Mahlzeit!
Nun gibt es endlich wieder Neues aus der Werkstatt zu berichten:
Leider komme ich krankheitsbedingt erst jetzt dazu die nächsten Berichte zu schreiben. Als Ein-Mann-Projekt macht sich ein Ausfall gleich doppelt bemerkbar.
Nach der Warmdruckprobe Anfang Mai wurde der Hilfsbläserring mitsamt dem Überwurf erneuert, da sich der alte nicht mehr richtig befestigen ließ. Am oberen Wasserstandskopf musste eine Lötnaht nachgearbeitet werden.
Der Überwurf am Bläserring war stark abgenutzt und musste erneuert werden. Den Bläserring selbst habe ich 2014 mit den einfachen damals zur Verfügung stehenden Mitteln angefertigt. Da er meinen heutigen Ansprüchen nicht mehr genügte, habe ich ihn nun komplett neu angefertigt.
Nachdem der Überwurf aufgeschnitten war, zeigte sich, das dieser keine feste Verbindung zum innenliegenden Stahlrohr mehr hatte.
Das Gewinde ist nicht mehr zu gebrauchen.
Da auch das Stahlrohr teilweise durchgerostet war, wurde beschlossen, den Bläserring komplett zu erneuern.
Aus Rotguss-Rundmaterial wurde zunächst ein neuer Überwurf gedreht.
Der neue Überwurf wurde mit einem Sechskant versehen, um den Bläserring besser positionieren zu können. Der neue Rohrbogen ist angefertigt.
Der Rohrbogen wurde aus dickwandigem Stahlrohr freihand mit dem Brenner gebogen.
Beide Teile wurden mit Flußmittel auf das Hartlöten mit Silberlot vorbereitet.
Mit dem Brenner wird die Baugruppe auf Löttemperatur gebracht.
Nach dem Löten kann die Baugruppe abkühlen.
An der Stopfbuchse des oberen Wasserstandskopfes wurde ein alter Frostschaden repariert. Bei der Warmdruckprobe zeigte sich eine kleine Undichtigkeit, die nun nachgearbeitet werden musste.
Die Schadstelle wurde ebenfalls mit Silberlot repariert.
Für die Herstellung des neuen Bläserrings wurde eine Biegelehre angefertigt. Die Biegelehre besteht aus einer gedrehten Stahlring, der auf ein 10 mm starkes Blech geschweißt wurde.
Das dickwandige Stahlrohr wurde bereits an einem Ende zugeschweißt und in die Biegelehre eingelegt.
Mit Hilfe des Schweißbrenners wird das Stahlrohr nun erwärmt und um die Biegevorrichtung gezogen.
Der Ring ist fast geschlossen, nun muss er zunächst abkühlen, bevor der Gegenbogen für den Anschluss gebogen werden kann.
Der Bläserring ist fertig gebogen.
Nun konnte die Mittellinie angerissen und die Lochteilung ausgezirkelt und gekörnt werden.
Nach dem Bohren der 2 mm Löcher wurden beide Teile mit der Nahtvorbereitung für das Verschweißen versehen.
Alter und neuer Bläserring im Vergleich.
Der neue Bläserring ist fertiggestellt.
Der Wasserstandskopf wird nach dem Abkühlen für das Überdrehen auf der Drehmaschine eingerichtet.
Das Gewinde und die Bohrung sind fertig bearbeitet.
Der Wasserstandskopf ist fertig montiert. Die Blindverschraubung zum Durchstoßen des Kesseldurchgangs wurde ebenfalls erneuert.
Außerdem wurden alle Kupferdichtungen erneuert.
Soweit für heute, im nächsten Bericht geht es weiter mit der Komplettierung der Lok in Zamberk.
Gruß Sven