Hallo und ein freundliches "Glück Auf",
ich fange mal hier ein neues Thema an, was sicher den einen oder anderen auch vielleicht interessieren wird. Da es auch im Bezug zur Lockwitztalbahn viele Gemeinsamkeiten gibt.
Zunächst ein kleiner Rückblick aus dem Jahre 1998 - dem 100-jährigen dieser reizvollen und sehr schönen Schmalspurstraßenbahn, die doch durch eine sehr schöne idyllische Landschaft fährt.
Wer mit dieser Bahn einmal mitgefahren ist, kommt immer wieder - zumindest ging mir das so und das als 10-jähriger - anno 1977. Und da bin ich auch gerne und mehr als nur oft am Wochenende nach Schandau gefahren, nur wegen der Bahn. Auch diese hatte ich in mein Herz geschlossen. Fuhren ja dort noch die alten MAN-Züge aus dem Jahre 1928.
Denn auch diese stand auch schon mehr als öfters auf der Stilllegungsliste. Aber, wenn es ihn gibt, den "Straßenbahngott" hatte dieser hier stets seine behütende Hand über sie gehalten. Und so blieb sie auch erhalten bis in unsere Tage und für unsere Nachwelt => als ein wichtiges Kulturgut.
Tw 21, ausgeborgt aus Plauen i.V., Pfingsten 1998, dahinter der Tw 9 der Lockwitztalbahn
Die hist. Fahrzeuge, Tw 5 der Kirnitzschtalbahn und Tw 9 der Lockwitztalbahn
Am Straßenbahnhof, nähe "Waldhäus'l". Gibst etwas schöneres ?
Idyllisch - aber nur vom feinsten, hier lädt dies wirklich etwas zum Träumen ein. => Die gute alte Zeit.
Tw 5 mit Bw 12, Tw 8 und Tw 9 und ein ET.
Der 612 aus Halle, ein MGT 6D, am Waldhäus'l. Mit ihm bin ich noch bis in den Abendstunden gefahren und er surrte nur so sehr leise dahin - durch's Kirnitzschtal, sehr angenehm und doch sehr zügig. Mir persönlich gefällt dieser durch seine Form und Design, auch die Farbgebung stimmt.
Ich denke mal doch, das diese ehrwürdige Schmalspurstraßenbahn hier auch einen Artikel verdient hat. Was mußte diese über sich schon alles ergehen lassen: Hochwasser, Bergrutsch, Unwetterschäden, Brände und vieles mehr... => aber sie ist immer wieder auferstanden.
Erwähnenswert ist, die Straßenbahn fährt ohne Signalanlagen. Es gibt einen Streckenstab, auch Signalstab genannt, das heißt, nur wer diesen hat/besitzt darf auch diese Strecke befahren. Für diese Abschnitte zur nächsten Ausweichstelle gibt es drei Stück, denn diese Strecke ist in drei Abschnitte eingeteilt. Ein Streckenstab ist immer gültig von Ausweichstelle zur Ausweichstelle bzw. natürlich auch von dieser bis zum Endpunkt. Diese Streckenstäbe besitzen die Farbe rot, grün und blau - ab Schandau gesehen. Zusätzlich weisen diese auch noch unterschiedliche Kerbungen auf, um Mißverständnisse zu vermeiden. Eine Kerbe = untere Strecke, rot - mittlere Strecke 2 Kerben, grün - und obere Strecke der Stab mit drei Kerben, blau.
Gefahren wird nach dem Prinzip - wer den passenden Stab hat, darf fahren. Darum können sich auch niemals zwei Züge auf der eingleisigen Strecke begegnen, weil es diesen Stab jeweils nur einmal gibt, für jedes Streckenteil einen. Und wer keinen oder keinen gültigen Stab hat/besitz, darf nicht fahren.
Ich finde das Genial. Gefällt mir.
So simpel und einfach geht's auch - auch ohne PC u.a., nicht wie bei anderen Straßenbahnen/Stadtbahnen, die ihren Computer gleich mit an "Bord" haben.
Allerdings gibt es noch eine weitere Besonderheit:
Das Nachzugszeichen (grünes Dreieck), am Tw an der Stirnseite vorne angesteckt (seht Bild 2, bei Tw 9). Natürlich bekommt dann dieser dann nicht den Stab im Austausch des anderen, nur der erste Tw. Deshalb trägt dieser ja das grüne Dreieck.
Früher aus Holz, heute aus Plaste. An Ausweichstellen bei Zugkreuzungen werden diese durch die Fahrer ausgetauscht. Simpel und hat Jahrzehnte ohne Unfälle funktioniert.
Bis dahin,
freundlich grüßt,
Tino-Toni Händel
Dresden-Seidnitz