199 301 und 99 5903

  • Hallo

    das ist doch mal eine gute Idee, die 199 301 reisezugtauglich zu machen. Die V 100 vor den Personenzügen ist doch eine Beleidigung fürs Auge. Wie viel PS bräuchte denn die Lok für das Selketal? Mann muss sie ja nicht gleich brockentauglich herrichten.

    Viele Grüße
    Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Nach einem Motorschaden Mitte der 1980-er Jahre hat die Lok einen Motor mit einer Leistung von ca 200 PS. Selbst die schwächste Mallet (99 5906) bringt mehr Leistung mit. Und mit dieser Mallet ist die Einhaltung des Fahrplans im Selketal schon eine Herausforderung. Die Lok wurde ehemals nicht umsonst bloß für den Rangierdienst und kurze Güterzugleistungen eingesetzt (schon, als sie noch ihren leistungsstärkeren Motor basaß). Eine Zugheizung hat sie auch nicht. Ein Umbau (auch für den Bereich Selketalbahn) dürfte also ein paar Euronen aus der Portokasse kosten. Und im Selketal verkehren Triebwagen, neben den Dampfzügen. Die Triebwagenumläufe durch lokbespannte Züge mit der 199 301 zu ersetzen, wäre ziemlicher Unsinn, weil teurer. Die Dampfzugumläufe durch Umläufe mit Diesellok zu ersetzen, möchte doch auch Niemand. Eine Rekonstruktion für die Selketalbahn erscheint also wenig sinnvoll.

    Gruß, René

  • Naja, die richtige Idee wäre, die 99 5903 für den alltäglichen Plandienst im Selketal zu rekonstruieren. Damit den großen Harzbullen zukünftig die Fahrwerks-Quälerei durchs enge Selketal erspart bleibt, zumal die riesigen Loks mit den kurzen Zügen im lieblichen Selketal immer etwas fehl am Platz wirken.
    Aber das wäre doch was, die 6001 und 5903 als Planloks im Selketal, die langsam schwächelnde 5906 als Ersatz.
    Und damit es schön stimmig wird für die Jung-Mallet, ne passende Reisezuggarnitur im historischem Stil dazu. Also quasi die Reko-Wagen nochmals rekonstruieren, aber halt in Anlehnung an das ursprüngliche Design. Diese "historische" Garnitur könnte dann den 2. Dampfumlauf sowie Sonderzüge übernehmen.
    Denn was die SOEG schafft, kann man doch auch im Harz hinbekommen, oder?

    Das wären mal echte Knaller! :D

    Gruß

    2 Mal editiert, zuletzt von Dieselpower (23. April 2016 um 18:44)

  • Obwohl ich ja ein Freund von schmalspurigen Diesellokomotiven bin, halte ich eine Aufarbeitung der 199 301 persönlich für nicht sinnvoll. Bei der 99 5903 wäre es vielleicht anders, wobei ich die Ausgangslage (ihren Zustand) nicht beurteilen kann. Die von Dir beschriebene Vision wäre sicher ein schönes Erlebnis. Wobei man dann mit der 99 5906 ein Unikat abstellen würde und der momentane Reiz im Selketal ist ja wieder der Einsatz der zwei Unikate im Harz 99 5906 und 99 6001.

    'Was bei der SOEG möglich ist, sollte bei der HSB auch möglich sein.' Zwischen 'sollte' und 'ist' liegen aber machmal Welten! ;)

    Gruß, René

  • Zitat

    Original von rekok73
    Obwohl ich ja ein Freund von schmalspurigen Diesellokomotiven bin, halte ich eine Aufarbeitung der 199 301 persönlich für nicht sinnvoll. Bei der 99 5903 wäre es vielleicht anders, wobei ich die Ausgangslage (ihren Zustand) nicht beurteilen kann. Die von Dir beschriebene Vision wäre sicher ein schönes Erlebnis. Wobei man dann mit der 99 5906 ein Unikat abstellen würde und der momentane Reiz im Selketal ist ja wieder der Einsatz der zwei Unikate im Harz 99 5906 und 99 6001.

    'Was bei der SOEG möglich ist, sollte bei der HSB auch möglich sein.' Zwischen 'sollte' und 'ist' liegen aber machmal Welten! ;)

    Gruß, René

    Wobei das die eigentliche Schande ist. Die kleine SOEG macht der großen HSB vor, wie es richtig geht!
    Gerade aus der Selketalbahn könnte man ein ähnlich historisch stimmiges Kleinod machen wie aus der SOEG, mit passenden Zügen und stimmigem Umfeld dazu. Zumal die Selketalbahn landschaftlich auch noch weitaus reizvoller wie die SOEG ist.
    Eine Selketalbahn in der Qualität "aufgemöbelt", wie es die SOEG vorgemacht hat, daß wäre die ultimative Schmalspurbahn in Deutschland. Da würde alles von A - Z passen!

    Gruß :-D

  • Der Brocken ist schon wichtig ... die alleinige Fokussierung vielleicht nicht (aber nachvollziehbar). Das Problem ist das fehlende stimmige touristische Konzept im Selketal. Die HSB hat dort einiges an Mitteln investiert. Es fehlen aber scheinbar die willigen Partner zur Zusammenarbeit. In Drei Annen Hohne (Löwenzahnpfad, Naturerlebniszentrum Hohnehof) und auf dem Brocken (Veranstaltungen, Brockengarten, Brockenhaus) sind mit dem Nationalpark und dem Brockenwirt solche Partner gefunden, die in der Nähe der Schmalspurgleise entsprechende Angebote für Touristen verwirklichen, welche anständig beworben werden. Im Selketal fehlen solche Partner nahezu vollständig. Das sich dann die HSB auf ihre Hauptstrecke zum Brocken konzentriert, ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar. Insofern nähert man sich aus betriebswirtschaftlichen Zwängen fast schon den Vorstellungen des potentiellen Nachwendeinvestors an, welcher nur der Brockenstrecke eine betriebswirtschaftliche Überlebenschance eingeräumt hatte. Wenn die Gläserne Werkstatt nun auch noch in Wernigerode entsteht, liegt die nahezu ausschließliche touristische Konzentration auf der Strecke Wernigerode - Brocken. Die Konzentration auf diese Strecke verdichtet sich sogar noch. Die anderen Strecken werden mittelfristig allein aus finanziellen Gründen eine immer geringere Rolle spielen.

    Möglichkeiten wären dann eventuell:
    - Reduzierung auf Wochenend- und Feiertagsverkehr
    - musealer Betrieb durch einen Museumsbahnverein im Ehrenamt (HSB nur noch EIU / Partner)

    Gruß, René

    3 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (23. April 2016 um 20:50)

  • Ja, da habt ihr beide leider recht. Brocken, Brocken und nochmal Brocken ist im Harz leider allgegenwärtig! Das die eigentlichen Reize auf der restlichen Harzquer- und Selketalbahn liegen, bleibt leider weitgehend unbeachtet. :-/

    Aber zumindest ich steuere dagegen! Bei meine letzten Harz-Urlauben blieb der Brocken nahezu vollständig außen vor. War oft genug oben! Die penetrante, allgegenwertige Brocken-Werbung blende ich gewissenhaft aus. Stöberhai und sonstige "Geheimattraktionen" standen auf dem Plan.

    Leider macht es einem die HSB mit ihrem dünnen Fahrplan auf der Harzqerbahn nicht einfach. Ohne meine stilvollen Alfa Romeo geht da leider nicht viel!

    Und bei den massiven "Blech- und Bike-Lawinen" aus Marken geschmack- und stilloser deutscher Massenproduktion auf den engen Harz-Straßen könnte ich regelmäßig kotzen!
    Ein Hoch auf den erzkonservativen deutschen Spießbürger, mehr fällt mir dazu nicht ein! :rolleyes:

    3 Mal editiert, zuletzt von Dieselpower (24. April 2016 um 09:40)

  • Hallo,

    die Brockenstrecke ist leider wohl der einzige Überlebensaspekt der HSB, vermute ich mal. Damals nach der Grenzöffnung, als erste Wünsche aufkamen doch wieder zum Brocken zu fahren, gab es natürlich auch gleich die Umweltschützer, die dies nicht wollten. Wäre es so gekommen, bliebe heute wohl nicht mehr viel übrig von der HSB.
    Die Idee aus der Selketalbahn mehr oder weniger eine echte "Museumsbahn" zu machen hatte ich auch schon mal gedanklich. Bringt der Fahrbetrieb über Straßberg hinaus nach Stiege eigentlich viel? Vielleicht sollte man sich wieder zu den Wurzeln zurückziehen und nur bis Harzgerode oder Straßberg fahren :confused:

    Viele Grüße
    Detlef der Pollofan

    Pollofan