Schienenersatzverkehr wegen Personalmangels

  • Hallo Tilo,

    in der Stellenanzeige ist dies nicht explizit genannt. Nach meiner persönlichen Erfahrung handelt es sich aber eindeutig um eine Vollzeitstelle. Würde auch keinen Sinn machen, Teilzeitstellen für Lokheizer auszuschreiben, wenn 6 Vollzeitstellen fehlen. Wenn man schon Probleme hat, diese 6 Stellen zu besetzen, müsste man bei ausgeschriebenen Teilzeitstellen ja noch mehr Bereitwillige finden.

    Hobbybahner: Nachmittag fährt Niemand auf den Berg, bei schönem Wetter aber runter. Um die Leute vom Berg zu holen, muss man zwangsläufig einen Zug hochfahren, auch wenn dieser eine quasi Leerfahrt ist. :zwink:

    Freundlichen Gruß, René

  • Vielleicht steckt Potential in diesen sogenannten "Fachkräften", sind doch alles junge gut genährte Kerle, wie man überall sieht. Es müßte geprüft werden, ob die als Heizer geeignet wären, wenn ja, ausbilden oder Leistungen kürzen.

    Zur Anmerkung, ich selber würde die strengen Untersuchungen, die ein Lokführer machen muß, nicht bestehen, wegen Kreislauf und Streßverträglichkeit.

  • Hallo René,

    ich dachte ja nur bei der Bezahlung.... für das Geld sollte sich auch im Harz eine weniger körperlich anstrengende Vollzeitarbeit finden lassen. Aber ich wünsche der HSB viel Erfolg bei der Bewerbersuche - vielleicht finden sich ja ein paar Idealisten, die Ihr Hobby zum Beruf machen wollen und vom Gehalt keine Familie finanzieren müssen.

    Viele Grüße, Tilo

  • ... Bewerbersuche - vielleicht finden sich ja ein paar Idealisten, ...

    Möglicher Weise hat das System HSB nur deshalb so lange funktioniert. Aber auch Idealisten müssen jeden Monat Rechnungen bezahlen wie jeder andere auch.

    Gruß, Thomas

  • Hallo Hobbybahner,

    auch wenn man manche Punkte der Einwanderungspolitik für kritikwürdig halten kann, so muss ich aber festhalten, dass die Personalsituation dem Unvermögen seitens der HSB geschuldet ist, die bisher auf Rotation gesetzt hat: Wenn ein Mitarbeiter nicht mehr will, weil er von Almosen nicht leben kann, dann lassen wir auf Kosten der Agentur für Arbeit die nächste Runde ausbilden. Folge dieser Denkweise war / ist eine spürbare Geringschätzung des eigenen Personals. Nun ist es so, dass die HSB ein regionales Unternehmen ist und in der Region immer mehr bekannt wurde, wie der Hase bei der 'Größten unter den Kleinen' läuft. Hier pfeifen es die Spatzen von den Dächern, was für ein "toller" Arbeitgeber die HSB ist. Nur viele Bahnfreunde wollten diese Entwicklungen nicht wahrhaben. Am Ende dieser Entwicklung ist die Führung der HSB nun angekommen: Sie hat das Vertrauen in der hiesigen Bevölkerung verspielt. Was folgt, sind eben Bewerber, die sonst auf dem Arbeitsmarkt keine Chancen sehen, ihren Lebensunterhalt mit einfacherer Belastung zu sichern, denn auch Idealisten brauchen Wohnraum, Nahrung, gesellschaftliche Teilheibe und Erholung. Bitte also nicht die negative Entwicklung an neuangekommenen Menschen in Deutschland festmachen, wenn die urdeutsche Verwaltung der HSB über Jahre einfach Bockmist gebaut hat.

    Freundlichen Gruß, René

  • Bedauerlich ist außerdem, dass sich beispielsweise die IG-HSB gegründet hat, um Fehlentwicklungen von der HSB fernzuhalten. Nach der Wende wurden eifrig Unterschriften gesammelt, um die Harzer Schmalspurbahnen zu erhalten. Man war sehr aktiv zu jener Zeit, hat den politischen und unternehmerischen Prozess begleitet. Obwohl die derzeitigen Fehlentwicklungen dem Eingeweihten über einen längeren Zeitraum eindeutig bekannt waren, ist die IG dieses Mal nicht aktiv geworden, um diese Entwicklungen aufzuhalten. Es wurde keine Öffentlichkeit hergestellt, sondern sich auf das Durchführen von Sonderfahrten konzentriert. Zu groß ist die Abhängigkeit von der HSB als Unternehmen, so dass auch von dieser Seite keine Wendung zum Guten zu erwarten war. Schade drum!

    Freundlichen Gruß, René

  • Hallo,
    Der angegebene Lohn ist weit höher als Mindestlohn.Kann ich aus eigener Erfahrung sagen.Würde ich in der Gegend Wernigerode wohnen, würde ich sofort mein Callcenter Shop hinschmeißen, und zur HSB wechseln. Lieber heizen oder Lok durch den Harz fahren für etwa 1400 Euro, als sich sich in bis zu 10 Tage Schichten von Kunden an der Hotline anschreien lassen.Und wenn man Hobby und Beruf verknüpfen kann, was will man mehr. Entweder ist Lohnsituation in Sachsen Anhalt tatsächlich weit besser als in Sachsen.In Erzgebirge träumen die meisten Menschen von solchen Löhnen.
    VG Tobi
    :schein:

  • Hallo Tobi,

    ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber der Job als Heizer ist wahrlich anspruchsvoller, als der Job in einem Call-Center. Ob man telefoniert oder eine potentiell 'rollende Bombe' sicher bedient, ist wohl ein großer Unterschied. Und den Kontakt zur öfters besserwissenden Kundschaft hat man trotzdem. Mache den Job ein paar Monate und Du jubelst nicht mehr, dass der Lohn immerhin höher als Mindestlohn ist. Man muss ja das EVU mit anderen EVU am Markt vergleichen ... und da ist die Bezahlung bei der HSB ein schlechter Witz, noch dazu bei der körperlichen Belastung. Ich weiß auch nicht, wie die Lebenshaltungskosten im Erzgebirge sind. In Wernigerode sind sie zumindest nicht von schlechten Eltern. Wenn Du Dir ne Wohnung mietest und schonmal locker 700 Euro abdrücken musst, ein Auto für die "gelegentlichen" Auswärtsschichten brauchst und und und ... dann viel Spaß! Vielleicht sieht man Dich ja bald auf der Dampflok. Denk aber dran: Nach Feierabend vor dem Bahnhof sitzen und um Almosen bitten, ist nicht so gern gesehen. :zwink: Übrigens die 1400 Euro netto wirst Du definitiv nicht als mtl Grundnetto bekommen (da im angegebenen Betrag schon gelegentliche Sonderzuwendungen inkludiert sind).

    Freundlichen Gruß, René

  • Vielleicht gibt es Interessenten, aber sie sind den Anforderungen nicht gewachsen, die Untersuchungen und Tests sind nun mal streng, man hat ja genug Verantwortung am Zughaken.

  • Naja, Einstiegsgehalt 25000/Jahr inklusive aller Zulagen für einen Vollzeitjob?
    Sagen wir mal so, da ist alles drin, Fahrzulage, WE- und Feiertagszulage, Nachtschicht, Urlaubsgeld usw. Dafür arbeitest du dann in der Regel auch nicht nur die angegebenen 38,5 h, sondern eher regelmäßig >50 h/Woche, freie WE und Feiertage sind die Ausnahme und obendrein darfste noch mit dem eigenen Pkw auf eigene Kosten regelmäßig zu den anderen Einsatzstellen Nordhausen und Gernrode pendeln. Und da die nicht gerade ein um die Ecke liegen, kannste schnell mal 10 % deines kargen Netto-Gehalts als Spritgeld einrechnen.

    Ich persönlich habe auch die dunkle Vermutung, bei den 25 k/Jahr hat man seitens der HSB mehr als großzügig mit den diversen Zuschlägen gerechnet. Denn das Grundgehalt liegt meilenweit unterhalb dieser 25 k. Also wie Rekok73 schon schrieb, von 1400 € netto/Monat kannste als HSB-Heizer nur träumen.

    Und tut mir leid, einen Knochenjob wie Heizer und Callcenter-Agent miteinander zu vergleichen, ist schon irgendwie weltfremd!

    Wenn du aus deinem Job als Callcenter-Agent weg und hin zur Eisenbahn willst, dann bewirbt dich irgendwo als KiN, also umgangssprachlich Schaffner. Im Vergleich zum Dampflok-Heizer ein echt easy Job ohne jegliche betriebliche Verantwortung oder schwere körperliche und dreckige Arbeit. Der schnelle Seiteneinstieg ist nach 2 Monaten Ausbildung möglich. Und nebenbei verdienst du netto locker 30 - 40 % mehr wie der HSB-Heizer und auch den HSB-Lokführer läßt du gehaltsmäßig locker hinter dir. Nur mal so als Tip!