Betrieb der Weißeritztalbahn 2018

  • Hallo,

    zu der im Zeitungsartikel beschriebenen "Idee" fällt mir nicht mehr viel ein. Außer der Feststellung, daß genau solche Schildbürgervarianten die Mißachtung von Verkehrszeichen so langsam zur Gewohnheit werden lassen (man gewöhnt sich an, hinter vielen Verkehrszeichen nur den Versuch zur "Dummenlenkung" zu sehen).
    Diese "Lösung" paßt zur Tendenz der aktuellen Zeit, einerseits vom "mündigen und selbstbestimmten" Bürger zu faseln, gleichzeitig aber jede Verantwortung für eigenes Tun abnehmen zu wollen und durch Regelungen zu ersetzen, die sich am untersten Rand von Können und Intelligenz orientieren (oder auch noch darunter).
    Am noch nicht wirklich erreichten Ende dieses Weges steht dann beispielsweise, daß für einen Wanderweg ohne elektrische Beleuchtung die Begehung bei Dämmerung und Dunkelheit verboten wird und Wege mit Stufen für immer gesperrt werden (wegen Sturzgefahr für Unaufmerksame und Sehbehinderte). Zur Durchsetzung kommt dann das gezielte Auflauern durch Ordnungskräfte zur Anwendung, die den harmlosen, selbstverantwortlich Zuwiderhandelnden mit Strafmandaten belästigen. Selbstverständlich nur zu dessen Schutz, weil derjenige ja nicht so mündig war, den wichtigen Grund einzusehen! Die Ordnungskräfte können dann beispielsweise wegen Überlastung wirkliche Probleme nicht mehr bearbeiten.

    Ich kann nicht mehr - im übertragenen Sinn bin ich rot vor Wut.


    Grüße
    217 055

    Gruuß

    217 055

  • Hallo in die Runde,

    hier der heutige Beitrag der SZ zu diesem Bahnübergang (http://www.sz-online.de/nachrichten/de…-3893226.html):

    "Donnerstag, 08.03.2018
    Der gefährliche Bahnübergang
    Erst stürzten etliche Radfahrer. Dann stand ein provisorisches Warnschild in Ulberndorf an der B 170. Jetzt gibt es eine radikale Lösung.

    Von Franz Herz

    Dippoldiswalde. Der Übergang der Bahnstrecke in Ulberndorf über die B 170 hat sich nach dem Wiederaufbau der Weißeritztalbahn im August 2016 als Falle für Radfahrer entpuppt. Die Gleise queren dort im spitzen Winkel die Bundesstraße. Mehrfach waren Radfahrer, die dort bergab in Richtung Dippoldiswalde fuhren, ins Gleis geraten und gestürzt, manche so schwer, dass sie hinterher einen Arzt brauchten. Damit das nicht wieder passiert, ist die Unfallstelle jetzt in Richtung Dippoldiswalde für Radfahrer gesperrt.
    Der Bahnbau ist an der Stelle schneller vorangekommen als die Verkehrsregelungen. Diese sind erst im Nachhinein angepasst worden, als die ersten Unfälle schon passiert waren. Allein in den ersten Wochen im August 2016, als das Gleis in der Straße lag, aber noch gar keine Züge fuhren, ist schon ein halbes Dutzend Radfahrer im Gleis hängengeblieben und gestürzt, wie Anwohner berichten. Ulberndorfer beobachteten die Unfälle und warnten. Feuerwehrchef Carsten Börner, der auch in der Nähe des Übergangs wohnt, informierte den Stadtrat über das Geschehen. Ebenso Ulberndorfs Ortsvorsteher Sten Scannewin (Freie Wähler).
    Den Winter über waren dann wenig Radler unterwegs, also passierte auch nicht viel. Doch im Frühjahr 2017 nahm die Zahl der Unfälle wieder zu.
    Das selbst entworfene Warnschild

    Also startete die Stadtverwaltung Dippoldiswalde eine Sofortmaßnahme und stellte im vergangenen Frühjahr eine große, selbst entworfene Warntafel auf. Das zeigte Wirkung. Seit sie steht, sind keine Unfälle mehr bekannt geworden. Carsten Börner bestätigt das. Ebenso Dippoldiswaldes Oberbürgermeister Jens Peter (Freie Wähler) nach einem Blick in die Unfallstatistik.
    Doch das war eine improvisierte Lösung. Die Straßenverkehrsordnung sieht so eine selbst gebastelte Warntafel nicht vor. Also musste eine Dauerlösung her. Eine Möglichkeit scheidet aus: Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft sieht keinen Anlass, an dem Ulberndorfer Bahnübergang baulich etwas zu verändern, wie Betriebsleiter Mirko Froß sagt. Der Übergang sei nach den Plänen gebaut worden, die 2008 für den Neubau von Bundesstraße und Eisenbahnstrecke ausgearbeitet wurden. Diese entsprechen den fachlichen Vorschriften und sind so genehmigt worden.
    „Es war nicht vorgesehen, dass hier Fußgänger oder Radfahrer die Schienen überqueren. Der Radweg führt hinten entlang“, sagt Froß. „Den auszuschildern, ist Aufgabe der Stadt.“ Daher hat das Dippoldiswalder Verkehrsamt parallel zum Aufstellen der provisorischen Tafel an einer Lösung gearbeitet, die mit dem Gesetz übereinstimmt und die mögliche Gefahren konsequent ausschließt. Es geht darum, die Radfahrer von dem gefährlichen Übergang ganz fernzuhalten.
    Gefährlich ist es nur bergab

    Durch Ulberndorf führt der Radweg von Dippoldiswalde nach Kipsdorf. Der verläuft auf Seitenstraßen parallel zur Bundesstraße. Dort war er früher aber nur zurückhaltend mit einem kleinen weiß-grünen Hinweisschild markiert. Ortsfremde haben das leicht übersehen. So sind sie mit dem Fahrrad auf der Bundesstraße geblieben und auf den Bahnübergang geraten. Die Lösung, die jetzt im Februar in Kraft getreten ist, hat eine längere Vorbereitung erfordert. Es gab mehrere Begehungen vor Ort mit dem Verkehrsamt der Stadt und der Straßenmeisterei.
    Jetzt ist die B 170 auf einem Abschnitt von rund 500 Metern zwischen der Einmündung des Bergwegs und dem Bahnübergang für Radfahrer in Richtung Dippoldiswalde komplett gesperrt, nach allen Regeln der Straßenverkehrsordnung mit zwei entsprechenden Schildern markiert. Die erste Sperrscheibe steht an der Einmündung der Bergstraße. Das ist der entscheidende Punkt, denn dort müssen die Radler in den Bergweg einbiegen, um die Gefahrenstelle zu umfahren. Das ist jetzt auch deutlich mit einem gelben Umleitungsschild ausgeschildert. Der Radweg überquert dort zwar auch die Gleise, aber im rechten Winkel, und das ist ungefährlich. Weiter führt die Umleitungsstrecke dann über den Schulweg und die Alte Straße, die parallel zur Bundesstraße verlaufen. Nach dem Bahnübergang gelangen die Radler wieder zurück auf die B 170. Von dort geht es auf einem Radweg neben der Bundesstraße weiter, der gut sichtbar mit rotem Pflaster ausgelegt ist.
    In der Gegenrichtung von Dippoldiswalde Richtung Schmiedeberg sind seit dem Wiederaufbau der Bahnstrecke keine Unfälle bekannt geworden. Das hat mehrere Gründe. Es geht leicht bergauf, sodass die Radfahrer in der Regel langsamer unterwegs sind. Außerdem ist der Winkel der Bahnschienen nicht ganz so spitz wie auf der gegenüberliegenden Seite. Außerdem macht die Bundesstraße an dem Bahnübergang auch eine leichte Kurve. Wenn die Radfahrer der folgen, geraten sie bergab leichter ins Gleis, bergauf verlaufen die Lenkbewegungen genau anders, sodass die Gefahr geringer ist. Daher sah das städtische Verkehrsamt keinen Anlass, die Bundesstraße auch in Richtung Schmiedeberg für Radler zu sperren."
    ."

  • Hallo, liebe Bimmelbahnforumleser!

    Ich muß mal ganz toll schmunzeln.
    Sicher soll keiner unnötig zu Schaden kommen, wenn man dies durch geeignete Maßnahmen verhindern kann.
    Aber jeder sollte im Alltag immer aufmerksam sein, ich sage nur Stichwort Handy im Auto und auf der Straße.

    Damals: Ich war 1982 im Zellstoffwerk Pirna als Küchenleiter beschäftigt. Es gab im Betriebsgelände eine eigene Werkbahn.
    Mit einer eigenen Dampfspeicherlok wurden die Waggons mit dem Holz von der DR übernommen und im Betriebsgelände
    selbst verschoben, bzw. die hergestellten Erzeugnisse in Waggons wieder für die DR bereitgestellt.

    Die o.g. Lokomotive FLB 146067 gebaut 1956 vom VEB Lokomotivbau Karl Marx in Babelsberg war nach Pirna noch
    in Coswig bis nach 1990 im Einsatz. Jetzt Exponat im Sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf.

    Es gab da im Betrieb auch eine sehr spitz verlaufende Gleisquerung über die Haupt Werksstraße.
    Eine Frau ist damals mit dem Fahrrad in die Schiene gekommen, gestürzt und war schwer verletzt.
    In Auswertung dieses Falles mußte ich alle Küchenmitarbeiter, wirklich alle, dies wurde streng mehrmals von einem
    Sicherheitsinspektor kontrolliert, aktenkundig jeweils mit Unterschrift belehren und auf diese Gefahrenstelle hinweisen.
    Danach gab es auch Schilder, das Radfahrer an dieser Stelle absteigen müssen.

    Heute: Ich wohne in Dresden in der Stadt und hier gibt es weiß gott viele Strassenbahnschienen, die besonders bei feuchten Wetter
    wirklich rutschig sind. Ich habe beizeiten meine Kinder darauf hingewiesen und dies ganz genau erklärt, warum dies so ist.
    Irgendwie ist ja auch jeder für sich selbst verantwortlich....

    Nachsatz: Vieleicht sollte man bei einer Dampflokfahrt an die Fahrgäste vorsichtshalber Hauben verteilen,
    falls sich etwas Rauch ggf. mit ein paar Rußpartikel verirrt, so könnte man den dann benötigten Anwalt einsparen.

    In diesen Sinne,

    Thomas aus Dresden.

  • Hallo
    Mir ist nicht bekannt das vor dem Umbau dort jemand zu Schaden kam. Also wurde aus irgendwelchen(unergründlichen)Gründen solcher Pfusch gemacht.Und das können eben nur Praktiker das heist aktive Nutzer beurteilen.
    Es wurde hier schon mal über eine Lösung mit Gummieinlage berichtet.Aber offenbar kann niemand dazu was berichten.

    Gruß
    Harald a.F.