt, da nicht erwünscht.

    Einmal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (18. Juli 2016 um 01:42)

  • Beitrag entfernt, da unpassend.

    Einmal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (18. Juli 2016 um 01:44)

  • Hallo Aufsicht,

    ich glaube Achim hat da den richtigen Tipp abgegeben betreff der weißen Flecken. Die könnten in der Tat durch Luftblasen bei der Filmentwicklung entstanden sein. Das habe ich zwar bei meinen Diafilmen nie erlebt, aber bei der sw Filmentwicklung selber fabriziert. Mit den heutigen digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten aber kein Problem mehr, diese Stellen auszubessern. Bei "Photoshop" gibt es die Funktion des "stempeln". Da kann man das ratz fatz beseitigen.
    Über so viel Begeisterung deinerseits zur Schmalspurbahn dort in Wolkenstein im Wagen zu Übernachten staune ich. Auf eine solche Idee bin ich nie gekommen. Da sollte es schon mindest ein Zelt oder mein Trabbikombi als Übernachtungsmöglichkeit sein.
    Kann mich noch gut an meine erste Fahrt mit einem Freund zusammen von Perleberg aus zur Selketalbahn erinnern, als man dort noch per Bahn die "Silberbarren" nach Harzgerode schaffte. Er auf seiner blauen Schwalbe und ich auf meinem rapsgelben S 50 mit selbstgebauten Seitengepäckträgern, damit wir überhaupt unser Zelt nebst Gepäck mitbekamen. In Magdeburg auf der Stadtautobahn hat uns dann die VP angehalten, wir würden zu langsam fahren, dort war 50 km/h die Mindestgeschwindigkeit. Die haben natürlich unsere Geschwindigkeit nicht richtig gemessen, war wohl eher eine Vermutung von ihnen. So das wir nach einer kleinen Diskussion dann doch weiter fahren konnten. Denn 60 km/h schafften die Mopeds auf alle Fälle. Ja, ja das sind so nette Erinnerungen an die Jugendzeit.

    Hallo Niels,
    gab es in dem besagten Glasseidewerk in Oschatz nicht auch eine 35er als Heizlok?
    Der von mir fotografierte Zug an der Rollwagenanlage ist demnach bei der Entladung gewesen. Das war dann ja mal wieder typisch DDR-Wirtschaftsstrategie, wenn eine Ofenkachelfabrik, wie du vermutest, Schubkarren als "Konsumgüterproduktion" hergestellt hatte. In meinem Schweriner Großbetrieb (VEB Plastmaschinenwerk) sind große Spritzgießmaschinen hergestellt worden. Auf denen man Plasteteile bis zu etwa einer Größe von Badewannen herstellen konnte. Die fingen auch an Drechelbänke als Konsumgüterproduktion zu fertigen. Allerdings musste man an diese Drechselbank eine Bohrmaschine anflanschen. Das Ding hatte keinen eigenen Antrieb. Ist ja alles schön und gut, aber wo bekam man in der DDR getrocknetes Hartholz zum drechseln her? Ich wusste es nicht.
    In meinen Augen war diese "Konsumgüterproduktion" Schwachsinn. Die Betriebe sollten sich lieber um ihre eigentliche Produktion kümmern und so etwas seperaten Betrieben überlassen. Aber die DDR-Wirtschaftstrategen sahen da wohl den einzigen Ausweg, dem Volk noch was zu bieten. Das Endergebnis ist ja bekannt.

    Aber Dank dieser Mißwirtschaft hat ja zu unserer Freude so manche Schmalspurbahn überleben können.

    Viele Grüße Detlef der Pollofan

    Pollofan

    2 Mal editiert, zuletzt von Pollofan (6. April 2016 um 09:12)

  • Hallo Detlef,

    das Hobbydrechseln breitete sich in den 70ern schnell aus, wohl auch, weil es immer weniger professionelle Drechslereien gab. Die Drechselbänke mit den Bohrmaschinen waren weit verbreitet, aber es gab auch jede Menge Eigenbauten. Woher ich das alles weiß?

    Mein Vater ist Drechslermeister i.R. und bekam ab Mitte der 70er sehr häufig Besuch von Hobbydrechslern, die sich "beim Meister" ein paar Tricks ablauschen wollten. Sie brachten dann auch oft Fotos von ihrem Equipment mit und zeigten manchmal auch einige ihrer Arbeiten. Die Qualität reichte von sehr gut bis völliger Müll. Aber so ist das beim Hobby.
    Aber mit einem Problem hatten alle zu kämpfen. Trockenes, also wirklich trockenes Holz. Das bekam man ja nicht zu kaufen. Da musste man Geduld haben, viel Geduld und auch beim Lagern und roh bearbeiten einige Dinge beachten. Aber diese Zeit haben sich viele Hobbydrechsler nicht genommen und kamen dann aufgeregt nach einiger Zeit mit den Resultaten ihrer Bemühungen "zum Meister". Der konnte da natürlich nicht helfen, wenn sich ein Kerzenleuchter zur Seite neigte, die Schmuckschale als Wippe benutzt werden konnte, oder alles der Länge nach aufgerissen war.

    In Sachen Holz ist im Drechslerhandwerk bei weitem nicht nur mit Hartholz gearbeitet worden. Nadelholz wurde zwar seltener benutzt, aber Hölzer von Obstgehölzen hatten für Tischschmuck oder Gebrauchsgegenstände einen ganz gegehrten Reiz. Sie weisen eine wunderschöne Maserung auf.

    Ein sehr großes Problem war allerdings das Werkzeug. Wer keine Beziehungen in den Westen hatte, oder dessen Verwandtschaft nicht die richtigen Eisen mitbrachte, war auf Improvisationsvermögen und Selbstbau angewiesen. Selbst für Handwerkerprofis gab es über Bezugsscheine der Handwerkskammer nur ein sehr begrenztes Angebot an Drechselstählen und das auch nur mit viel Geduld.
    So wurden Feilen, Sägeblätter von Maschinensägen und dergleichen umgewandelt zu Dechselwerkzeug mit unterschiedlicher Qualität. Mein Vater ließ sich gern Kugel- oder Rollenlager aufflechsen und lang ausschmieden. Die hielten sehr lange, weil der Stahl eine besondere Güte hatte.

    Nun sind wir meilenweit vom Thema abgekommen. Au weia...

    Mit Photoshop lassen sich tatsächlich heute beachtlich viele Fehler alter Negative und Dias ausmerzen. Ich ärgere mich heute über manches einst weggeworfenes Dia, das man heute womöglich retten könnte.

    Schlafen im Eisenbahnwagon mit etwas Heizung, oder im Sommer auch ohne, konnte sehr angenehm sein. Hotels, sogar Jugendherbergen waren nicht überall zu bekommen und auch für Lehrlinge nach einigen Ausflügen im Monat nicht mehr zu bezahlen.
    Wenn dann noch die örtlichen Eisenbahner auf einen aufpassen, einen versorgen und mit der Trapo Katz und Maus spielen, ist das im Nachhinein betrachtet eines der schönsten Erlebnisse.


    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Beitrag entfernt, da nicht erwünscht.

    Einmal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (18. Juli 2016 um 01:46)

  • Hallo Aufsicht,

    in der Tat sind das schöne Jugenderinnerungen, von einer Sache für die mann sich sehr interessiert. Irgendwie bin ich echt nie auf den Gedanken gekommen, einfach mal in einem Eisenbahnwagen zu übernachten. Ich bin zwar immer die Nacht über von Schwerin nach Saalfeld gefahren, zum Fotografieren, um so einen Tag einzusparen, dort dann aber in einem Hotel 2-3 weitere Nächte übernachtet. Ansonsten hätte einem wohl die Trapo hoppgenommen und die Reise noch als Vorwand für eine Republikflucht angenommen, da man sich ja dort schon wieder der Westgrenze genähert hat.

    Hallo Achim,
    wie du ja auch bemerkst, war die Holzbeschaffung dann nicht ganz einfach. Außerdem wusste ich gar nicht welche DDR-Bohrmaschine man dort anflanschen sollte. Doch nicht etwa die berühmte kleine Multi Max, die bei mir noch immer ihren Dienst tut. Die war wohl etwas schwach auf der Brust, denke ich. Das war alles nicht ausgegohren gewesen.

    Viele Grüße
    Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo Detlef,

    viele Hobbydrechsler verwendeten tatsächlich die Multimax. Wenn man beim Drehen nicht zu dicke Späne abnahm, hat das wohl auch funktioniert. Wenn ich mich recht erinnere, war diese Hobbydrehbank auch für die Multimax entworfen worden.
    Aber es gab eben auch viele Eigenkreationen mit irgend welchen Motoren, oder auch mit größeren Bohrmaschinen.

    Ich bin sicher, dass Du auf Bahnhöfen wie Saalfeld in irgend welchen abgestellten Reisezügen wohl kein Auge zugemacht hättest. Das war wohl nur auf abgelegenen Stationen in abgestellten Reservewagen möglich und ganz sicher auch nur mit Duldung der örtlichen Eisenbahner. Stell Dir mal vor, Du sägst da nachts den ganzen Thüringer Wald ab. Du hättest wohl bald Besuch bekommen.
    In Sachsen gab es an den Strecken oftmals aufgestellte Wagenkästen als Rottenunterkunft. Ich weiß, dass die auch manchmal Eisenbahnfreunden als Nachtquartier dienten, sofern sie nicht verschlossen waren.


    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo Achim,

    als ich 1978 mit dem Hobby so richtig durchstartete, war ich ja bereits ein Jahr lang Facharbeiter und habe mit meiner Lohngruppe 5 das "dicke" Geld verdient. Konnte mir also auch was besseres leisten, wie einen unbeheizten und harten Schlafplatz in einem Wagen. :D
    Das Schnarchen wäre damals kein Problem gewesen, das kam erst später :hot:

    Viele Grüße
    Detlef der Pollofan

    Pollofan