Arbeitseinsatz auf der Selketalbahn im Jahr 1977 (1978) ...

  • Im Sommer 1977 (1978?) waren die Jugendlichen der DMV-AG Dessau zum Arbeitseinsatz im Selketal. Dabei entstanden die Fotos dieses Artikels.


    Der meterspurige SKL der Selketalbahn — hier: Alexisbad


    99 6102 und 99 5906 in Alexisbad


    Fotopause


    Schienenschwalbe


    Was war hieran wohl interessant?


    99 6001 in Alexisbad


    SKL als Feuerlöschzug.


    Ausfahrt aus Alexisbad in Richtung Straßberg


    Rangieren in Harzgerode


    99 5906 in Alexisbad


    Ein klassisches Motiv mit 99 5902


    Rangieren in Alexisbad


    99 5902 abfahrbereit in Gernrode


    Gernrode


    Wassernehmen in Alexisbad


    99 6001 kommt aus Harzgerode


    Nochmals 99 5902 in Alexisbad


    Mägdesprung


    Zugkreuzung in Alexisbad – Links die 99 6102 im Zugdienst


    99 6102 im Zugdienst in Alexisbad


    Alexisbad


    Wassernehmen mit Schlauch


    Am Wasserkran in Alexisbad


    Am Wasserkran in Alexisbad


    Kreuzung mit SKL in Mägdesprung


    99 5902 in Mägdesprung


    Abladen der Schienen vom SKL mit “Fünffingerkränen”


    Demontage alter Gleisjoche


    Handarbeit


    So macht Schmalspurbahn Spass

    Soweit eine Auswahl aus den kürzlich wiedergefundenen Abzügen von über 35 Jahre alten Fotos.
    Viel Spass beim Ansehen!

    Ulrich Thorhauer

  • Hallo Ulrich,

    ganz herzlichen Dank für die historischen Fotos!
    Seit ihr in den Wohnwagen untergebracht gewesen? Ich kann mich noch gut an einen Artikel im "Modelleisenbahner" erinnern: Wer wünscht sich nicht einen solchen Arbeitsplatz?
    Und zum Feierabend auf ein Gläschen "Helles" ins Cafe "Exquisit".
    Immerhin war die Selketalbahn vorerst gerettet, u. es wurden Gleise erneuert. An den Wiederaufbau der Verbindung Straßberg - Stiege dachte damals aber noch keiner.
    Davon habe ich erst ca. drei Jahre später durch einen Eintrag auf einer Lichtpause erfahren, die zur Laufendhaltung topographischer Karten bestimmt war.
    Wiederaufbau einer Schmalspurstrecke. Unfaßbar! Ein Traum ging in Erfüllung.

    Viele Grüße,

    Holger

  • Moin!

    Wo befand sich das "Café Exquisit" (Pension/Restaurant "Felsterassen", "Elysium", Hotel Harzquell, Hotel Habichtstein, ...)?

    Wenn das "Helle" ein "Dessauer" war, dann vielen Dank.

    Wenn ich mich recht entsinne lag die Selketalbahn zu DDR-Zeiten bis Güntersberge im Bezirk Halle. Die Verkaufsläden und Gaststätten wurden mit Bier der Dessauer Brauerei beliefert, welches nicht sonderlich gut schmeckte. Hinter Güntersberge befand sich die Grenze zum Bezirk Magdeburg, Kreis Wernigerode. Die Geschäfte und Gaststätten wurden zu DDR-Zeiten mit Hasseröder-Bier beliefert, dass wesentlich besser als das Dessauer Bier schmeckte.

    Wer zu DDR-Zeiten Urlaub im Harz machte, hat zugesehen, dass er sein Bier im Kreis Wernigerode eingekauft hat.

    Das Hasseröder Bier wird mittlerweile – wie bei den meisten Brauereien – in Massenproduktion im "schnellen Brüter" hergestellt. Produktionsstandort ist auch nicht mehr der Wernigeröder Ortsteil Hasserode. Das Bier wird im Gewerbegebiet Drübeck bei Wernigerode hergestellt.
    Da das Hasseröder-Bier nur noch ein 0815-Bier ist, bevorzugen meine Bekannten im Harz andere Biersorten.

    An dieser Stelle beende ich meine vom Thema abweichende Ausschweifung, wofür ich vielmals um Entschuldigung bitte.

    Grüße!

  • Hallo in die Runde,

    zur Bierdiskussion kann ich auch etwas beitragen. Hasseröder Bier hat auch einmal zum Ausfall eines D-Zuges geführt. Nun die Geschichte:

    In meiner Zeit als Lokführer bei der Deutschen Reichsbahn beim Bw Halle-G gab es auch verschiedene Leistungen nach Ilsenburg zu fahren. Eine schöne Tagesleistung stellte die Beförderung von E 840 nach Ilsenburg dar, welcher auf der Rückfahrt zum D 943 wurde. Der Dienst war begehrt, einmal wegen der humanen Arbeitszeiten, andererseits konnte man im Reisezugdienst auch mit einem pünktlichen Feierabend rechnen (im Güterzugdienst rechnete man am besten gar nicht) und dann war da noch das Hasseröder Bier.

    In Ilsenburg wurde der Wagenzug umfahren und dann in Gleis 11 abgestellt. Die Pause verbrachten wir oft in einem Imbiß, "Fischhalle" genannt. Nach der Stärkung mit Bockwurst und Kaffee ging es zurück zum Bahnhof, die Rückfahrt vorbereiten, Bremsprobe, vorheizen, Zug wieder bereitstellen usw.

    Einen meiner Kollegen erwischte es aber einmal eiskalt. Ich weiß nicht mehr ob Ostern oder Weihnachten vor der Tür standen, der Wunsch nach einem gutem Bier an einem Feiertag war vorhanden, doch was tun, wenn es in Halle nur "Dessauer" oder bestenfalls "Meister-Bräu" gab? Richtig: In Ilsenburg in der Fischhalle "Hasseröder" kaufen!

    Damals wurden an Eisenbahner in Uniform grundsätzlich keine alkoholischen Getränke verkauft. Mein Kollege nahm sich also seine zivile Kleidung mit, zog sich in Ilsenburg auf der Lok um und trat die Pause in Richtung Fischhalle an.
    Bei der Rückkehr zum Bahnhof hatte er schwer zu tragen an dem Hasseröder, verteilt in mehreren Einkaufstaschen.

    Ilsenburg war nun aber an der gut bewachten Grenze zur BRD, der antifaschistische Schutzwall praktisch in Sichtweite und die aufmerksamen "Organe" zahlreich vor Ort. So fiel der Transportpolizei an diesem Tag auch ein Mann auf, der sich, bepackt mit alkoholischen Getränken, dem Bahnhof näherte. Er hatte keine Papiere bei sich und redete "wirres Zeug", dass er der Lokführer des D-Zuges nach Dresden sei und wieder zum Dienst muss...
    Die "Organe" leisteten ganze Arbeit und nahmen den armen Kollegen sicherheitshalber erst mal fest. Nach dem Motto, die Fragen stellen wir, wurde er verhört - doch wurde seinen Antworten kein Glaube geschenkt. Auch die Möglichkeit, seine Papiere von der Lok zu holen und einen Anruf in der Dienststelle verweigerte man ihm.

    Ich weiß nicht mehr, wie lange er festgehalten wurde. Irgendwann wurde der Zug als Leerpark nach Dresden überführt. Und im Bw gab es eine neue Dienstanweisung mit dem Inhalt: Bier kaufen in Ilsenburg verboten!

    Immer wenn ich in der Kaufhalle Hasseröder sehe, geht mir diese Geschichte durch den Kopf.


    Schönen Abend noch und Prost!

    Stangendiesel

  • Hallo,

    eine herrliche Geschichte. Ich habe mich köstlich amüsiert. Was mußte der arme Kerl für ein paar Flaschen besseres Bier zum Feiertag nicht alles ertragen. So konnte es einem damals schon ergehen.

    Das Cafè "Exquisit" in Alexisbad lag ziemlich gegenüber vom Bahnhof. Wie das heute heißt, weiß ich nicht.
    Der Ort wurde um 1980 völlig ruiniert, u. ist noch heute für mich enttäuschend.
    Damals wurde ein prägendes Kurhaus im Fachwerkstil abgerissen u. Plattenbauten errichtet.
    Heute sind die noch vorhandenen historischen Bauten wie das zweite Kurgebäude in Fachwerk (mit den vier Ecktürmen) u. der Bahnhof ziemlich desolat. Für einen Erholungsort ist das ziemlich bedrückend. Noch dazu mit dem "Bad" im Namen.

    Zumindest im südöstlichen Harz gab es noch das Sangerhäuser "Mammut" Bier.
    Für ein "Hasseröder" mußte man aus dem Südharz bis zum Hasselfelder Bad fahren. Dort in Rotacker gab es einen Kiosk.

    Viele Grüße,

    Holger

  • Hallo!
    Ich kann mich nur den Anderen mit Ihrer Meinung anschließen: Wrklich klasse Fotos!
    Vielen Dank!

    E-Lok Taurus

    :smokey:

    Einmal editiert, zuletzt von E-Lok Taurus (4. April 2013 um 08:35)