Vorankündigung X. WCd-Schmalspurbahnfestival

  • Würdigung der 50-jährigen Wiederkehr der Unterbrechung der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau – Carlsfeld zwischen Kirchberg und Saupersdorf ob Bf am 15. Juli 1967.

    Momentan ist in Abprüfung, ob der FHWE in Zusammenarbeit mit der Stadt Kirchberg ein X. WCd-Schmalspurbahnfestival am Wochenende 15./16. Juli 2017 veranstalten wird. Verbindlich entschieden werden soll dies Ende März. Insofern die Festivalpläne verwirklicht werden, geht es um die Würdigung der 50-jährigen Wiederkehr der Einstellung des Streckenabschnittes Kirchberg – Saupersdorf ob Bf der ehemaligen Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau – Carlsfeld am 15. Juli 1967.

    Am 15. Juli 1967 fuhr der letzte Zug zwischen Kirchberg und Saupersdorf ob Bf, bespannt von 99 585. Wenn es klappt, könnte sich diese Szenerie am 15. Juli 2017 und damit auf den Tag genau 50 Jahre später zumindest grob so wiederholen. Momentan ist in Abprüfung, ob im Rahmen eines angedachten X. WCd-Festivals am ehemaligen Haltepunkt Kirchberg ein provisorisches Gleisjoch errichtet wird, auf welchem eine IV K pendeln soll.
    Foto: Günter Meyer

    Bereits 2015 und 2016 würdigte der FHWE die Stilllegungen zweier Teilstrecken der WCd-Linie in Form von WCd-Festivals.
    Vor zwei Jahren betraf dies die 40-jährige Wiederkehr der Einstellung des Reiseverkehrs zwischen Rothenkirchen und Schönheide Süd am 27. September 1975. Das VIII. WCd-Schmalspurbahnfestival fand auf den Tag genau 40 Jahre später vom 25. bis 27. September 2015 im Bahnhof Schönheide Süd statt.
    Zu diesem Anlass gastierten 99 1590-1 sowie 99 1568-7 der IG Preßnitztalbahn e.V. im Bahnhof Schönheide Süd.
    2016 jährte sich die am 21. Mai 1966 stattgefundene Einstellung des Reiseverkehrs zwischen Schönheide Süd und Carlsfeld zum 50. Mal, was wiederum auf den Tag genau ein halbes Jahrhundert später am Wochenende 21./22. Mai 2016 in Form des IX. WCd-Festivals im Bahnhof Carlsfeld begangen wurde. Abermals kam dankenswerter Weise 99 590 aus Jöhstadt zum FHWE.

    Die Tatsache, dass es 2017 erneut an einem Wochenende passen würde, mit der Einstellung des Verkehrs zwischen Kirchberg und Saupersdorf auf den Tag genau 50 Jahre später an die Unterbrechung der WCd-Linie zu erinnern, lies bereits im Jahre 2015 die Idee entstehen, das X. WCd-Schmalspurbahnfestival 2017 in Kirchberg zu veranstalten, dort ein provisorisches Gleisjoch analog wie in Eppendorf im Juli 2011 oder in Ortmannsdorf im Oktober 2015 aufzubauen und darauf mit einer geliehenen IV K auf einigen Metern Streckenlänge zu fahren.

    Dabei war von vorn herein klar, dass das Vorhaben ohne die Stadt Kirchberg nicht zu wirklichen ist. Deshalb wurde der Plan 2016 der Stadt vorgestellt. Sofort stieß die Idee dort auf offene Ohren, insbesondere bei der Bürgermeisterin Frau Obst. Seither setzt Kirchberg alles daran, das Festival stattfinden lassen zu können. Allerdings kristallisierte sich schon beim Erstgespräch heraus, dass in diesem Falle das sonst bei den WCd-Festivals angewandte Finanzierungsprinzip nicht zur Anwendung kommen kann, die Lokmiet- sowie die Transportkosten vordergründig durch Eintrittsgelder zu refinanzieren. Vielmehr soll das X. WCd-Festival im Falle seines Stattfindens für den Besucher kostenfrei sein.

    Dies bedeutet aber, dass dieses Mal nicht der FHWE, sondern die Stadt Kirchberg die Veranstaltungskosten zu tragen hat, da der Verein ohne Eintrittsgelder keine Einnahmen generieren kann. Aus diesem Grunde bemüht sich die Stadt momentan, die – bedingt durch den (provisorischen) Gleisbau in insgesamt fünfstelliger Höhe anzusiedelnden – Veranstaltungskosten aufzubringen. Die Stadt kann die Kosten zwar teilweise, aber nicht vollständig über den eigenen Haushalt tragen. Deshalb wurde für das Schmalspurfestival ein Spendenkonto eingerichtet:

    Empfänger: Stadt Kirchberg,
    IBAN: DE78 8705 5000 2222 0007 37,
    BIC: WELADED1ZWI, Sparkasse Zwickau, Verwendungszweck: Schmalspurfestival 2017.

    Die sanierte Sonnenbrücke am früheren Haltepunkt Kirchberg, fotografiert am 26. April 2016. Über die Brücke könnte – einmal ganz abgesehen von Tragfähigkeitsaspekten – alleine schon wegen des heute zu engen Fußgänger-Geländers keine IV K mehr fahren, wohl aber auf dem dahinterliegenden Haltepunktgelände.
    Foto: Holger Drosdeck

    Sollte das X. WCd-Schmalspurbahnfestival am Wochenende 15./16. Juli 2017 in Kirchberg wegen Kostenunterdeckung nicht stattfinden, besteht die Möglichkeit, eingezahlte Spendengelder zurückerstattet zu bekommen. Sollte die Veranstaltung stattfinden, aber eine Kostenüberdeckung eintreten, gehen die „übrigen“ Spendengelder an den FHWE. Insofern das X. WCd-Festival in Kirchberg stattfindet, wird das detaillierte Programm zeitnah hier bekanntgegeben und auch der Veranstaltungsflyer auf der FHWE-Webseite zum Download bereitgestellt. Muss die Veranstaltung abgesagt werden, wird auch diese Information hier veröffentlicht.

    Vielen Dank für Ihr Interesse und die finanzielle Unterstützung!

    Stadt Kirchberg und Förderverein Historische
    Westsächsische Eisenbahnen e.V. (FHWE)

  • Absage des X. WCd-Schmalspurbahnfestivals

    Das geplante WCd-Festival in Kirchberg entfällt wegen fehlender Kostendeckung ersatzlos

    Werte Eisenbahnfreunde,
    wegen fehlender Kostendeckung muss das X. WCd-Festival leider abgesagt werden.

    Die Stadt Kirchberg wird sich mit allen Spendern in Verbindung setzen.

    FHWE e.V.

  • Hat der Schmalspurbahnhype in Sachsen jetzt seinen Zenit erreicht?


    Auch wenn es die vornehmlich sä. Schmalspurbahnliebhaber nicht gerne hören werden, die Entscheidung des Kirchberger Gewerbevereins ist nachvollziehbar.
    Um einigen "Hardcore-Schmalspurbahnfreunden" eine neue , temporäre Location zu bieten, soll also mit dem Geld anderer ein Eisenbahnhobby finanziert werden, dass ein Wochenende lang tobt und danach ist alles so wie früher- nur dass in Kirchberg das Geld für möglicherweise sinnvollere Projekte "verbraten" ist. :sorry:

    Wann erkennen die Verantwortlichen des FHWE e.V. (Guten Tag Herr Drosdeck!) endlich, dass die große Schmalspureuphorie der Nachwendezeit allmählich abflaut oder in einigen Orten gar schon zum Erliegen gekommen ist und es an der Zeit ist, bei geringer fließenden Geldmitteln auch endlich einmal die eigenen Wünsche und Träume auf ein realistisches Maß zurückzuschrauben - zumal solche Events hauptsächlich von Dritten zur Erfreuung einiger Eisenbahnfreunde finanziert werden sollen.

    Ich verfolge die Aktivitäten rund um Schönheide seit der Wende, doch spätestens seit dem Scheitern des größenwahnsinnigen Projektes "Via Wiltzschhaus" vermittelt der FHWE dem Außenstehenden das Bild eines zunehmend kopflos agierenden Vereines,
    der sich in einer Phase der Selbstfindung mit offenem Ausgang befindet.
    Oder bahnt sich westlich von Aue ein größeres Problem mit weitreichenden Folgen an? :gruebel:

    So, und nun kann der Shitstorm der Eisenbahnfreunde mit der rosaroten Brille loslegen, ein gekühltes Bier und Knabbereien stehen schon auf meinem Schreibtisch. :cheers:

    Kritische Grüße aus dem fernen Rheinland

    -railfox-

  • Hallo

    dein gekühltes Bier und die Knabbereien seien dir gegönnt...
    Bei der HSB sähe es doch ohne die Ünterstützung der Länder genauso aus. Heute Nachmittag fuhr der letzte Zug zum Brocken mit 3 Personen Richtung Brocken, eine war die Zugbegleiterin.
    Kostendeckung sieht wohl etwas anders aus...Wie lange das noch gut geht steht in den Sternen oder sonst irgendwo.

    Michael

    Gruß Michael

  • Hallo Schienen-Fuchs aus dem schönen Rheinland,
    Hallo alle anderen Leser,

    es bedarf wohl einiger Korrekturen bzw. zusätzlicher Erläuterungen zu o.g. Postings:

    1. Schreiber von Beiträgen des Accounts "FHWE e.V." in diesem und anderen Foren bin nicht zwangsläufig ich, Holger Drosdeck als konkrete Person, sondern es ist tatsächlich der FHWE e.V. im Allgemeinen, vertreten durch verschiedene Vereinsmitglieder, die als Schreiber und Nutzer des Accounts "FHWE e.V." auftreten. Es schreibt individuell jemand vom Verein, der für den betreffenden Vorgang zuständig ist. In diesem Falle hat sowohl das Ursprungs-Posting, als auch das Absage-Posting zum Thema X. WCd-Festival nicht ich, Holger Drosdeck, sondern Mike Robeck geschrieben, der hier im Forum privat auch als "Bw Kirchberg" schreibt.

    2. Des Weiteren waren die Organisatoren und Vorantreiber des angedachten X. WCd-Festivals zwei aus Kirchberg stammende FHWE-Mitglieder und in diesem Falle auch mal nicht ich, Holger Drosdeck. Die Rückschlüsse von "railfox" auf konkret meine Person mit seiner Anspielung "(Guten Tag Herr Drosdeck!)" sind unzutreffend.

    3. Offizieller Veranstalter des X. WCd-Festivals und Nutznieser eines etwaigen Sponsorings wäre nicht der FHWE e.V. gewesen, sondern die Stadt Kirchberg. Der FHWE wäre nur Marketing-Partner des X. WCd-Festivals gewesen, daher auch obige Postings des FHWE e.V. zum Thema X. WCd-Festival.


    Als Hintergrund sei hierzu erläutert: Zu keinem Zeitpunkt wäre der FHWE e.V. auf die Idee gekommen, der Gewerbeverein Kirchberg oder irgendeine andere Institution solle dem FHWE die Veranstaltungskosten eines WCd-Festivals sponsorn. Die Idee des X. WCd-Festivals in Kirchberg war ursprünglich eine Idee des FHWE, jedoch hätte der Verein dieses Festival wie jedes andere WCd-Festival auch selbst finanziert, also nach dem üblichen und simplen "Geschäftsmodell": a) Die Veranstaltungskosten trägt der FHWE, b) die Veranstaltungskosten werden in der Hauptsache durch Eintrittsgelder in das umzäunte Veranstaltungsgelände refinanziert.

    Rein hierauf bezog sich die Anfrage des FHWE vom Oktober 2016 an die Stadt Kirchberg, ob wir als FHWE das X. WCd-Festival auf öffentlichem Grund und Boden der Stadt Kirchberg durchführen dürfen. Die Stadt, namentlich die Bürgermeisterin Frau Obst, war von der Idee des X. WCd-Festivals daraufhin sogleich derart begeistert, dass die Stadt sich des Themas annahm und sagte: Ja, es solle das Festival geben, es solle jedoch ohne Eintrittsgelder sein.

    Damit war klar, dass der offizielle Veranstalter des Festivals nicht der FHWE, sondern die Stadt Kirchberg geworden wäre. Denn der FHWE hätte nur nach dem üblichen und simplen "Geschäftsmodell" Veranstalter werden können: a) Die Veranstaltungskosten trägt der FHWE, b) die Veranstaltungskosten werden in der Hauptsache durch Eintrittsgelder refinanziert. In dem Moment, wo der FHWE keine Eintrittsgelder nehmen kann, sondern die Veranstaltungs-Einnahmen durch Eintrittsgelder aufgrund der Kostenfreiheit für den Besucher = Null sind, konnte der FHWE nicht mehr Veranstalter werden, sondern es wäre die Stadt Kirchberg selbst geworden.

    Wenn die Stadt aber nun die mit über 10.000 € zu veranschlagenden Gesamtkosten des Festivals zu tragen gehabt hätte, so war es die Idee der OBin, diese Kosten nicht aus dem allgemeinen Stadthaushalt zu finanzieren (für Derartiges hat die Stadt Kirchberg kein Geld), sondern den Gewerbeverein Kirchberg tragen bzw. sponsorn zu lassen. Die OBin war sich sofort recht sehr sicher, dass der Gewerbeverein dieses Sponsoring durchführen würde, da der Gewerbeverein, so weit ich informiert bin und dies mitbekommen habe, wohl Jahr um Jahr allerlei Themen der Stadt Kirchberg sponsort.

    Die Einschätzung der OBin, der Gewerbeverein würde ein X. WCd-Festival der Stadt Kirchberg sponsorn, war jedoch eine Fehleinschätzung: Der Gewerbeverein hatte an diesem Thema kein Interesse.

    Leider hat Mike Robecks obiges Posting nun den Eindruck erweckt, der FHWE sei in Erwartungshaltung gewesen, der Gewerbeverein Kirchberg möge dem FHWE ein X. WCd-Festival sponsorn. Das ist falsch. Wäre der FHWE Veranstalter des X. WCd-Festivals in Kirchberg geworden, hätte der FHWE die Veranstaltungskosten wie immer durch Eintrittsgelder refinanziert. Der Gewerbeverein Kirchberg kam nur ins Spiel, da die Stadt Kirchberg selber Veranstalter und zwar eines eintrittsgelderfreien WCd-Festivals in Kirchberg werden wollte.

    Korrekt ist, dass das Thema Schmalspurbahn beim Gewerbeverein Kirchberg keine Lobby hat und kein Interesse hervorgerufen hat: Andere Veranstaltungen, z.B. Sportveranstaltungen, die genauso wenig Nachhaltigkeit beinhalten wie ein WCd-Festival und genauso nur für ein Wochenende sind und danach ist wieder Alltag, werden auch gesponsort. So ist das aber zumeist: Sport hat eine ganz andere, viel höhere Lobby als das Thema Bahn.

    In diesem Sinne.


    Beste Grüße,
    Holger Drosdeck

  • Hat der Schmalspurbahnhype in Sachsen jetzt seinen Zenit erreicht?

    Ich verfolge die Aktivitäten rund um Schönheide seit der Wende, doch spätestens seit dem Scheitern des größenwahnsinnigen Projektes "Via Wiltzschhaus" vermittelt der FHWE dem Außenstehenden das Bild eines zunehmend kopflos agierenden Vereines,
    der sich in einer Phase der Selbstfindung mit offenem Ausgang befindet.

    Die Einen nennen es "größenwahnsinnig, die Anderen würden "visionär" dazu sagen. Fakt ist, daß mit der Einstellung des Projektes "Via Wiltzschhaus" eine Riesenchance für die strukturschwache Region vertan wurde. Man denke auch nur daran, wie weit die Planungen schon waren. Aber fakt ist sicherlich auch, daß es nicht nur in Schönheide an tatkräftigen Mitstreitern mangelt.

    Viele Grüße, Hornhausen

  • Hallo "Railfox",

    nach längerem Überlegen, ob ich diesen Satz von Dir kommentiere:

    "Ich verfolge die Aktivitäten rund um Schönheide seit der Wende, doch spätestens seit dem Scheitern des größenwahnsinnigen Projektes "Via Wiltzschhaus" vermittelt der FHWE dem Außenstehenden das Bild eines zunehmend kopflos agierenden Vereines, ..."

    habe ich mich jetzt doch für "ja" entschieden.

    Martin: Du zeigst mit diesem Satz eigentlich nur, dass Du von den Aktivitäten rund um Schönheide offen gestanden eben doch nicht so viel weißt, wie Du behauptest - oder verstehen willst?

    Aber so wie ich Dinge beurteilen darf, von denen ich ungenügend oder keine Ahnung habe, so darf das jeder Eisenbahnfreund (und anderer Mensch) natürlich ebenfalls. Auch das mag ich so an unserem gemeinsamen Heimatland.


    In diesem Sinne bin ich schon sehr auf Deine neuen Kommentare zum sächsischen Eisenbahngeschehen gespannt. Es würde mich aber ehrlich sehr freuen, diese irgendwann einmal wieder in eine andere Gruppe einordnen zu können.


    Herzliche Grüße aus Sachsen

    André