Bauarbeiten beim Molli - Telegraphenmasten etc.

  • Hallo Reiner,

    ah, jetzt "dämmert" es!

    Natürlich muss alles bezahlt werden, so z. B. die Abrissarbeiten der Telegrafenleitung! Hier wurde schon gemutmaßt, dass man mit den gleichen Kosten die Erhaltung eben dieser Leitung auf Jahre hinaus hätte bestreiten können, zumal die ehrenamtliche Mitwirkung des Fördervereins bei solchen positiven Projekten gegeben ist.

    Ansonsten glaube ich nicht, dass Maßnahmen wie z. B. das Stehenlassen eines nicht mehr in Betrieb befindlichen Formsignales Kosten verursachen, die die Küstenbus GmbH in den Ruin treiben würden.

    Schöne Grüße
    Klaus-Matthias

  • Hallo Mollifreunde

    .....wie gut, dass sich beim Molli bis jetzt noch keine Dieselpower durchgesetzt hat! Dem Autor Blüm stimme ich voll und ganz zu!

    KlausM

    Zitat

    Ansonsten glaube ich nicht, dass Maßnahmen wie z. B. das Stehenlassen eines nicht mehr in Betrieb befindlichen Formsignales Kosten verursachen, die die Küstenbus GmbH in den Ruin treiben würden.

    Achtung: die Küstenbus GmbH hat mit der Molli GmbH nichts zu tun, das sind zwei verschiedene Gesellschaften.
    Mir macht es den Anschein, als können die Kosten nicht hoch genug sein, Hauptsache es ist alles beseitigt was irgendwie nach alter historischer Bahn aussieht. Koste es was es wolle, alles bislang Erhaltene muss weg! ...so scheint wohl die neue Firmenphilosophie zu lauten.

    Gruß

    Robert D.

  • Hallo,

    das ist mir jetzt aber wirklich peinlich! Wie komme ich nur auf die Küstenbus GmbH? Aber das war doch mal der "Mutterkonzern" des Molli, oder bringe ich hier etwas total durcheinander?

    Der Sinn meiner Aussage gilt natürlich entsprechend genau so für die Molli GmbH.

    Viele Grüße
    Klaus-Matthias

  • Vielleicht liegen aber beim Molli einfach nur zu viele Kohlebahnschwellen. Wer diese Bahn kennt weiß was ich damit meine... Dort waren die alten Kilometersteine, Signaltafeln, Telegrafenleitung inclusive Masten usw. usf. das erste was beseitigt wurde. Ganze Gebäude wurden gar dem Erdboden gleichgemacht um eine schöne sterile pflegeleichte Anlage zu bekommen.

  • Guten Abend liebe Bimmelbahn-Gemeinde,
    meist bin ich ja "nur" Leser im Forum, aber diesmal konnte ich mich eines gewissen Würgens nicht erwehren und muss das auch loswerden.
    Natürlich - auch ich liebe die "gute alte Bimmelbahn" und sehe zu, in regelmäßigen Abständen mit selbiger zu fahren -- aber mit meinen Kindern.
    Und denen sind die Telegrafenleitungen - mein lieber Netz-Kater- tatsächlich Wurst. Da möchte ich mich aber bitte der Kategorie "dümmlicher Touri" erwehren (Sonnenbrille trage ich eh´nie). Wir müssen doch unterscheiden, ob ich eine Museums-Bahn betreibe - und da zieht es mich auch regelmäßig zu den unermüdlichen Freunden im Pressnitztal - oder ob eine Bahn sich ihr Brot im täglichen Einsatz verdienen muss. Da soll auch der Beitrag des Molli : Zugdichte in der Saison wie nie zuvor, langfristige Sicherung des Dampfbetriebes durch Anschaffung einer neuen Lok nach alten Zeichnungen, nicht an den Telegrafenmasten zerredet werden. Bitte bleibt auf dem Teppich. Ambiente zu erhalten, kann sich das Unternehmen nur leisten, wenn dafür auch was "rüberkommt" - und neue Telegrafenmasten, die leider eben nur Fotokulisse sind, lassen sich als Förderobjekt nur begrenzt darstellen. Ich wünsche dem Förderverein die Kraft, soches Ambiente an bestimmten Punkten zu erhalten bzw. wieder zu errichten.
    Ich fahre im Urlaub trotzdem mit dem Molli.
    Grüße J. Uhlig

    JU

  • Hallo Dieselpower,

    Deine Zeilen sind echt schlimm und erschreckend. Hast Du eigentlich begriffen, was Du von dir gegeben hast?

    Bei den dampfbetriebenen Eisenbahnen handelt es sich doch um „Denkmäler“, die erhalten werden müssen! Ich hoffe in diesem Punkt sind wir uns einig.

    Lass uns eine Parallele zu anderen Denkmalobjekten ziehen. Nehmen wir z. B. den Zwinger in Dresden. Was würdest Du sagen, wenn im Zug einer Sanierung die „nutzlosen“ barocken Skulpturen und Plastiken weggerissen werden? Sicherlich: „O Gott, die Dresdner spinnen“.

    Bei öffentlichen Denkmäler wie Zwinger & Co ist es für uns alle selbstverständlich, dass die historische Substanz bei div. Sanierungsarbeiten erhalten bleibt und eventl. Bausünden aus vergangenen Jahren mit beseitigt werden. Warum kann das nicht auch auf den Schmalspurbahnen umgesetzt werden? Sanierungsmaßnahmen müssen nicht zwangsläufig in Modernisierungsmaßnahmen ausarten! Interesse vorausgesetzt, kann der AG bei der Planung, Ausschreibung und Bauausführung noch sehr sehr viel Einfluss auf das zukünftige Erscheinungsbild (historisch oder modern) nehmen. Wohlgemerkt bei Interesse!

    Gruß Jochen

  • Hallo alle zusammen,

    also ich habe mir das jetzt eine ganze Weile mit angesehen und möchte hier mal eine Möglichkeit erwägen die die den weitere "Zerstörung der heilen Molli-Welt" stoppen könnte.

    Zunächst einmal, die Telegrafenmasten sind weg da kann man bestimmt nichts mehr machen oder ändern. Aber wenn jetzt noch mehr Altes verschwinden soll, wäre es doch bestimmt besser wenn jeder der gegen die weitere Vernichtung der alten Infrastruktur des Molli ist, sich an die Geschäftsleitung wendet. Sei es schriftlich, mündlich oder was weiß ich. Unterschriftensammlungen oder ähnliches haben woanders schon einiges bewirkt. Meiner Meinung wäre das besser als sich hier im Forum immer und immer wieder über Sinn und Unsinn von Modernisierungen, etc. die Köpfe einzuschlagen.

    Ich meine, die Schrankenanlage in Kühlungsborn Ost ist doch in Ordnung und sichert ja auch prima die Straße und Gehwege ab. Da braucht keiner Angst zu haben. Halbschranken die mehr oder weniger durchlässig sind sind nicht so sicher. Und es gibt genug Uneinsichtige die das immer wieder nutzen, wenn nur halb gesperrt ist und wollen noch rüber. Man hört und liest es ja immer wieder dass Unfälle entstehen. Vielleicht kann man das Thema Sicherheit mit ins Speil bringen und so die alten Schranken retten.

    Oder das alte, seit 1995 nicht mehr genutzte, Signal ist auch zu retten. Könnte ganz einfach sein. Man "nutzt" es wieder. Nun soll ja niemand das Signal per Hand bedienen. Ich sage nur Schienenkontakt. Das Signal soll ja denn auch nicht die Einfahrt freigeben sondern vielmehr als Anschauungsobjekt für die Fahrgäste bzw. die Fotofreunde dienen.

    Das sind jetzt einfach nur mal so zwei "Ideen" von mir wie man die "alten Teile" weiterhin nutzen könnte und so einer Modernisierung entgehen könnte. Ist jetzt natürlich so schnell dahin geschrieben ohne dass ich jetzt groß über die Machbarkeit und die rechtliche Lage nachgedacht habe. Vielleicht hat ja jemand noch bessere Vorschläge. Vielleicht kann man das dem Denkmalschutz "schmackhaft" machen und so weitere "Modernisierungs- und Abriß-Gegner" mit ins Boot holen. Ich kann mir auch vorstellen, dass es nicht ohne Kompromisse und Ausnahmeregelungen geht, aber das ist ja momentan erst einmal nebensächlich.

    Denkt / Denken Sie mal darüber nach. Jedenfalls wäre es besser sich mit seiner Meinung direkt an die Verantwortlichen zu wenden anstatt immer wieder solche ellenlangen Diskussionen einzulassen die dann letztlich nichts bringen - außer Frust und Ärger. Vielleicht erreicht man ja dass es bei Molli wenigstens so bleibt wie es jetzt ist - trotzt der angefangenen Modernisierungen. Wobei ich jetzt nichts dagegen habe, dass es hier verschiedene Meinungen gibt und die auch jeder schreiben kann. Aber mich ärgert die Art und Weise wie manche schreiben. Manchmal ist das ganz schön unter der Gürtellinie. Oft wird dann auch nicht mehr über das eigentlich Thema gestrittn sondern vielmehr über den Menschen der dieses oder jenes schreibt. Natürlich muss man auch Kritik vertragen können, aber dann bitte nicht beleidigend. Sachlich und eine entsprechende Wortwahl und Ausdrucksweise sind da ganz gut angebracht. Es gibt doch wirklich genug andere Probleme und Ärgernisse auf unserer Welt. Da will man wenigstens bei seinem Hobby eine angenehme Atmosphäre haben.

    Halt - eine Frage könnte man der Geschäftsleitung auch noch stellen. Warum soll den di e alte Schrankenanlage in Kühlungsborn durch eine neue ersetzt werden und die in Heiligendamm bleibt in alter Form bestehen.

    Nebenbei gesagt mir ist das eigentlich egal was mit dem Umfeld von Molli passiert. Molli steht ja "nur" auf Platz 3 meiner Lieblings-Bahnen und ich war 2005 zum ersten und bislang zum letzten Mal dort. Mit Hilfe meiner Gedanken können aber die "richtigen" Molli-Fans gemeinsam vielleicht etwas erreichen und sich nicht gegenseitig ärgern. Möglicherweise lenkt die Molli-Geschäftsleitung ein und lässt hier oder da an der Strecke wieder den "Ur-Zustand" entstehen. Weiß man ja nicht.

    Gruß

    Christian Hoppe

  • Auch wenn ich mich unbeliebt mache, ich weiß sehr wohl was ich schreibe! Und eine Skulptur oder Kunstwerk mit einer "banalen" Eisenbahn zu vergleichen zeugt schon von etwas Weltfremdheit.
    Der Molli, wie auch jede andere im täglichen Betrieb stehende Schmalspurbahn ist in erster Linie ein normales EVU. Der Denkmalsschutz dient, wie der Dampfbetrieb, lediglich als Lockmittel für Touris, mehr nicht! Ansonsten müssen diese Bahnen aktuelle Normen und Standards erfüllen wie jede andere Bahn auch.
    Eisenbahnen die im täglichen Planbetrieb stehen, müssen sich zwangsläufig ständig weiterentwickeln und Rationalisierungspotential ausnutzen um kostenseitig konkurrenzfähig zu bleiben, und dazu zählt eben auch die Befreiung von nicht mehr genutzter Infrastruktur. Denn auch deren Vorhaltung verursacht beachtliche Kosten. Im Fall von Molli sind das eben Telegrafenmasten usw. Und auch da macht der Molli auch keinen Unterschiede zu jedem anderen EVU in Deutschland! Fakt ist, eine Bahn auf alten Standard zu konservieren ist nahezu unbezahlbar, schon allein aufgrund der immer strenger werdenden Sicherheitsanforderungen, neuer Normen usw. Das kann man auch nicht einfach mit einem Haus vergleichen! Da werden einerseits alte Schienenprofile nicht mehr hergestellt oder wären in den geforderten Mengen schlicht unbezahlbar, Telegrafenmasten müssen andererseits von Zeit zu Zeit getauscht werden und kosten Geld, obwohl sie keinerlei Nutzen mehr haben. Diese Liste läßt sich da noch beliebig lang fortsetzen! Für eine EVU mit wirtschaftlichen Zwängen, wie es der Molli nunmal ist, ist dies jedenfalls absolut nicht leistbar!
    Wer die heile Welt von damals konservieren will, kann dies bestenfalls mit rein ehrenamtlich geführten Museumsbahnen tun, die keinen wirtschaftlichen Zwängen ausgesetzt sind, siehe Pressnitztalbahn. Und selbst da sind Grenzen bei der "Konservierung" gesetzt, da einfach unbezahlbar.

    Eins ist klar, würden die Schmalspurbahnen eure Anforderungen an eine "Konservierung" erfüllen, dann würden in ein paar Jahren wohl keine Schmalspurbahnen mehr täglich fahren, da sie schlichtweg unbezahlbar wären! und dann wäre das Gejammer noch weitaus größer als über ein paar abgeholzte Telegrafenmasten!

    4 Mal editiert, zuletzt von Dieselpower (16. Februar 2012 um 00:08)

  • Lieber Dieselpower,

    was den Denkmalschutzgedanken angeht, kann man eine historische Eisenbahnanlage sehr wohl mit einem historischen Gebäude vergleichen. Den Molli als „banale“ Eisenbahnstrecke einzuordnen… Naja, da fehlen mir einfach die Worte!

    Wenn alle in Deutschland deine radikale kaufmännische Sichtweise hätten, dann würde es in ein paar Jahren keinerlei historisches Kulturgut mehr geben.

    Viele Eisenbahnfreunde fordern keine rigorose museale Sanierung à la Pressnitztalbahn, sondern lediglich den Erhalt von noch existierenden historischen Anlagenteilen. Diese tragen ganz entscheiden dazu bei, dass die Bahn auch noch nach der Sanierung einen gewissen historischen Flair ausstrahlt. Dazu gehören nun mal die Telegrafenleitungen, Kilometersteine, Bahnhöfe usw.! Zum Thema Schienen noch soviel. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis können alle mit S49-Profilen „leben“.

    Im letzten Beitrag habe ich es schon geschrieben, wenn Interesse seitens des AG am Erhalt von Bestandsanlagen besteht, dann bleiben die Anlagen auch im meisten aller Fälle erhalten und werden „gesund“ gerechnet, im anderen Fall werden die gleiche Anlagen als nicht sanierungsfähig eingestuft und abgerissen. So ist das leider. Ich könnte hier Beispiele ohne Ende aufführen.

    Für die Einen ist das Glas halb leer, für die Anderen halb voll.

    Viele Grüße
    Jochen