Zwischen Nebitzschen und Kroptewitz

  • Mahlzeit,
    Wie ich schon geschrieben hatte beim Bau der Verladehalle im Kaolinwerk wurde die Möglichkeit über eine Bandanlage auf dem Gleis 3 des Industriebahnhofs Kemmlitz zu verlade berücksichtigt.
    Gruß Roger

  • Hallo zusammen ,
    habe heute erst einmal dem FV Wilder Robert eine kleine Spende zukommen lassen , um wenigstens den Ausbau zur Befahrbarkeit bis Kemmlitz zu unterstützen ! ;)
    Egal , was und wie sich alles in der Zu(g)kunft entwickeln sollte - ich drücke allen Beteiligten fest die Daumen auf viel Erfolg zur Durchsetzung der geplanten Vorhaben , viele Grüße sendet Euch Knut ! :wink:

  • Hallo Knut,
    Da sage ich im Namen des Fördervereins "Wilder Robert" e.V. mal vielen Dank. Hoffen wir mal das es dir viele gleich tun damit wir unser Ziel in den schön hergerichteten Kemmlitzer Bahnhof zu fahren auch bald erreichen können.
    Gruß aus Mügeln vom Wilden Robert,
    Roger Glanz

  • Hallo Güterverkehrsfreunde,

    Kombinierter Verkehr (KV) sollte technisch gesehen auch auf 750 mm-Spur möglich sein. Bei der Rhodopenbahn in Bulgarien (760 mm) ist eine große Zahl moderner Tragwagen für 20-Fuß-Container (leider abgestellt) vorhanden. Der gekröpfte Rahmen erlaubt die Einhaltung des Lichtraumprofils, das ist der "Trick" gegenüber der Meterspurvariante der Brohltalbahn. Wenn es sogar mit umgebauten Rollwagen ginge (diese haben ja eine sehr niedrige Bauhöhe), noch besser, weil kostengünstiger.

    Standard-Wechselbehälter gibt es mittlerweile für fast alle Transportbedürfnisse, auch für Schüttgut und wenn man will, sogar selbstentladefähig. Für den Behälterumschlag wäre ein ReachStacker möglich, man könnte jedoch auch ein anderes System (z.B. InnoFreight) verwenden: http://www.innofreight.com/de/logistikloe…ainersystem.php

    Wie läuft der Kaolintransport mit LKW+Zug derzeit ab? Welcher LKW-Typ wird eingesetzt? Ein normaler 40 t-Kipper? Wie funktioniert die Umladung in Riesa und wie wird das Kaolin weiterbefördert? In normalen Ea-Wagen? Muss es bei Kunden aufwändig ausgebaggert werden? Ich denke, man sollte sich hier die gesamte Transportkette ansehen. Eventuell ließe sich mit einer KV-Lösung unter Einbeziehung der Schmalspurbahn die Transportzeit, -qualität und -aufwand sogar reduzieren oder andere Vorteile schaffen. Z.B. auch dadurch, dass Wagen und Transportbehälter getrennt und ein Tragwagen-Zug (Regelspur) nicht an die Standzeit der Entladung gebunden wäre, er könnte anderswo parallel Geld verdienen. Das sind theoretische Überlegungen, den konkreten Fall kenne ich nicht gut genug. Und in jedem Fall müsste man erst mal Geld in die Hand nehmen, das große Problem...

    Es wäre total super, wenn wenigstens auf einer ostdeutschen (750 mm-) Schmalspurbahn der planmäßige Güterverkehr in moderner Form wiederkehren würde, gerade der Wilde Robert wäre dafür prädestiniert (sowohl historisch gesehen als auch von der recht flachen Trassierung der Strecke)

    Wurde das Kaolin zu DDR-Zeiten eigentlich in Säcken transportiert? Die aufgerollten G-Wagen auf alten Fotos würden das nahe legen.

    Hier noch zwei Fotos der Containertragwagen auf der Rhodopenbahn:


    Viele Grüße,
    Christian

  • Das Kaolin wurde lose in die G-Wagen geladen, kann sein, das eine Plane darunter gelegt wurde. In einem Rio Grande Video wurde der Grenzbahnhof Bad Schandau gezeigt, da stocherte einer vom Zoll drin rum.

  • Hallo Christian,
    Das Problem mit dem Lichtraumprofil haben wir nicht, da unsere Strecke von je her Rollfahrzeugtauglich war.
    Das Kaolin wird mit ganz normalen 40t-Kippsattelzügen gefahren, wie das in Riesa umgeladen wird weiß aber ich leider nicht. Von den Regelspurwagen her ist völlig gemischt.
    Ja zu DDR-Zeiten gab es Sackverladung, die gibt es wohl heute auch noch aber nur per Lkw.
    Meine persönliche Meinung ist das der Rollbockverkehr die beste Möglichkeit ist, da die Art der vom Kunden gewünschten Fahrzeuge relativ unwichtig ist allerding haben auch andere Versionen ihren Reiz.
    Nun wie gesagt das ist alles noch längst nicht in dem Topf wo es kocht, erstmal muss jetzt die Strecke ertüchtigt werden und dann schaut man mal was möglich ist.

  • Hallo und vielen Dank für die Antworten!

    Die Transporttechnologie mit G-Wagen zu DDR-Zeiten hat mich schon immer etwas gewundert. Wie hat man bei loser Verladung verhindert, dass es bei offener Schiebetür gleich wieder herausrutschte? Man konnte den Wagen doch höchstens teilweise befüllen? In Säcken ergibt es mehr Sinn, ist jedoch eine Menge Handarbeit.

    Ist Kaolin besonders nässeempfindlich? Die neueren, in den 1990-ern eingesetzten Schmalspurwagen besitzen ja ein öffnungsfähigen Dach. Aus diesem Grund würde mich auch interessieren, wie man es derzeit gelöst hat. Denkbar wäre z.B. eine Plane zum Schutz.

    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Christian,
    Ich kann dir nicht sagen wie das lose in G-Wagen geladen wurde, mir wurde nur gesagt das es Kaolingranulat auch schon zu DDR-Zeiten als Sackware gab deshalb ging auch davon aus das es so in den G-Wagen war. In O-Wagen war früher oft Rohkaolin das musste nicht abgedeckt werden.
    So lange wie ich mit in Oschatz Kaolin verladen habe (ca. 3 Jahre bis die Halle geschlossen wurde) wurde nur Granulat verladen, das sind so Pellets wie beim Viehfutter.
    Das Rohe Kaolin ist wohl eine Art sandiger Ton und nicht sehr nässeempfindlich, es wird dann halt obendrauf ein schmieriger Schlamm. Im Werk wird das dann gewaschen so das sich der Sand löst, dann getrocknet und in das Granulat gepresst. Der Sand geht meines Wissens wieder zurück in die Grube zum verfüllen. Das Granulat ist dann schon nässeempfindlich da es sich ja im Wasser löst und halt auch wieder Schlamm wird. Das passiert zwar am Ende bei der Verarbeitung dann auch damit aber beim Transport ist das eher unpraktisch, die ganze Technologie ist halt auf leicht schüttende Granulat ausgelegt.
    Rohkaolin ist eher was zur reinen Bahnverladung, der Transport über die Straße lohnt sich da wohl schon gar nicht mehr.
    Bei dem Granulat besteht zudem noch das Problem das es um so öfter man es umläd um so mehr zerfällt es zu Pulver und dann fängt es wahnsinnig an zu stauben. Das mindert dann halt auch den Abnahmepreis, deshalb ist auch die direkte Verladung gewünscht.
    Zudem ist Kaolin nicht gleich Kaolin wie ich mit der Zeit erfahren habe. Es gibt Kaolin mit vielen verschiedenen Farbstichen. Das kemmlitzer Kaolin ist wohl recht weiß (das aus Hirschau soll z.B. einen Grünstich haben). Zudem soll das kemmlitzer Kaolin sehr hartbrennend sein weshalb es sich wohl eher schlecht für Fliesen eignet.
    Nun sind das aber alles Sachen die ich so im Laufe der Zeit mitbekommen habe. Wenn irgendwann mal hier in Mügeln das Geoportal fertig ist will ich mich da auf jeden Fall mal richtig informieren, die Gelegenheit habe ich dann ja.
    Gruß Roger

  • Hallo Roger,
    besten Dank für deinen Ausflug in die Welt des Kaolins.
    Ich wollte mich schon selber mal schlau machen, um was für ein Transportgut wir hier eigentlich reden. Da scheint doch eher der eventuelle Bahntransport mittels umschlossener Container angesagt. Aber wie du schon geschrieben hast, muss erst einmal die Strecke fit sein.

    Gruß Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo Roger,
    danke für deine weiteren Erläuterungen.
    Hoffen wir, dass das Kaolin auch weiterhin gebraucht wird, damit der Transport auch weiterhin notwendig ist.

    VG MORITZ

    Wo die Ähren der Felder wiegen leise im Wind
    das dampfende Bähnlein durchs Tal eilt geschwind.

    Inge Wolf/Amisi