Sonne, Dampf und Zucker, Kuba Teil 3a

  • Hallo,
    Wie versprochen noch Teil 3 und Schluss der Reise.
    Für den Teil 3 habe ich die Karte wider ergänzt:
    https://www.google.com/maps/d/viewer?…74157968748&z=8
    Für den Teil 3 gilt die violette Linie und Punkte.
    Am 3. Februar fuhren wir nach Baragua zur Mühle Equador.

    Inzwischen hatten wir deren Mühlen viel gesehen, so dass das Fragment eines Dampfkrans eine willkommene Abwechslung war:

    Auch sonst lag da allerlei rum, und der Betrieb näherte sich wohl der «Endlösung»

    Lokomotiv Anatomen kamen jedenfalls auf ihre Rechnung:

    Das was aber lief, konnte sich durchaus sehen lassen:

    Die Gleise allerdings waren sichtlich im Endstadium angekommen. Man brauchte nicht mal ein Tele dazu, um den Zustand zu dokumentieren:

    Kein Grund aber, um nicht darauf zu fahren!

    Der Oeltankwagen kam auch noch:

    Von den einheimischen Vogelhändlern bestaunt:

    Gleisunterhalt wurde offensichtlich trotzdem gemacht:

    Und auch mit Diesel war man unterwegs:

    Der Dampfzug kam dann natürlich mit Wolke!

    Das wars von der Mühle Equador!

    Wir kommen nun zur Mühle Venezuela.


    Auch dort war einiges heruntergekommen. Dem Vernehmen nach soll ein Hurrican die Schuld haben.
    Interessant aber, dass schon ein Dieselmotor ausgeschlachtet rumstand.
    Die Dame gibt einen wunderbaren Kontrast dazu:

    Man muss mal sagen, dass die Kubaner ein sehr sauberes Volk sind. Man kleidet sich anständig. Die Kleider werden häufig gewaschen, und wo man in Wohnungen reingucken konnte, war alles blitzsauber. Nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land! Wenn man bedenkt, wie teuer Klamotten für den Normalverbraucher sind, dass ist das mit sehr viel Arbeit und Geld verbunden.

    Die Draisine kam zurück:

    und kurz danach der Zug:

    Eine Idylle:

    Nebenan lief die Wasserpumpe unermüdlich:

    Und der Diesel holte das Produkt der Mühle

    Am nächsten Tag stand eine lange Reise nach Havanna an. Mit dem Microbus dauerte das den ganzen Tag.
    Da hatten wir Landschaft genug.
    Brunzhalt irgendwo in der Pampa:

    Tabakfelder:

    Kühe die sich auf der warmen Strasse aufwärmten:

    Und ein Stretch Lada, der unterwegs gesehen wurde:

  • Am 5. Februar 1999 zog es uns in den Norden Havannas: Ich kann jedem diese Gegend empfehlen. Der Charakter ist völlig anders. Und auch der Abbau des Zuckers wir anders gehandhabt
    Ziel War die Mühle Pablo de la Torriente Brau, die an einer Bucht lag.
    Unterwegs haben wir dann eine Dampflok gesehen:

    Heute ist es schwer zu sagen, wo das war. Ich nehme aber an, dass das im Einzugsgebiet der Mühle
    Cai Augusta César Sandino ist.
    Unterwegs wurde uns dann bewusst, dass in dieser Region die Zuckerrohrernte noch wie anno Dazumal geschah:

    Bei so einem Ochsengespann schläft man schon beim Zugucken ein!

    Sie waren 8-spännig mit sechs Zug- und zwei Bremsochsen. Das ist kein Witz!

    Die Bremsochsen hier in Tätigkeit:

    In einer späteren Reise hatten wir einen Ausbildungslokführer dabei. Der machte Bilder davon, mit dem Vorsatz, diese bei den Lehrgängen über das Bremsen zu verwenden.

    Das Ganze war übrigens gut durchdacht: Je zwei Ochsenladungen ergaben eine LKW Ladung. Das Zuckerrohr, handgeschnitten und deshalb nicht auf 30cm gekürzt, sondern in der Originallänge von ca. 2 Metern, war fast eine kompakte Masse. Vor der Beladung der Ochsenwagen wurden ca 4 Drahtseilschlaufen auf die Ladefläche eingelegt und die Enden beidseitig oben über dem Balken nach aussen geschlagen. So blieben sie immer greifbar.
    Am Umladeplatz angekommen wurden unter einem Portalkran die Schlaufen in einer Traverse die am Kran hing eingehakt und die ganze Ladung auf den LKW gehoben. Die Schlaufen konnten dann ohne Probleme aus der Ladung entfernt werden und wieder in den Ochsenwagen gelegt werden.
    Abheben: Man sieht gut die Traverse:

    Und rüber aufs Lastauto:

    Hier die typische Landschaft der Gegend: Kleinräumig und nicht für den Maschinenanbau geeignet:

    Im Hintergrund die Bahia de Cabanas.
    Bald danach waren wir auf der Pablo de la Torriente Brau:

    Wo wir mit Fotografenrauch begrüsst wurden.

    Die Anlage ist in verschiedenen Ebenen angelegt, oder wer es zumindest. Heute ist nichts mehr vorhanden!
    Das erste Mal konnten wir eine Verladeanlage fotografieren:
    Rechts sieht man gerade einen Lastwagen am Kippen:

    Der Güterwagen links steht auch auf einer Kippe: Die Eisenbahnwagen werden aber alle seitlich gekippt. Und das ziemlich rustikal: Sie werden mitunter lediglich durch Ketten gehalten. Die sind aber nicht gespannt, so dass sich der Radsatz vom Gleis abhebt und der ganze Wagen nur am Spurkranz des unteren Rades gehindert wird, in die Grube zu kippen.
    In andern Mühlen waren aber auch Spannvorrichtungen vorhanden:
    Bilder aus einer späteren Reise:

    Der hintere Wagen ist fixiert. Die Kette im Vordergrund ist von der Transportanlage:

    Auf dem Vorplatz stand eine Dampfmaschine als Denkmal:

    Die Lok barg eine Überraschung:

    Sie kam aus Kassel!

    Für Personaltransporte stand auch ein Fahrzeug zur Verfügung:

    Mit einem stolzen Führer:

    Abschlammen auf kubanisch für die Fotografen:

    Und das Abschiedsbild. Gut sieht man übrigens die in den Hang gebaute Anlage:

    Als Ausklang gesuchten wir dann am 6. Februar die einzige elektrische Bahn von Havanna Casablanca nach Matanzas:
    Zuerst fuhr der Planzug aus:

    Die Fahrzeuge sind U Bahnwagen aus Spanien (Weiss jemand von wo?) und deshalb für Hochperrons gebaut. Aber Kubaner sind erfinderisch: An jeder Station wurde ein Betonklotz erstellt, der mit einer Treppe erklimmt werden kann, so dass man wenigstens an einer Tür einsteigen kann.

    Nachher kam unser Brill Triebwagen:

    Im Hintergrund übrigens der «Hochperron» gut zu sehen.

    Unterwegs durften wir auch das Unterwerk besichtigen:

    im vollen Betrieb:

    Unten ein Gleichstrom Schnellschalter. Die roten Flachstäbe sind Stromschienen und stehen unter Spannung.

    In Elisa, wieder am «Hochperron»:

    Irgendwo unterwegs. Mit Fotohalten war man grosszügig!

    Kreuzung mit Fahrleitungswagen:

    Und dem Gegenzug in Guanabo.

    Man sieht hier gut, wie der Stromabnehmer heraufgesetzt werden musste für die hohe Fahrleitung:

    Wenigstens eine Brücke:

    Fruchtbares Land:

    Die Fahrt ging nicht über die ganze Strecke, sondern endete ca in der Mitte, nach 45 Kilometer in Camillo Cienfuegos (Hershey). Dort befindet sich eine grosse Zuckerfabrik, deine Zuckerraffinerie und die Betriebswerkstätte der Hershey Bahn.

    Ein Fahrleitungswagen kam gerade zurück:

    Ein nicht revidierter ex Uerdinger Triebwagen

    Und ein Blick in die Abstellanlage:

    Mit diesem Bild endet die Kubareise. Am nächsten Tag flogen wir nach Mailand zurück, wo ich mir im kalten Klima noch eine Grippe holte!
    Ja, es war eine schöne und denkwürdige Reise. Natürlich habe ich viel mehr Bilder gemacht. Wer Interesse daran hat, findet sie unter diesem Link:
    https://www.flickr.com/photos/r_walth…776228554/page1
    Ich hoffe, die Reise hat Spass gemacht.
    Für mich endet die Dia Einscan-Saison 2016/17 mit diesen Bildern. Der Scanner ist verräumt und die Bilder gespeichert. Mehr wieder im Herbst!

    Gruss Guru