Zukunft WAS Freital-Potschappel

  • Hallo Klewetti,

    das Dreischienengleis hatte es doch schon einmal gegeben und das ab 1913.
    Eine Verbindung zwischen Hainsberg und Potschappel, zum Fahrzeugaustausch.

    Eine erneute Verbindung geht in Hainsberg nicht mehr, Schuld - die DB AG.
    Die Unterführung wurde in Hainsberg zu einen großen Bahndamm.

    Grüße

    Toni

    Einmal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (7. Juli 2016 um 13:10)

  • :bahnhof:

    Ich fahre am WE mal nach Ftl.-Potschappel um die Alternative für eine Anbbindung nach Hainsberg neben der Hauptbahn zu suchen?!? Sicher hat die DBAG 2002 nach der Flut die alte Unterführung verfüllt. Bei Youtube gibt es einen kleinen Film, wo jemand vor dem Hochwasser das gesamte PHV-Gleis anlässlich einer Sonderfahrt gefilmt hat.

    So unromantisch finde ich die einstige Streckenführung nicht und denke, das man da was hätte machen können. Aber wie gesagt, die DBAG hat wohlweislich die "Konkurrenz" einer parallel geführten ÖPNV-Bimmelbahn vernichtet, gerade um die S-Bahn als Hauptträger des ÖPNV zu erhalten.

    :frust:

    Fahrt frei!

    Einmal editiert, zuletzt von reichsbahn (7. Juli 2016 um 14:01)

  • Hallo Aufsichtsbeamter,

    ich glaube der schwarze Peter liegt nicht ausschließlich bei der DB. Wie so oft neigt man zu pauschalen, einfachen Schuldzuweisungen aber es kommen immer mehrere Faktoren zusammen. So hat der damalige OB von Freital mit seiner Fraktion, auch einen großen Anteil am Ende der Gleisverbindung. Die Stadt hat bei Infrastrukturmaßnahmen ein Mitsprache-/ Vetorecht. So hatte die DB im Zuge der Flutschadenbeseitigung, für mich verständlich, um Kosten zu sparen beantragt, den Durchlass in Hainsberg zu verfüllen um nicht ein teures Ersatzbauwerk errichten zu müssen. Der Wegfall des PHV Gleis wurde zur Diskussion im Stadtrat gestellt. Das Thema war innerhalb 3 Minuten vom Tisch. Anschließend wurde aber 15 Minuten über die Streu- und Räumpflicht diskutiert, da eine Stadträtin auf einer nicht gestreuten Treppe, beinahe gestürzt wäre. Hintergrund des Desinteresses im CDU dominierten Stadtrat war, dass im vorangegangenen Wahlkampf der OB Kandidat der SPD (Stephan Loge), einen regelmäßigen Verkehr der Schmalspurbahn z.B. an Wochenenden, von Potschappel aus zum Wahlkampfthema gemacht hatte. Deshalb wurde auch der Aufgang von der Burgwartstraße wieder begehbar gemacht. Es wurde über die Errichtung von Haltepunkten an touristisch interessanten oder verkehrstechnisch wichtigen Punkten wie der Porzellanmanufaktur und in Deuben nachgedacht. Die Wahl ging zu Gunsten des CDU Kandidaten (Klaus Mättig) aus, Herr Loge ging als Landrat nach LDS und das Thema war vom Tisch. Erst mit dem Antrag der DB kam das Thema wieder auf den Tisch und damit alle Befindlichkeiten aus dem Wahlkampf. Mit kurzen Ausführungen des Bauamtsleiters und der Bemerkung des OB, er liesse sich nicht vor den Karren von Loge-Themen spannen, war die Diskussion beendet und man widmete sich ausführlich den Problemen die der Winter so gelegentlich mit sich bringt. Thema durch, Gleis weg.

    MfG

    4 Mal editiert, zuletzt von bw_wilsdruff (7. Juli 2016 um 15:41)

  • Foto gelöscht, da unpassend.

    3 Mal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (18. Juli 2016 um 17:17)

  • Zitat

    Original von reichsbahn
    Aber wie gesagt, die DBAG hat wohlweislich die "Konkurrenz" einer parallel geführten ÖPNV-Bimmelbahn vernichtet, gerade um die S-Bahn als Hauptträger des ÖPNV zu erhalten.

    :frust:

    :rolleyes: Schön, daß Du uns über diesen bisher noch nicht thematisierten Skandal erster Güte aufklärst.
    Ein großes Dankeschön dafür! Und herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert!

  • Hallo Bw Wilsdruff und alle anderen Interessierten,

    die Auflassung des PHV-Gleises hat mitnichten mit Flutschadensbeseitigung und schon gar nicht mit dem damaligen OB zu tun.
    Bereits 2001 hat die DB ein Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der DW-Linie eingeleitet, in dessen Folge die schmalspurige Verbindung wegfallen würde. Allerdings beschleunigte die Flut die Umsetzung des Planes.
    Die DB hatte damals übrigens für die Brücke, welche den Tunnel hätte ersetzen können, 2,5 Mio. Euro angegeben, ein Vielfaches dessen, was es tatsächlich gekostet hätte. Solche Zahlen sind freilich ein Totschlagargument bei Entscheidungsgremien.
    Nach der Flut ging es dann in erster Linie um den Wiederaufbau der Weißeritztalbahn, den Verlust des PHV-Gleises konnte man angesichts der Rettung der wichtigeren Strecke verschmerzen.
    Der Aufgang von der Oberpesterwitzer Straße (die Burgwartstraße beginnt 200 m weiter etwa an der Fleischerei Meschke) wurde übrigens wie auch der Bahnsteig selber von ABM-Kräften auf Initiative der IG Weißeritztalbahn e.V. wiederhergestellt.
    Dass hier zukünftig eine Schauanlage oder überhaupt eine öffentliche Zugangsmöglichkeit geschaffen wird, glaube ich eher nicht. Mir fällt niemand ein, der das betreiben könnte.

    Viele Grüße,
    Dirk

  • Hallo Dirk,

    das die Flut die Umsetzung bestehender Planungen beschleunigt hat ist richtig aber das der damalige OB nichts damit zu tun hätte, kann ich so nicht stehen lassen. Ich war selbst in dieser Stadtratssitzung anwesend. Der Stadtrat hat in dieser Sitzung dem Antrag der DB zum Wegfall des Durchlasses und damit des PHV-Gleis, wie bereits von mir geschildert, zugestimmt. Ob ein "Nein" tatsächlich den Erhalt bedeutet hätte vermag ich nicht zu sagen aber die Nachwehen des Wahlkampfes haben jedwede Diskussion über Alternativen und Chancen verhindert.

    MfG

    Einmal editiert, zuletzt von bw_wilsdruff (8. Juli 2016 um 07:23)

  • Hallo zusammen,

    in diesem Forum werden häufig Vorschläge gemacht, die aus Sicht eines Schmalspurbahnfans natürlich toll klingen. Aber wie schon an anderer Stelle in diesem Forum geschrieben bitte ich hier um Realismus. Momentan ist kaum genügend Geld da, um die WTB regelmäßig bis nach Kipsdorf fahren zu lassen. Insgesamt gibt es keine große Lobby für diese Bahn. Daher halte ich jede Diskussion über eine regelmäßige Nutzung des PHV-Gleises, welche mit dem Wiederaufbau des Durchlasses durch die Bahnstrecke Dresden-Werdau einhergehen müsste, für extrem unrealistisch. Die paar Fans, die sich dafür interessieren, würden aber auch gar nichts davon rechtfertigen. Der touristische Wert dieser Strecke ist Null, der verkehrsmäßige Mehrwert zwischen Potschappel und Hainsberg ist nicht vorhanden.

    Übrigens: Wer glaubt, dass die Schmalspurbahn auf dem PHV eine Konkurrenz zu DBAG wäre, hat nicht verstanden, wie Nahverkehr in Deutschland finanziert wird.

    Das PHV hatte nie eine Bedeutung für den Personenverkehr, nicht mal zu Zeiten, als Bahnfahren Vorrang vor dem Kraftverkehr hatte. Es war stets nur für betriebliche Zwecke gedacht. Dies war schon mit der Einstellung des Verkehrs nach Wilsdruff stark rückläufig. Mit der Einstellung der Wagenausbesserung in Potschappel ist nun auch der letzte Grund dafür entfallen.

    Mit dem Wegfall des Durchlasses durch die Strecke Dresden-Freiberg sind sowieso Fakten geschaffen worden. Wobei dies eigentlich gar so einfach möglich gewesen sein kann:

    Wenn die Bahn heute irgendwo eine Strecke umbaut oder renoviert, kann sie ja auch nicht einfach eine Brücke über eine Straße oder Bahnstrecke wegfallen lassen. Das geht nur, wenn der Eigentümer des anderen Verkehrsweges dem zustimmt. Ich bin mir nicht sicher, ob das PHV zum Zeitpunkt des Wiederaufbaus der Strecke Dresden-Freiberg noch der DBAG gehört hat. Falls ja, dann hat die Entscheidung nur Sekunden gedauert, da diese natürlich kein Interesse mehr daran hatte. Falls das PHV damals schon in anderem Eigentum war, muss dieser Eigentümer zugestimmt haben. Möglicherweise war das tatsächlich die Stadt Freital.

    Aber die Diskussion ist müßig: Es gibt realistisch keinen Grund, das PHV wieder aufzubauen.

    Ich gebe der WAS-Halle in Potschappel nicht mehr lange. Der Aufwand, Fahrzeuge dort hinzubringen, ist einfach zu hoch. Und wer soll sie unterhalten? Ein Museum wie in Radebeul ist unrealistisch.

    Wir können froh sein, wenn noch ausreichend Geld für die HK da ist.

    Gruß Eckhard

    Viele Grüße,
    Eckhard

    Einmal editiert, zuletzt von Eckhard (8. Juli 2016 um 12:19)

  • Ich möchte mal - zugegebenermaßen etwas ketzerisch - die These in den Raum stellen, dass es womöglich sinnvoller und interessanter gewesen wäre, die Verbindungsbahn Hainsberg - Potschappel zu erhalten, als mit mehreren Mio. EUR den Abschnitt Schmiedeberg - Kipsdorf wiederaufzubauen, um dort täglich ein oder zwei Züge fahren zu lassen.

    GL