Hallo allerseits,
nach den Bauberichten mit 3-D-Druck-Modellenhier im Forum möchte ich auch meine ersten Erfahrungen mitteilen.
Nachdem ich bei den diesjährigen Messeneuheiten über die Modelle von Tramworks gestolpert bin, konnte ich nicht widerstehen. (ich habe da eine Schwäche für Meterspurige B-Kuppler, oder wie meine Vater meint „Hitscheln“ :D)
Also wurde das urige Teil geordert.
Der psychische Vorteil diese Konstruktion ist, dass der Bausatz sofort auf die Anlage kann, es sind nur drei Teile: fahrfertiges Laufwerk, Lokkasten und Dach. Also gab es schon mal ein Gruppenbild einer patchwork Familie:
Aus der Nähe sah "die Neue" so aus:
Mit dem Makroobjektiv zeigten sich schlimme Falten:
Das Gehäuse wurde bei Shapeways in der Qualität ultra frosted gedruckt.
Mit ein paar Tips vom Herrsteller ging es an die Schleifarbeit. Da ich keine Air-brush-Ausrüstung habe, habe ich mit der Sprühdose Revell-Grundierung aufgetragen – ein großer Fehler. Nicht nur dass die Grundierung einen unvorteilhaften Farbton hat – weiß, ist der Sprühnebel viel zu dick und hat die Konturen zugesetzt. Damit machte ich mir nur noch mehr Schleifarbeit. Nach einem weiteren Schleifabend habe ich die Lok in die Hände meines Vaters zum Lackieren gegeben. Danach war das Dach Mattschwarz und der Lokkasten einheitlich grün. Mit dem Pinsel habe ich die Innenwände hellgrau, die Zierlinien (vielleicht besser Zitterlinien) und einige Leitungen schwarz gestrichen, sowie dezent etwas Kupfer und Messing aufgetragen. Dann noch die beiliegende Ätzbeschriftung mit einigen Tupfern Farbe fixiert und der nächste Fototermin stand an:
Macht keinen schlechten Eindruck für ein H0-Modell. Die Lok ist nur halb so groß, wie hier abgebildet...
Das Streiflicht offenbart allerding jede Unebenheit:
Die Fotografie ist einfach gnadenlos.
Mein Fazit: Ich freue mich auf die Druckqualität in fünf Jahren. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, da meine Erwartungen relativ gering waren. Die Oberflächenqualität kommt bei Weitem nicht an die von Weißmetall oder Messing heran. Der Aufwand mit dem Schleifen ist enorm und das Ergebnis kann mich nicht zu 100% überzeugen, man kommt einfach nicht überall ran (bspw. Zwischen den Nieten, an den Kessel). Der Bau der weinertschen Plettenberg liegt schon etwas zurück – aber deren Zusammenbau war einfach und zeitlich nicht viel aufwändiger als diese Schleifarbeit. Der Bau der Forster Stadtbahnlok liegt noch weiter Zurück und der Aufwand des Eigenbaumodells war erheblich größer. Die angebotene Produktpalette für H0m-Bahner ist begrenzt und mit dem 3-D-Druck sind auch „nicht massentaugliche“ Modelle realisierbar.
Vom heutigen Einsatz der Lok noch zwei Bilder, die mir der Lokführer hat zukommen lassen (daher ist er nicht auf dem Bild). Die 17 Gramm Lokmasse wurden mit Blei auf 43 Gramm gesteigert, nun zieht sie einen beladenen Rollwagen die 1:33 Rampe in den Bahnhof hinauf…
Mit passenderen (reim auf die Größe bezogen ;)) Wagen, dürfen aus ein paar Achsen mehr sein:
Gruß
Ronny