Guten Abend!
Zum Thema Regionalisierungmittel in Sachsen hätte ich noch eine Ergänzung.
Basis für die aktuellen Regionalisierungsmittel waren die Verkehrsleistungen in den 90er Jahren (Stichtag glaub ich 1.1.1996). Wenn man sich mal das Kursbuch von damals und heute (leider nur das virtuelle) in die Hand nimmt, so sieht man, dass viele Strecken stillgelegt wurden. Auf anderen wiederrum gibt es Mehrverkehr, in Summe aber trotzdem weniger als das, was eingestellt wurde.
Dies heißt eigentlich, dass Sachsen mehr Zuschüsse vom Bund für den SPNV erhält, als es ausgibt. Die Differenz wird in Sachsen gern für andere, bahnferne, Projekte ausgegeben. Nicht umsonst hat Sachsen als eines der wenigen Bundesländer einen ausgeglichenen Haushalt. Mit der aktuellen Neuregelung bzw. -verteilung der Bundeszuschüsse soll der Zuschuss den wahren aktuellen Gegebenheiten angepaßt werden. Für einige Westländer heißt dies, mehr Geld, weil mehr gefahren wird als wie vor 20 Jahren. Für Sachsen heißt dies korrekterweise - weniger Geld.
Dies wäre an sich ja auch kein Problem, wenn Sachsen das Geld zu 100% an den SPNV weiterreichen würde. Natürlich würden dann die Gelder für andere, bahnferne Sachen fehlen. Aber diese sollten ja mit den Bundeszuschüsse sowieso nicht finanziert werden.
Kurzum, würde Sachsen das für den SPNV zugewiesene Geld 1:1 zweckgebunden an den Nahverkehr weiterreichen, es hätte auch zukünftig keine Finanzierungsprobleme, selbst bei den Schmalspurbahnen nicht (diese waren nämlich damals mit in der Regionalisierungsermittlung dabei, sogar mit mehr Zügen als heute!).