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Aufarbeitung der Jung Hilax 8293 (1938) bei der Waldeisenbahn Muskau
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Sven,
Ich habe eine Frage bezüglich der Kesselarbeit, über die Sie vor einiger Zeit geschrieben haben.
Sie haben gezeigt, dass ein Abschnitt aus dem Boden des Kessels herausgeschnitten wurde. Dieser ausgeschnittene Abschnitt schien quadratische Ecken zu haben.
In Großbritannien wird angenommen, dass eckige Ecken die Ursache für Spannungskonzentrationen sind, die zum Ermüdungsversagen des Stahls führen. Die Ecken jedes aus dem Kessel ausgeschnittenen Abschnitts würden also auf einen ziemlich großen Radius abgerundet sein – wird dies nach deutschen/tschechischen Standards nicht als Problem angesehen?
Entschuldigung, dass ich für eine technische Frage die Online-Übersetzung verwendet habe!
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Mahlzeit!
wxdf Zum traditionellen Tag der Offenen Tür wird die Hilax nicht mehr in Zamberk sein, genaueres wird noch bekannt gegeben.
dave meller Der Ausschnitt war Anfangs mit 90°-Ecken versehen, vor dem Einschweißen des neuen Langkesselbodens wurde der Ausschnitt an beiden Seiten vergrößert und die Ecken mit einem großzügigen Radius versehen , wie es das Regelwerk auch hierzulande vorsieht.
The cut-out was initially carried out with 90° corners, but before the new long boiler bottom patch was welded in, the cut-out was enlarged on both sides and the corners were provided with a generous radius, as required by the regulations in this country.
Beste Grüße
Sven
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Danke fuer die Antwort. Die abgerundeten Ecken hatte ich auf keinem Foto gesehen.
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Mahlzeit!
Und weiter geht es mit Neuem aus der Werkstatt:
Die Hahnküken für die Prüfhähne am Rahmenwasserkasten sind fertiggestellt und die Aufarbeitung damit abgeschlossen. Die Hahnküken wurden im Sandgussverfahren in eigener Werkstatt hergestellt. Dazu war ein Gussmodell und ein Formkasten herzustellen. Eine Premiere für mich.
Für das Gussmodell wurde zunächst der Schaft des Hahnkükens aus einem alten Besenstiel gedrechselt und abgestochen.
Aus einer Holzleiste entstand der Griff und wurde in den eingefrästen Schlitz des Schaftes eingeklebt.
Der Schaftdurchmesser wurde nach dem linken Hahngehäuse gewählt, dessen Bohrung durch mehrfaches Nacharbeiten bereits etwas größer als beim rechten Hahn geworden war. Dazu kam noch Bearbeitungszugabe und Schrumpfmaß.
Um den Aufwand für ein geteiltes Modell zum umgehen, wurde eine Modellvorrichtung gebaut, die aus einer Holzplatte besteht, in der das Modell eingelegt werden kann. Nun schaut das Modell nur noch zur Hälfte heraus und der Formkasten kann aufgesetzt und mit Sand gefüllt werden.
Nach dem Füllen und Verdichten des Formkastens ließ er sich problemlos abheben.
Das Modell wurde nun in den Unterkasten eingelegt und der Oberkasten aufgesetzt. Dieser wurde in gleicher Weise gefüllt, verdichtet und wieder abgenommen. Talkum dient als Trennmittel. Zum Schluss wurden die Löcher für Steiger und Einguss in den Oberkasten eingebracht.
Die beiden Formhälften sind sehr gut gelungen.
Der Guss verlief vielversprechend. Auf den Einguss habe ich noch eine Stahlbuchse aufgesetzt, um das Eingießen zu erleichtern.
Nachdem die Schmelze erstarrt war, wurden Gewichte und die Stahlbuchse entfernt.
Nach dem Öffnen des Formkastens war die Erleichterung groß - der Guss war gelungen.
Für das allererste Gussstück sieht es ganz gut aus.
Vergleich von Original und Nachbau.
Der Gussrohling wurden nun auf der Drehmaschine ins Vierbackenfutter eingespannt und bearbeitet.
Der Vierkant für die Hahnscheibe wurde einfach mit der Feile hergestellt.
Die untere Planfläche am Hahngehäuse war urspänglich nicht senkrecht zur Bohrungsachse bearbeitet worden, so dass die Hahnscheibe immer wieder verklemmte. Um das Prblem zu beseitigen musste die Fläche nachgearbeitet werden. Dazu wurde ein konischer Dorn angefertigt und das Gehäuse leicht aufgepresst. So ließ sich die Fläche gut plandrehen.
Die Fläche ist nun wieder rechtwinkig und plan gedreht.
Der untere Hahn ist fertig eingeschliffen und zusammengebaut.
Nachdem Einschleifen mit diversen Körnungen Ventilschleifpaste wurde die Durchgangsbohrung in das Hahnküken übertragen.
Nun sind beide Prüfhähne fertiggestellt und können demnächst am Rahmen angebaut werden.
Kleine aber wichtige Detailarbeit. Manch anderer hätte die Hähne weggeworfen und billige Kugelhähne aus dem Baumarkt angebaut. Doch alles was wir jetzt wegwerfen ist für immer verloren.Kommende Woche bin ich wieder vor Ort in Zamberk, dann wird es auch Neuigkeiten vom Rahmen und den Achslagern zu berichten geben.
Gruß Sven
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Einen Wasserhahn selber zu bauen.... Das ist ganz großes Kino, was du hier zeigst. Chapeau.
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Großes Kino!
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Mahlzeit!
Und weiter geht es mit Neuem aus der Werkstatt:
Die Hahnküken für die Prüfhähne am Rahmenwasserkasten sind fertiggestellt und die Aufarbeitung damit abgeschlossen. Die Hahnküken wurden im Sandgussverfahren in eigener Werkstatt hergestellt. Dazu war ein Gussmodell und ein Formkasten herzustellen. Eine Premiere für mich.
Für das Gussmodell wurde zunächst der Schaft des Hahnkükens aus einem alten Besenstiel gedrechselt und abgestochen.
Aus einer Holzleiste entstand der Griff und wurde in den eingefrästen Schlitz des Schaftes eingeklebt.
Der Schaftdurchmesser wurde nach dem linken Hahngehäuse gewählt, dessen Bohrung durch mehrfaches Nacharbeiten bereits etwas größer als beim rechten Hahn geworden war. Dazu kam noch Bearbeitungszugabe und Schrumpfmaß.
Um den Aufwand für ein geteiltes Modell zum umgehen, wurde eine Modellvorrichtung gebaut, die aus einer Holzplatte besteht, in der das Modell eingelegt werden kann. Nun schaut das Modell nur noch zur Hälfte heraus und der Formkasten kann aufgesetzt und mit Sand gefüllt werden.
Nach dem Füllen und Verdichten des Formkastens ließ er sich problemlos abheben.
Das Modell wurde nun in den Unterkasten eingelegt und der Oberkasten aufgesetzt. Dieser wurde in gleicher Weise gefüllt, verdichtet und wieder abgenommen. Talkum dient als Trennmittel. Zum Schluss wurden die Löcher für Steiger und Einguss in den Oberkasten eingebracht.
Die beiden Formhälften sind sehr gut gelungen.
Der Guss verlief vielversprechend. Auf den Einguss habe ich noch eine Stahlbuchse aufgesetzt, um das Eingießen zu erleichtern.
Nachdem die Schmelze erstarrt war, wurden Gewichte und die Stahlbuchse entfernt.
Nach dem Öffnen des Formkastens war die Erleichterung groß - der Guss war gelungen.
Für das allererste Gussstück sieht es ganz gut aus.
Vergleich von Original und Nachbau.
Der Gussrohling wurden nun auf der Drehmaschine ins Vierbackenfutter eingespannt und bearbeitet.
Der Vierkant für die Hahnscheibe wurde einfach mit der Feile hergestellt.
Die untere Planfläche am Hahngehäuse war urspänglich nicht senkrecht zur Bohrungsachse bearbeitet worden, so dass die Hahnscheibe immer wieder verklemmte. Um das Prblem zu beseitigen musste die Fläche nachgearbeitet werden. Dazu wurde ein konischer Dorn angefertigt und das Gehäuse leicht aufgepresst. So ließ sich die Fläche gut plandrehen.
Die Fläche ist nun wieder rechtwinkig und plan gedreht.
Der untere Hahn ist fertig eingeschliffen und zusammengebaut.
Nachdem Einschleifen mit diversen Körnungen Ventilschleifpaste wurde die Durchgangsbohrung in das Hahnküken übertragen.
Nun sind beide Prüfhähne fertiggestellt und können demnächst am Rahmen angebaut werden.
Kleine aber wichtige Detailarbeit. Manch anderer hätte die Hähne weggeworfen und billige Kugelhähne aus dem Baumarkt angebaut. Doch alles was wir jetzt wegwerfen ist für immer verloren.Kommende Woche bin ich wieder vor Ort in Zamberk, dann wird es auch Neuigkeiten vom Rahmen und den Achslagern zu berichten geben.
Gruß Sven
Hallo Sven,
Natürlich wieder zuerst ein Dankeschön für das Update. Selbst Teile zu gießen ist immer eine spannende Angelegenheit. Interessant.
Nun meine Frage, vielleicht hab ich die Antwort auch überlesen, aber warum hat der obere Hahn nicht so einen Auslauf nach unten sondern das waagerechte Ende was eher aussieht wie der Anschluss für einen Schlauch? Hat das einen technischen Hintergrund?
Grüße, Philipp
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Mahlzeit
Nun meine Frage, vielleicht hab ich die Antwort auch überlesen, aber warum hat der obere Hahn nicht so einen Auslauf nach unten sondern das waagerechte Ende was eher aussieht wie der Anschluss für einen Schlauch? Hat das einen technischen Hintergrund?
Oderbruchbahner Das wurde die JUNG-Feldbahnloks üblicherweise so ausgeführt.
Hier am Beispiel der JUNG 6001/1935, einer 50 PS Type "Hidalgo" im DDM Neuenmarkt-Wirsberg.
Der Grund für diese unterschiedliche Ausführung liegt vermutlich in einer praktischen Überlegung. Wird der obere Hahn zum Prüfen des Wasserstandes im Rahmenwasserkasten geöffnet, tritt der Wasserstahl im Bogen aus. Hätte er auch einen gebogenen Auslauf, würde der Strahl auf den unteren Hahn treffen und dann in alle Richtungen spritzen. Bei anderen Herstellern hat man die Hähne üblicherweise gleich ausgeführt, zum Teil aber seitlich versetzt.
Gruß Sven
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