Hallo,
da ich gelegentlich in Staßfurt bin (vor allem zum Besuch des Tierparkes, welcher als integrative Maßnahme von der Lebenshilfe betrieben wird), habe ich in der Vergangenheit ein paar Bilder an dieser elektrifizierten Werkbahnstrecke mit einer Spurweite von 600 mm gemacht. Sie führt vom Kalksteinbruch in Förderstedt zum Sodawerk Staßfurt. Außer im Werksgelände des Sodawerkes ist die Strecke frei zugänglich.
Ein kurzer Blick in die Geschichte:
Ab 1883 wird in der Region um Staßfurt Kalkstein abgebaut und zum Sodawerk transportiert. Zuerst übernahmen Pferdefuhrwerke den Transport vom Tagebau zum Werk. Schon von 1920 an wurde der Kalkstein mit einer elektrischen Werkbahn zum Sodawerk transportiert. Diese Werkbahn musste aber 1946 als Reparationsleistung demontiert werden.
Von 1940 bis 1953 war ein weiterer Kalksteinbruch in Betrieb und an eine elektrische Werkbahn angeschlossen. Diesem Tagebau folgte von 1953 bis 1959 ein weiterer Steinbruch in der Nähe seines Vorgängers. Seit 1958 ist der heutige Tagebau in Betrieb. Die elektrische Werkbahn der beiden Tagebaue von 1940 bis 1959 führte vom Sodawerk erst auf der Trasse der heutigen Werkbahn, kreuzte dann aber nicht die Normalspurstrecke, sondern führte westlich dieser Bahnlinie zu den Steinbrüchen. Obwohl diese Strecke der Werkbahn seit nunmehr 51 Jahren nicht mehr existiert, sind noch Spuren zu entdecken. Neben dem Planum, welches an manchen Stellen noch erkennbar ist, ist die Marbe-Brücke (eher ein größerer Durchlass) mit Bahndamm und Holzschwellen zu erwähnen.
Hier ein erstes Bild, welches schon am schneelosen 28. Dezember 2011 entstand. Es zeigt die Loks 1 und 2 bei der Zugkreuzung im Verladebahnhof Förderstedt:
Ich plane gelegentlich ein paar Bilder hinzuzufügen, wenn mich mein Weg mal wieder nach Staßfurt führt.
Gruß, René