Teilstillegung Lößnitzgrundbahn

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    Einmal editiert, zuletzt von der Lausitzer (19. Januar 2014 um 01:28)

  • Hi,

    eine Attraktivitätssteigerung mit (relativ) modernen Fahrzeugen hinzubekommen, bei einem Verkehrsunternehmen, dass eigentlich mit Nostalgie (sprich Dampflokeinsatz) punkten will, stelle ich mir schwierig vor.

    Wie Einige von Euch schon gesagt haben, ist es gut, auch zu den anderen Bahnen zu schauen. Hier blicke ich vor allem nach Zittau und da vor allem auf den verstärkten Einsatz historischer Fahrzeuge (Sachsenzug, Nostalgischer(!) Triebwagen).
    In Radeubeul stehen auch ne Menge authentischer, historischer Fahrzeuge, die vom TRR betreut werden.

    Meine Idee: Könnte man diese Fahrzeuge nicht in den Planverkehr nach Radeburg integrieren. Dann hätte man definitiv eine Attraktivitätssteigerung und bräuchte nicht einmal mehr Zugpaare. Allerdings dürfte dies nicht zu Lasten des Vereins der TRR gehen. Das müsste von Seiten der SDG sowohl personell als auch finanziell geschehen...wäre am Ende aber vielleicht preiswerter als neue Triebwagen.

    Conrad

  • Hallo, 20 Beiträge und alle irgendwie konstruktiv - toll.

    Bezüglich der Anschaffung und Zulassung vorhandener Dieseltriebwagen haben wir vor einiger Zeit schon mal bei Railmotive (heute Brunel bzw. TÜV-Süd) angefragt (die übrigens sehr freundlich und kooperativ sind). Die Zulassung von deutschen, österreichischen oder schweizer Dieselfahrzeugen wäre relativ problemlos, wenn noch Unterlagen da sind. Problematisch ist es wohl mit ausländischen Exoten, weil da im Prinzip ein Ingenieur das Fahrzeug im Kopf zerlegen und dann neue Konstruktionszeichnungen mit allen Berechnungen anfertigen muss. Das ist laut Railmotive aufwändiger als eine Neukonstruktion.
    Und wer in Deutschland einen zugelassenen 750mm Dieseltriebwagen besitzt, ist vermutlich glücklich und wird den kaum verkaufen wollen…


    @ viereka

    Das Foto muss ca. aus dem Jahr 2000 sein, als man die Entwicklung eines High-Speed-Triebwagens mit Klimaanlage, behindertengerechter Toilette und allem was geeignet ist, den Preis zu puschen, ausgeschrieben hatte.

    Das Bild scheint ein Fahrzeug widerzuspiegeln, das diese Anforderungen erfüllt.

    Der "Zille-Express" hätte den Vorteil, dass man ihn auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h begrenzen und somit den Schwerpunkt der Anforderungen auf eine kunstvolle Ästhetik legen könnte.


    @ Mittelpuffer
    Die idee mit dem Akku-Triebwagen ist gleichzeitig etwas neues, was es so noch auf keiner Schmalspurbahn gab…


    Genau das ist es, was ich besonders reizvoll finde. Der Akku-Elektroantrieb an Fahrzeugen wird zunehmend ein Thema, das viel Interesse auslöst. Da kann der Triebwagenführer eine Menge erzählen, z.B. zum Frequenzumwandler, der Batterieauslegung, der Traktion u.s.w.


    @ Dieselfreund

    Laut Bombardier kostet ein normaler Dieseltriebwagen (also nicht die bereits erwähnte High-Speed-Rakete) 1 bis 1,5 Mio. Euro, je nach gewünschter Anforderung.


    @ Hegel

    Aus meiner Sicht ist es erst mal wichtig, dass die Infrastruktur erhalten bleibt und weiterhin ein regelmäßiger Dampfverkehr stattfindet. Ich glaube aber nicht, dass dies langfristig ohne Dampf-ergänzende Angebote möglich sein wird. Und wenn es nun mal so sein muss, vertrete ich die Auffassung, dass dies so attraktiv wie möglich gestaltet werden sollte - worüber es sich lohnt, Gedanken zu machen…

    … übrigens Nostalgie: Schaut euch doch mal diesen Elektrotriebwagen aus dem Jahr 1851 an.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas Börnig (3. Juli 2010 um 18:40)

  • Zitat

    Original von Andreas Börnig
    Und wer in Deutschland einen zugelassenen 750mm Dieseltriebwagen besitzt, ist vermutlich glücklich und wird den kaum verkaufen wollen…

    Steht nicht in Prora noch der Triebwagen, der mal bei der Döllnitzbahn fahren sollte?

  • Hallo, gab es nich mal einen Protyp-Triebwagen für die sächsichen Schmalspurbahnen?
    Oder ist das der, der in Prora steht?
    Ich bin auch für einen Triebwageneinsatz in Verkehrschwachen Zeiten. Weil Touristen kommen das ganze Jahr und wenn nur alle paar Stunden ein Zug kommt, dann wird eben das Auto genommen. Ich mach das genau nicht anders im Urlaub.

    MfG, Daniel

  • Das war kein Prototyp, sondern nur ein Rekowagen, bei dem man eine Front zugemacht und ein wenig an der Innenausstattung rumgebastelt hat. Einen Motor hatte das Ding nie und wurde wenig später dann auch wieder auseinandergenommen. Die Drehgestelle sind meines Wissens heute bei der Pressnitztalbahn.

    Ich meine eher diesen hier (wenn er es denn ist). War der nichtmal beim Öchsle?

  • Hallo Leute

    Kanznach ist leider nicht richtig - das Ding steht auf Rügen....
    Beim Öchsle kam das Fahrzeug wohl nie richtig zum Einsatz, da eine ausführliche Betriebsgenehmigung fehlte - meines wissens fuhr der Triebwagen nur mit einer Sondergenehmigung :frust:

    @ Andreas: Mich würde es noch interresieren, wer Hersteller des Fahrzeuges wird und vorallem, in welchem Zeitraum dieser Triebwagen den Betrieb aufnehmen soll, denn in den Dokumenten dazu findet man keine Zeitangaben!

    Gruß Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von Mittelpuffer (30. Juni 2010 um 13:17)

  • Tolle Diskussion aber nicht wirklich neu. Vor einigen Jahren hatte ich das Thema Triebwagen für Schmalspurbahnen schon mal angesprochen und bin auf hallendes Gelächter gestoßen. Da war z.B. die Rede davon das Triebwagen nicht benötigt werden weil der Dampfbetrieb allein das wirklich wahre ist was die Schmalspurbahnen brauchen usw..
    Heute wo den Schmalspurbahnen so langsam das Wasser bis zum Hals steht fällt so bei allen der Groschen, „da war doch noch was, ach ja ein Triebwagen wäre die Lösung“.
    Doch woher nimmt man so ein Teil?
    Die Menge der in Deutschland existierenden Triebwagen für 750mm kann man fast an einer Hand abzählen. Der einzige Betriebsfähige ist in Zittau und wirklich zufrieden stellend läuft der auch nicht.
    Der Talbot-Triebwagen der bei uns in Mügeln stand und jetzt in Prora ist war zeitlebens ein Einzelstück mit zwei Motor-Getriebeeinheiten die je ein Drehgestell trieben. Er war als Schlepptriebwagen für Güterzüge gebaut wobei die zweite Motoreinheit nur für Lastfahrten zugeschaltet wurde (wie zwei Loks in einem Fahrzeug). Er war der Einzige, einer kleinen Serien von Triebwagen, der für 750mm gebaut war, alle anderen waren Meterspurig (einige davon sind jetzt bei der HSB).
    Bei der Jagsttalbahn gibt es noch ein paar andere Triebwagen die aber wohl auch nur alle Einzelstücke waren.
    Die Faur-Triebwagen aus Polen sind im Prinzip Busse auf Schienen und auch genauso gebaut. Das heißt sie haben eine Selbsttragende Karosse und das ist wohl nicht so ESBO-gerecht weil es bei Flankenfahrten das Fahrzeug deformieren kann.
    Was so in Ungarn, Bulgarien und Russland steht ist auch alles altes Zeug und ist selbst dort wohl nie sehr beliebt gewesen.
    Aber warum die Frage Akku oder Diesel, warum nicht beides? Im PKW-Bereich gibt es seit Jahren das Hybridauto welches beim Bremsen oder Rollen den Strom für Akkus produziert und diesen beim Fahren an E-Motoren abgibt. Das ganze in einem Triebwagen gebaut und man kann Unmengen an Diesel sparen.
    Der Faktur Gewicht spielt auf der Schiene eine weit kleinere Rolle als auf der Straße also können mehr Akkus verbaut werden. Zum Anfahren oder bei Bergfahrten schaltet der Dieselmotor zu alles andere Läuft über Akku.
    Zum Thema Konstruktion und Bau.
    Bombardier in Bautzen war schon mal ein guter Ansatz, ich denk mal das ist der Ansprechpartner in Sachsen, wenn man solch ein Projekt in die Tat umsetzten will.
    Moderne Straßenbahnen, wie sie in Bautzen gebaut werden verfügen heute über eine Energierückgewinnung die den Strom wieder ins Fahrleitungsnetz zurück gibt und sie basieren auf Modulbaugruppen was die kosten extrem senkt. Gerade letzteres wird bei Lastwagen seit den 60er Jahren nur noch gemacht, man hat ein Grundkonzept und wandelt es immer nur so um wie es der Kunde es wünscht.
    So kann man z.B. einen Rahmen bauen der aus Einzelelementen besteht die ganz nach Größenwunsch, Spurweite und Fahrzeugart zusammengesetzt werden. In diesen Rahmen baut man eine je nach Fahrzeugtyp gewählte Anzahl an Akkus und einen Motor-Generatorblock der auch in 4 oder 5 Leistungsklassen im Angebot ist. Für das Ganze dann noch zwei Sorten von Drehgestellen (einmal Regelspur mit großen Achsen für Geschwindigkeiten über 100km/h, einmal Schmalspur mit kleinen Achsen für bis zu 60km/h) und fertig ist das Untergestell. Der jeweilige Aufbau kann dann ganz nach den Wünschen des Kunden gestaltet werden (gerade Front, runde Front, schräge Front; große Fenster, kleine Fenster; mit Toilette ohne Toilette; viele Sitze, wenige Sitze usw.).
    Für die Schmalspurbahnen in Sachsen könnte man das Äußere an den Zittauer Triebwagen anlehnen und im Inneren eine Ausstattung wählen die mit einem leichten historischen Luxus versehen ist (z.B. wie die zweite Klasse in dem historischen Einheitswagen in Radebeul). Das Ganze macht man dann als Doppeltriebwagen (eine Steuereinheit pro Seite) und kann damit bei Bedarf einen dazugehörigen Zwischenwagen einstellen.
    Natürlich will auch ich nicht dass auf sächsischen Schmalspurbahnen keine Dampflok mehr fährt aber wenn man die geringer oder die durch Berufspendler und Schüler besetzten Takte durch Triebwagen ersetzt kann man doch so einiges an Kosten einsparen.
    So das soll es jetzt erstmal von mit zu dem Thema gewesen sein, ich denk mal jetzt ist wieder so einiges zum Diskutieren da.

    Gruß Roger

  • Hallo Eisenbahnfreunde,

    ihr habt ja viele interessante Vorschläge gebracht! Wenn man sich jedoch mit dem Gedanken trägt (oder das feste Ziel hat) den Zuschussbedarf für die Schmalspurbahnen zu senken, dann gibt es nur zwei Ansätze:
    1. (Betriebs-) Leistungen reduzieren
    2. Einnahmen erhöhen

    Zweiteres funktioniert sicher nur über einen etwas längeren Zeitraum (Geduld). Ersteres wirkt sofort.... Wie wird man wohl vorgehen?

    Weiterhin stellt sich die Frage wer die vorgeschlagenen Investitionen bezahlen soll. Derzeit hat ja offensichtlich keiner Geld. Und wenn investiert werden sollte, müsste ja nicht nur die Investition refinanziert werden sondern perspektivisch müsste der Zuschussbedarf unter den heutigen Stand sinken. Sonst hätte man ja für die öffentlichen Kassen keine Entlastung erreicht. Eine ziemliche Herausforderung!

    Viele Grüße,

    Bernd