Überangebot an Schmalspurbahnen in Sachsen

  • Wofür denn?
    Jedenfalls bekommen die Sachsen die Verkehrspolitik, die sie gewählt haben. Man mag hier sein "heiligs Blechle" scheinbar lieber als anderswo. Das merke ich auf dem täglichen Arbeitsweg, wenn ich mit dem Fahrrad trotz der stiefmütterlichen Behandlung, die diesem Verkehrsmittel in der Stadt zuteil wird, durch Chemnitz an der gestauten Blechlawine vorbeifahre. Wer eine andere Verkehrspolitik will, muß andere Parteien wählen. Aber die Mehrzahl der sächsischen Wählerinnen und Wähler möchte das nicht. So geht Demokratie halt.
    Gruß,
    Rolf

  • "Jedenfalls bekommen die Sachsen die Verkehrspolitik, die sie gewählt haben"

    Diese Aussage ist ist nach meiner Meinung falsch. Die Sachsen bekommen eher die Verkehrspolitik die sie nicht gewählt haben. 2009 haben gerade mal 10% die FDP gewählt. Trotzdem wurde der Verkehrsminister ein Herr Morlock. Mit diesen fing das Unglück an. Er leitete die Zuschüsse für den Nahverkehr vom Bund, in so genannte "Wirtschaftsföderung" um. Die SPD protestierte und kam 2014 durch das ausscheiden der FDP(3,8%) zur Regierungsbeteiligung. Ein Herr Dulig (SPD) kam nun an Steurad. Inzwischen kürzte der Bund die Zuschüsse für Sachsen. Sicher auch aufgrund des Mißbrauch. Jetzt hätte das Land Sachsen wenigstens die Umleitung der Gelder beenden können. Damit hätten die alten Zuschüsse für die Verkehrsverbünde weiter Bestand gehabt. Aber nein es wurden lieber die Zuschüsse gekürzt. So kann zu Beispiel die Strecke Chemnitz-Aue zur Disposition, die eigentlich im Vergleich zu anderen Strecken, ein vollkommen ausreichendes Fahrgastaufkommen hat.Nun der Clou. Der Bund überweist nun doch wieder die gleichen Fördermittel wie in den vergangen Jahren. Herr Dulig, welcher vor der Wahl noch Herr Morlock wegen des Mißbrauch kritsierte spiel das selbe Spiel weiter und mißbrauch auch noch die zusätzlich Fördermittel. Gerade mal 10% der Erhöhung kommt dem Nahverkehr zu gute. Der Rest verschwindet in dunklen Kanälen.Für mich hat nicht der Wähler falsch gewählt.Für mich ist dies Wahlbetrug.

  • Hallo,

    vergesst doch nicht, wo unser aller Mobilitätsbedürfnis herkommt...

    Und jeder sollte das Recht haben, darüber zu entscheiden, wie er das für sich löst!... Ob Fahrrad, Auto...Bus oder Bahn...

    Wir müssen zu größten Teilen auf unsere heutige Lebensweise reagieren...und die wird von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt...der Staat kann da nur bedingt Lösungen anbieten...zu viel zu erwarten, ist doch am Ende auch blauäugig!

    Ich freue mich, dass der Freistaat Sachsen die Schmalspurbahnen unterstützt...das sichert Arbeitsplätze beim Personal, in den Werkstätten...im Tourismus. Und, es wird Wissen und Handwerk erhalten... man kann nicht alles betriebswirtschaftlich sehen...wir und unsere Kultur (Museen, Theater, Sport ect.) wäre dem Untergang geweiht!...

    Micha

    Einmal editiert, zuletzt von 99 572 (10. September 2016 um 10:49)

  • Die Zweckentfremdung der Mittel geschieht nicht aufgrund der Entscheidung eines Ministers, dafür sind die Regierung insgesamt und die sie tragenden Fraktionen im Landtag verantwortlich, die den Haushalt beschlossen haben. Der Souverän hat mehrheitlich Parteien gewählt, die keine Verfechter des ÖPNV sind. Konkret: Er hätte grün wählen können, hat er aber nicht. Damit ist klar: Die Sachsen wollen in ihrer Mehrheit keine moderne Verkehrspolitik. Kann man nichts machen. Und es steht ja jedem frei, die SPD beim nächsten Urnengang daran zu erinnern, daß sie ihre Position von vor der Wahl offenbar der Koalitionsdisziplin geopfert hat.

  • ....Rolf, seit wann steht "grün" für eine vernünftige Politik???

    "Grün" verdanken wir eine Vielzahl zusätzlicher Steuern, für die wir noch mehr arbeiten dürfen... diese Steuern werden dann an Konzerne weitergereicht oder in Ökoprojekten verbraten, wo ebensowenig ökonomischer Nutzen entsteht...

    Und ohne wirtschaftlichen Nutzen gibts kein Geld für deinen Radweg.

    Grün ist die Religion von Leuten, die selten richtig arbeiten, und greifbare Werte schaffen... leider...

    Gruß Micha

    Einmal editiert, zuletzt von 99 572 (10. September 2016 um 15:34)

  • Aber Vorurteile hast Du keine, nicht wahr? Dosenpfand-> Vernünftige Politik. Erhöhung der Mineralölsteuer-> Vernünftige Politik. Atomausstieg-> Vernünftige Politik. Pendler- statt Autofahrerpauschale-> Vernünftige Politik. Jedenfalls vom Gesichtspunkt eines Menschen aus, der öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad den Vorzug vor dem motorisierten Individualverkehr einräumt. Was solls, mir ist es egal, was andere wählen. Aber dann nicht meckern, wenn es so kommt, wie es kommt. Weitere politische Statements wird es von mir hier nicht mehr geben. Das entfernt sich zu weit vom "Überangebot" an Schmalspurbahnen...

  • Ist auch besser so, wir mögen unsere Schmalspurbahnen...andere Landesregierungen setzen sich nicht so dafür ein ;)

    Den Mobilitätszwang haben deine aufgezeigten Steuern nicht beseitigt... Atomausstieg ist vernünftig... das sollte jeder vernünftige Mensch so sehen...auch wenn unsere Nachbarn das wenig kümmert...

    Schönes Wochenende...Micha

  • Warum seit Ihr nicht froh, daß wir in Sachsen überhaupt noch Schmalspurbahnen haben und das mit Dampfbetrieb.
    Hätte die Politik nach 1945 eine andere Wendung bekommen und die DDR hätte es nicht gegeben, kann ich Euch sagen, wäre heute mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr vorhanden.
    Auch keine TRR oder Neubau IV K ! - Nur als Beispiel.

    Einen schönen sonnigen Sontag noch wünscht Tino-Toni

  • Zitat

    [i]
    Hätte die Politik nach 1945 eine andere Wendung bekommen und die DDR hätte es nicht gegeben, kann ich Euch sagen, wäre heute mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr vorhanden.

    ...und Peter Fechter und 137 weitere Mauertote würden noch leben.
    Sorry, ein paar Kilometer Eisenbahnstrecke gegen 40 Jahre Unrechtsstaat aufzurechnen, ist schon ein wenig speziell.
    Abgesehen davon, dass es andere Länder im kapitalistischen Westen gibt, deren Schmalspurnetz wesentlich weniger gelitten hat, als das in der DDR.

    Zitat

    [i]
    Einen schönen sonnigen Sontag noch wünscht Tino-Toni

    Wünsche ich Dir auch.
    Gruss Guru

    Einmal editiert, zuletzt von guru61 (11. September 2016 um 12:46)

  • Hallo,
    sicher gibt es in Sachsen punktuell eine gewisse Konzentration an Schmalspurbahnen, was ja der Geschcihte dieser Bahnen geschuldet ist. Kann man nichts machen, ist halt so.
    Ansonsten sind die Schmalspurbahnen in der Republik halbwegs gut verteilt. Der Spreewald könnte noch was vertragen, meine ich, denn den ganzen Tag Kahn fahren ist auf Dauer auch etwas eintönig.
    Jeden hier geäußerten Traum eines Fans zum Wiederaufbau einer Strecke oder Neubau eines Fahrzeuges muss man auch nicht so ernst nehmen.
    Vermutlich wird es auch nicht jeder Verein schaffen langfristig zu existieren, hoffe dann blos das man so viel Weitsicht hat und die Fahrzeuge an andere Vereine abgibt und nicht aus Frust in den Schrott haut.
    Den Wiederaufbau der Strecke von Dips nach Kips hätte ich persönlich auch nicht gebraucht. Es war damals extremes Pech gewesen, die Zerstörung durch das Unwetter, aber die jetzt daraus resultierende Diskusion, ob man es sich überhaupt finanziell leisten kann dort wieder Züge fahren zu lassen, ist schon peinlich. Der Reiz der Strecke liegt eh im ersten Teil von Freital nach Dips. Danach bis Kips an einer Bundesstraße entlangzufahren, reizt mich in keinster Weise. Aber gut die Würfel sind nach langem Kampf gefallen, nun macht mal in Sachsen was draus.
    Die hier schon mal angesprochenen Oberrrittersgrüner Fans haben leider das Pech in der Nähe gleich drei betriebsfähige Schmalspurstrecken zu haben. Ist sicherlich nicht gerade förderlich für den erwarteten Besucherandrang, da die dann wohl doch eher ein Ziel mit Fahrbetrieb wählen. Ob ein Aufbau einiger Hundert Meter Gleis mit Diesellokbetrieb zielführender und attraktiver ist? Kann es mir nicht so recht vorstellen, da wie gesagt gerade dort in der Region das "gewisse Überangebot" besteht.

    Gruß Detlef der Pollofan

    Pollofan