Wiederaufbau Weißeritztalbahn oberer Teil

  • In der ganzen Aufregung wird vergessen, dass schon jetzt an verschiedenen Tagen z.B. Ostern, Pfingsten... vom Besteller Zweizugbetrieb beauftragt und seitens SDG auch gefahren wird. Bräuchte man also wirklich so viel mehr Rollmaterial?

    Die Frage ist in welchem Umfang "ST" gefahren werden soll. Das Konzept mit Verstärkung zu Zeiten mit Nachfrage ist ja im Grunde begrüßenswert, nur bitte nochmal mit einem anderen Fahrplanansatz...

    MfG
    der099er

  • Hallo, der099er,

    so viel ist das gar nicht. Rechne mal pro Zug 5 Personenwagen, wären das bei einen Zweizugbetrieb 10 Personenwagen, vielleicht 3 als Reserve.
    2 Packwagen, einer als Reserve - müßte eigentlich reichen. Dazu kommt noch der Aussichtswagen.

    Grüße

    Tino-Toni

  • Hallo,

    mag sein, aber drei-vier Wochenenden im Jahr sind eben nicht 52 Wochenenden und vielleicht noch ein paar weitere Tage oder gar Wochen. Für drei-vier Wochenenden kann ich als Betreiber das Nutzen, was ich als Reserve sowieso da habe - Auswaschen, Fristen und Reinigen kann ja dann relativ leicht so geplant werden, dass es aufgeht. Und falls genau an einem dieser zehn Tage mal was kaputt geht, wird eben mit einem Wagen weniger oder mit der Diesellok gefahren.

    Im Übrigen möchte ich zu dem Beitrag von Drops noch ergänzen, dass die Sperrpause in diesem Jahr vom 01. bis zu 16.11. dauern soll. Es ist also "nur" ein halber Monat.

    MfG Jan

  • Zitat

    Original von Drops


    ....versucht sich hier der Betreiber ein goldenes Näschen zu verdienen?

    Endlich hats einer durchschaut....

  • Zitat

    Original von Jan Eisold
    Trotzdem kann man nicht so einfach wegdiskutieren, dass der regelmäßige Einsatz einer zweiten Zuggarnitur gewisse höhere Grundaufwendungen bringt. Es müssen eben durchgehend zwei Garnituren vorgehalten und unterhalten werden. Die Loks müssen ausgewaschen werden und bei Einsatz nur am Wochenende auch jede Woche wieder neu angeheizt werden. Die Reisezugwagen bedürfen einer regelmäßigen Reinigung - mehr Wagen = höherer Zeitaufwand. Heute gibt es Früh- und Spätschicht im Zugdienst, gemäß "Entwurf" wären es zeitweise ein oder eben zwei sehr lange und noch dazu parallele Schichten im Zugdienst für Tf, Hz und Zf (das gleicht sich alles etwas schlechter aus). Natürlich könnte man einen Zugleiter nehmen, der woanders sitzt (z. B. in Moritzburg), aber das geht eben auch nur an den Tagen, wo der sowieso schon irgendwo da ist und noch freie Kapazitäten hat. Und so kann es durchaus sein, dass die Verteilung der jetzigen Zug-Kilometer auf zwei Garnituren eben wirklich 10...25 % höhere Kosten verursachen würde.


    Es befinden sich laut offizieller Liste der SDG an Rekofahrzeugen 16 betriebsfähige bzw. in Untersuchung befindliche Personenwagen und drei betriebsfähige Packwagen im Hainsberger Bestand. Das sollte für einen Zweizugbetrieb am Wochenende definitiv ausreichend sein. Der Mehraufwand beträgt somit eine betriebsfähige Dampflokomotive, da der jetzige Bestand (wie in der Vergangenheit desöfteren erlebt und hier ausdiskutiert) ja selbst für den Einzugbetrieb recht knapp bemessen ist.
    Wie sich die Arbeitsstunden des Personals im Vergleich zu heute verteilen bedarf der genauen Info, an wie vielen (Wochenend-)Tagen man tatsächlich plant einen Zweizugbetrieb durchzuführen. Grundsätzlich werden die Schichten länger, gemessen am heutigen Personalbestand aber u.U. mehr freie Tage durch den reduzierten Einzugbetrieb zur Verfügung stehen, da weniger Leute pro Tag benötigt werden. Um da auf einen konkreteren Wert zu kommen, wäre die Zahl der Einsatztage des zweiten Zuges zu wissen. Unabhängig davon ist es recht unwahrscheinlich, bei Mehrbedarf einfach mal so einen zusätzlichen, bereits fertig ausgebildeten Dampflokführer beim Arbeitsamt aufzutreiben.

    Den Zugleiter in Moritzburg zu stationieren ist sicherlich nicht besonders clever, da gerade die Lößnitzgrundbahn auch nicht gerade durch übermäßgen Mehrzugbetrieb und somit einem häufig anwesenden Zugleiter in Moritzburg gesegnet ist. In Oberwiesenthal findet hingegen desöfteren ein Zweizugbetrieb statt, so dass bei den Tagen mit Zweizugbetrieb im Weißeritztal auf den dortigen Zugleiter zurückgegriffen werden könnte. Dass der Zweizugbetrieb auf der Weißeritztalbahn nicht mitten in der Nebensaison stattfindet, sehe ich als gesetzt.
    Zur Berechnung der Be-/Auslastung eines Fahr-/Zugleiterarbeitsplatzes gibt es ja anerkannte Formeln, die zum Beispiel bei DB Netz Verwendung finden. In Oberwiesenthal dürften da noch freie Kapazitäten vorhanden sein. Bei zwei Zügen wird ca. aller zwei Stunden gekreuzt und die Aufsicht direkt am Zuge in Oberwiesenthal findet ähnlich häufig statt. Da gibt es bei anderen (Schmalspur-)Bahnen deutlich stärker belastete Posten.

    Wenn man also bestehende Synergien nutzt, benötigt man eine betriebsfähige Dampflok mehr. Es müssten natürlich mehrere Wagen gereinigt werden, allerdings nimmt pro Fahrzeug der Verschmutzungsgrad durch die Minderleistung und die daraus resultierende geringere Beförderungsleistung ebenfalls ab.

    Zitat

    Original von Jan Eisold
    Es war ja m. W. auch die Rede davon, dass nicht die Zkm gleich bleiben, sondern der Betriebskostenzuschuss - damit wären dann mit zwei Garnituren definitiv weniger Zkm möglich als jetzt mit einer. Nun kann sicher jeder aussuchen, was ihm lieber wäre: Gleiche Zkm wie jetzt mit einer Garnitur oder weniger Zkm aber dafür zumindest zeitweise zwei Garnituren...

    Dass es allerdings bei Minderkilometern von lediglich 10-25% bleibt, ist aus dem Entwurf nicht abzusehen. Bei dem tatsächlichen Mehraufwand sind Kürzungen der Zugkilometer von 25% + X auch nicht direkt darstellbar.

    Zitat

    Original von Jan Eisold
    Im Übrigen möchte ich zu dem Beitrag von Drops noch ergänzen, dass die Sperrpause in diesem Jahr vom 01. bis zu 16.11. dauern soll. Es ist also "nur" ein halber Monat.

    Vielen dank für die Berichtigung, allerdings ändert es nichts an dem Missverhältnis zwischen heutigem Verkehr und dem angestrebten Fahrtenkonzept.

    Zitat

    Original von Hutzel

    Endlich hats einer durchschaut....

    Getroffene Hunde bellen oder wie darf man dein mitten aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat interpretieren?

    Einmal editiert, zuletzt von Drops (26. Juni 2016 um 00:50)

  • Tagchen,

    (falls hier auf eine Anrede noch Wert gelegt wird...)

    Zitat

    Original von Drops
    Es befinden sich laut offizieller Liste der SDG an Rekofahrzeugen 16 betriebsfähige bzw. in Untersuchung befindliche Personenwagen und drei betriebsfähige Packwagen im Hainsberger Bestand. Das sollte für einen Zweizugbetrieb am Wochenende definitiv ausreichend sein. Der Mehraufwand beträgt somit eine betriebsfähige Dampflokomotive, da der jetzige Bestand (wie in der Vergangenheit desöfteren erlebt und hier ausdiskutiert) ja selbst für den Einzugbetrieb recht knapp bemessen ist.


    Natürlich ist man inzwischen dabei, zusätzliche Fahrzeuge in einen betriebsfähigen Zustand zu bringen, eben weil man beim Zweizugbetrieb zusätzliche Fahrzeuge braucht. Die SGD wäre ja schön blöd, wenn es nun doch zum Zweizugbetrieb kommen soll, aber man den nicht fahren könnte, weil man die Aufarbeitung der nötigen Wagen verschlafen hat...

    Für einen Einzugbetrieb benötigt man m. E. etwa 8 Personenwagen, 2 Packwagen und 1 Aussichtswagen - Reserve inbegriffen. Die zusätzlichen fünf Fahrzeuge sind dann ziemlich genau der Mehrbedarf für den zweiten Zug (4 Personenwagen und 1 Packwagen). Die waren zwar auch vorher schon vorhanden, mussten aber eben nicht unbedingt auch einsatzfähig sein.

    Im Übrigen geht es bei der Arbeitsbelastung eines Zugleiters nicht nur um die Anzahl der Zugkreuzungen pro Tag. Es spielen auch die Anzahl der Züge und die Netzausdehnung eine Rolle. Und Moritzburg war, wie geschrieben, lediglich ein Beispiel.

    Ansonsten gebe ich dir Recht, dass für eine weitere Beurteilung der Verhältnisse eine genauere Kenntnis über die tatsächlich vorgesehenen "ST"-Verkehrstage nötig wäre.

    MfG Jan

  • Hallo,

    um einen halbwegs attraktiven Zugverkehr nach und von Kipsdorf zu gestalten, sollten es doch mindestens 3-4 Züge sein.

    Seht Euch mal bitte die Fahrpläne aus der 1980er Jahren an.
    Da gab es am Wochenende den P 14260 ab Kipsdorf 8.29 Uhr, ein weiterer als P 14264, ab Kipsdorf 11.28 Uhr. Dieser war stets gut gesetzt.
    Der Nachmittagszug, P 14272, ab Kipsdorf 16.09 Uhr. Dieser, so kann ich mich Erinnern, (noch) aus 5 Einheitswagen, 3 Traglastern + Einheitspackwagen. Dieser war (Anfang der 1980er, im Winter) so brechend voll, so daß dieser noch in Kipsdorf mit mindestens um 2-3 Wagen verstärkt wurde. Einen Sitzplatz fand man nicht mehr. Die Fahrgäste mußten in den Wagen stehen und auf der Bühne.
    Als letzter Zug ab Kipsdorf gab es dann noch den P 14276, ab 19.26 Uhr. Auch dieser Zug bestand noch ziemlich lange vollständig aus Altbauwagen und war mäßig besetzt. Aber dennoch von uns gerne genutzt, nach einen schönen Abendbrotessen in Kipsdorf.

    So waren die Abfahrtzeiten der Züge ab Kipsdorf schön verteilt, ab 8.29 Uhr, 11.28 Uhr, 16.09 Uhr und 19.26 Uhr.

    Beste Grüße
    Tino-Toni Händel

  • "Glück Auf",

    hier habe ich mal noch eine kleine Besonderheit:


    Ein planmäßiger Zug ! Vom P 14273 zum P 14276, Kipsdorf ab 19.43 Uhr im März 1995.

    So geht's auch, um Fahrgäste in die Zügen der Schmalspurbahn zu locken. Und das mit Erfolg !

    Und die IV K war sehr durstig, wie auf dem Foto ersichtlich.

    Bei solchen Zügen fährt man gerne mit, so mal von der Ofenheizung gebrauch gemacht wurde. Besser als die Reko- oder die Neubauwagen mit dem Tonnendach und den blöden Fenstern.

    Beste Grüße und einen schönen Sonntag wünscht

    Tino-Toni Händel
    Dresden-Seidnitz

    Einmal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (26. Juni 2016 um 11:07)

  • Zitat

    Original von Jan Eisold
    Tagchen,
    (falls hier auf eine Anrede noch Wert gelegt wird...)


    Entschuldigung, mein Fehler.
    Hallo,

    Zitat

    Original von Jan Eisold
    Natürlich ist man inzwischen dabei, zusätzliche Fahrzeuge in einen betriebsfähigen Zustand zu bringen, eben weil man beim Zweizugbetrieb zusätzliche Fahrzeuge braucht. Die SGD wäre ja schön blöd, wenn es nun doch zum Zweizugbetrieb kommen soll, aber man den nicht fahren könnte, weil man die Aufarbeitung der nötigen Wagen verschlafen hat...


    Welche zusätzlichen Wagen? Es waren bisher bereits ausreichend Wagen für zwei Trains betriebsfähig vorhanden, wie man bisher bereits an den wenigen Fahrtagen mit Zweizugbetrieb sehen konnte. Gerade bei Einsatz nur am Wochenende benötigt man auch keine unendlich große Werkstattreserve, da Fristarbeiten ja in der Regel unter der Woche erledigt werden. Außerdem sind die Tage, an denen tatsächlich 8+1 gefahren wird, auch nicht so viele. Im Notfall kann man ja an dem einen Tag im Jahr, wo unter widrigen Umständen doch mal ein Fahrzeug unvorhergesehen schadhaft ist, auf ein historisches Fahrzeug zurückgreifen, wie es auch bei der Lößnitzgrundbahn letztendlich gehandhabt wird.

    Zitat

    Original von Jan Eisold
    Im Übrigen geht es bei der Arbeitsbelastung eines Zugleiters nicht nur um die Anzahl der Zugkreuzungen pro Tag. Es spielen auch die Anzahl der Züge und die Netzausdehnung eine Rolle. Und Moritzburg war, wie geschrieben, lediglich ein Beispiel.


    Damit hast du natürlich völlig Recht. Es hängen viele Aspekte zusammen, allerdings ist sehr wahrscheinlich, dass der Zl in O'thal entsprechend freie Kapazitäten hat. Da sind andere Posten, hier sei mal stellvertretend der Fdl/Zl in Nordhausen genannt, wesentlich komplexer.

    Ansonsten gebe ich dem Aufsichtsbeamten insofern Recht, dass auch der Fahrplan mit zwei Zügen unbefriedigend ist. Ich wollte mit meinen Ausführungen lediglich untermauern, dass man hier eher lieblos etwas hingerotzt hat und dabei anscheinend sogar noch versucht, den Aufwand im Vergleich zu heute zu reduzieren. Ich sehe völlig ein, dass gerade in der Nebensaison ein Einzugebtrieb völlig ausreichend ist, aber in der Hauptsaison (und so sollte man den Fahrplan auch aufteilen, nicht nur in "Normaler Fahrplan" und "Ausgewählte Wochenenden") sollte man sich mehr Mühe geben. Je nach dem, wie lang die Hauptsaison nun ist, kann man da mit vertretbarem Aufwand wesentlich mehr ermöglichen, wenn man denn nur will. Und gerade dieser Wille scheint nicht wirklich erkennbar zu sein, man scheint sich zwischen Besteller und Betreiber auf lieblosen SPNV geeinigt zu haben, da man für "attraktiv" wirklich das heutige Level und etwas Engagement geben müsste. Bei anderen Bahnen scheint man aus vorhandenen Mitteln ja deutlich mehr rauszuholen, aber dazu muss auch ein ernsthafter Wille erkennbar sein.

    Leider fehlen mir entsprechende Unterlagen, da ich nicht so ein Sammelfreak bin, aber wie sah denn der Fahrplan im Jahr 2002 aus? Wenn dieser brauchbar war, wie ich hier im Thread herauslesen konnte, warum nimmt man diesen nicht als Grundlage, die man natürlich noch anpassen kann?

    Einmal editiert, zuletzt von Drops (26. Juni 2016 um 12:08)