Veränderungen im Fahrzeugpark der Schmalspurbahnen notwendig?

  • Hallo,

    endlich Feierabend ... und zu Hause. Schön zu sehen, dass ich durch meinen Input ins Forum eine doch recht lebhafte Diskussion ausgelöst habe. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich Nirgendwo geschrieben habe, dass ich der Meinung bin, den Dampflokbetrieb im Harz ganz abzuschaffen. In anderen Beiträgen habe ich dazu meine Meinung kundgetan, dass das Netz der HSB groß genug ist, um eine gewisse Aufgabenteilung herbeizuführen. Das Selketal würde eine deutliche Aufwertung erfahren, wenn man dort alle Züge als Dampfumläufe verkehren lassen würde und endlich ein touristisches Gesamtkonzept mit allen Partnern verwirklichen würde. Für die Brockenstrecke habe ich modernes Fahrzeugmaterial gefordert, welches durch dampfbespannte Traditionszüge ergänzt werden könnte. Ich war als Zugführer bei der HSB tätig und kenne die Aussagen der meisten Fahrgäste. Und diese lauten: Wir möchten während der Fahrt eine angenehme gastronomische Versorgung vorfinden und vor allem moderne Toilettenanlagen. Einen Ansatz von angenehmer gastronomischer Atmosphäre im Zug der HSB boten eine Zeitlang die Caféwagen im Loungestil. Diese wurden aber zugunsten Massenabfertigung mit einem lächerlichen Imbissangebot in unpersönlichen Bistrowagen abgeschafft. Die Dollarzeichen in den Augen der Geschäftsführung waren da leider stärker, als die angenehme, fast schon private Atmosphäre im Caféwagen. Und da kann Achim mir ironisch vorwerfen, dass ich die HSB elektrifizieren lassen wolle ... dies ist grober Humbug. Und was für ein Dreck die 'Dreckschleudern' fabrizieren hat Guru sehr bildlich dargestellt. Das ins Erdreich sickernde Öl und die sonstigen Betriebsstoffe sind mit der Philosophie eines Nationalparkes in diesem Umfang schwer vereinbar. Insofern muss hier irgendwann eine Lösung in der Traktion gefunden werden. Da kann man sich nun trotzig geben: 'Macht doch im Harz, was ihr wollt!' ... oder man versucht über den Tellerrand der eigenen Insel hinauszuschauen, um festzustellen, dass der Harz mit einer Ostseeinsel nicht vergleichbar ist. Wir leben auch nicht mehr im Jahr 1960, auch nicht im Jahr 1995 (wo Kamele im Harz noch Unmut erregten). Ich kann mich an Zeiten mit Triebwagenersatzverkehr mit 'Kamelen' erinnern, noch gar nicht lange her, da standen gerade die Fuzzys förmlich Schlange an der Strecke. Wie sich die Zeiten doch ändern können, wenn man es zur Kenntnis nehmen möchte. Und ich verstehe nicht, warum Einem immer unterstellt wird, dass man die Züge mit 'Kamelen' bespannt sehen möchte, wenn man moderne Fahrzeuge fordert? Geht der Horizont einiger Schmalspurfreunde nicht über das schon vorhandene Fahrzeugmaterial hinaus. Privatbahnen in der Vorkriegszeit standen oft für innovative Entwicklungen ihrer Zeit. Heutzutage gilt Innovation hierzulande bei einigen Bahnfreunden schon fast als Schimpfwort. Die Väter von GHE und NWE würden im Grab routieren, wenn sie die Rückwärtsgewandheit einiger heutiger 'Bahnfreunde' zur Kenntnis nehmen müssten. Die Schmalspurbahnen existieren nämlich nicht nur in heutiger Zeit wegen der Mangelwirtschaft in der DDR, sondern vor allem erstmal durch den Entwicklergeist ihrer Väter. Den technischen Fortschritt von vor 100 Jahren loben und bejubeln und gleichzeitig den Heutigen verdammen, ist schon etwas merkwürdig. Es gibt durchaus innovative Möglichkeiten der Verknüpfung von Tradition und Moderne. Wenn man sich hier Forschungen und Ideen verschließt, wird dies in der Zukunft einige Probleme verursachen. Aber so hat halt jeder seine eigene Meinung. Der Dampflokführer vertritt natürlich nicht ganz aus Eigennutz die Interessen des Dampfbetriebes. Das ist lobenswert und nachvollziehbar. Ob dies immer die Meinung aller naturverbundenen Nationalparkbesucher im Harz ist, denen keine alternativen Beförderungsmöglichkeiten auf den höchsten Gipfel Norddeutschlands geboten werden, sei trotzdem dahingestellt. So wie das Umweltbewusstsein, genauso wie die Bildung an sich, bei einer breiter werdenden Schicht immer mehr nachlässt, so erzielen Umweltaspekte bei der gebildeteren Schicht einen immer höheren Stellenwert. Diese Entwicklung zu verschlafen, könnte den Schmalspurbahnen (und ganz speziell der hiesigen Schmalspurbahn im Nationalpark) irgendwann einige Probleme bereiten. Die eher umweltungebildeten Schichten können sich die Fahrkarten sowieso schon lange nicht mehr leisten, sondern wandern saufend und gröhlend durch die Harzer Wälder. Dies ist aber ein anderes Kapitel. Dafür sind Diskussionen da, dass jeder auch einmal seine Meinungen und Sichtweisen darlegen kann. Dafür ist es schließlich ein Forum geworden.

    In diesem Sinne wünsche ich Allen eine schöne Zeit auf Deutschlands schmalspurigen Gleisen,
    René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (23. Juni 2016 um 01:23)

  • Hallo,

    weil es so schön hierher passt, ein Artikel aus dem neuesten Harzer Amtsblatt: Das Bundesland Sachsen-Anhalt und der ESIF-Fonds der EU fördern die Leader-Region Harz. Neben Projekten zur Daseinsvorsorge wird besonders natürlich auf den Tourismus eingegangen. Es werden Projekte und Maßnahmen mit dem Leitmotiv 'Gesund leben in einer gesunden Region' gefördert. Die 'gesunde Region' ist gekennzeichnet, durch eine intakte Natur und nachhaltig bewirtschaftete Nutzflächen. Folgendes Projekt steht dabei für den Leader-Teilbereich 'Harz' Wernigerode, Ilsenburg, Blankenburg und Stadt Oberharz am Brocken ganz oben auf der Agenda: Wie kann eine ausgewogene Wirtschaftsstruktur mit zukunftsfähigen Arbeits- und Ausbildungsplätzen ausgebaut werden? Wie kann die Angebotsvielfalt im Segment Natur- und Aktivtourismus erhöht werden?

    Wie man sieht, gehen die Förderabsichten für den Bereich des Harzes, in welchem sich der Nationalpark befindet, immer mehr in Richtung des naturnahen Tourismus. Das ist erklärtes Ziel der Landesregierung, um Fördergelder der EU aus dem Infrastrukturfonds erhalten zu können. Die HSB in heutiger Zeit setzt Projekte grundsätzlich nur um, wenn Fördergelder fließen. Wenn sich die Richtung der Verteilung von Fördergeldern aber immer mehr auf den naturnahen Tourismus konzentriert, darf man schon jetzt auf die nächste Finanzierungslücke der HSB warten. Aber solche zukünftigen Entwicklungen werden zu gerne (hier im Forum) wegdiskutiert. Das Motto lautet: Augen zu und mit dem Kopf gegen die Wand! Kann gut gehen, muss aber nicht. Kopfschmerzen oder gar Schädel-Hirn-Trauma drohen bei diesem Experiment.

    Gruß, René

  • Zitat

    Original von Erzgebirgsnebenbahner
    Also bei Neu- oder großen Umbauten werden da sicher keine Fenster eingebaut, die ein großes Öffnen ermöglichen. Da könnte sich weit hinausgelehnt werden, das widerspricht allen geltenden Sicherheitsstandards. Da ist es ganz egal, wieviel Platz theoretisch zum ersten "festen" Objekt außerhalb des Lichtraumprofils ist, es geht gesetzlich einfach nicht (und das ist auch gut so).

    Hallo
    Kannst du das Gesetz noch benennen?
    Würde mich echt interessieren, ob da wirklich was dahinter ist, oder nur das Totschlagargument "gesetzlich verboten" gebraucht wird.
    Immerhin konnte das Oechsle 2012 einen Sommerwagen in Betrieb nehmen:

    http://www.oechsle-bahn.de/s9y_neu/archiv…enen-Wagen.html

    Ich denke, da der Wagen aus einem Güterwagen umgebaut wurde, sollte er wohl neu abgenommen worden sein.

    Und wenn ich richtig informiert bin, hat sogar die HSB sowas im Einsatz.
    Gruss Guru

  • Hallo René,

    Du teilst ja ganz schön aus.
    Was bitte hat die Tatsache, dass die HSB den tollen Caféwagen abgeschafft hat und keine vernünftigen Toiletten bietet, mit der Tatsache zu tun, dass vorn eine Dampflok ackert? Natürlich beschweren sich die Fahrgäste darüber beim Zugpersonal. Aber wenn Du jetzt eine moderne Diesellok davor hängst, wird es auch nicht besser, eher im Gegenteil. Dann wird die Fahrt, die jetzt mangels Café schon langweilig ist, richtig öde. Ich möchte der HSB nicht dazu raten, das auszuprobieren. Als Dampflokführer erlebe ich täglich (wenn ich nicht gerade frei habe, so wie heute ;-)) die Faszination des Dampfbetriebs auf die Touristen. Das hat mit Insel und Tellerrand nichts zu tun. Ich lasse mir von Dir nicht vorwerfen, dass ich als Insulaner sozusagen etwas "eingeschränkt" in meinem Gesichtskreis bin. Dazu passen ja dann auch indirekt Deine Ausführungen zu Bildung und Anspruch. Ich muss mich bestimmt nicht verstecken.

    Die Frage der Kamele im Ersatzverkehr hinkt gewaltig. Du hast es ja richtig erkannt. Die Augen der Fuzzys leuchteten. Aber der normale Fahrgast erkennt in einer umgespurten V 100 garantiert keinen Wert, zumal diese Dieselloks nach wie vor in den Farben der verschiedensten Unternehmen in ganz Deutschland zu sehen sind. Von den Fuzzys kann die HSB nicht leben. Ihr Anteil ist zu gering.

    Die Sache mit der Elektrifizierung stellte lediglich auf die Frage der Emissionen und der Umweltverträglichkeit ab. Ich habe nie behauptet, dass Du das möchtest.

    Das Problem Öl hatte ich weiter oben schon dargestellt. Hat die HSB jemals testen lassen, wie sich dieses Problem überhaupt auf Boden und Umwelt darstellt? Ich könnte mir ein ähnliches Ergebnis, wie auf Rügen gut vorstellen, zumal im Harz mit identischen Ölen gearbeitet wird.
    Nichts desto trotz spricht nichts gegen eine Weiterentwicklung an den Dampfloks, wenn sie denn funktioniert. Ich denke da an Rollenlager, die bisher an deutschen Dampfloks wohl nur im Bereich der Stangenlager funktioniert haben. Aber die in den 90ern in der Schweiz neu gebauten Zahnraddampfloks haben wohl auch Rollenlager als Achslager. Das setzt natürlich eine sehr genaue Fertigung voraus, die bisher wohl weder in Meiningen, und wohl auch nicht in Wernigerode erreicht wird. Die Mollilok 99 2322 musste jedenfalls sehr schnell wieder auf Gleitachslager rückgebaut werden.

    Wie Du siehst. Ich gehe vom Dampfbetrieb nicht ab, weil ich von der Anziehungskraft der Dampflok überzeugt bin und das im täglichen Erleben auch bestätigt bekomme.

    dampf: Vielleicht ist zum Thema V 36 K schon alles gesagt? Oder kannst Du da was einbringen?


    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo Achim,

    das mit der Bildung war definitiv nicht auf Dich bezogen, kann auch gar nicht sein, da ich von breiter werdender Schicht geschrieben habe, was keine Einzelperson ausmachen kann ... und das mit der Insel diente nur dazu, um zu verdeutlichen, dass eben der Rasende Roland nicht mit der HSB verglichen werden kann. Das ist einfach eine Tatsache. Das Du eine Riesenkompetenz in Sachen Schmalspurbahnen hast, spreche ich Dir bestimmt nicht ab, aber dass Du besser in die 'Intimitäten' des Harzer Tourismus eingeweiht bist, als Jemand, der direkt vor Ort wohnt, eben schon. Das ist nicht böse gemeint. Hier auf der Brockenstrecke hat die HSB das nahezu alleinige Beförderungsmonopol ... und ich habe nur ausgeführt, dass es auch viele Touristen gibt, die gerne mit etwas sauberer Technologie in den Nationalpark reisen würden. Dieser Forderung der eigenen Kundschaft sollte auch die HSB entsprechen. Es gibt da einfach keine Parallelen zu der Strecke, auf der Du Deinen anspruchsvollen Dienst verrichtest. Und nochmal: Ich möchte den Dampflokverkehr im Harz nicht abgeschafft sehen!

    Übrigens: Ich fühle mich an der Küste sehr wohl. Vielleicht mal zur Verdeutlichung: Bahn auf Eiderstedt Ich war sogar mal ein paar Jahre im hohen Norden zu Hause. Ich habe also bestimmt keine Probleme mit 'Fischköppen'oder spreche ihnen bestimmte Fähigkeiten ab. :D Einige meiner sehr guten Bekannten aus dieser Zeit, sind sehr gebildete 'Nordlichter'.

    Gruß, René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (23. Juni 2016 um 11:51)

  • Zitat

    Original von rekok73
    Hallo,

    weil es so schön hierher passt, ein Artikel aus dem neuesten Harzer Amtsblatt: Das Bundesland Sachsen-Anhalt und der ESIF-Fonds der EU fördern die Leader-Region Harz. Neben Projekten zur Daseinsvorsorge wird besonders natürlich auf den Tourismus eingegangen. Es werden Projekte und Maßnahmen mit dem Leitmotiv 'Gesund leben in einer gesunden Region' gefördert. Die 'gesunde Region' ist gekennzeichnet, durch eine intakte Natur und nachhaltig bewirtschaftete Nutzflächen. Folgendes Projekt steht dabei für den Leader-Teilbereich 'Harz' Wernigerode, Ilsenburg, Blankenburg und Stadt Oberharz am Brocken ganz oben auf der Agenda: Wie kann eine ausgewogene Wirtschaftsstruktur mit zukunftsfähigen Arbeits- und Ausbildungsplätzen ausgebaut werden? Wie kann die Angebotsvielfalt im Segment Natur- und Aktivtourismus erhöht werden?

    Wie man sieht, gehen die Förderabsichten für den Bereich des Harzes, in welchem sich der Nationalpark befindet, immer mehr in Richtung des naturnahen Tourismus. Das ist erklärtes Ziel der Landesregierung, um Fördergelder der EU aus dem Infrastrukturfonds erhalten zu können. Die HSB in heutiger Zeit setzt Projekte grundsätzlich nur um, wenn Fördergelder fließen. Wenn sich die Richtung der Verteilung von Fördergeldern aber immer mehr auf den naturnahen Tourismus konzentriert, darf man schon jetzt auf die nächste Finanzierungslücke der HSB warten. Aber solche zukünftigen Entwicklungen werden zu gerne (hier im Forum) wegdiskutiert. Das Motto lautet: Augen zu und mit dem Kopf gegen die Wand! Kann gut gehen, muss aber nicht. Kopfschmerzen oder gar Schädel-Hirn-Trauma drohen bei diesem Experiment.

    Gruß, René

    Jaja, die selbst eingebildete Bildungsschicht braucht ihre grüne Beruhigungspille. Man jettet mehrmals jährlich zum Shopping nach New York oder Mailand, man fährt einen monströsen, völlig überdimensionierten "Hausfrauengeländewagen", auch SUV genannt. Um dem Modetrend "ökologisch wertvoll" zu entsprechend natürlich korrekterweise mit Hybrid-Antrieb. Aber man legt völlig selbstverständlich natürlich höchsten Wert auf Umwelt und Natur.

    Ne lass mal, diese Öko-Modererscheinung der selbsternannten Bildungselite ist nahezu genauso lächerlich wie die Unterschicht, die mit Bier und Böllerwagen grölend durch den Harz zieht.

    Und das Naturschutzparks die Touris nicht vermehrt anziehen, musste bisher immer wieder verneint werden. Die Leute wollen halt nicht gegängelt werden. Zudem ist der Harz dann nur noch einer von vielen. Da kann man auch in den bayrischen Wald usw. fahren. Man kann sich vor Naturparks in Deutschland ja bald nicht mehr retten. Die Dampfbahn macht den Harz dagegen zu etwas besonderem, der ihn aus der schieren Masse ähnlicher Gebiete hervorhebt.

    Mal abgesehen davon, die Massen von Motorradfahrern und knackevollen Straßen im Harz nerven wirklich extrem. Aber die stören die Ökos scheinbar nicht. Macht natürlich so ganz nebenbei nen wirklich super Eindruck für einen Nationalpark, der auf Erlebnis Natur setzen will.

    So meine bescheidene, pragmatische und politisch höchst unkorrekte Meinung zum Thema "moderner Staats-Öko-Fetischismus".

    Gruß :B

  • Hallo,

    also wenn ich an der Nordsee bin, kann ich immer wieder feststellen, dass die dortigen Nationalparks Niedersächsisches und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und ihre Angebote (Seehundrettungsstationen, Bootsfahrten mit Erklärung der Natur durch die Ranger, Wattwanderungen durch die Ranger usw. usf.) jedes Jahr tausende Besucher anziehen. Hier im Harz besuchen jedes Jahr tausende Besucher die Nationalparkhäuser und nutzen deren Angebote, wie geführte Wanderungen, Umweltbildung für die Kinder durch Angebote. Das Nationalparks keine Menschen anziehen, keine Ahnung, wo Du diese Informationen her hast. Der Nationalparkgedanke kommt aus den USA. Die dortigen Nationalparks gehören in ihrer Begrifflichkeit zum Allgemeinwissen der Weltbevölkerung und sind die Touristenmagnete schlechthin: Grand Canyon, Yellowstone ... diese Namen sollten doch jedem Menschen etwas sagen, oder?

    Gruß, René

  • Hallo Dietmar,

    da gebe ich Dir recht. Die Rekonstruktion (eigentlich war es ja bei vielen Loks ein Neubau) der VIK war ökonomischer Unsinn. Ob man die eine oder andere Schmalspurbahn mit Dieselloks bzw. Dieseltriebwagen hätte retten können, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich bin aber sicher, dass sie ökonomisch sinnvoller gewesen wären. Ob die Strecken angesichts des oft maroden Oberbaus erhalten worden wären, möchte ich aber doch nicht beschwören.
    Aber andererseits bin ich froh, dass ich heute noch täglich auf Dampf fahren kann. Unsere Diesellok V 51 ist jedenfalls kein Ersatz und ich bin froh, wenn ich nicht so oft mit ihr zu tun habe.

    @René: Ich glaube Dir nicht. Moderne Dieselfahrzeuge auf dem Brocken können der HSB keinen Vorteil bringen und sind nicht bezahlbar, zumal sie erst entwickelt werden müssten.

    Eigentlich habe ich alles dazu gesagt, was mir wichtig ist. Ich denke, dass das auch verständlich war.


    Viele Grüße

    Dampfachim

    Einmal editiert, zuletzt von dampfachim (23. Juni 2016 um 12:30)

  • Hallo Dampfachim
    Man muß die Kollegen bewundern ,die sich so für die Dampflok einbringen.Es ist nicht nur das Fahren die meisten Arbeiten sind, die keiner sieht.
    Gruß Dietmar

  • Zitat

    Original von rekok73
    Hallo,

    also wenn ich an der Nordsee bin, kann ich immer wieder feststellen, dass die dortigen Nationalparks Niedersächsisches und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und ihre Angebote (Seehundrettungsstationen, Bootsfahrten mit Erklärung der Natur durch die Ranger, Wattwanderungen durch die Ranger usw. usf.) jedes Jahr tausende Besucher anziehen. Hier im Harz besuchen jedes Jahr tausende Besucher die Nationalparkhäuser und nutzen deren Angebote, wie geführte Wanderungen, Umweltbildung für die Kinder durch Angebote. Das Nationalparks keine Menschen anziehen, keine Ahnung, wo Du diese Informationen her hast. Der Nationalparkgedanke kommt aus den USA. Die dortigen Nationalparks gehören in ihrer Begrifflichkeit zum Allgemeinwissen der Weltbevölkerung und sind die Touristenmagnete schlechthin: Grand Canyon, Yellowstone... diese Namen sollten doch jedem Menschen etwas sagen, oder?

    Gruß, René

    Nationalparks schossen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. In den wenigsten Fällen hat man damit den Tourismus spürbar ankurbeln können. Bestes Beispiel ist ja gerade der bayrische Wald. Nur weil man Nationalpark dranschreibt, kommen nicht automatisch mehr Leute. Die Touris wollen auch was erleben und nicht nur Natur gucken. Das ist ne kleine Minderheit, die man damit anlockt. Den großen Rest vergrätzt man eher im Zusammenhang mit den damit verbundenen Repressalien.
    Mittlerweile gibt es sogar Regionen, die diesen Status am liebsten wieder los werden wollen. Öffentlich gibt das wohl keiner wirklich zu.

    Der Harz bietet ne wirklich gute Mischung, für Naturfreaks, Aktiv- und Erlebnisurlauber, Kultururlauber usw. Und die Dampfzüge der HSB haben ja nicht umsonst bei einer großen Touri-Umfrage letztes Jahr den 1. Platz als größte Touri-Attraktion im Harz eingefahren, noch vor dem Brocken, denn der kam erst auf Rang 3! Den Artikel dazu hatte ich hier sogar verlinkt.

    Es ist jedenfalls völlig unvorstellbar, daß die landschaftlich ähnlich reizvolle Bayrische Waldbahn oder Erzgebirgsbahn als ähnlich große Attraktionen wahrgenommen werden mit ihren RS1- und 642-Triebwagen. Die sind allenfalls Eisenbahnfans ein Begriff. Für den Rest der Touris sind das ganz normale Fortbewegungsmittel. Keiner käme auf die Idee, deswegen im bayrischen Wald oder Erzgebirge Urlaub zu machen.
    Es ist also eindeutig der Dampfbetrieb, der die HSB so erfolgreich macht. Was antürlich nicht heißen soll, daß man das HSB-Netz nicht sinnigerweise zusätzlich für einen zeitgemäßen ÖPNV nutzten könnte. Aber eben neben den Dampfzügen, als sinnvolle Ergänzung.

    Gruß