Grünes Licht für die Darßbahn

  • Hallo,

    heute stand dazu ein Artikel in der Ostsee-Zeitung. Danach soll die Strecke nach der geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2016 von der UBB (Usedomer Bäderbahn) betrieben werden. Man verspricht sich hiervon eine bessere Erschließung touristischer Gebiete, auch unter dem Gesichtspunkt, dass man zukünftig ohne Umsteigen von der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in die Tourismusregion Usedom und das polnische Swinemünde fahren könne. Damit will man das Zusammenwachsen zweier Tourismusregionen unterstützen bzw. beschleunigen.
    Interessant ist hierbei die Tatsache, dass auf etwa 2/3 der geplanten Gesamtstrecke von Barth nach Zingst noch die Gleise liegen, genauer bis Bresewitz!
    In dem Zeitungsartikel werden auch noch zwei weitere "Baustellen" des Wirtschaftsministerium M-V angesprochen, die derzeit geprüft werden:
    Wiederaufbau der Verbindung Ducherow - Swinemünde und Lückenschluss Schönberg - Rehna in Nordwestmecklenburg, mit dem Ziel der Verkürzung der Fahrzeiten zwischen Lübeck und Schwerin.

    Gruß von der Ostsee

    Robert D.

  • Moin Robert,

    interressant finde ich auch die Tatsache, daß man den Abschnitt Zingst - Prerow erst einmal herausläßt, um die Kosten zu minimieren u. damit die Sache realistischer werden zu lassen. Die UBB hat schon einiges bewegt, was viele zuvor für utopisch gehalten haben.
    Z. B. die Peenequerung in Wolgast oder der direkte Anschluß von Swinemünde.
    So eine kombinierte Schiene/Straßenbrücke muß auch über den Meiningenstrom machbar sein.
    Ich bin auch überzeugt davon, daß die alte Berliner Badewannenbahn Ducherow - Swinemünde wieder kommen wird. Ihre Fahrzeiten waren einfach unschlagbar!
    An Schönberg - Rehna kann ich dagegen nicht so recht glauben. Dafür ist die Zeit noch nicht reif.
    Das erinnert mich irgendwie an das Projekt Halberstadt - Braunschweig über Dedeleben, das sich leider auch zerschlagen hat.

    Gruß nach Fulgen, Brunshaupten u. Arendsee,

    Holger :cheers:

  • Hallo Holger,

    ich denke auch, dass die alte Badewannenbahn Ducherow - Swinemünde wieder kommen wird, vielleicht sogar schneller als gedacht. Denn wenn man den neuesten Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen glaubt, bei denen diesmal der Güterverkehr in Richtung Swinemünde mit bedacht wurde, dann sieht es mit der Realiesierbarkeit gar nicht mal so schlecht aus.
    Zu der Strecke Schönberg - Rehna bin ich allerdings anderer Meinung: Hier kommt man schlichtweg 15-20 Jahre zu spät! Man hat in den Jahren nach der Wende leider vergessen einen direkten Schienenweg zwischen den beiden Landeshauptstädten Schwerin (MV) und Kiel (SH) zu realisieren. Vielleicht wäre dann diese Verbindung sogar noch zu Interregio-Ehren gekommen?

    Gruß aus Kühlungsborn, ex Fulgen, Brunshaupten u. Arendsee

    Robert D.

  • Hallo Leute,

    die Darßbahn ist mal wieder Thema und etwas mehr in greifbare Nähe gerückt. Trotzdem sind noch viele Steine aus dem Weg zu räumen und das größte Problem wird wohl immer noch die Brücke sein.
    Wenn ich an das Theater mit der Rügenbrücke und den Eiertanz der Umweltschützer erinnern darf, so können wir am Meiningenstrom mitten im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft sicherlich wieder mit einer Klagewelle aus dem grünen Lager rechnen.
    Ich hoffe, dass Jörgen Boße ( GF. der UBB ) einen langen Atem hat.

    Ich hoffe, dass man hier mal etwas schneller vorankommt.

    Der Anschluß des Ostseebads Zingst als erstem Bauabschnitt macht durchaus Sinn. Stand Zingst zu DDR-Zeiten immer etwas im Schatten des benachbarten Prerow, so haben sich die Verhältnisse hier wohl heute umgekehrt. Zingst hat nach 1990 einen wahren Bauboom erlebt. Hier wurden unzählige neue Gästebetten geschaffen, während Prerow scheinbar mit angezogener Handbremse unterwegs war. Dieser Abschnitt wird also am ehesten wirtschaftlich betreibbar sein und die Zweifler am Ende beschwichtigen können. Prerow kann nach neuerer Planung nicht mehr direkt erreicht werden. In Zingst wird vsl.eine Spitzkehre nötig.
    In sofern ist die Strecke Barth - Prerow hier geteilt.

    Zwischen Barth und Bresewitz liegt tatsächlich noch das Gleis, das für Militärtransporte bis 1967 wieder aufgebaut wurde.
    Allerdings ist dieses Gleis nach jahrelanger Nichtnutzung und unter dem Einfluss des Verfalls ganz sicher unbenutzbar und nicht sanierungsfähig.
    Die Schienen sind hier übrigens mit Federn befestigt, die schon zum Ende der DDR ziemlich abgezehrt waren.


    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo Achim,

    danke für Deine Einschätzungen. Liegt vor Deiner Haustür...
    Hast Du evtl.Aufnahmen vom heutigen Zustand des Gleises, der Brücke und des Bahnkörpers? (Verstehe bitte nicht falsch, das ist keine Aufforderung zum Wandern,auch wenn das gesund ist...)

    Dank und Grüße

    Der

    Stromabnehmer :wink:

    ...die Thüringerwaldbahn - die besondere Bahn auf schmaler Spur!

  • Hallo Stromabnehmer,

    Fotos vom jetzigen Zustand habe ich nicht. Nicht einmal vom Zustand vor 20 Jahren.
    Ich bin in Barth aufgewachsen, habe mich für die recht unregelmäßigen Fahrten nach Bresewitz aber nicht fotografisch interessiert, weil ich mir Schwierigkeiten ersparen wollte. Die meisten Züge nach Bresewitz waren nämlich Truppenzüge. Vereinzelt gab es Sonderreisezüge mit hunderten GST-Angehörigen, die ins GST-Lager Prerow gereist sind.
    Nur hin und wieder kutschierte die Barther 106 mal dorthin, um Wagen abzustellen bzw. abzuholen.

    Nach 1990 war fast das gesamte Streckengleis mit überzähligen Güterwagen vollgestellt.

    Bezüglich der Strecke Barth - Prerow kann ich Dir nur folgenden Link empfehlen. Er illustriert die allerletzte Fahrt.

    http://bahn-in-pommern.de/strecken/nebnv1_b2.htm

    Aus der Wanderung wird - allein aus Zeitgründen - so schnell nichts.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo Stromabnehmer,

    such mal hier im Forum ein Stück zurück. Wenn meine Demenz mir keinen Streich spielt, dann hat Tobias vor nicht allzu langer Zeit hier einen Bildbeitrag über den aktuellen Zustand gezeigt.

    Gruß, Holger

  • Hallo Stromabnehmer, Hallo Holger,

    hier findest du den Beitrag von Tobias. (gaaaaaaaaaanz weit runterscrollen)
    Ich merke schon, ich muss mich im Herbst doch mal selbst auf den Weg dorthin machen.....

    Gruß aus Kühlungsborn

    Robert D.

  • Hallo Achim,

    Zitat

    Vereinzelt gab es Sonderreisezüge mit hunderten GST-Angehörigen, die ins GST-Lager Prerow gereist sind.

    In solch einem Scheisszug "durfte" ich auch einmal mitfahren. Extra dafür wurde ein Zug "organisiert", damit von 2 Berufsschulen die Jungs hier aus Halberstadt dorthin fahren "durften", Lehrer (egal ob GST-Mitglied oder nicht; galt auch für die Schüler) waren auch dabei. Einzig die Rückfahrt war interessant, weil da eine 01.5 irgendwo vorgehängt wurde. Allerdings war ein Schüler schneller um zu fragen, ob er vorn auf der Lok mitfahren kann.
    Jedesmal, wenn ich heute nach Prerow komme, freue ich mich, das dieser vormilitärische Dreck vorbei ist.
    Einer unserer Vorgesetzter vom Rat des Kreis sprang damals sogar mit NVA-Leutnantuniform herum und freute sich, weil er seine alte Armeeheimat wieder besuchen konnte. Angeblich wären sie früher sogar mit Panzer über die Brücke zur Halbinsel gefahren. Sollte das wahr gewesen sein, bei der maroden Brücke ???
    Von der FKB wußte ich damals leider noch nichts :( :( um zumindest nach Resten zu schauen. Kann es sein, dass der Zug von Barth zur Brücke sogar geschoben wurde???

    cu
    Hans-Jürgen

    3 Mal editiert, zuletzt von viereka (29. August 2010 um 22:01)