• Wie jedes Jahr: Eine rosarote HSB-Wischiwaschi-Bilanz ohne relevante Aussagen zur Lage des Unternehmens

    Neues Jahr, selbes Spiel: In einer schon traditionellen Mischung zwischen Selbstbelügen und Volksverdummung präsentieren die HSB eine Art "Jahresbilanz" die diesen Namen nicht annähernd verdient hat:

    - Tunlichst vermieden werden konkrete Zahlen, die als Faktoren eindeutige Aussagen über die wirtschaftöliche Lage eine Kapitalunternehmens wie die HSB liefern können: Das die HSB keinen Ertrag erwirtschaftet, ist auch mir bekannt, jedoch werden keine konkreten Aussagen getätigt, ob sich der Verlust ( = Zuschussbedarf durch die öffentliche Hand) sich gegenüber dem Vorjahr verringert, signifikant vergrößert hat oder gleichgeblieben ist.

    - Obwohl die Anzahl der Reisenden um 3% zurückging, schwadronieren die HSB im selben Text von "gleichbleibenden Fahrgastzahlen auf hohem Niveau". Habe ich in der Schule nicht richtig aufgepaßt oder gelten im Harz eigene mathematische Gesetzmäßigkeiten, nach denen ein Rückgang gleichzusetzen ist mit "gleichbleibend"?

    - Auch die HSB bedienen sich der Worthülse der "Umsatzzahlen", die absolut nichts zur Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens aussagt:
    Eine Unternehmen gleich welcher Art kann riesige Umsatzzahlen generieren und dabei trotdem keinen einzigen Cent Ertrag erwirtschaften - doch klingt es in Jahresberichten von klammen Firmen immer gut, wenn man auf anhaltend hohe Umsätze verweisen kann und dabei gleichzeitig die wirkliche Erlössituation unter den Teppich kehrt.

    - Als Problemfall entwickelt sich zunehmend die Selketalbahn - obwohl vor Zeiten aufwendig bis Quedlinburg verlängert, fällt sie in der Besuchergunst doch deutlich hinter der Harzquerbahn zurück (die Brockenstrecke lasse ich einmal als "Sonderfall" aussen vor). Die dortigen Fahrgastzahlen lassen für die Zukunft eher ein Ausdünnen des Fahrplans als eine Ausdehnung erwarten.

    - Nach dem Motto: - Die Hoffnung stirbt zuletzt - klammern sich die HSB an das Ende des Plan-Dampfbetriebes in China, dass dann vermeintliche Heerscharen von Dampflokliebhabern in den Harz locken soll. Wie mir Teilnehmer von solchen China-Dampfloktouren allerdings berichten, ist der dortige Reiz das Fotografieren von dampfgeführten Güterzügen, die sich in Form einer endlosen Schlange diverse chinesische Berge heraufbemühen- unter entsprechender Dampfentwicklung und entsprechendem "Sound".
    Ob ein paar durch den Harz zockelnde Dampfpersonenzüge für diese Zielgruppe einen adäquaten Ersatz darstellen können, wage ich zu bezweifeln.

    - Thema Gleisbau: Es wurden 1700 m Gleis von 140,4 km Gesamtgleislänge in 2016 erneuert, das sind bei genauerer Betrachtung gerade einmal 1,2 % des Gesamtnetzes, also Peanuts. Wenn solche geringen Oberbauerneurungsleistungen schon einer extrem ausführlichen Erwähnung im Geschäftsbericht bedürfen, wie groß "feiern" sich die HSB dann in Zukunft, wenn einmal gar 5 km am Stück erneuert oder "nur" durchgestopft werden? Oder müssen mit solchen Peanuts die Geschäftsberichte künstlich aufgeblasen werden, weil sonst nichts im Bereich Oberbau/Gleisnetz zu vermelden wäre?

    - Thema Lehrlingsausbildung: Mit so Floskeln wie "hoch motivierte Lehrlinge" hat die Marketingabteilung der HSB endgültig den Vogel abgescchossen - als früherer Ausbilder kann ich bestätigen, dass zu Beginn einer Ausbildung nahezu alle Azubis in Deutschland hoch motiviert sind, nicht nur im Harz.

    - Es bleibt daas Grundübel dieser "HSB-Märchen-Berichte", dass dort tunlichst keine Zahlen publiziert werden, sodaß auch ein aussagekräftiger Vergleich mit denBerichten vergangener Jahre möglich wäre.
    Interessant wäre vielmehr, wenn die HSB ihre Jahresabschlüsse auf ihrer homepage veröffentlichen würden, denn nur diese haben eine wirkliche Aussagekraft - ohne HSB-Wischiwaschi.

    Doch diese Berichte werden wohl nur den Gesellschaftern zugänglich gemacht und dann im "Giftschrank" eingelagert.

    Grüße vom

    railfox, der sich schon seit mehr als 20 Jahre über diese Art von HSB-Volksverdummung ärgert :thumbdown:

  • Hhmm, Railfox...

    Giftschrank ist doch Quatsch. Jede GmbH muss ihren Abschluss öffentlich publizieren, so auch die HSB. Mit ein wenig Mühe kannst du unter

    http://www.bundesanzeiger.de

    den aktuell verfügbaren Abschluss der HSB einsehen. Verfügbar ist derzeit der 2015er Abschluss, der 2016er ist noch nicht fertiggestellt und/oder publiziert. In 2015 lag der Fehlbetrag bei rund TEUR 900 nach TEUR 700 im Vorjahr. Und das bei steigenden Umsatzerlösen, allerdings auch überproportional steigenden Kosten. Ein umfangreicher Lagebericht ist auch drin.

    Ansonsten gebe ich dir bei vielen Einschätzungen recht. Ich bin oft auf der Selketalbahn unterwegs, weil sie für mich den schönsten Bereich der HSB bildet. Das Preisniveau der Fahrkarten ist mittlerweile schon verdammt hoch. Ich bin mit zwei Kindern und zwei Erwachsenen 37 € losgeworden für eine schöne Fahrt von Silberhütte nach ETM und zurück. Und an vielen Stationen herrscht dort Totentanz. Zum kombinierten Wandern oder Radfahren kann man die Bahn beim aktuellen Fahrplan kaum nutzen, dafür fährt einfach zu wenig. Zum Mitfahren muss man aber ein Freak sein wie ich - und für eine Triebwagenfahrt ist der Preis selbst für einen Eisenbahnfan wie mich dann ziemlich überteuert.

    Ein neues Preismodell sollte aus meiner Sicht her. Die Akzeptanz der Harztourcard, ohne sie öffentlich zu bewerben finde ich bescheuert. Weil ich persönlich möchte, dass die Bahn noch länger fährt, zahle ich die Fahrkarte beim Schaffner. Ich bin aber wahrscheinlich mit meinem Idealismus eher allein auf weiter Flur.


    Viele Grüße

    Oliver

  • Hallo,

    als in Deutschland beruflich und privat viel herumgekommener Mensch darf ich (nun wohnhaft in Wernigerode) feststellen, dass im Harz die gleichen mathematischen Grundsätze gelten, wie im Rest der Republik. Ich bitte also darum, die Eigenschaften des Paralleluniversums der 'Friedrichstraße 151' nicht auf die Bewohner dieses Landstrichs in verallgemeinernder Form zu übertragen. Vielen Dank. :weg:

    ... als Antwort auf railfox: 'Habe ich in der Schule nicht richtig aufgepaßt oder gelten im Harz eigene mathematische Gesetzmäßigkeiten, nach denen ein Rückgang gleichzusetzen ist mit "gleichbleibend"?'

    Freundlichen Gruß, René

  • Ansonsten gebe ich dir bei vielen Einschätzungen recht. Ich bin oft auf der Selketalbahn unterwegs, weil sie für mich den schönsten Bereich der HSB bildet. Das Preisniveau der Fahrkarten ist mittlerweile schon verdammt hoch. Ich bin mit zwei Kindern und zwei Erwachsenen 37 € losgeworden für eine schöne Fahrt von Silberhütte nach ETM und zurück. Und an vielen Stationen herrscht dort Totentanz. Zum kombinierten Wandern oder Radfahren kann man die Bahn beim aktuellen Fahrplan kaum nutzen, dafür fährt einfach zu wenig. Zum Mitfahren muss man aber ein Freak sein wie ich - und für eine Triebwagenfahrt ist der Preis selbst für einen Eisenbahnfan wie mich dann ziemlich überteuert.

    Ein neues Preismodell sollte aus meiner Sicht her. Die Akzeptanz der Harztourcard, ohne sie öffentlich zu bewerben finde ich bescheuert. Weil ich persönlich möchte, dass die Bahn noch länger fährt, zahle ich die Fahrkarte beim Schaffner. Ich bin aber wahrscheinlich mit meinem Idealismus eher allein auf weiter Flur.


    Viele Grüße

    Oliver

    Hallo
    Da mach ich mir auch schon lange so meine Gedanken!

    Auf der HSB haben wir einerseits die Rennstrecke Wernigerode - Brocken und den Nahverkehr in Nordhausen. Und der Rest ist fast tote Hose!

    Was wird in 20 Jahren passieren, wenn die Strecken Eisfelder Talmühle - Drei Annen Hohne und die Selketalbahn erneuert werden müssen?
    Dass die Bahnen eine Gleiserneuerung selber erwirtschaften, ist wohl ausgeschlossen. Bei 40 jähriger Liegedauer müssten pro Jahr 2'5% (1/40) der Gleiskilometer erneuert werden.

    Diese Linien haben praktisch nur touristischen Verkehr, sind faktisch nichts als Museumsbahnen. Ein Nahverkehr, der, wie in der Schweiz, eine Grundlast liefert und einen öffentlichen Beitrag rechtfertigt, fehlt weitgehend. Dazu sind die Strecken zu langsam und werden vom Bus kanibalisiert.
    Der Netzplan spricht Bände:
    http://www.hatix.info/images/galerie/Netzplan/Netzplan_für_HATIX-Fahrplan_Stand_Aug_2016_A5.pdf
    Keine Bahn drauf!
    Der Landkreis bietet lediglich Links an:
    http://www.kreis-hz.de/de/oepnvfahrplaene.html
    Keine Gesamtübersicht.

    Als Beispiel: gebe ich im Google.ch "öffentlicher Verkehr Graubünden" ein, kommt zuerst der Link zum Büga:
    http://www.b%c3%bcga.ch/
    Gebe ich Geltungsbereich ein, bekomme ich eine Karte, mit allen beteiligten Verkehrsunternehmen.

    Im Wallis dasselbe:
    http://www.utpvs.ch/verkehr-wallis…tel-wallis.html

    Ich hoffe, dass ich nicht Recht haben werde, aber ich denke, dass die "Rest HSB", also alles was nicht auf der Rennstrecke und um Nordhausen ist, in 20 Jahren ums Ueberleben kämpfen wird!
    Ausser man bindet die Bahn in ein touristisches Gesamtkonzept ein:
    Die Bahn wäre ein wunderbarer Wanderzubringer. Und im Winter dasselbe für den Langlauf.
    Gruss Guru

  • Hallo zusammen,

    erstmal vielen Dank an Oliver für den Tipp mit dem Bundesanzeiger (da hätte man auch selbst drauf kommen können :wall1: ). Ohne sich genauer einzulesen, wird eine qualifizierte Beurteilung auch mit diesem Material allerdings nicht einfacher. Ins Auge fällt dabei zunächst folgender Satz (aus dem Geschäftsbericht für 2015):

    "In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Länderzuweisungen und andere Zuschüsse aus öffentlicher Hand (T€ 9.409) [...] enthalten."

    Natürlich wäre es interessant zu erfahren, welche Hand dort wie viel zuschießt (insbesondere, ob und wie viele Gelder aus dem Topf der Regionalisierungsmittel zum Einsatz kommen). Aber da muss man sich wohl durch die weiteren Archive der jeweils beteiligten Geber wühlen...
    Ich erinnere mich jedenfalls an Zeiten, in denen die jährlichen Pressemitteilungen der HSB bspw. noch den Kostendeckungsgrad und die Höhe der Zuschüsse enthielten. Damit konnte sich der geneigte Leser ein grobes, aber doch aussagekräftiges Bild machen. Mit diesen wenigen Zahlen ließen sich ggf. auch die regelmäßigen Fahrpreiserhebungen besser an den Mann bringen.


    Bezüglich der Fahrgastzahlen: Schaut man sich die langfristige Übersicht unter http://selketalbahn.de/meldung2016/s1603041.htm an, sind Schwankungen der Gesamtzahl bis 5% durchaus nicht unüblich und mitunter sogar wetterbedingt. Beim Aufdröseln der Zahlen auf die Streckenabschnitte fällt aber durchaus sofort das Selketal als (vergleichsweise neues) Sorgenkind auf.

    Viele Grüße,
    Benjamin

  • Hallo,

    die Selketalbahn ist schon seit Jahren das Sorgenkind. Die Verlängerung der Strecke nach QLB hat leider nicht das Potential an Fahrgästen generiert, welches man sich erhofft hatte. Demzufolge hat man ja dann auch vor 2 Jahren den Dampfladen in QLB seitens der HSB geschlossen.

    Bleiben die Umstände so, wie sie sind, würde ich für das Selketal mittelfristig einen Verkehr an WE und Feiertagen prognostizieren, also dann, wenn auch Fahrgäste die Züge bevölkern. Ein täglicher Betrieb wird sich bei fortschreitender linearer Kosten-Nutzen-Entwicklung voraussichtlich nicht aufrechterhalten lassen.

    Man muss die Befürchtung haben, dass sich letztlich aus betriebswirtschaftlicher Sicht der tägliche dampfgeführte Verkehr nahezu komplett auf die Strecke Wernigerode - Brocken reduzieren wird. Für die Vorhaltung der benötigten Dampfloks hat man dann ja die neu zu bauende 'Gläserne Werkstatt' am Ochsenteichgelände direkt vor Ort. Damit hat man dann auch die Anziehungspunkte für Touristen komplett auf Wernigerode konzentriert:

    - sehenswerte Altstadt in Bahnhofsnähe
    - Bürgerpark (ehemaliges Landesgartenschaugelände) und Miniaturenpark in Bahnhofsnähe
    - Schloss vom Marktplatz mit 'Bimmelbahn' leicht erreichbar
    - Brocken als Reiseziel mit der Schmalspurbahn
    - bald die Gläserne Werkstatt der HSB
    - Brauereibesichtigungen
    - Hasseröder Ferienpark mit Spielwelt und Erlebnisbad für Familien
    - Wildpark Christianental

    Dies dürfte touristisch das Potential der anderen Strecken weiter schmälern. Die Touristen fahren dorthin, wo Etwas los ist. Die Mehrzahl der Touristen möchte ein Komplettpaket an Erlebnissen, wie es eben Wernigerode als einzige Stadt des Harzes in dieser kompakten Form liefert. Hinzu kommt ein gut getakteter kostengünstiger öffentlicher Stadtverkehr, welcher von Übernachtungsgästen aus Wernigerode sogar mit Gästekarte kostenlos genutzt werden kann. Wernigerode zieht zudem auch die Touristen an, welche in anderen Orten des Harzes eine Unterkunft gefunden haben. Insofern wird sich die Hauptaktivität der HSB zwangsweise immer mehr in Richtung Wernigerode verlagern. Es bringt Nichts, das Kerngeschäft zugunsten einiger Wandersleute im Selketal zu vernachlässigen, denn die HSB ist ein Wirtschaftsunternehmen, unterliegt deshalb trotz öffentlicher Förderung den Grundsätzen des Marktes. Dies bedeutet: Das Geld wird dort verdient, wo die meisten Touristen sind ... und leider nicht im schönen Tal, wo sich Fuchs und Hase freundlich Gute Nacht sagen. Leider!

    Freundlichen Gruß, René

  • Hallo Renè,

    Quedlinburg als Unesco-Welterbestadt ist eigentlich auch ein ganz ordentliches Touristenzentrum. M. E. hat man mit der Verlängerung der Selketalbahn versäumt, die Einsatzstelle von Gernrode nach Quedlinburg zu verlegen. So beginnen oder verhungern wichtige Züge der Selketalbahn wenige Kilometer vom Tourizentrum entfernt.
    Selbst im Sommerfahrplan gibt es einen einzigen (nutzbaren) Dampfzug ab QLB, u. der endet auch schon in Alexisbad, um alsbald nach Gernrode zurück zufahren.
    Ein Altbautriebwagen ohne Toilette ist eben für viele potentielle Kunden nicht gerade sehr verlockend.
    Ich würde vielleicht versuchen, die Relation Quedlinburg - Eisfelder Talmühle zu stärken (hauptsächlich mit Dampfzügen), u. mit den Altbautriebwagen die Anschlüsse Stiege - Hasselfelde u. Alexisbad - Harzgerode bedienen.

    Gruß Holger

  • Hallo Holger,

    Goslar, Bad Harzburg, Torfhaus / Braunlage, Quedlinburg und Thale sind natürlich alles sehenswerte Touristenzentren des Harzes. Bis auf Quedlinburg haben sie aber keinen Anschluss an die HSB. In Quedlinburg ist das Problem, dass die Altstadt und der Schlossberg (als touristischer Hauptanziehungspunkt) ziemlich entfernt vom Bahnhof gelegen sind. Gleiches gilt übrigens auch für die durchaus sehenswerte Altstadt von Nordhausen (leider ist nach dem letzten Krieg ja nur ein kleinerer Teil erhalten geblieben). Touristen möchten es meist bequem haben ... und da ist es in Wernigerode eben am bequemsten. Vom Bahnhof Westerntor sind es ein paar Schritte in die Altstadt mit dem Markt, wo auch die 'Bimmelbahn' und die Kutschen in engem Takt zum Schloss abfahren. Selbst vom Hauptbahnhof ist die Altstadt in wenigen Gehminuten zu erreichen. Das bietet neben Wernigerode nur Goslar ... aber Goslar hat keinen Anschluss an die Schmalspurbahn. Der Fahrplan im Selketal und der Fahrzeugumlauf sind ein eigenes Thema, welches im Forum ja schon des Öfteren thematisiert wurde. Leider fährt man mit der Selketalbahn (wenn man kein Wanderer ist) von den sehenswerten Städten Quedlinburg und Gernrode mehr oder weniger in's Nichts (überspitzt ausgedrückt). Das zieht keine Touristen in Scharen an. Und Scharen sind notwendig, um einen täglichen Dampfbetrieb einigermaßen sinnvoll finanzieren zu können. Das gefällt mir persönlich auch nicht, aber man darf eben auch nicht die Augen vor den Tatsachen verschließen.

    Freundlichen Gruß, René

  • Um den Verkehr im Selketal zu stabilisieren müßte man meiner Meinung nach die ganzen Triebwagenleistungen unter SPNV verbuchen und preislich mit dem Busverkehr vereinheitlichen. Dazu zähle ich auch die Anwendung des HATIX der Urlauber auf die von Triebwagen gefahrenen Fahrplanleistungen. Für den Dampfzug könnte ein (gestaffelter) Zuschlag erhoben werden.
    Falls es der Einnahmesituation wirklich hilft, könnte die HSB Charterzüge für Busreisegruppen - aus dem Selketal zum Brocken und zurück - versuchen zu vermarkten. Hier könnte allein die Bahnfahrt im Fokus stehen. Allerdings wären hierfür Wagen mit zeitgemäßen Sanitäreinrichtungen Vorrausetzung.
    Der Busverkehr im Selketal ist meinem Gefühl nach über die letzten Jahre hinweg ausgedünnt worden. In vielerlei Hinsicht ist es notwendig die Fahrten der HSB und der HVB besser zu vernetzen und Anschlüsse sicherzustellen, wie es beispielsweise bei der tagesletzte Fahrt von Harzgerode bzw. Selketal Richtung Quedlinburg gemacht wird. Im Selketal sind Ausflügler/Wanderer quasi auf die Bahn angewiesen, weil es keinen Busverkehr gibt, welcher dem Talverlauf folgt. Gerade am Sonnabend gibt es auf so mancher Buslinie nur ein sehr eingeschränktes Angebot, welches eine exakte Ausflugsplanung bedingt. Nachteilig ist sicherlich, daß viele Übernachtungsgäste ihre Unternehmungen außerhalb des Selketales machen. Wandern steht nicht mehr so hoch im Kurs und die Bahnstrecke ist als Mitfahrerlebnis an (nur) einem Tag bereits erledigt.
    Die Fahrgastzahlen auf der Harzquerbahn zwischen Eisfelder Talmühle und Drei Annen Hohne sind unter der Woche extrem schlecht. Es steigen selbst am Wochenende kaum Leute an den Unterwegshalten ein. Bezogen auf die Länge dieses Abschnittes ist die Tragfähigkeit vielleicht noch schlechter als das Selketal. Die Masse fährt hier im Vorortverkehr von Nordhausen. Nicht umsonst schreibt die HSB: "mit der Harzquerbahn im Bereich Nordhausen reisten 258.000".