kleine Feierabend-Bastelei

Hallo,

zuerst einmal vielen Dank für Eure Kommentare zum SKL.
@Moritz, ja der war in Schkeuditz mit.

Heute gibts was Neues in Sachen Beleuchtung.
Aber Achtung, viel Text...

Habe unlängst einen Traglaster von TM mit Licht ausgerüstet und möchte hier mal eine kleine
Anleitung zum Besten geben. Vielleicht kann die ja jemand gebrauchen.

Die Anforderungen waren:
-das Licht soll digital schaltbar sein und mit Kondensator gepuffert werden
-Innenlicht und Bühnenbeleuchtung sollen jeweils separat schaltbar sein
-Stromabnahme soll möglichst wenig Reibung/Rollwiderstand haben

Die Digitalgeschichte engt die Wahl der Lichtleisten ein.
Die Alternative wäre ein Funktionsdecoder, das hieße aber die Beleuchtung komplett
selber zusammenzulöten..Dazu kommt der recht hohe Preis, mit ca. Eur 20, nur für den
Decoder. ( mit den einfachen mit 2xAux von Tams/Viessmann habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht)

Zur Wahl standen also Kühn LT10 und Esu.
Die Kühn-Leiste (Art. 86020) geht gut und habe ich schon verbaut, also sollte es diesmal die Esu sein. Leider ist letztere aktuell nur in Gelb verfügbar (Art. 50709). Die Farbe ist für Glühlampenlicht nicht besonders tauglich, heißt daß andre Led rein müssen(Bauart 1206).
Warum der Aufwand Sinn macht, erklär ich noch.

Für Unentschiedene möchte ich zuvor noch die Kühn und ESU - Leisten vergleichen, oder besser
anführen, was jeweils zu beachten ist.

Kühn LT10
- warmweiß, da mir die Farbe nicht 100% gefiel, wurde dünn mit Gelb überlackiert
- Leiste muß ca. um die Hälfte eingekürzt werden, für Einbau in die TM- Vierachser, es bleiben 3 Led
übrig. Klingt wenig, aber die Led strahlen recht hell.
Je nach Gusto kann man noch Led dazwischen basteln, indem man einfach welche zur benachbarten
parallel schaltet (also mit Litze anlötet)
- 2 separate Ausgänge (kein! Vorwiderstand für Led nötig), hier kann die Bühnenbeleuchtung
angeschlossen werden. Bei Belegung nur eines Ausganges ( es sollten ja eh immer beide Bühnen an
sein, es können also beide Leuchten an einem Ausgang angeschlossen werden) bleibt einer für
diverse "Spielereien" frei.
- hervorzuheben ist noch, daß beide AUX in belastbare Ausgänge umgewandelt werden können.
Dann sind 100mA möglich. Somit könnte man z.B. laut Anleitung auch Digitalkupplungen damit
betreiben.(Konfiguration der Abdrückzeit usw.über CV´s möglich)
- Leiste läßt sich problemlos programmieren, auch z.B. mit Multimaus (siehe Hinweis bei ESU-Leiste)
- Verbundadresse möglich
- Pufferelko anschließbar (kein! Goldcap)

ESU 50708
- gelbe (sehr gelbe..) Led
- es passen 6 Stück in einen Wagen (ein Potential muß angelötet werden, da keine "offizielle"
Trennstelle)
-fertig angelötete Zugschluß-Led (können ans andere Ende der Leiste versetzt werden, aber eben
entweder rechts oder links. Wenn beide Abgänge genutzt werden, brennt der Zugschluß an beiden
Wagenenden gleichzeitig.. Aber für uns H0e-ler ja eh uninteressant)
-AUX Abgang für weitere Led-Beleuchtung (kein Vorwiderstand nötig)
-weiterer AUX, mit 100mA belastbar (wird nicht vom Stützkondensator gepuffert)
-in Summe also ein Aux mehr, als Kühn
-Pufferung durch Elko, oder ESU Powerpack möglich (siehe weiter unten)
-Betrieb von Digitalkupplungen nicht vorgesehen
-Verbundadresse möglich
-Programmierung nur möglich, wenn eine Last mit 60-100mA am AUX hängt!!!
Dies sollte man bedenken, wenn man die Leiste einbaut. Ist dort nichts angeschlossen und die Leiste
im Wagen verbaut und das Dach aufgeklebt, wars das mit Programmieren..

Diese Aufzählung ist sicher unvollständig, aber hilft vielleicht ein Stück bei der Kaufentscheidung.

Warum habe ich jetzt ESU genommen?
a) hatte eine Leiste aus Spaß mal bestellt und wollte testen
b) ein "Mü" günstiger als Kühn
c) mit Goldcap pufferbar (bei gleichem Volumen des Kondensator, ein Vielfaches an Kapazität)
d) eine Led mehr pro Wagen

Der Vorteil von c) ist allerdings relativ, da das originale Powerpack von ESU viel!!1 zu groß ist,
sehr teuer und recht schwach (0,1F). Habe einfach mal normale Goldcaps probiert, mit 5,5V
Spannungsfestigkeit. Das geht super. 2 Stück, mit je 0,22F parallel geschaltet, ergibt eine
"Nachbrennzeit" von weit über einer Minute. Allerdings brauchen die kleinen Dinger ihre Zeit zum Aufladen. Kleiner Wermutstropfen, auch bei nur kurzen Unterbrechungen ist ein leichtes! Flackern
zu sehen.
Doch nun zum Einbau.

Die eine Led mußte neu angelötet werden, da ich die Leiste getrennt hatte, wo eigentlich nicht vorgesehen. Aber so paßt sie schön in den Traglaster.

Dann mußten die gelben Led durch warmweiße ersetzt werden. Obwohl ich es gewöhnt bin
friemige Sachen zu Löten, war es tüchtig nervig die alten zu entfernen und die neuen hinzubraten. Die Kontakte sind sehr empfindlich. Daher habe ich kurzerhand die alten Led in der Mitte zerschnitten ("chirurgischer Panzerschere" sei Dank ) und dann die 2 Torsen
bequem abgelötet.
Aber wie kommt der Saft zur Leiste?

Die Idee kam mir, als ich die Entlötlitze wegräumen wollte...
Bisher habe ich nämlich einfach normale Schleifer eingebaut. Das bedeutete aber, bei einer
Bemo-IVK war mit 3 Wagen finish...
Mit einem Stück Entlötlitze als "FLÜSTERSCHLEIFER" (DER mußte einfach sein...
Insider wissen, was ich meine..) ist der Rollwiderstand mehr als annehmbar.
Da der Wagen noch alte Radsätze hatte, wurden diese gegen welche von Müller getauscht.
http://www.muellerradsatz.de/epages/es12476…z/Products/4001
Jedes Drehgestell nimmt also ein Potential ab. Natürlich müssen die einseitig isolierten Achsen
immer richtig herum eingebaut werden, sonst funkt´s.
Durch den Drehzapfen bohrt man ein Loch, um den Draht hochzuführen.
Die Litze wird am Drehgestell mit WENIG!!! Sekundenkleber fixiert.
Besser ist zäher Alleskleber, denn bei flüssigen Sekundenkleber macht die Entlötlitze was sie
am besten kann, SAUGEN.. und dann bretthart werden.

Als nächstes werden die Löcher im Wagenboden gebohrt (lieber etwas größer und gut entgraten)

So sähe dann das Teil, eingebaut ins Dach, aus. Die lila Kabel bitte wegdenken, ist Resultat eines
kleinen Zwischenfalls beim Löten einer Led... Die Bühnen haben auch ihre Beleuchtung erhalten, ja eine Led 603 warmweiß. 2 Goldcaps mit je 0,22F sind auch im Dach untergebracht.
Das ist ein Vorteil gegenüber der Kühn-Leiste, denn dort muß man das Klo auffräsen und bringt
trotzdem nur ca. 470 mikroFarad unter.
Oben links und rechts wurden zwei Kontakte angebracht, deren Gegenpart an den Stirnwänden
des Wagens sitzt. So kann das Dach bequem abgenommen werden, ohne das ein Drahtverhau
stört.

Als letztes hab ich noch eine kleine "Schamwand", respektive Lichtmaske gebaut. Das glänzende
Fotopapier reflektiert das Licht gut und hellt den Wagen weiter auf.

(Dach liegt nur provisorisch auf)

"Läuft", wie wohl die heutige Jugend sagt. :xcool:

Der Wagen muß nur noch irgendwann mit Insassen versehen werden und eine Alterung erhalten....

So, hoffe es ist niemand eingeschlafen bei so viel Text.

Gruß
Norman

Hallo,

anbei noch der direkte Vergleich.

links-Kühn (Led nachbehandelt) ------------------------------------------------------rechts-ESU (Led auch behandelt)
Basis jeweils warmweiß.
Ist mit ISO 6400 schon fast Pixelfasching, aber ich denke man erkannt das Wesentliche...

VG
Norman

Hallo Bimmelbahner,

Ich habe noch ein, zugegebenermaßen grottenschlechtes, Bild auf meiner Schmierfliese gefunden.
Links sieht man die ESU-Leiste im originalen Farbton, also gelb.
Rechts ist ein Wagen mit Kühnleiste (der selbe wie im Post vorher, wie schon geschrieben mit
Farbe nachbehandelt). Eventuell täuscht es etwas, aber ESU mit den originalen Led find ich
persönlich viiiel zu gelb.

@ Peter und Toni, für mich ist Entlötlitze die beste Wahl. Peho-Buchsen sind schön, aber hör mir auf mit dem
Aufriss beim Einbau :mad: Habe auch schon gute Schleifer von Mayerhofer verbaut, aber auch da klemmt
es wesentlich mehr, als bei der Litze.

Alex, die selbe gefühlte Anzahl hab ich auch daliegen...

VG
Norman