Hallo Hans
ZitatAlles anzeigenOriginal von Tattergreis
Wenn man sich die Seiten des Traditionsbahn Radebeul e.V. anschaut, liest man:
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[*]Tradition bewahren
[*]Erlebnisse schaffen
[*]Freude erfahren
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Beim Anblick des neuen Hp.Lößnitzgrund kommen mir echte Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Aussagen.Ich bin echt enttäuscht!
Diese drei Aussagen sind ein Teil der Mitgliederwerbung des Vereins. Die Traditionsbahn als ehrenamtlich betriebener e.V. ist aber nicht für die Unterhaltung und den Betrieb auf der Lößnitzgrundbahn zuständig. Sie hat ihren Arbeitsinhalt in der Erhaltung und Bewahrung historisch wertvoller Sachzeugen bevorzugt der Schmalspurbahngeschichte, die in den meisten Fällen auch im Eigentum der TRR bzw. Leihgaben z.B. des Verkehrsmuseums Dresden sind. Dazu zählen die beiden Loks IV K und diverse Wagen die in historischem Aussehen erhalten, und unter Beachtung der Denkmalschutzauflagen und der Forderungen der Betriebssicherheit durch die Bahnaufsicht auch für die Einsätze im Traditionsdienst hergerichtet werden mussten. Zusätzlich werden u.a. das Fritz-Hager-Archiv und die Ausstellung im Historischen Güterboden als SSB-Schmalspurbahnmuseum betreut und maßgeblich ausgestaltet, die wiederum für Jeden nutzbar sind.
Die Strecke und wohl zum Teil auch die Immobilien daneben sind im Eigentum (Edit: "der DB Netz AG" geändert in) des Landkreises, werden von der SDG als Betreiber des ÖPNV gepachtet, der ÖPNV wird vom VVO bestellt und bezuschusst, die Vertragsbestandteile auch zur Modernisierung kenne ich aber nicht. Für die Instandhaltung ist neben weiterhin DB Netz auch die SDG im Rahmen von entsprechenden Vereinbarungen verantwortlich und deshalb auch an entsprechende Vorgaben gebunden.
Wenn wie schon bei der Übergabe der Strecke an die BVO im Jahre 2004 festgelegt die Übergangsstellen und wichtigsten Haltepunkte der Strecke modernisiert bzw. im Sinne der Verordnungen für den ÖPNV ausgebaut werden ist das eigentlich nichts Neues und kann hier jetzt auch nicht im Grundsatz verurteilt werden. Der Haltepunkt Lößnitzgrund ist wie jeder andere Streckenteil im Rahmen der notwendigen Erhaltungsmaßnahmen nach der Übernahme von der DB AG dabei schon stufenweise mehrfach verändert worden, darüber wurde hier noch nie gesprochen.
Der Haltepunkt Lößnitzgrund ist durch die Schülerverkehre aus Richtung Radeburg, Berbisdorf und Moritzburg mit dem Ziel Gymnasium Luisenstift sehr gut ausgelastet, nicht umsonst fährt der erste Zug auf der Lößnitzgrundbahn 4:56 Uhr ab Radebeul Ost nach Radeburg zum Abholen der Schüler. Der noch stärker frequentierte Haltepunkt Weißes Roß hat in direkter Nähe das Lößnitzgymnasium und das große Berufsbildungszentrum, dazu kommt noch der Übergang zu Straßenbahn und Bus. Wie hutzel79 schon schrieb sind dort hohe Fahrgastzahlen im Tagesverlauf zu sehen.
Es war in den letzten Jahren sogar im Gespräch einen extra Haltepunkt mit Bahnsteig näher an der Brücke an der Lößnitzgrundstraße zu bauen, da die Schüler ja entlang des Gleises erst noch bis dorthin meist mit ihren Fahrrädern parallel fuhren. Dieses Vorhaben ist aber von VVO und SDG, evtl. auch DB Netz AG in letzter Zeit aus verschiedenen Gründen korrigiert worden und nun wurde dafür der Hp. Lößnitzgrund ausgebaut.
Die beiden Haltepunkte im Radebeuler Stadtgebiet sind auch jährlich das Ziel Tausender Besucher allein an einem Wochenende, das sind die Karl-May-Festtage. Dabei ist die Lößnitzgrundbahn das einzig mögliche Transportmittel zwischen Start- und Endpunkt des Festgeländes. Wenn du dann die Besucher an solchen Tagen zu betreuen hast und im Hp. Lößnitzgrund mit dem bisherigen Schüttbahnsteig die Fahrgäste z.B. trotz mehrfacher Aufforderung nicht glauben können, dass Lok und Zug mehr als nur die 750 mm Breite der Gleise haben und sie direkt an der Schiene stehen bleiben ist der Grund der betriebssichereren Ausführung des Haltepunktes nach heutigen Vorgaben mit einer definierten Bahnsteigkante nur zu begrüßen. Durch die geänderte Bahnsteigoberfläche wird die Sicherheit und wie im letzten Jahr sehr gut zu erleben auch der Winterdienst erheblich verbessert. Die Bahnsteigpflasterung geht auch genau wie schon im Hp. Weißes Roß nicht bis an das Gebäude, außerhalb der Türzugänge ist immer ein Kiesstreifen angelegt zum Schutz des Gebäudes wie allgemein üblich bei solchen Arbeiten. Es gibt mit Sicherheit einige weitere Punkte, die die Notwendigkeit zur Veränderung des Hp. Lößnitzgrund wie auch der restlichen Strecke begründen können. Ich bin dazu aber nicht aussagekräftig und werde daher keinerlei Mutmaßungen u.ä. wie hier bereits mehrfach geäußert abgeben!
Durch die entsprechende Frequentierung der Haltepunkte ist das auch mit den Mitteln des ÖPNV voll abgedeckt und braucht hier nicht als Unsinn oder buchhalterischer Trick abgetan werden. Wie schon geschrieben, wer die Hintergründe nicht kennt oder nur als Tourist am Wochenende oder in der Ferienzeit die Gegend kennengelernt hat wird da nicht mitreden können und sollte sich mit seinen Beschuldigungen mal etwas zurückhalten.
Die Traditionsbahn, die wie jeder andere mögliche Eisenbahnverein als EVU die Fahrplantrassen von der SDG als Betreiber nur bestellt und auch bezahlt ist dafür in keinster Weise zu beschuldigen. Sie ist auch durch ihre Satzung nicht zu den zwischen Betreiber und Besteller vereinbarten Maßnahmen zur Verantwortung zu ziehen, hat aber mit Sicherheit bereits lange im Vorfeld der Maßnahmen in den internen Gesprächen ihre Meinung und Vorschläge dazu kundgetan, weitere Einzelheiten kann und werde ich aber dazu nicht hier veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen,
Danilo Pietzsch