94000 Fahrgäste auf der Selketalbahn sind leider ein neuer Tiefpunkt. Wenn man bedenkt, daß zu Spitzenzeiten Mitte der 80er Jahre mal bis zu 360000 Fahrgäste jahrlich mitfuhren. Soviel wie nie zuvor und danach wieder!
Aber das waren damals halt andere Zeiten. Da waren sämtliche Ortschaften des Selketals vollgestopft mit FDGB-Touristen, die die Züge eifrig nutzten. Heute sind es größtenteils Tagesausflüge oder Kurzurlauber, die in den Zügen sitzen. Und ist das Wetter schlecht, sind die Züge ebenso schwach ausgelastet. Gleiches gilt im Prinzip für den Mittelabschnitt der Harzquerbahn von Ilfeld - Drei Annen Hohne. Dazu kommt natürlich das Problem, daß man für die Triebwagen knackige Dampflokfahrpreise bezahlt. Damit werden Spontanfahrer ohne irgendwelche Sonder- und Mehrtagestickets schon von vornherein völlig vergrault. Die Triebwagen-Umläufe gehören daher dringend tariflich in das Busnetz eingebunden und der Fahrplan möglichst aufeinander abgestimmt. Dann hätten die Triebwagenumläufe auch mehr Zuspruch! Andernfalls werden die Fahrgastzahlen im Selketal wohl weiter kontinuierlich schleichend sinken.
Die "Langzeittouris" sind im Harz heute leider zu 90 % auf der Achse Wernigerode/Schierke/Braunlage konzentriert. Sieht man deutlich an der Verteilung der Übernachtungszahlen.