Mahlzeit!
In der Zwischenzeit habe ich mich der Undichtigkeit des rechten Injektors angenommen.
Die Kupferdichtung unter der Spindelverschraubung des Dampfkopfes war trotz Austausch und frischem Ausglühen einfach nicht dicht zu bekommen.
Durch das mehrmahlige Nacharbeiten um Laufe der Jahrzehnte war die Dichtfläche an der Verschraubung zu schmal geworden. Den Dichtring drückte es dann beim Anziehen zur Seite heraus.
Auf diesem Bild von 2016 war unter der Verschraubung noch eine große Unterlegscheibe aus Stahl eingesetzt, die mit Asbestschnur das Ganze offenbar abgedichtet hat.
Die Scheibe war stark korrodiert, zudem erschien mir das langfristig zu unberechenbar, die Verwendung von Asbestschnur scheidet heutzutage ja aus. Daher habe ich stattdessen einen Profilring aus Rotguss gedreht, der hier gerade abgestochen wird.
Der fertige Ring besitzt auf der Oberseite einen Absatz für die Zentrierung der Dichtfläche an der Verschraubung und auf der Unterseite eine weitere für den Dichtring.
Beide Teile wurden nun zusammengefügt und mit Silberlot verbunden.
Nach dem Abkühlen wurde die Lötstelle mit Zitronensäure gereinigt und die Verfärbung entfernt.
Ein Blick auf die Unterseite mit dem eingelegten Kupferring.
Beim nächste Besuch in Zamberk wurde die Verschraubung nach dem frischen Ausglühen eines neuen Kupferringes wieder eingebaut.
Abgesehen vom Transport betrug der Arbeitsaufwand für diese Reparatur rund eine Stunde.
Wenn die Lok im Dezember demontiert wird, werden Baugruppen wie die Armaturen nur konserviert und eingelagert. Gestern kamen für die Kennzeichnung der Einzelteile benötigten Pappetiketten an, die ich nach längerer Suche bei einem Bürobedarf auf ebay fand. Die Dinger heißen übrigens Warenanhänger oder Gepäckanhänger, falls jemand unter den Lesern auch einmal so etwas benötigt.
Gruß Sven