Wiederaufbau Weißeritztalbahn oberer Teil

  • Hallo Hainsberger,

    ich wollte nochmal Stellung zu deiner Idee mit dem Museumsbesuch in Dipps nehmen.

    Es ist so, dass ich mit den Kindern seit Jahren die sehr schöne Weihnachtsausstellung in diesem Museum besuche. Ich hätte dazuschreiben müssen, dass sich meine Kritik auf den Winter bezieht.

    Es ist so, dass mit den Kindern bei allen Tricks, eine Besuchsdauer von 1.5h realistisch sind. Die Lederausstellung ist nicht beheizt und für Kinder auch nicht so ein Anziehungspunkt. Erwachsene sind da sicher länger im Museum zu binden, wenn man sich alles durchliest...

    Tja, und den Rest der Zeit verbringt man dann in der Kälte...ne gemütliche Gaststube konnte ich in der Umgebung noch nicht finden. In der Woche bot einmal der Buchladen etwas Obdach ;-)...Wochenendausflügler haben aber dort Pech... und nur das meinte ich, als ich die zu lange Verweildauer in Dipps meinte... Im Moment kann man im Park platz nehmen oder Eis essen gehn...da ist es nicht so dramatisch...auch scheinen mir momentan die Aufenthaltszeiten kürzer zu sein...

    Gruß Micha

  • Hallo,

    der Fahrplan ist bisher ein Entwurf und Verhandlungsgrundlage mit dem Verkehrsverbund! Der jetzt entstandene Aufschrei (hoffentlich nicht nur hier im Forum) kann durchaus gewollt sein!
    Ich denke, dass die SDG und die Anliegergemeinden ein Interesse an einem anderen Fahrplan haben ... aber der kostet mehr Geld. Wenn die Prämissen sich nicht verändern und für die gesamte Strecke nicht mehr Geld als für die halbe bis Dipps zur Verfügung steht, wird wohl kein anderer Fahrplan raus kommen!
    Bei aller Liebe zur Schmalspurbahn, bei den Voraussetzungen kann man Kritik von Nicht-Puffer-Küssern verstehen, die das Geld für den Wiederaufbau in Frage stellen!
    Nicht falsch verstehen, ich freue mich, dass die Bahn wieder aufgebaut wird aber ein sinnvolles Gesamtkonzept von den Verantwortlichen für die Bahn und die Region sehe ich im Moment nicht!

    Viele Grüße vom Pollo und aus Berlin!

    -ALEX-

  • @ Micha,

    nur weil Du leider kein Lokal gefunden hast, heißt das nicht, dass es dort keines gibt. Wenn Du es bis zur Buchhandlung auf der Altenberger Str. geschafft hast, dann bist Du dummerweise um den Weißeritzgarten herum gelaufen.
    Nach einem Stadtrundgang bzw. wer bis auf den historischen Markt findet, kann auch anderorts Kaffetrinken oder Speisen.
    Die Frage ist halt, was Du erwartest bzw. was Du bereit bist selber noch eigener Gestaltung zu investieren? Der Dippser Bahnhof liegt nun mal, der Topographie geschuldet, nicht im Stadtzentrum.
    Gut 2,5km gen Norden findest Du den Heidehof mit dem König-Johann-Turm und wenn Du schon dort bist, kannst Du auch noch die paar Kilometer durch die Dippser Heide bis Malter laufen, bei sonnigem Winterwetter fast noch schöner als im Sommer.
    Ich habe, im Übrigen, mit einer Grundschulklasse im Dezember 2012 bei -5°C nach einer Führung zur Weihnachtsausstellung im zugeschneiten Innenhof des Lohgerbermuseums gevespert, mit heißem Tee und Keksen. Einer der schönsten Momente meiner Elternarbeit!!!

    Versteh mich bitte nicht falsch und das, was ich schrieb, nicht als persönlichen Angriff! Du gibst mir aber (leider) gerade das Paradebeispiel für die mangelhafte Vermarktung der touristischen Möglichkeiten, die schon vorhanden sind und das ist NICHT Deine Schuld.

    Und da bin ich jetzt, bei dem was ich und -ALEX- bereits geschrieben hatten. Es fehlt an ganzheitlichen Konzepten.
    Ein ganz großes Beispiel dafür habe ich noch. Vergleicht doch mal die Altenberger Wandernadel mit der Harzer! Es denke sich jeder seinen Teil ...
    Die Weißeritztalbahn muss eine Säule des Tourismus sein, dann wird sie, sofern man es richtig angeht, auch einer der großen Nutznießer sein. Soweit meine Meinung.

    Vielleicht sollten wir dann auch wieder zum eigentlichen Thema, dem Aufbau der Strecke zurückkehren und uns erst mal daran erfeuen. Schließlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wurde.

  • Hallo !
    Anstatt uns bei dem Thema mit gegenseitigen Schuldzuweisungen aufzuhalten , sollten wir uns freuen , daß die Bauarbeitén für den oberen Teil der Bahn nach Kipsdorf endlich im Gange sind. Dann liegt es an uns allen, daß daraus ein Erfolgserlebnis wird . Wir sollten dann Fleißig mitfahren und so zum Erhalt beitragen . Die Landes- und örtliche Politik kann auch beim Tourismuskonzept und beim widerrestarken der Gastronomie hilfreich eingreifen, sei es mit finanziellen oder personellen Mitteln . Nur so wird aus der Sache ein "Schuh " und der Bahn ist ein noch langes Leben zu wünschen . Ich werde die Diskussion weiter beobachten und mein Besuch und eine Fahrt über die wiederaufgebaute Strecke stehen schon fest ( ob mit Dampf oder auch Dieselzügen ) .

    Gruß

    Armin

  • Hey Armin , gebe Dir Recht , und ebenso steht bei mir ein Besuch bzw. eine Fahrt auf dem dann neu gebauten oberen Stück bis Kipsdorf fest auf dem Programm , ganz egal , welche Lokomotive den Zug ziehen wird ! ;) Viele Grüße von Knut ! :wink:

  • Ja Knut - "Glück Auf",

    das kann man sich schon denken, der erste Zug wird aus hist. Wagen bestehen, gezogen von einer VII K Altbau, vielleicht mit Vorspannlok. Oder die 99 713 - wenn bis dahin fertig. Es kann als Vorspannlok auch die 99 608 sein.
    Lassen wir uns überraschen.

    Bis dahin,

    beste Grüße

    Tino-Toni

  • Sicher, da gebe ich Dir aber voll Recht. Aber mit welchen Wagen ?

    Möglich wären die Oberlichter, aber... - haben da alle Platz ?

    Die I K als Vorspanne - aber zu welcher Lok ? - Das muß schon etwas passen.

    Schließlich ist doch DIESE erste Fahrt, nach Jahren nach Kipsdorf, doch etwas besonderes.

    So denke ich mal, und viele Jüngeren hier im Forum kennen dies ja noch gar nicht und werden sicher mit voller Begeisterung mit dabei sein wollen - => die Bahn bis Kispdorf.

    Beste Grüße

    Tino-Toni

  • Hallo zusammen,

    ungeachtet der Qualität des angedachten Fahrplanangebotes einige Überlegungen dazu:

    Zitat

    Original von johnny
    Vorschlag VVO km-Leistungen: täglich ca. 112 km bzw. ST ca. 112 km

    Wenn ich mich nicht völlig verrechnet habe, werden aktuell täglich 180 Zkm auf der Weißeritztalbahn an ca. 335 Tagen (Die Sperrpause im November war doch etwa einen Monat, oder irre ich da?) im Jahr gefahren. Die wenigen Tage im Jahr, wo aktuell (bestellter?) Zweizugbetrieb herrscht, vernachlässigt, kommt man damit pro Jahr auf 60.300 Zkm.

    Würden noch, wie angedacht, 112 Zkm täglich gefahren, wären das jährlich 37.520 Zkm. Bliebe also eine Differenz von 22.780 Zkm. Angenommen, die Zahl der jährlich gefahrenen Zkm bliebe konstant (so klingt die Formulierung im Artikel der SZ), könnte man also an 203 Tagen im Jahr den wochenendlichen Zweizugbetrieb von 224 Zkm fahren.
    Da ist dann wirklich doof, dass es jährlich überhaupt nicht so viele Wochenend- und Feiertage gibt und deren Zahl, an denen tatsächlich Zweizugbetrieb gefahren werden soll, mit Sicherheit noch geringer ist!

    Doch warum reduziert man die Zahl der Zkm auf vielleicht 2/3 des heutigen Niveaus, ausgehend von etwa 13 Wochenenden mit Zweizugbetrieb?

    Personellen Mehrbedarf sehe ich beim gedachten Zweizugbetrieb im Vergleich zum heutigen Einzugbetrieb nicht wirklich. Heute benötigt man Früh- und Spätschicht an Tf, Hz und Zf plus Nachtkesselwärter. Der Zweizugbetrieb im eingeschränkten zeitlichen Rahmen sollte mit jeweils zwei Tagschichten an Zugpersonal auskommen. Verschiebt man die Dienstzeiten von Tf und Hz etwas um den Fahrbetrieb herum, käme man vielleicht ebenfalls mit nur einem Nachtkesselwärter aus.

    Zusätzliches Personal wäre dann vielleicht nur der Zugleiter, für den eine Tagschicht ebenfalls ausreichend sein sollte. Allerdings: Da es den Rückfallweichen in Dipps und Rabenau sei dank keine zwangsläufig zu besetzenden Stellwerke gibt, könnte der Zugleiter auch irgendwo sitzen, z.B. in Oberwiesenthal in Personalunion mit dem dortigen Zugleiter, womit man sich selbst diese Personalie sparen könnte.

    Die dann größeren resultierenden Schichtlängen würden sich durch den geringeren Personalaufwand an Tagen mit Einzugbetrieb ausgleichen.

    Den Mehrbedarf an Fahrzeugen sehe ich bei einer zusätzlichen betriebsfähigen Dampflok, betriebsfähige Reisezugwagen sollten bereits ausreichend vorhanden sein. Aber ist die betriebsfähige Aufarbeitung einer Dampflok (in acht Jahren einmal Fahrwerk, zweimal Kessel) so teuer, dass man dafür in acht Jahren 160.000 Zkm weniger bestellt?
    Legt man den für normale Nebenbahnen durchschnittlichen Zuschussbedarf von rund 12 Euro pro Zkm zu Grunde, sind das fast 2.000.000 €! Der Unterhalt einer betriebsfähigen Schmalspurdampflokomotive würde vielleicht die Häfte betragen.
    Der Zuschussbedarf von rund 12 Euro orientiert sich aber eher an einem modernen, rationalisierten und einigermaßen nachgefragten Bahnbetrieb. Bei der dampfbetriebenen Weißeritztalbahn dürfte dieser Wert also weit höher liegen, konkret schwirrt mir da die Zahl 50 im Kopf herum, allerdings finde ich keinen Beleg dafür, und die Einsparungen im Vergleich zum heutigen Betrieb entsprechend auch.

    Da ist nun die Frage: Werden hier Leistungen gekürzt oder versucht sich hier der Betreiber ein goldenes Näschen zu verdienen? Oder glaube ich einfach tatsächlich zu wenig an das Gute in der Welt und es wird über einen größeren Zeitraum ein Zweizugbetrieb zu erwarten sein?

    2 Mal editiert, zuletzt von Drops (25. Juni 2016 um 14:01)

  • Hallo,

    ja, 180 Zkm pro Tag ist korrekt (6 Zugpaare á 15+15 km). Denkbar wäre für den VVO-"Entwurf" allerdings auch, dass nicht nur - wie die SZ schreibt - an Wochenenden und Feiertagen der ST-Umlauf fahren sollte sondern beispielsweise auch in den Schulferien o. ä.

    Trotzdem kann man nicht so einfach wegdiskutieren, dass der regelmäßige Einsatz einer zweiten Zuggarnitur gewisse höhere Grundaufwendungen bringt. Es müssen eben durchgehend zwei Garnituren vorgehalten und unterhalten werden. Die Loks müssen ausgewaschen werden und bei Einsatz nur am Wochenende auch jede Woche wieder neu angeheizt werden. Die Reisezugwagen bedürfen einer regelmäßigen Reinigung - mehr Wagen = höherer Zeitaufwand. Heute gibt es Früh- und Spätschicht im Zugdienst, gemäß "Entwurf" wären es zeitweise ein oder eben zwei sehr lange und noch dazu parallele Schichten im Zugdienst für Tf, Hz und Zf (das gleicht sich alles etwas schlechter aus). Natürlich könnte man einen Zugleiter nehmen, der woanders sitzt (z. B. in Moritzburg), aber das geht eben auch nur an den Tagen, wo der sowieso schon irgendwo da ist und noch freie Kapazitäten hat. Und so kann es durchaus sein, dass die Verteilung der jetzigen Zug-Kilometer auf zwei Garnituren eben wirklich 10...25 % höhere Kosten verursachen würde.

    Es war ja m. W. auch die Rede davon, dass nicht die Zkm gleich bleiben, sondern der Betriebskostenzuschuss - damit wären dann mit zwei Garnituren definitiv weniger Zkm möglich als jetzt mit einer. Nun kann sicher jeder aussuchen, was ihm lieber wäre: Gleiche Zkm wie jetzt mit einer Garnitur oder weniger Zkm aber dafür zumindest zeitweise zwei Garnituren...

    MfG Jan

    Einmal editiert, zuletzt von Jan Eisold (25. Juni 2016 um 15:58)