99 760 steht zur Abholung bereit (m.B.)

  • Hallo,

    danke für die schnelle Antwort.
    Bis Anfang 2018 ist allerdings noch etwas Zeit, also ist meines Erachtens der derzeitige Arbeitsstand an der 760 eher unkritisch.

    Beste Grüße

    Dirk

  • 99 760 ist heute nach 2 Jahren und 9 Monaten thüringischen Kuraufenthalts mit neuen Lonkwitz-Kessel ausgerüstet und auf Rostfeuerung zurückgebaut wieder in Zittau eingetroffen.

    :wink:

    Mit freundlichen Grüßen!
    Jan Hübner

  • Das ist doch ne klasse Nachricht!
    Was mich mal interessieren würde, bisher sind die Neubau-Kessel ja mehr oder weniger alles Original-Nachbauten der alten Kessel. In den letzen Jahrzehnten hat die Thermodynamik aber doch einige Fortschritte gemacht, die einen schätzungsweise bis zu 50 % höheren Wirkungsgrad ermöglichen, zumindest wenn man ne Dampflok von Grund auf neu konstruiert, siehe DLM AG in der Schweiz.

    Aber es gäbe doch sicherlich auch bei den alten Dampfern, egal ob nun VII K oder Harz-Bulle, einiges an Optimierungspotenzial, wenn man statt einfacher Nachbauen der alten Kessel diese stattdessen technisch auf den neuesten Stand bringt. Praktisch ein Neubau-Kessel nach modernsten thermischen Grundsätzen konstruiert, nur halt angepasst an die alten Dampfer. Damit ließen sich doch sicherlich auch bei denen der Wirkungsgrad um einiges erhöhen, was wiederum zu einer deutlichen Brennstoffeinsparung führen würde. Gerade in Zeiten, wo hochwertige Steinkohle immer teurer wird, wäre da doch einiges an Einsparpotential herauszuholen. Und die Heizer würden sich wohl auch freuen, wenn sie zukünftig weniger Kohlen schaufeln müssten.

    Vielleicht wäre es wirklich mal an der Zeit darüber nachzudenken, zumindest bei den alltäglichen Arbeitspferden auf deutschen Schmalspurbahnen.

  • Dein Denkansatz ist nachvollziehbar. Aber die Komplexität der Problematik ist leider größer als man sich denkt. Ein neu konstruierter Kessel erfordert etliche Nachweise. Dazu kommt,daß die Lok "Bauartgeändert" wird. Das macht eine Neuzulassungen mit allen drum und dran nötig und wäre ein finanziell kaum zu stemmender Kraftakt.
    Und nicht zu vergessen,daß eine solche Neukonstruktion auch dìe Fahrzeuge optisch verändert. Und das ist von den Betreibern auch nicht gewollt und durch bestehende Denkmalschutzregelungen auch nicht möglich.

    PS: Ein gutes Beispiel für das an den deutschen bürokratischen Hürden gescheiterten Projekten ist die durch die SLM modernisierte 52 8055 (Projekt "Modern Steam"). Die erforderlichen Nachweise konnten nicht erbracht werden, bzw. wäre die Nachweiserbringung nur mit Einsatz von erheblichen finanziellen Mitteln möglich gewesen. Die Zulassung in Deutschland erfolgte aus diesen Gründen nicht.

    :wink:

    Mit freundlichen Grüßen!
    Jan Hübner

  • Auf Regelspur sicher. Da stellt das EBA mittlerweile abartigen Forderungen. Aber auf Schmalspur sind die Zulassungshürden doch erheblich niedriger. Andernfalls wären solche Loks wie die modernisierte 199 018 der SOEG oder die neugebauten I K 54 oder 99 2324 nicht so einfach zugelassen worden. Vergleichbares wäre heutzutage auf Regelspur völlig undenkbar!

    Was das Aussehen angeht, ich denke mal, das würde außer den Profis keiner merken. Zumal die Loks im Laufe der Jahrzehnte ihr Aussehen eh schon öfters verändert haben. Und es geht ja nicht darum, historisch wertvolle Dampfloks oder Einzelstücke zu modernisieren, sondern die alltäglichen Arbeitspferde, die in größeren Stückzahlen vorhanden sind und den normalen Alltagsbetrieb bewältigen. Die 99.77-79 oder die 99.23-24 würden sich da natürlich in erster Linie mal anbieten. Zumal bei den Harz-Bullen in den nächsten Jahren eh die Kessel fällig sein dürften. Die sind ja noch Erstausrüstung aus den 50er Jahren. Wenn die Maschinen tagein tagaus mit ihren schweren Zügen auf den Brocken rauf ballern, da dürfte mit optimierten Kesseln schon einiges an Einsparpotenzial zusammen kommen.

    Gruß

  • Hallo " 99....",

    was soll sich denn bei der Thermodynamik geändert haben?... meinst du das im Hinblick auf die Wende, oder wie die letzten Bundestagswahlen ausgefallen sind?... Das ist doch Physik...Naturgesetze... ;)

    In der Technik ist alles ein Kompromiss... machst du an der einen Seite etwas "besser", erkaufst du dir das sicher mit Problemen an einer anderen Stelle. ;-)...

    Die Kessel der alten VIIK sind bereits auf Steinkohlefeuerung ausgelegt.

    Der angeführte Umbau der 52 8055 in der Schweiz hatte nach meiner Meinung die Einmannbedienung als wichtigen Grund...ob und was der ganze Umbau gebracht hat, da hüllt man sich in schweigen...vllt. kann ja jemand hier fundiertes Wissen beitragen...

    Gruß Micha

  • Hallo,

    Zumal bei den Harz-Bullen in den nächsten Jahren eh die Kessel fällig sein dürften.

    das mag durchaus sein. Ich könnte mir aber vorstellen dass man rein aus finanziellen Gründen das Problem zuerst einmal durch Kesseltausch mit den langfristig abgestellten Maschinen lösen wird. Die kleineren Loks haben allerdings in den letzten Jahren schon fast alle neue Kessel bekommen (wenn ich es jetzt richtig im Überblick habe). Die großen Maschinen sind aber überdies durch die gleichmäßige Nutzung im Vorteil, da der Kessel nicht durch häufiges Anheizen und wieder "kalt machen" belastet wird.

    Gruß Michael

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