NWE 31 und 32 in Südamerika ?!

  • Die beiden O & K-Mallets 31 und 32 waren für ihre Zeit sehr leistungsfähige Maschinen. Sie wurden ja speziell für die Brockenbahn beschafft, um die immer längeren Züge aufgrund der stark steigenden Fahrgastzahlen zu bespannen. Die Jung-Mallets konnten nur 60 t auf den Brocken ziehen und waren dort zunehmend völlig überfordert.

    Diese 6-achsigen Mallets brachten es auf eine indizierte Zylinderleistung von 610 PSi sowie noch eine effektive Zughakenleistung von 500 PSe. Mit 54 t Reibungslast brachten sie es auf 13 Mp / 127 kN Anfahrzugkraft.

    Damit waren sie nicht so weit von der BR 99.22 und 99.23-24 mit 700 PSi / 585 PSe Leistung und 14 Mp / 137 kN Anfahrzugkraft entfernt.

    Auf der Brockenbahn sollen die NWE 31 und 32 im Reisezugdienst mit 105 t Zuglast fast das doppelte der alten Jungs-Mallets an den Haken genommen haben.

    Ausgemustert wurden die 31 und 32 vor allem aufgrund ihrer schlechten Laufeigenschaften. Vor allem bei Rückwärtsfahrt ruinierten sie die NWE-Gleise, wenn sie mit ihrem feststehenden 3-achsigen Triebwerk regelrecht durch die Kurven eckten und sich zunehmend Entgleisungen häuften. Ihre Nachfolge traten Borsigs "Bellos" NWE 51 und 52 mit fast identischen Leistungsdaten an.

  • Und nicht zu vergessen der Tödliche Entgleisunsunfall einer dieser 6 Achsigen Malett auf der Talfahrt zwischen Drei Annen Hohne und Drängetal den der Lokheizer Dreibrod bei Rückwärtsfahrt nicht überlebte.

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Lag die Entgleisung am ungenügenden Gleiszustand für die Loks oder liefen die auch auf "guten" Gleisen sehr eckig? Schon beim Bau der NWE war man ja sparsam...

    Sind große konstruktive Unterschiede zu den Bolivienloks bekannt?

    ...die Thüringerwaldbahn - die besondere Bahn auf schmaler Spur!

  • Hallo,

    Lag die Entgleisung am ungenügenden Gleiszustand für die Loks oder liefen die auch auf "guten" Gleisen sehr eckig?

    wie gut das Gleiszustand 2 Jahre nach Kriegsende war weiß ich nicht. Es wird aber berichtet (u.a. im Malletbuch von Endisch) dass die NWE nicht zuletzt wegen der generellen Problematik des festen Malletfahrwerks beim Rückwärtsfahrt in den Endpunkten Drehscheiben installiert hat und alle Mallets soweit möglich nur vorwärts liefen.

    Gruß Michael

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  • Es gibt auch kaum Bilder der Jung-Mallets aus jener Zeit die diese rückwärts laufend zeigen. Nur gab es auf dem Brocken als Endpunkte im Gegensatz zu Nordhausen und Wernigerode zwar einen Lokschuppen aber meines Wissens keine Drehscheibe.