Hallo
1978:
Einen Tag nach meinem 17. Geburtstag, leitete ich mir eine Dampffahrt in Bregenz.
Diese Fahrt hatte auch noch weitergehende Folgen:
Eine Frau Charlotte Kunz, war auch dabei.
Ohne zu wissen, dass das das berühmte Dampferlotti aus "Dopplet oder Nüüt" war, kamen wir auf der Rückfahrt nach Zürich ins Gespräch.
Ich klagte mein Leid, dass man heute Mühe habe, sich in die Materie der Dampfloks einzuarbeiten, da die Stadtbibliothek in Winterthur an ihre Grenzen komme.
(Fotobände von Dampfloks haben mich nie besonders interessiert).
Sie gab mir den unbezahlbaren Tipp, mich bei der ETH Bibliothek einzuschreiben, weil es dort alles gäbe!
Kurz und Gut: Frech wie ich damals war, stand ich schon wenige Tage später, mit klopfendem Herzen, vor der ETH und frage mich nach der Bibliothek durch.
Irgendwie kam ich dann zum Anmeldeschalter, der sich ganz am Ende des Bestellsaales befand.
Dort wurde mir dann eine Anmeldekarte ausgehändigt.
Anstandslos bekam ich auch den Mitgliederausweis. Die Rechnung (20 Fr. pro Jahr) werde dann zugeschickt.
Nun war ich, als 1 Jahrsstift Maschinenmechaniker, also Mitglid der ETH Bibliothek.
Jetzt gings los: An Tischen standen Rondelle, in denen die Mikrofichen gelagert waren. Das waren Folien, ca. 10 mal 15 cm gross, auf dem tausende von Büchern verzeichnet waren.
Bei älteren Bücher waren einfach die Karteikarten abfotografiert worden. Die sahen auch entsprechend aus, und waren dementsprechend schwer lesbar.
Dazu kam, dass die Lesegeräte, nicht immer die Besten waren.
Ja, hatte man sich die Signatur der Bücher aufgeschrieben, dann kam der Bestellvorgang am TELEX!
Das sah etwa so aus:
Man startete das Ding mit 2 sekündigem Druck auf einen Knopf.
Dann ratterte das Ding mal los.
Man drückte den Knopf der Wagenrücklauftaste.
Nach 5 Sekunden ratterte er los und auf dem Papier stand.
"Geben Sie die Signatur ein"
Man gab die ein und musste aber nach jeder Ziffer warten, bis sie auch aufs Papier gedruckt war.
Dann absenden mit Wagenrücklauftaste.
Warten
10 - 20 sec.
ratter ratter, "Das Buch ist für Sie bestellt" Oder halt eine Fehlermeldung.
Dann musste man nochmals an den Fichtentisch und das Ganze nochmals genauer ansehen. Vielfach waren an den Karteikarten mehrere Zahlenkombinationen drauf und es war nicht auf den ersten Blick ersichtlich, welches nun die gültige Signatur war.
Alleine diese Bestellung hatte zu einen Papierausstoss von ca. 5cm Lochrandpapier A4 Quer geführt.
Pro Tag wurden wahrscheinlich Kilometer von Papier beschrieben, das zu nichts anderem diente, als anzuzeigen, was gemacht werden müsse. Im Prinzip, wie heute ein Bildschirm.
Aber das war damals das Nonplusultra.
So nach 20 Minuten konnte das Buch dann am Schalter bei den Liften abgeholt werden.
Man lacht heute darüber.
Aber in den Vor Internet Zeiten gab es nichts anderes!
Ich bin Frau Kunz-Bolt heute noch dankbar, dass sie mir diesen Tipp gab. Denn plötzlich wurde ich sehend!
Mir waren nun alle die Werke, die die ETH gelager hatte zugänglich: Sei es Zeuners "Schiebersteuerungen", Heusinger von Waldeggs "Handbuch für specielle Eisenbahntechnik" oder der Brosius und Kochs "Schule des Locomotivführers", Wolffs "Dampflokomotiven für hohe Geschwindigkeiten der New York Centralbahn"
Und viele Artikel in Zeitschriften. In dieser Zeit kam auch der Nachdruck des "Ehwalds" heraus: "20'000 Schriftquellen der Eisenbahnkunde" bei Dumjahn. Dort waren tausende Zeitschriftenartikel verzeichnet, an die man sonst nicht so einfach drangekommen wäre.
Ich habe dann alle Signaturen, die ich von Büchern und Zeitschriften wusste, im Buch verzeichnet.
Ja, es waren herrliche Zeiten: Man feilte sich tagsüber die Hände wund, und abends betrieb man Quellestudium, das man beim DVZO in Wil am Samstag beim Lokunterhalt verwenden und dikutieren konnte.
Nebenbei konnte man dann schnell Spreu und Weizen von den Fachleuten unterscheiden.
Nach und nach merkte man, was in Bezug auf Dampfloks für Stuss erzählt wurde, und nicht die besten Erzähler auch die Besten Wissenden waren.
Nun zur Bregenzerwaldbahn:
Am 30. Dezember 1978 waren wir in Bregenz an der Bahn.
Ich habe versucht, herauszufinden, wo die Bilder gemacht wurden. Anhand der Karten, ist das nicht mehr so einfach, da das Trasse im Loch unten auf den Karten nicht überall einsehbar sind.
Für Korrekturen wäre ich froh.
Tja, am Morgen beim Aussteigen in Bregenz präsentierte sich sofort die Lok (der damalige Bahnhof lag noch 300 Meter weiter in Richtung Lindau als heute)
Im Hintergrund noch der planmässige Dieselzug.
Die Lok machte einen aufgeräumten Eindruck:
Dann gings los.
Nach dem ersten Tunnel, dem Riedentunnel, war Fotohalt:
Leider ein wenig zu spät abgedrückt!
Unterwegs, bei km 7, gabs wieder einen Fotohalt:
Dann, Sehr langer Aufenthalt in Doren - Sulzberg:
Mit Ueberholung:
Einfahrt Langengg-Krumbach ? Da bin ich nicht sicher!
Provisorische Wasserfüllstelle für die EUROVAPOR Züge, ca. km 19.0
Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir dann in Egg.
Bei Unterbach
Und Bezau:
Und Bezau:
Mit Denkmallok 499.03
Noch ein Wort zur Bildqualität:
Beim Scannen der Dias habe ich herausgefunden, dass wenn nicht abgeblendet wurde, die Bilder unscharf sind. Offensichtlich war die Paarung von Objektiv und Kamera nicht optimal.
Die Kamera war ein Billig Kaufhaus Ladenhüter. Leider ist mir das damals nicht besonders aufgefallen.
Daher ist die Schärfe der Dias nicht immer gut.
Ich bitte das zu verzeihen.
Mir geht es, zu zeigen, was damals noch lief.
Gruss Guru