Wanderung durchs Schwarzbachtal

  • Hallo Zusammen,

    am Wochenende will uns ja, zumindest in Sachsen, die Sonne verwöhnen und das wollten wir natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Also Karte raus und geplant das der Kopf qualmt. Die Wahl viel auf das Schwarzbachtal in der schönen Sächsischen Schweiz. Könnt ihr mir sagen was uns da erwartet und was meint ihr, wie soll die Wanderung gestaltet werden. Wir kommen natürlich mit der Bahn (S1) bis Bad Schandau und ab da mit der Nationalparkbahn (U 28) bis ...

    Bin gespannt auf eure Vorschläge. Sollte sich der Wetterbericht nicht getäuscht haben, gibst anschließend einen Bildbericht.

    Grüße
    Daniel S.

  • Hallo Zusammen,

    leider kann ich euch derzeit nur einen kleinen Vorgeschmack geben. Der Reise- bzw. Wanderbericht muss noch aufgearbeitet werden.

    Unsere Zugreise mit der Nationalparkbahn (U 28) endete 148,215 m ü. NN, in dem idyllischen Bahnhof Goßdorf-Kohlmühle.



    Empfangsgebäude Bahnhof Goßdorf-Kohlmühle - Gleisseite


    Blickrichtung Ost

    Gleisabgewandte Fassade des Empfangsgebäudes

    An dieser Stelle muss unser kleiner Ausflug für heute leider enden, aber wer Warten kann, wird hier an dieser Stelle, demnächste eine kleine aber feine Wanderung durchs Schwarzbachtal erleben. Die Wanderung führt uns bis an den Bahnhof Lohsdorf. Wir waren überrascht, wie deutlich man nach sage und schreibe 66 Jahren die Linienführung, aber auch die Ingenieurbauwerke noch erkennen oder zumindestens erahnen kann. Also bis die Tage ... :wink:

    Freundliche Grüße
    Daniel S.

  • Hallo Wanderfreunde und Freunde der Schwarzbachbahn,

    nicht alles ist Friede Freude Eierkuchen, wie der Sachse gern zu sagen pflegt. Wenn wir uns am Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung, am Bahnhof Goßdorf-Kohlmühle umdrehen, sehen wir eine Industriebrache von gewaltigen Ausmaßen. Es scheint gar nicht in das idyllische Sebnitztal zu passen, aber weit gefehlt. Hier handelt es sich um das ehemalige VEB Linoleumwerk Kohlmühle (Likolit) http://www.rottenplaces.de/main/veb-linol…-likolit-17146/

    Die Fassadenanschrift verrät noch eine andere Nutzung: Kunstlederwerke

    Aber wenden wir uns dem eigentlichen Ziel der Wanderung zu, der Schwarzbachbahn. Auf der Gleisabgewandten Seite des Empfangsgebäudes entdecken wir einen Gleisrest. Ob es sich hier um die Originallage handelt, kann ich nicht sagen - es könnt aber so gewesen sein.

    Die Eröffnung der Bahnline fand übrigens im Jahr 1897 statt, was sich diese Jahr zum 120. mal jährt. Einen Grund dem kleinen Bähnchen einen Besuch abzustatten.

    Also immer schön dran bleiben ... :wink:

    Freundliche Grüße
    Daniel S.

  • Hallo Wanderfreunde und Freunde der Schwarzbachbahn,

    wir müssen noch mal einen Blick auf die Gleise der Sebnitztalbahn / Nationalparkbahn werfen. Hier habe ich eine interessante Entdeckung gemacht, die ich euch nicht vorenthalten möchte:


    Holzschwellen - Bahnsteiggleis Haltepunkt Goßdorf-Kohlmühle


    Betonschwellen - Streckengleis in Richtung Sebnitz


    Betonschwellen - Streckengleis am Bahnhof Porschdorf


    Y-Schwellen am Haltepunkt Rathmannsdorf [Fotografie leider aus dem Zugfenster]

    Das Thema Y-Schwellen beschäftigt mich schon eine ganze Weile, da mein zweites Steckenpferd die Rhätische Bahn ist und hier sehr oft, gerade in schwierigen oder kritischen Streckenabschnitten auf Y-Schwellen zurückgegriffen wird. Bei der Suche nach passenden Modellgleisen oder alternativen Herstellungsmethoden, bin ich dabei auf so manch interessanten Artikel gestossen. Erst kürzlich wurde hier im Forum, Fotos aus dem Harz gezeigt, auf den man ebenfalls Y-Schwellen erkannt hat.

    Aber kommen wir wieder zurück in die Sächsische Schweiz, in das schöne Schwarzbachtal. Doch bevor wir das erreichen, führt uns der Wanderweg erst einmal entlang der Sebnitz. Das kleine Flüsschen Sebnitz [https://de.wikipedia.org/wiki/Sebnitz_(Fluss)], welches in Böhmen seine Quelle hat, ist eine ganze Weile unser Wegbegleiter. Der Weg verläuft ab Haltepunkt Goßdorf-Kohlmühle in Richtung Osten. Direkt am Haltepunkt überqueren wir die Kreisstraße K 8724, die von Hohnstein nach Bad Schandau führt, und direkt im Anschluss überqueren wir das erste mal, das Flüsschen Sebnitz.



    rechts noch die K 8724 und der Bahnübergang sichtbar


    Bahn- und Fußwegbrücke

    Das Streckengleis führt anschließend in einem weiten Bogen in nordöstliche Richtung, entlang einer Kleingartenanlage und quert ein zweites mal die Sebnitz.

    Die Linienführung der Schmalspurbahn kann hier in diesem Abschnitt nur erahnt werden. Wahrscheinlich wurden die Kleingärten erst nach dem Streckenrückbau angelegt, den das Streckengleis muss nördlich der Hauptlinie der Sebnitztalbahn gelegen haben. Beim Blick auf das Luftbild wird dies eigentlich deutlich. Der Steinbogenviadukt ist gut erkennbar und auch eine scheinbare Trasse kann man erahnen. Wie die Querung der Sebnitz erfolgt ist, kann nicht mehr erkannt werden.

    An der Stelle möchte ich meinen Beitrag für Heute beenden. Wer Interesse und Freude an der kleinen Wanderung gefunden hat, den bitte ich dran zu bleiben. Die Wanderung führt uns bis Lohsdorf.

    Also immer schön dran bleiben ... :wink:

    Freundliche Grüße
    Daniel S.

  • Hallo, liebe Bimmelbahn-Forum Leser,

    ich möchte ergänzend zum Thema und Daniel S. seinem Beitrag, ein paar Fotos zum Vergleich aus dem Jahr 2008 zufügen.

    Unter anderen, auch durch dieses kleine Schildchen aufmerksam geworden, habe ich den Kontakt zum Verein gesucht
    und bin seit 2008 (förderndes) Mitglied. So wie der Fensterrahmen sah damals leider der ganze Bahnhof aus. Es ist also
    sehr viel passiert bis zum heutigen, wieder sehr ansprechenden Zustand, den Daniel S. hier sehr schön präsentiert hat.

    Seite Normalspur 2008

    Seite Schmalspur 2008

    Bahnhofsvorplatz mit Prellbock 2008

    Eine Ergänzung zum Streckenverlauf möchte ich noch anfügen. Die verlief linksseitig ca. 1,5 km parallel zur Normalspur,
    um dann in Sichtweite des Bahnwärterhäuschens, aber erst nach dem Bach etwas nach links zu schwenken, folgend
    eine kleine Steigung hinauf, um dann in Höhe des Bahnwärterhäuschens über einen Überbau den darunterliegenden Weg
    zu überfahren. Alle Widerlager der Brücken sind noch gut erkennbar, allerdings verschieden verwachsen und verwittert.

    Die Ausfahrtsituation aus dem Bahnhof Goßdorf-Kohlmühle ist hier auf der Modellanlage des Vereins gut zu sehen. Oben die Normalspur, nach den 2 Brücken laufen die Gleise dann w.o. beschrieben nebeneinander.

    Ich hoffe mein kleiner Beitrag gefällt, und ist für auch den ortsunkundigen Streckenabwanderer noch eine kleine Erklärung.

    Freundliche Grüße aus Dresden von Thomas S.

  • Hallo Thomas S,

    Danke für deine "historischen" Ergänzungen und deine ergänzenden Erläuterungen. Eine Rückfrage hätte ich doch noch mal an dich. Meinst du, dass das Brückenwiderlager direkt am Bahnhof noch ersichtlich ist? oder meinst du hier speziell die restlichen im Streckenverlauf.

    Freundliche Grüße
    Daniel S.

  • Hallo,

    Zur Streckenführung:

    "Die Linienführung der Schmalspurbahn kann hier in diesem Abschnitt nur erahnt werden. Wahrscheinlich wurden die Kleingärten erst nach dem Streckenrückbau angelegt, den das Streckengleis muss nördlich der Hauptlinie der Sebnitztalbahn gelegen haben."

    Die Gleise der Schwarzbachbahn verliefen direkt neben der Sebnitztalbahn auf dem selben Bahndamm.

    VG

  • Hallo Thomas,

    das hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe gleich noch mal die Fotos durchgeschaut und das Widerlager der ehemaligen Brücke endecken können:


    In Bildmitte, direkt am Ursprung des Baumes

    Freundliche Grüße
    Daniel S.

  • Die Gleise der Schwarzbachbahn verliefen direkt neben der Sebnitztalbahn auf dem selben Bahndamm.

    Hallo Mario,

    das hat sich etwas überschnitten - Sorry. Danke für deine Information. Ich habe mir gerade deine Homepage angeschaut und war begeistert und bin jetzt fast arbeitslos. Du hast in einer Akribie die Linienführung der Schwarzbachbahn in Wort und Bild vorgestellt. Darüber hinaus hast du schöne Fotos von den Bahnhofsfesten eingestellt, die dem ganzen Thema die notwendige Hoffnung geben.

    Wollen wir alle hoffen, dass die Schwrzbachbahn wieder rollt. Sie wäre ein Gewinn für die Sächsische Schmalspurlandschaft und sicher ein Magnet für den Wanderer, den Ausflügler und natürlich den Bahnfan.

    Freundliche Grüße
    Daniel S.