Wenn es Nacht wird in Seelvitz

  • Guten Tag,

    Seelvitz ist eine kleine Bahnstation an der Schmalspurbahn zwischen Putbus und Göhren. Die direkt benachbarte Ortschaft heißt Nistelitz. Diese hatte laut Wikipedia im Jahr 2003 19 Einwohner.
    Zugkreuzungen finden hier schon lange keine mehr planmäßig statt und nur selten besteht Bedarf für einen Halt, um Fahrgäste ein- oder aussteigen zu lassen.



    Bild 1: Die schönen ersten Septembertage 2016 luden hier am Abend zum Verweilen ein. Der Mond zeigt sich bereits hoch am Himmel.


    Bild 2: Die Sonne ist bereits untergegangen, aber noch zeigt sich der Himmel in intensivem Blau.


    Bild 3: Das kleine Bahnhofsgebäude der Station Seelvitz.

    Es wird immer dunkler, keine Menschenseele weit und breit. Im benachbarten Wald aber beginnt es zu rumoren.


    Bild 4: Schließlich nähert sich aus Putbus kommend P 113. Um 20:08 Uhr hat er Putbus verlassen. Kurz vor dem Erreichen der kleinen Bahnstation wird nochmal der Regler geöffnet.


    Bild 5: Dann rollt der Zug durch den Bahnhof …


    Bild 6: ..., an mir vorbei und taucht in die Nacht ein. In Binz wird er mit P 112 aus Göhren bespannt mit 99 4011 kreuzen. Diese wird eine knappe halbe Stunde später den Bahnhof schon in völliger Dunkelheit durchfahren.

    Ich mache mich dagegen auf den Heimweg in die Ferienunterkunft.


    Gruß
    UvW

  • Hallo Utz,

    sehr interessant, was Du in dieser Dunkelheit noch fotografieren konntest. Die Stimmung ist fantastisch.
    Hast Du auch mitbekommen, was da im Wald rumorte?
    Wir beobachten in dieser Gegend regelmäßig größere Ansammlungen von Damwild, aber auch viele Wildschweine. Mit viel Glück ist auch Rotwild zu sehen. Die unzähligen Rehe und Hasen wiederum beachten wir schon gar nicht mehr.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo, schöne Bilder


    [quote]Original von UvW


    ... und nur selten besteht Bedarf für einen Halt, um Fahrgäste ein- oder aussteigen zu lassen.


    ja wenn es einen Parkplatz gäbe, und man könnte von da aus ein Stück wandern und mit dem Zug wieder zurückfahren..

    Gruß Torsten

  • Ja, Parkplatz - geht's auch mal ohne Auto ? Den öffentlichen Verkehrsmittel zuliebe. Und vor allem dort, das noch mehr in der Natur verschandelt wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (17. September 2016 um 19:01)

  • Seelvitz war die Bahnstation an der man aussteigen musste wenn man als Reichsbahner nur mit dem Zug zum Campingplatz Groß Stresow der DR wollte (ging auch mit dem Bus ab Binz). Ich war da 1987 mal im Urlaub. Da gab es auch unweit der Station eine Preußensäule mit Friedrich Wilhelm I zu bestauen. Die dürfte doch seit 2014 wieder zu sehen sein, nachdem man sie in den 90ern zur Restauration demontiert hatte.

    Gruß André

  • Hallo Utz,

    sehr, sehr schöne Motive hast Du da hinbekommen! Seelvitz ist schon eine sehr schöne, reizvolle Station. Auf die Wildschweine, lieber Achim, kann ich allerdings sehr gut verzichten, gehören sie doch neuerdings öfters zu den ungeliebten, weil Schaden anrichtenden Gästen meines geliebten Gartens :zwink:

    Gruß Tobias

  • Hallo Tobias,

    mit dem Wild musst Du auf Rügen leben. Die Insel ist sehr wildreich und sicher gibt es Arten, deren natürliches Gleichgewicht aus dem Lot geraten ist.

    So kann es vor allem in Baabe schon mal vorkommen, dass man seinen Abendspaziergang gemeinsam mit den Schwarzkitteln macht. Mir ist aber noch kein Unfall bekannt, bei dem Wildschweine Passanten angegriffen hätten. Hier ist vor allem der Schilfgürtel des Selliner Sees das Heimatrevier der Schweine, die sich nicht nur auf Rügen immer dichter an den Menschen herantrauen. Auf Usedom stellen sie in den Kaiserbädern ein viel größeres Problem dar, wo sie sich an dem Müll der Touristen laben und den Inhalt manches Papierkorbs auch am helllichten Tag in der Gegend verteilen. Sie lassen sich dabei absolut nicht stören.

    Eine weitere Besonderheit, die für Wildschweine geradezu ein Paradies darstellt, ist die häufige Monokultur mit schnell wachsendem Mais. Etliche Maisfelder werden von Schweinerotten geradezu verwüstet. Die Bauern bauen den Mais übrigens vor allem als Biomasse für die vielen Biogasanlagen an.

    Aber es gibt auf Rügen eben auch noch unberührte Naturräume, die für das Wild geradezu ideal sind. So kann man zu entsprechender Morgen- oder Abendstunde manchmal mit der Kleinbahn regelrecht auf Safari gehen und Tiere beobachten, die Otto-Normaltourist bisher wohl lediglich aus Büchern oder Zoologischen Gärten kennt. Man muss nur aufmerksam hinsehen. Es gibt Jahreszeiten mit fast schon garantierten Tierbeobachtungen.

    VIK: Für einzelne Autos findet sich auch am Bf. Seelvitz immer ein Plätzchen. Aber viel besser ist es doch, vom Urlaubsort (an der Bäderküste) mit der Kleinbahn nach Seelvitz (oder anderen Bahnstationen) zu fahren und seine Wanderung dort zu beginnen und später mit der Bahn wieder zurückzukehren. Rügens Straßen sind im Sommer schon genug verstopft. Möglichkeiten gibt es gerade um die Station Seelvitz viele, nicht nur in Richtung Groß Stresow. Im Übrigen gibt es in dieser Gegend wunderbare Ruhe und Abgeschiedenheit, obwohl man gar nicht weit vom Trubel entfernt ist.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo und vielen Dank für die stimmungsvollen Aufnahmen!

    Im Übrigen finde ich auch, daß es doch mal ohne Auto gehen sollte! Wir sind 2012 mit dem IC direkt von Weimar nach Bergen gefahren, dann weiter nach Saßnitz und mit dem Bus nach Lohme zum Hotel. Geht doch! Man muß es nur mal wagen und die Blechkiste daheimlassen, gerade zum Wohl der Insel.

    Gruß,
    Rolf

  • Ja, Rolf - Grüße,

    sehr richtig, es geht auch mal ohne Auto, wenn man das bloß will und zum Schutz der Natur und Landschaft der schönsten deutschen Insel.

    Beste Grüße und noch einen schönen Sonntag,
    Tino-Toni Händel

    Einmal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (18. September 2016 um 15:39)

  • Toni erst recht geht das wenn man gar keine Wahl hat.
    zu DDR Zeiten hatte mein Vater nur eine MZ ES 150.
    Also wurde egal wo hin es ging mit dem Zug gefahren. Mit 3 Kindern und dem dazugehörigen Gepäck. Der Unterschied ist aber das heute leider selbst die Busverbindung an einigen Orten arg zu wünschen übrig lässt. Und das wird zum Wochenende oftmals dramatisch schlimmer. Fahr heute mal in der Magdeburger Börde Samstags mit dem Bus wohin. Da musst du genau planen damit du auch wieder nach Hause kommst. Man macht es vielerorts den Leuten schon fast unmöglich auf das Auto zu verzichten und das ist das wirklich schlimme.

    Gruß André