Neubau einer V 36 K!!!

  • Hallo,

    ich vergaß noch einen fehlenden Aspekt bei der von mir erwähnten Studie.
    Man betrachtete bei dem Vergleich gar nicht, dass die eingsetzten Dampfloks eigentlich bereits weit über ihrem Zenit standen, also eh dringend mal ersetzt werden müssten.
    Was dann ja auch folgte mit dem Neubau oder der umfangreichen Rekonstruktion der betagten Maschinen.
    Diesen Aufwand bei der IV K könnte man ja noch durch die größere Stückzahl halbwegs nachvollziehen, aber die Einzelgänger beim Pollo mit 99 4503 oder 4701 und der dann später hinzugekommenen 4511, war wohl das absolute Geld verbrennen.

    Gruß der Pollofan

    Pollofan

  • Ja - Pollofan,

    da kann man Zustimmen. => Aber bei der IV K hatte sich das mehr als gelohnt, bei der VI K eher nicht, bei den wenigen Einsatzzeiten von nur 5-7 Jahren => ein Neubau, der dann in den Schrott ging. Das war volkswirtschaftliche Geldverschwendung. Das wäre genauso, wenn ich mir heute den besten BMW kaufe und ihn dann in 2 Jahren in die Schrottpresse gebe.
    Auch die Neubau VI K hatte gute Dienste geleistet und so schlecht war diese nicht, als Reserve wäre ein Erhalt möglich gewesen.
    Bei 99 4503, 4511 und 4701 - sei froh, dadurch sind diese erhalten geblieben.

    Beste Grüße

    Tino-Toni Händel

  • Hallo Tino,

    da hast du Recht, aus der Sicht der heitigen Eisenbahnfreunde, war die Misswirtschaft der DDR ein Segen, aber unterm Strich ist doch viel kaputtgegangen, weil man eben nicht in der Lage war richtig zu wirtschaften. Obwohl der Staat es in der Hand hatte, die richtigen Entscheidungen ziehen zu können.
    Ich glaube ja, das man bei der V 36 K nicht richtig bei der Sache war. Der DDR Lokbau war doch nicht so doof keine ordentlichen Dieselloks bauen zu können? Oder haben die normalspurigen Dieselloks auch erst einmal nichts getaugt? Vielleicht hatte man auch erkannt, das sich diese Lok nicht zu Westgeld machen ließ und war deshalb wenig motiviert die Sache zu einem guten Ende zu bringen.

    Gruß Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo Pollofan,

    ich muß allerdings hier dazu sagen, das Anfang der 1960er Jahre die Stilllegung der/aller Schmalspurbahnen beschlossen wurde. Und die Rbd Dresden hielt sich daran.
    So war man an eine weitere oder an eine Verbesserung der V 36 K wahrscheinlich nicht mehr so interessiert.

    Das Stilllegungsprogram sollte in zwei Schritten erfolgen:

    Schmalspurbahnen, die unkompliziert ersetzbar waren, ersetzt durch Bus und LKW bis 1970.
    (Den Anfang machte ja dann Mulda - Sayda, Wilsdruff - Meißen, Schönheide - Carlsfeld, als Beispiel)

    Der Rest bis 1975, auch die WEM - dieses hatte sich aber etwas verzögert.

    Durch die TRR in Radebeul mit den Anfang des Traditionzuges (1974) nahm die Geschichte unserer Schmalspurbahnen einen anderen Verlauf.
    => Denn hier hatte man erkannt (Radebeul) welch ein wichtiges Kulturgut doch diese Bahnen und Fahrzeuge sind (Museumszug Radebeul).

    Eine weitere Wende kam durch eine andere Verkehrs-Politik um 1980, die den Fortbestand der Strecke Oschatz - Mügeln - Kemmlitz sicherte. Leider war die Preßnitztalbahn nicht mit dabei, deren Stilllegung schon 1973 beschlossen wurde.

    Grüße

    Tino-Toni Händel

    2 Mal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (26. Juni 2016 um 16:55)

  • Hallo zusammen,

    da ich den Beitrag hier mitgelesen habe, möchte ich nun auch ein paar Gedanken dazu äußern.

    Bevor Gelder in Fahrzeug-Neubauprojekte, wie diese, investiert werden, sollte man doch zuerst die noch vorhandenen Fahrzeuge für die Nachwelt erhalten bzw. abgestellte Maschinen wieder betriebsfähig aufarbeiten. Ich denke hier speziell noch an die verbliebene IV K in Neuenmarkt-Wirsberg, welche nicht für die Öffentlichkeit, unzugänglich abgestellt ist. Die letzte noch außerhalb Sachsens befindliche IV K Lokomotive sollte doch wieder in ihre Heimat zurück kehren, das halte ich für sinnvoller, als ein Lokneubau.

    Prinzipell habe ich nichts gegen Triebwagen einzuwenden, sollten diese dann aber modern und der heutigen Zeit angepasst ausgestattet sein. Solch eine Garnitur könnte den wöchentlichen Pendelverkehr übernehmen und dabei die Kosten senken. ;)

    Gruß Daniel

    37235344pa.jpg

    2 Mal editiert, zuletzt von 99 600 (26. Juni 2016 um 18:35)

  • Liebe v36k-Freunde!

    :bahnhof:

    Bitte bedenkt, das die v36k-Baumuster um 1965 in Zittau standen, was zwischen 1955 und 1990 zur RBD Cottbus gehört hat!!! Die Verschrottung wurde von Cottbus durchgesetzt. auf Grund Ministerialerlaß, der verbat, die Lok´s für das Netz Zittau zu ertüchtigen und Mittel dafür einzuplanen. Während Cottbus die 4802 selber im Triebwagenschuppen Bertsdorf zerlegt hat, brauchte Dresden quasi nur die, aus Bertsdorf angelieferten "Reste" der 4801 im Maschinenhaus Meißen=Jaspisstraße bloß noch zusammenzukehren ... :wink:

    Leider war das so und es ist sicher von ganz oben so durchgedrückt worden, ohne auf die Gegenstimmen zu hören. Wie gesagt, glaube ich, das die Zittauer Betriebsschlosser sicher etwas hätten machen können, wenn man sie nur gelassen hätte ... :confused:

    "Wenn, aber, hätte liegen zusamm im Bette ..." :wink:

    Fahrt frei und einen schönen Sonntag noch!

    Aber ihre Formgebung war genial gelöst und kann durchaus mit der DB V51/52 mithalten.
    Die L45H ist im Gegensatz dazu ein "Häßlicher Storch"!

    Einmal editiert, zuletzt von reichsbahn (26. Juni 2016 um 18:45)

  • Ja, 99 600 -

    das gerade eben nicht, ein moderner der heutigen Zeit entsprechender Triebwagen und dazu noch der Fahrpreis. Da fährt man doch gleich mit dem Bus ! Ohne umzusteigen ab Dresden und ist schneller und billiger.
    Damit gewinnt man keine Fahrgäste.

    Grüße

    Tino-Toni

  • Ja - Reichbahn,

    wie schon geschrieben, da ab Anfang der 1960er Jahre fast alle Schmalspurbahnen auf der Abschußliste standen, auch bei der Rbd Cottbus, war man da offenbar nicht mehr an eine mangelhafte V 36 K interessiert.

    Grüße

    Tino-Toni

    Einmal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (26. Juni 2016 um 20:55)

  • Hallo "reichsbahn",

    langsam geht mir Deine V36-Verehrung auf den Wecker. Klar, das war die beste und schönste 750mm-Schmalspurdiesellok, die je gebaut wurde! Hat sich echt toll bewährt, so toll, dass man erst gar nicht mehr versucht hat, daran noch irgendetwas zu verbessern. Dazu ein Highlight des Industrie-Designs: "geniale Formgebung"? Dagegen sehen eine V29 und die Jung-Doppelloks wirklich schlecht aus...
    (Ich bezweifele im Übrigen nicht, dass die DDR-Industrie dazu fähig gewesen wäre, eine brauchbare Lok zu bauen, dazu gibt es ja einige Nachweise bei Export-Loks.)
    Und die L45H ist ja echt schlimm! So schlimm, dass davon über 334 Stück gebaut wurden, und das über 21 Jahre lang. Viele davon fahren noch heute. Deine dauernde Verunglimpfung als "Karpatenschreck" konnte die sächsischen Betreiber nicht davon abhalten, sich gerade mit diesen Loks auszustatten.
    Ich finde, es ist jetzt mal gut mit der Verklärung, sonst wird es noch Geschichtsklitterung.

    Viele Grüße, jrnox

  • Jawohl - jrnox,

    das mußte mal so sein, oder kommen.

    Das ist auch mein Verständnis, auch für die L45H.