Unterwegs auf Harzer Gleisen

  • Hallo ihr beiden, eure Diskussion ist sehr interessant und auch mich juckt es, dazu etwas zu schreiben...

    Aber nun zurück zur Eisenbahn.

    Ihr könnt die Konversation über Luchs und Wolf ja auch per PN weiterführen. :zwink:

    Grüße Erik

    Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!

  • Hallo Erik,

    es war mal ein kurzer Exkurs 'über den Tellerrand'. Schmalspurbahn, Touristen und Harz sind untrennbar miteinander verbunden ... und dazu gehören auch mal kurze Seitenblicke in Richtung Kultur und Natur. Auch wenn es ein Eisenbahnforum ist, sollten in einem längeren Themenfaden solche kurzen Seitenblicke gestattet sein. Da ich scherzhaft den Wolf ins Spiel gebracht hatte, der Luchs aber auch thematisiert wurde, bin ich kurz auf beide Spezies in der Beantwortung eingegangen. Die nächsten Beiträge sollten sich geplant dann auch wieder mit der Themenüberschrift beschäftigen. Also bitte keine Sorge: Es liegt hier keine Verwechslung mit einem Fachforum zur Harzer Fauna zu Grunde. :zwink: Ich als Bahnfreund stehe sowieso nicht auf Bolzenschuss, sondern auf Bolzenblick (hier bei 99 7239):

    Freundlichen Gruß, René

  • Hallo Harzfreunde,

    und wo kommen sich Katzenfang u. Schmalspur ganz nahe? Richtig, in der kleinen Südharzer Siedlung Netzkater.
    Ab 01.04. kann man auch wieder eine spannende Reise in die Harzer Unterwelt unternehmen:

    http://www.rabensteiner-stollen.de

    https://www.youtube.com/watch?v=EIzMS3kfacY

    Das dürfte auch als Familienausflug recht interessant werden. Und in der neuen Gaststätte (nur Do - So!) soll auch der einst verschollene, ausgestopfte Wildkater wieder zu sehen sein.
    Der einstige Hotelbesitzer soll im 19. Jh. einst mit der Geschichte vom letzten gefangenen Wildkater, den Namen der Siedlung begründet haben.

    Beste Grüße

    Holger

  • Hallo Holger,

    Dein Beispiel zeigt deutlich, dass der geheimnisvolle und mysteriöse Harz mit seiner Sagenwelt auf Zeiten beruht, in denen Luchs, Wolf und sogar Bären durch die Wälder streiften. Dann wurden diese Tiere ausgerottet. Die Möglichkeit eines friedvollen Zusammenlebens 'der Kreaturen' wurde von Seiten des Menschen für beendet erklärt. In den Zeiten des heutigen Massentourismus lehnt sich das touristische Marketing an eine Zeit an, die es im Harz lange nicht mehr gibt. Da beschwören Touristiker in Kampagnen den mystischen Harz ... und dann hört man die Touristiker aufschreien, wenn sich abzeichnet, dass ein Teil dieser mystischen Zeiten in Form von Wildtieren wieder zurückkehrt. Der kenntnislose und postfaktische Mensch unserer Zeit muss unter allen Umständen vor der Natur geschützt werden. Den Menschen sollen Erlebnisse geboten werden, welche die Nerven kitzeln, aber um Gottes Willen kein eigenes Nachdenken erfordern. Adventure mit maximaler Adrenalinausschüttung ohne Fluchtreflex lautet das Credo. Alle Unwägbarkeiten gehören dabei eliminiert. Die heutige Zeit ist eben ein Paradoxon in sich.

    Freundlichen Gruß, René

  • Hallo,

    nachdem meine Tochter wieder zu Hause ist, war ich heute mit ihr wieder in 'Eckis Home'. Die Freude des Wiedersehens war groß. Ein Spaziergang stand auf dem Programm und so nahmen wir die kleine 'Mamuchi', welche vor einigen Tagen aus Spanien angekommen ist, an die Leine und nun konnten wir starten. Eine Urlaubsadresse erster Güte befindet sich am Ortsausgang von Eckertal, allerdings sollte man auf vier Beinen unterwegs sein und möglichst bellen oder miauen.

    Unser Spaziergang führte uns zur Eckerbrücke zwischen Stapelburg und Eckertal und von dort den Wanderweg des 'Grünen Bandes' entlang bis zur Eckerbrücke der ehemaligen Bahnlinie Ilsenburg - Bad Harzburg. Hierbei kommt man zunächst an diesem Wehr der Ecker vorbei. Außerdem zieren einige uralte Grenzsteine den Verlauf des Weges. Das Kennzeichen 'B' auf den Steinen könnte für Bilenshausen (nach anderer Schreibweise Bilashausen) stehen, denn aus dem Vorwerk Bilenshausen entstand die Gemeinde Stapelburg. Hierzu habe ich aber keine genaueren Kenntnisse.

    Dieses Gebiet im Eckertal ist für ein großes Vorkommen an Märzenbechern bekannt und heute hatten wir das Glück die volle Blütenpracht erleben zu können. Wie ein großer Teppich erstreckt sich das Blütenmeer entlang des Eckerufers.

    Nun kamen wir zur Eckerbrücke und unterquerten diese auf dem Wanderweg. Unter der Brücke musste 'Mamuchi' erstmal ihren Durst an der Ecker stillen. Ja so ein guter Tropfen Harzer Bergwasser, da sagt selbst eine kleine Spanierin nicht Nein dazu.

    Nach Unterquerung der Brücke kletterten wir auf den Bahndamm, um über die Brücke an das andere Ufer zu gelangen. So eine Bahndammwanderung hat die Hündin bisher noch nicht erlebt, aber die Qualitäten einer 'Schwellenlatscherin' hat sie durchaus im Blut, wie dieses Bild eindrücklich dokumentiert.

    Von hier ging es nun durch den Ort Eckertal zurück zum Wellnesstempel für Fellnasen aller Größen und Rassen. Vielleicht hat euch dieser kleine Ausflug gefallen und ihr schaut in eurem örtlichen Tierheim auch mal vorbei. Wer ein wenig Futter mitbringt, ist dort ein gern gesehener Gast und es bringt ein gutes Gefühl.

    'Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde, doch mein Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.' (Franz von Assisi)

    In diesem Sinne ...

    Hasta luego sagen 'Mamuchi', meine Tochter und ich. :wink:

  • Hallo,

    nachdem ich durch den Hinweis in einem anderen Thema zu der unmittelbaren Erkenntnis gelangt bin, dass es sich hier um ein Bahn-Forum handelt :klatsch: ... und es hier also wohl nicht um niedliche Fellnasen geht :zwink: (immer diese räumliche und situative Orientierungslosigkeit mit fortschreitendem Alter) ... habe ich mal ein Bahnbild vom gestrigen Tag herausgesucht. Am Jungbornplatz in Eckertal steht eine öffentliche Schautafel, auf der dieses historische Bild vom Bahnhof Eckertal abgebildet ist.

    (Das Bild muss bis zur Klärung eines Sachverhaltes leider vorerst durch digitalen Zauber verschwinden. Mit ein wenig Magie möchte ich aber dafür sorgen, dass ich es baldmöglichst wieder aus dem Ärmel schütteln kann. Ein wenig Geduld bis zum Simsalabim wird hiermit erbeten. Danke für euer Verständnis.)

    Ich denke, nun habe ich erkannt, dass das Forum nicht der Vermittlung von Fellnasen dient, was ja dann auch wieder Schade für die armen Seelen ist, sondern der Befriedigung von Gelüsten der Freunde des Rad-Schiene-Systems. Also bitte: Es geht doch! :ok:

    Freundlichen Gruß, René (ich glaube zumindest, dass ich es bin)

  • Hallo,

    im letzten Beitrag hatte ich ein historisches Bild vom Bahnhof Eckertal gezeigt. Nachdem ein berechtigter Zweifel wegen des Urheberrechtes aufgekommen war, dessen ich mir im Zusammenhang des Zeigens des Bildes auf einer öffentlichen Schautafel nicht sofort bewusst gewesen bin, habe ich versprochen, dass Bild wieder sichtbar zu machen. Mit dem Zauber der Freundlichkeit, welche ja eigentlich keine Hexerei sein sollte, habe ich den Verein angeschrieben, welcher die Infotafel aufgestellt hat und Hokuspokus und Simsalabim, da ist das Bild wieder:

    Die Erlaubnis wurde mir von Herrn Jordan vom 'Förderverein Jungborn Harz e.V.' erteilt und ich soll mit dem Bild auch gleich alle interessierten Eisenbahnfreunde grüßen, was ich hiermit gerne tue.

    Vielen Dank an Herrn Jordan und den Verein für die freundliche Gestattung.

    Die Geschichte einer bedeutenden Heilanstalt im Harz

    Freundlichen Gruß, René

  • Hallo,

    da es im vergangenen Beitrag um den Bahnhof Eckertal ging, möchte ich an dieser Stelle noch ein wenig verweilen. Heute ging es wieder zum Tierheim und dann eine Runde in der historischen Grenzregion.

    Zunächst überquerten wir die Ecker zwischen Eckertal und Stapelburg, um dann wieder am Grenzweg entlangzulaufen.

    Ich hatte schon die alten Grenzsteine angesprochen, welche ich heute näher in Augenschein nahm. Es stellte sich dadurch heraus, dass sie auf einer Seite ein 'B' tragen und auf der anderen Seite ein 'P', was sie eindeutig als ehemalige Grenzsteine zwischen Preussen und Braunschweig ausweist. Hier ein Grenzstein fotografiert von der Braunschweiger Seite.

    Hier folgt ein Bild mit gleich drei sichtbaren Grenzsteinen der preussischen Seite.

    Hier nun ein Grenzpfahl der jüngeren deutschen Geschichte. Wie man sieht, hatte ich heute zwei Damen mit dabei und somit auch zwei Hunde. Da hatte ich mein Tun. :zwink:

    Dann kamen wir zum Jungborn, dem ehemaligen Gelände der Heilstätte, welche nach dem Kriege wegen der Nähe zur innerdeutschen Grenze abgerissen wurde. Heutzutage wurden zwei Lichtlufthäuschen mitten in der Natur neu errichtet und mehrere Informationstafeln erinnern an die Geschichte dieses Ortes.

    Am Jungborn überquerten wir die Ecker und liefen auf niedersächsischer Seite zurück zum Ort Eckertal. Hierbei kommt man am im Wald befindlichen 'Waldcafé Jungborn' vorbei. Von hier aus werden auch Kutschfahrten angeboten. Einen Vorgeschmack für Kinder findet man dort natürlich auch.

    Am Jungborn-Platz erreicht man dann wieder den Ort Eckertal. Hier überquerte die Eisenbahnlinie vom (alten) Bahnhof Stapelburg kommend die Blankenburger Straße. Die Widerlager der Brücke sind noch erhalten. Rechterhand sind es nur wenige hundert Meter bis zum Bahnhof Eckertal.

    Um zum Tierheim zu gelangen, mussten wir aber zunächst auf der Blankenburger Straße bis zum Gasthaus Eckerkrug laufen und dann in Richtung Bad Harzburg abbiegen. Nun war es nicht mehr weit zum Tierheim. Gleich neben den Gebäuden von 'Eckis Home' befindet sich das Gelände der ehemals umfangreichen Gleisanlagen des Bahnhofs. Zunächst findet der Bahnkundige eine Umlenkrolle für Drahtzugeinrichtungen mitten im Wald.

    Dann stolpert man fast über dieses Außenspannwerk für Drahtzugeinrichtungen zum Stellen von Weichen und Signalen.

    Ein weiteres Spannwerk verdeutlicht die einst vorhandenen umfangreichen Sicherungseinrichtungen des Bahnhofs.

    Leider kann man keinen Zug mehr von Eckertal über Stapelburg und Ilsenburg nach Wernigerode nutzen, also blieb als Alternative das Auto. Nach Abgabe der beiden Dackel, welche ihr Bewegungspensum absolviert hatten, war es nun an der Zeit, meine Tochter und ihre beste Freundin wieder gen Heimat zu bringen.

    Bis zum nächsten Mal -

    Freundlichen Gruß, René

    P.S.: 'Mamuchi' aus dem vorherigen Bericht hat mittlerweile ein neues Zuhause gefunden. Da das Tierheim mit einem Tierheim in Spanien zusammenarbeitet, werden aber morgen 16 Hunde und 8 Katzen im Tierheim Eckertal erwartet, um auch diesen Tieren ein schönes Zuhause geben zu können. Das Tierheim Eckertal hatte vorher phasenweise kompletten Leerstand, weshalb man sich entschlossen hat, im Ausland ein überbelegtes Tierheim zur Zusammenarbeit zu suchen, um die Kollegen dort zu entlasten und einigen Tieren eine vernünftige Zukunft ermöglichen zu können. Ähnlich ist es mit dem Tierheim in Tatabánya in Ungarn, welches ich regelmäßig unterstütze, dort schon Patentiere hatte und welches von einem Verein aus Schleswig-Holstein entlastet wird.