Betrieb der Weißeritztalbahn [2016]

  • Hallo,

    manchmal könnte man denken, die Leute fahren umsonst mit und nur der VVO käme für die Kosten auf!?
    Andere Firmen schaffen es doch auch, von Ihren Produkten zu leben!?...

    Vielleicht muss man seinen Kunden etwas bieten, damit sie sich für das Produkt entscheiden... mal ganz allgemein gesehen...

    Gruß Micha

  • Hallo,
    schön, da habe ich also die Wahl:
    Entweder ich steige früh morgens in den Zug, und habe dann in Kipsdorf viele Stunden Aufenthalt, wo ich nicht weiß was ich da so lange tun soll, oder ich muß gleich wieder zurück fahren.
    Einfach nur hinfahren, Mittag essen und bissel gucken, dann zurück geht halt leider nicht... :sneg: :frust: :sneg:

  • Was der VVO und die SDG da abliefern, ist schon ein Trauerspiel. 2 Züge???

    Bei Der Inbetriebnahme des unteren Abschnittes hieß es mal, dass das Geld auch für den oberen Abschnitt mit bereitstünde. Ich meine, Sachsen bekommt ja genug Geld vom Bund für Nahverkehrsleistungen, man muß es nur dafür einsetzen.

    Was ich vermisse ist ein Betriebskonzept des Betreibers! Das es anders geht, sieht man ja bei der SDG vor der Haustür. Bin neulich in Oberwiesenthal gewesen, da hat man gesehen, wie man es besser machen kann. In der Hauptsaison wird mit 2 Zügen teils in Maximallänge und Doppeltraktion gefahren, in der Nebensaison mit einer Garnitur. In der Hauptsaison sind die Züge teilweise mit Busgruppenfahrten so vollgestopft, dass normale Laufkundschaft keinen Sitzplatz mehr bekommt. Entsprechendes Marketing, ein Wille und Zusammenarbeiten mit den Reiseveranstaltern natürlich vorrausgesetzt. In der Region Dresden wimmelt es von Touristen, mal von Montags abgesehen. Potential ist also da. Vergleicht man Oberwiesenthal mit Freital, so ist der Endpunkt Cranzahl genauso spannend wie Kipsdorf. Beides eines schöne Gegend zum wandern, aber den Endpunkten selbst fehlt der Höhepunkt. Klar, in Freital gibt es noch eine 'Konkurrenzbahn' in Radebeul. Da beides aber dem gleichen Betreiber gehört, sollte hier schon eine Gleichverteilung machbar sein. Ganz nebenbei hat die SDG mit der Preßnitztalbahn auch einen Dampfbahnkonkurrenten vor der Tür, die ebenfalls mit vollen Zügen unterwegs ist (wenn auch nur am Wochenende).

    Mit Radebeul hat die SDG mehr oder weniger einen Glücksgriff gemacht. Die Bahn ist auf Grund des Schlosses in Moritzburg fast ein Selbstläufer, was die Fahrgäste angeht. Zusätzlich gibt es noch nennenswerten Schülerverkehr, tendenz steigend, da immer mehr ins Umland ziehen. Hört man sich vor Ort aber um, so gehen die ganzen Aktivitäten bzgl Veranstaltungen von der Tradibahn oder dem VSSB Radebeul aus. Von der SDG kommt da nicht viel Eigeninitiative (im Gegensatz zur Hausstrecke in Othal).

    Schau ich mir die vierte Bahn im Lande an, die Zittauer Schmalspurbahn, so sieht man da viel mehr Herzblut im Bahngeschehen. Von der behutsamen Modernisierung abgesehen haben die es mit ihren zur Verfügung stehenden Mittel geschafft, den Triebwagen zum Laufen zu bekommen, einen DRG-Zug geschaffen, einen sächsischen Zug geschaffen und jetzt passend zur IK einen 2-achser-Zug. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie nennenswert mehr Geld bekommen als die SDG.

    Und die letzte im Bunde, die Döllnitzbahn, blüht seit dem Abgang von Curth und der Zusammenarbeit mit den Zittauern auch wieder auf. Die gesamte Bahn macht einen gepflegteren Eindruck, es fahren täglich Züge, die Dampfzüge sind dank Mottofahrten auch wieder sehr gut gefüllt und es gibt Pläne für eine Erweiterung. Die Bahn hinterläßt auch einen positiven Eindruck.

    Nur bei der Weißeritztalbahn sehen immer alle düster. Bei dem jetzt angedachten Fahrplan wird es auch düster eintreten. Denn somit fallen im unteren Abschnitt auch noch einige Fahrgäste weg. Was mir auch heute schon schleierhaft ist, wer mit dem 7:42 durch den Rabenauer Grund fahren soll? Meiner Meinung nach völlig am Bedarf vorbei.

    Wie lange läuft eigentlich noch der Vertrag mit der SDG? Und wird die Leistung dann endlich ausgeschrieben oder wieder unter der Hand vergeben?

  • Hallo!

    Ich versuche mal, richtig zu rechnen: 6 Zugpaare x 15 km Strecke Hainsberg - Dippoldiswalde x 2 (Rückfahrt) sind bei mir 180 km, übers Jahr also 65700 km zuzüglich etwa 10 Tage Zweizugbetrieb mit ca. 60km/Tag, sind hochgerechnet 67000 Zkm.
    Zukünftig 2x 26 km + 1x 15 km x 2 sind 134 Zkm, zuzüglich an 12 Tagen 104 Zkm sind hochgerechnet 50000 km.

    Nur mal als Denkansatz.

    Viele Grüße,
    Dirk

  • Hallo Dirk,

    Du hast recht, ich habe ein Zugpaar unterschlagen, daher sind es heute 180 statt 150 km täglich. Für die 12 zusätzlichen Tage rechnest du scheinbar mit 2 x Kipsdorf, woher nimmst du diese Zahl?

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Hallo Eckhard,

    laut VVO-Pressemitteilung :
    "an 12 Fahrtagen mit einem zweiten Zug verdichten und dann
    vier Fahrten bis Kipsdorf ".

    Meine Berechnung ist übrigens rein theoretisch, so ist die Sperrpause im November nicht eingerechnet.

    Viele Grüße,
    Dirk

    Mod: Link repariert

    Einmal editiert, zuletzt von Eckhard (30. November 2016 um 21:10)

  • Zitat

    Original von tobtilo
    Was der VVO und die SDG da abliefern, ist schon ein Trauerspiel. 2 Züge???

    Bei Der Inbetriebnahme des unteren Abschnittes hieß es mal, dass das Geld auch für den oberen Abschnitt mit bereitstünde. Ich meine, Sachsen bekommt ja genug Geld vom Bund für Nahverkehrsleistungen, man muß es nur dafür einsetzen.

    Was ich vermisse ist ein Betriebskonzept des Betreibers! Das es anders geht, sieht man ja bei der SDG vor der Haustür. Bin neulich in Oberwiesenthal gewesen, da hat man gesehen, wie man es besser machen kann. In der Hauptsaison wird mit 2 Zügen teils in Maximallänge und Doppeltraktion gefahren, in der Nebensaison mit einer Garnitur. In der Hauptsaison sind die Züge teilweise mit Busgruppenfahrten so vollgestopft, dass normale Laufkundschaft keinen Sitzplatz mehr bekommt. Entsprechendes Marketing, ein Wille und Zusammenarbeiten mit den Reiseveranstaltern natürlich vorrausgesetzt. In der Region Dresden wimmelt es von Touristen, mal von Montags abgesehen. Potential ist also da. Vergleicht man Oberwiesenthal mit Freital, so ist der Endpunkt Cranzahl genauso spannend wie Kipsdorf. Beides eines schöne Gegend zum wandern, aber den Endpunkten selbst fehlt der Höhepunkt. Klar, in Freital gibt es noch eine 'Konkurrenzbahn' in Radebeul. Da beides aber dem gleichen Betreiber gehört, sollte hier schon eine Gleichverteilung machbar sein. Ganz nebenbei hat die SDG mit der Preßnitztalbahn auch einen Dampfbahnkonkurrenten vor der Tür, die ebenfalls mit vollen Zügen unterwegs ist (wenn auch nur am Wochenende).

    Mit Radebeul hat die SDG mehr oder weniger einen Glücksgriff gemacht. Die Bahn ist auf Grund des Schlosses in Moritzburg fast ein Selbstläufer, was die Fahrgäste angeht. Zusätzlich gibt es noch nennenswerten Schülerverkehr, tendenz steigend, da immer mehr ins Umland ziehen. Hört man sich vor Ort aber um, so gehen die ganzen Aktivitäten bzgl Veranstaltungen von der Tradibahn oder dem VSSB Radebeul aus. Von der SDG kommt da nicht viel Eigeninitiative (im Gegensatz zur Hausstrecke in Othal).

    Mhm, ist schon viel wahres dran. Dann muss die SDG eben bei allen Dresdner Hotels Klinken putzen gehen, die Werbetrommel rühren und .
    Könnte aber auch daran liegen, dass es in Otal gewachsene Strukturen zur touristischen Zusammenarbeit gibt und das Grundangebot an touristischen Highlights geringer als in DD ist.

    In DD gibt es für Touris und Einheimische viel mehr Auswahl bei der Freizeitgestaltung. Es müssen, von wem auch immer, neue touristische Konzepte erstellt werden, damit die Gäste eben nicht 1,5h pro Richtung ins Nichts fahren.
    Moritzburg zieht eben mehr als Kipsdorf und der Schülerverkehr ist auch nicht ohne.
    Beides gibt es an der HK nicht. Ob es sinnvoll ist den Schüler- oder Berufsverkehr wieder auf die Schiene zu holen sei dahingestellt (Stichpunkt Umsteigen). In einem touristischen Gesamtkonzept mit Wander-Bussen, Ski-Busse, Wanderwege, Loipen, eine durchdachte Tarifgestaltung und einer neu entstandenen Gastronomie kann sich die HK entwickeln. Aber dazu müssen viele unterschiedliche Gremien zusammenarbeiten.
    Nur durch viele regelmäßig zahlende Mitfahrer ist eine Weiterentwicklung machbar.

    Leider ist der eigentliche Zweck der HK, Güterverkehr in abgelegene Gebirgsgegenden, obsolet.

    Auch bei der Preß kämpft man mit der Konkurrenz der vielen Freizeitangebote in Sachsen und den wetterabhängigen Einflüssen.
    http://www.pressnitztalbahn.de/press/bahn/bahn.php?id=Bt2016
    Dort verhält es sich ähnlich wie in Kipsdorf, außer der Bahn gibt es nicht sehr viel andere touristische Highlights.

  • Zitat

    Mhm, ist schon viel wahres dran. Dann muss die SDG eben bei allen Dresdner Hotels Klinken putzen gehen, die Werbetrommel rühren und. Könnte aber auch daran liegen, dass es in Otal gewachsene Strukturen zur touristischen Zusammenarbeit gibt und das Grundangebot an touristischen Highlights geringer als in DD ist.

    Zitat

    In einem touristischen Gesamtkonzept mit Wander-Bussen, Ski-Busse, Wanderwege, Loipen, eine durchdachte Tarifgestaltung und einer neu entstandenen Gastronomie kann sich die HK entwickeln. Aber dazu müssen viele unterschiedliche Gremien zusammenarbeiten. Nur durch viele regelmäßig zahlende Mitfahrer ist eine Weiterentwicklung machbar.

    Genau derartige Gedanke hätte man sich in den letzten 15 Jahren schon machen sollen.Ich könnte mir zum Beispiel kombinierte Tagesausflüge für Dresdenbesucher gut in der Verbindung mit der HK-Linie vorstellen. Wobei die Zugfahrt nur ein Teil des Ausfluges beinhaltet, dann weiter nach Altenberg, Geising, Zinnwald oder Glashütte etc. Vielleicht auch mit Imbiß/Kaffeeangebot im Zug, um die Zeit zu überbrücken. Aber dazu bräuchte man einen betriebsfähigen Salonwagen wie in Othal, bzw auch Wagen mit Tischen drin (wie ebenfalls in Othal). Am Samstag beispielsweise war ein Wagen in Othal als Kräuterkundewagen (oder so) unterwegs, darin saß auch eine Reisegruppe, die sich von der Kräuterkönig unterhalten lassen haben. Ideen und Konzepte gibt es einige, da brauch die SDG nur mal vor die eigene Haustür schauen.

    Bisher wirkte der Verkehr auf der unteren Teilstrecke eher wie nüchterner Nahverkehr, eben nur mit alter Technik. Man fährt eben, weil man den Zuschlag bekommen hat. Wenn das auf der Gesamtstrecke so weiter geht, dann hat die Region nichts davon und der Wiederaufbau war wirklich umsonst.

    Bis wie lange hat die SDG eigentlich den Zuschlag für diese Strecke?

  • Zitat

    Original von tobtilo
    Bis wie lange hat die SDG eigentlich den Zuschlag für diese Strecke?


    Ich weiß leider auch nicht wie lange der Vertrag zwischen SDG und VVO läuft, aber ich weiß, dass dem VVO Anteile der SDG gehören. Es gab wohl damals auch keine richtige Ausschreibung mit Verkehrsvertrag und so...
    Das Problem ist, dass so lange gewisse Leute in Schlüsselpositionen des VVO und der SDG sitzen, sich da vermutlich leider nicht viel ändern wird... :rolleyes:

    Grüße Erik

    Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!