• Hallo,

    laut diesem Beitrag gibt es auf der Fichtelbergbahn wieder einen betriebsfährigen Altbau-Traglaster in DR-Beschriftung mit der Nummer 970-491.
    Die Nummer taucht aber in den Fahrzeuglisten der SDG nicht auf. War der Wagen vorher der Bahndienstwagen 979-021?

    Aktuell ist er auch auf der Webcam zu sehen.

    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo in die Runde,

    mal ein paar Fragen zu dem Innenraum: Es gab ja sicherlich unzählige Innenraumvarianten, aber solche Seitenwände und solche Bänke habe ich im Altbautraglaster noch nicht gesehen. Gibt es dafür ein konkretes Vorbild? Auch der Fußboden wirkt etwas sehr rot.

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    Einmal editiert, zuletzt von T.Bartsch (14. Februar 2014 um 13:18)

  • Hallo,

    den Ball nehme ich gern auf. Ja, es handelt sich wirklich um den 970-491:

    - gebaut 1913 in Bautzen als Traglastenwagen, Gattung DD, geführt in lfd. Nr. 729
    - sächs. Nummer 497K
    - DRG-Nummer ab 1927: K1225 Dresden
    - DRB-Nummer ab 1938: 1225 Dre
    - DR-Nummer ab 1950: 7.1225
    - DR-Nummer ab 1958: 970-491

    Der Wagen wurde am 30.6.1971 ausgemustert, blieb aber in Cranzahl, wo er per 25.9.1972 zurück in den Unterhaltungsbestand gelangte - allerdings als Mannschaftswagen 979-021, womit das Rätsel gelöst sein dürfte ...

    Als 1998 das EK-Buch erschien, wurde von den Autoren noch vermutet, man habe damals 970-551 zum Bahndienstwagen umgebaut. Inzwischen steht jedoch fest, dass es sich um den ehemaligen 970-491 handelt, was z.B. Nummernangaben unter den Sitzpolstern belegt haben.

    Sitze ist für mich ein Stichwort:
    Die SDG hat es also fertiggebracht, erstmals in der Geschichte der sächsischen Schmalspurbahnen einen Traglastenwagen mit Holzlattenbänken 3. Klasse zu versehen!
    Das hat geschichtlich gesehen also keinerlei Vorbild - aber die SDG betreibt ja auch keine Museumsbahnen, sondern ist ein Eisenbahnverkehrsunternehmen, welches auf der Schiene meist mit Dampflokomotiven bespannte ÖPNV-Züge verkehren lässt - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Kritiker mögen dies beachten, ehe sie die SDG unter Beschuss nehmen, warum in dem Wagen kaum museale Aspekte Berücksichtigung gefunden haben.

    Wenn in Jöhstadt, Schönheide oder bei der Traditionsbahn Radebeul solche Bänke eingebaut worden wären, wäre das ein Grund zum Aufregen. Bei diesem SDG-Phantasie-Produkt habe ich nur

    a) Angst, dass ein Modellbahn-Hersteller ein Modell des Wagens für die Zeit vor 2013 herstellen könnte, womit er sich sehr, sehr blamieren würde

    und

    b) die Frage, wozu eigentlich der jüngst initiierte Denkmalbeirat da ist

    Nicht einmal von außen gibt es für den Wagen mit seinen braunen Holzfenstern und der Beschriftung unterhalb des DR-Logos ein einziges Vorbild!

    Mein persönliches Fazit zu diesem Wagen:

    Schön, dass der Zerfall des ehemaligen Cranzahler Mannschaftswagen gestoppt worden ist. Bei seiner Aufarbeitung wurde viele wertvolle Teile erhalten. In seiner äußeren Form sieht er nun von weitem wieder ganz nett aus. Ziel der SDG ist es nicht, Wagen historisch korrekt aufzuarbeiten. Trotzdem erweckt der Wagen von weitem den Eindruck eines Museumswagens. Dies könnte dazu führen, dass Reisende glauben, es hätte in Sachsen einst Wagen mit solchen Inneneinrichtungen und Lackierungen gegeben. Das wäre eine Entwicklung, die mich mit Sorge erfüllt.

    Viele Grüße

    André

  • Hallo Michael,

    Du schreibst

    "Ich lerne daraus, man sollte nicht alles glauben was im Netz steht."

    Mh - das ist eben so eine Sache mit dem Internet - aber auch mit gedruckten Büchern. Jedes Medium ist nur so gut, wie die Menschen, die dahinter stehen.

    Wenn in einem Buch von 1998 die Ausmusterung eines Wagens mit 1967 angegeben worden ist, dann war auch ich davon ausgegangen, dass das seine Richtigkeit hatte. Doch beim 970-491 tauchte scheinbar danach ein anderes Schriftstück mit einer anderen Jahresangabe auf. Im Buch vom vorigen Jahr ist nun 1971 angegeben.
    Ähnlich verhält es sich auch mit der ehemaligen Nummer vom 979-021.

    In diesem Fall ist das Buch von 2012 aktueller als das Internet. In vielen anderen Fällen ist hingegen das Internet heute aktueller, weil schneller auf aktuelle Forschungsergebnisse reagiert werden kann.
    "Kann", weil es kein "muss" dafür gibt. Wenn der auch hier im Forum aktive Webmaster von "Sächsische Schmalspurfahrzeuge" als Eisenbahnfreund derzeit lieber aktiv an 1:1-Lokomotiven und -Wagen schraubt, dann ist das seine freie Entscheidung, die damals eingestellten Tabellen NICHT zu aktualisieren. Dafür dürfen wir ihn nicht kritisieren.

    Erschrocken - und ja, auch etwas enttäuscht - hat mich nur, dass Du (und andere Forumsschreiber) sofort im Internet suchtest - oder aber im EK-Buch von 1998 - aber anfangs niemand vom SSB-Wagenbuch von 2012 berichtete. Ähm - wozu ist das dann aber maßgeblich von Rainer Fischer und seinen Helfern geschrieben worden?

    Ich wünsche mir zwei Dinge: Einerseits dass Rainer Fischer im kommenden halben Jahr viel Zeit findet, sein Wissen zu den Güterwagen in digitale Satzform zu bringen - und andererseits, dass der zweite Band des Wagenbuches von SSB-Medien dann viele aufmerksame Leser findet ...

    Denn bei allen Vorteilen des Internets: Richtige tiefgreifende Druckwerke kann das Netz meines Erachtens nicht ersetzen. Das Netz ist für mich eine willkommene Hilfe - aber deshalb möchte ich auf keines meiner Bücher in den Regalen hinter mir verzichten. Wobei sich Angaben in einem Buches natürlich überholen können, dann ist wieder das Internet eine willkommene Hilfe, dieses neue Wissen bekannt zu machen ...

    Es wird also beide gebraucht! Es bringt nichts, auf eines von beiden zu schimpfen oder eines von beiden zu ignorieren. Darum: Lest auch gedruckte Zeitschriften und Bücher!

    Viele Grüße

    André

  • Hallo André,

    wie du ja weißt ist mein "Revier" eigentlich ein wenig weiter westlich, nämlich im Harz, zu finden. Von daher konnte ich mit passender Literatur zum Thema leider nicht dienen und habe erst einmal die (mir bekannten) Internetquellen bemüht. Ich denke schon, dass das von dir zitierte SSB-Buch seinen interessierten Leser gefunden hat, nur vielleicht nicht gerade bei den Wenigen, die in diesem Faden geantwortet haben. Die nach wie vor bestehenden Nachfrage zum Buch "Die Fahrzeuge der Harzer Schmalspurbahnen" aus dem Verlag Schweers und Wall, zu dessen inhaltlicher Qualität nicht zuletzt der Co-Autor Matthias Bethke wesentlichen beigetragen haben dürfte, lässt mich nicht zweifeln dass gut recherchierte Literatur zum Fahrzeugpark der jeweiligen Schmalspurbahnen immer ihre Leser und demzufolgen auch Käufer findet.
    Die Problematik mit den neueren Rechercheergebnissen lässt sich leider nie ganz vermeiden. So finden sich gerade im Bereich der Harzer Schmalspurfahrzeuge einige Differenzen zwischen dem "Standardwerk" aus dem Hause Transpress (Autoren Zieglgänsberger, Röper, u.a.) und dem oben genannten Buch von Schweers und Wall. Vorteilhaft ist hier, dass im neueren Exemplar explizit auf Unterschiede hingewiesen wird, was vorab Verwirrungen vermeidet. In anderer Literatur zum Thema (z.B. von Jürgen Steimecke) werden sich ebenso abweichende Angaben finden, das liegt in der Natur der Sache. Nur mal um zu verdeutlichen, dass mir das Problem durchaus bekannt ist.
    Was ich damit sagen will ist, dass mir das Problem zwar durchaus bekannt ist, ich in dem Fall aber leider nicht mehrere Quellen vergleichend bemühen konnte und trotzdem meinen Teil zur Klärung der Frage beitragen wollte. Da blieben mir halt nur die verfügbaren Internetquellen. Dies hat allerdings in keinster Weise etwas mit meiner Wertschätzung zu dem von dir genannten Buch zu tun.

    Gruß Michael

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  • Admin: Der Beitragsinhalt wurde vom Autor gelöscht

    Einmal editiert, zuletzt von der Lausitzer (17. Januar 2014 um 20:31)

  • Moin,

    ja die Antwort auf diese Frage, liegt auch nicht in meinem Wissensschatz. :(

    Aber wodurch das kommt, möchte ich hiermit auch fragen. Warum ist der Wagen so groß???

    Gruß Benny