Aufarbeitung der Jung Hilax 8293 (1938) bei der Waldeisenbahn Muskau

  • Mahlzeit!

    Nun gibt es Neues aus Kolín zu berichten:

    Am 22. September war auf der Rübenbahn Zweizugbetrieb angesagt, neben der Jung Hilax wurde die BS80 der Rübenbahn eingesetzt. Die Züge kreuzten in Výrovna, wo der Fahrdienstleiter den Betrieb regelte.
    Ich möchte mich bei den Eisenbahnern der Kolínská řepařská drážka ganz herzlich für die Gastfreundschaft bedanken. Auch gilt der Dank an die zahlreichen Fotografen, die mir ihre Bilder zur Verfügung gestellt haben.


    Am frühen Morgen kurz nach halb 7 war die BS80 schon angeheizt. In der Feuerbüchse der Jung glimmten noch die Reste des Ruhefeuers, auf dem dann aufgebaut werden konnte.


    Beide Maschinen im warmen Lokschuppen. Dank des noch warmen Kessels mit Kupferfeuerbüchse und 4,5 atm Restdruck war die JUNG innerhalb von einer Stunde wieder einsatzbereit. Die BS 80 brauchte noch etwas länger.


    Die Zylinder der BS80 werden vor dem Verlassen des Schuppens vorgewärmt.


    Im Vergleich zur Jung wird die sehr kompakte Bauweise der BS80 deutlich.


    Ein warmes Frühstück wird vorbereitet 😉


    Die beiden Personenzüge werden bereitgestellt.


    Bereit zur Abfahrt!


    In Výrovna wartet der Zug mit der JUNG 8293 aus Býchory auf die Einfahrt des Gegenzuges aus Sendražice, der von der BS80 gezogen wird.


    JUNG 8293 mit einem Personenzug auf der "Rennstrecke" zwischen Černý Most und Výrovna.


    Der jüngste Rübenbahner bei der Überwachung des Wassernehmens in Sendražice. Er ist 10 Jahre alt, sein Großvater, der als Lokschlosser im Verein arbeitet, ist bereits 80 Jahre alt.


    Einfahrt in den Bahnhof Výrovna.


    Unter Eisenbahnern grüßt man sich!


    Der Zug hat den Bahnhof Výrovna verlassen.


    Der Rahmenwasserkasten ist voll!


    Kohle laden.


    Der Zugführer zeigt dem Lokführer an, dass er im nächsten Bahnhof zu halten hat. Alle Zwischenstationen der Strecke sind Bedarfshaltestellen.


    Der Fahrdienstleiter nimmt den einfahrenden Zug aus Sendražice in Empfang.


    Der Führerstand der Maschine im Sonnenschein.


    Nach Ende des Betriebstages verabschieden wir uns von den wunderbaren Rübenbahnern.


    Kontrolle des Triebwerks auf lose Teile mit dem Schlosserhammer nach dem Einsatz.


    Wenn Fahrgäste und Zugpersonal längst nach Hause gegangen sind, haben die Lokbesatzungen noch mit dem Nachbereitungsdienst zu tun. Hier die beiden Heizer beim Reinigen der Heizrohre am Abend.


    Nachdem der letzte Zug aufgeräumt war, begann der Nachbereitungsdienst.


    Gruppenbild mit beiden Lokpersonalen, so entstehen neue Freundschaften!


    Jung 8293 beim Ausschlacken vor dem Schuppen.


    Feierabend nach 12 1/2 Stunden.

    Die Maschine hat sich sehr gut im Plandienst geschlagen, es gab keine Probleme mit den Armaturen, der Dampfentwicklung oder dem Fahrwerk. Alle Lager blieben kalt. Der Wasser- und Kohleverbrauch war sparsam und auch die Zylinderschmierung über die Schmierpresse funktioniert nun zuverlässig. Für einen B-Kuppler sind die Laufeigenschaften auch im höheren Geschwindigkeitsbereich akzeptabel.

    Problematisch ist jedoch der extrem hohe Ölverbrauch der Achslager. Dieser liegt mehr als doppelt so hoch wie bei der Brigadelok, ca. 4 kg Öl pro Tag wurden verbraucht. Das ist für die Einlaufphase nicht von Nachteil, für den Planbetrieb aber inakteptabel. Die eingesetzten Schmierdochte müssen daher durch dickere Dochte ersetzt werden. Das ist wegen der Konstruktion als Innenrahmenlok mit sehr geringem Platzangebot jedoch nur bei ausgehobener Maschine möglich. Da ein Anheben in Kolín nicht möglich ist, wurde die Lok am folgenden Donnerstag nach Zamberk gebracht und dort nachgearbeitet und am Samstag, den 28.09. beim Öffnungstag getestet.

    Darüber geht es dann im nächsten Bericht.

    Gruß Sven

  • Es gibt wieder Neues aus Zamberk zu berichten:

    Die Lok ist zurück in der Werkstatt, um die Schmierung der Achslager zu verbessern. Der Ölverbrauch lag mit 4 kg Öl mehr als doppelt so hoch wie bei der Brigadelok. Das ist für die Einlaufphase nicht von Nachteil, für den Planbetrieb aber inakteptabel. Die eingesetzten Schmierdochte müssen daher durch dickere Dochte ersetzt werden. Das ist wegen der Konstruktion als Innenrahmenlok mit sehr geringem Platzangebot jedoch nur bei ausgehobener Maschine möglich. Da ein Anheben in Kolín nicht möglich ist, wurde die Lok am folgenden Donnerstag nach Zamberk gebracht.


    Am frühen Morgen wurde die Maschine am Bahnübergang der Station Kolín-Sendražice verladen.


    Wir werden uns immer gern an den Einsatz in Kolín und die freundlichen Rübenbahner erinnern.


    Am Nachmittag erreichte der Transport das Werksgelände in Zamberk.


    Mit dem Tatra 148 AD20 Autokran wurde die JUNG entladen.


    Nachdem die Maschine wieder feste Gleise unter den Rädern hatte, wurde sie auf dem Dreischienengleis von der angeheizten Smoschewer 625/1918 (760 mm Spurweite) zum Lokschuppen geschleppt.


    In der Zwischenzeit wurde mit der Anfertigung der neuen Schmierdochte für die Achslager begonnen.


    Nach einiger Fleißarbeit waren die benötigten Schmierdochte angefertigt.


    Daheim in eigener Werkstatt wurde weiteres Zubehör für die Lok angefertigt. Für die Reinigung des Kobelschornsteins wurde ein entsprechender Kratzer gebaut.


    Vorarbeiter Karel Vykydal beim Herausnehmen der bisherigen Schmierdochte aus den Achslagern. Die Maschine ist dafür angehoben worden, um mehr Platz zwischen Achslagerkasten und Rahmen zu erhalten.


    Auf diesem Bild von der Lokmontage im Frühjahr ist zu erkennen, wie wenig Platz insbesondere an der Treibachse der Maschine ist. Dabei sind Aschkasten, Abschlammventil und Bremse noch gar nicht montiert gewesen.


    Durch die Aussparungen in den Radscheiben kann man selbst die äußeren Schmierdochte kaum erreichen. Die inneren sind durch den Querfedersteg nicht zugänglich und müssen nach dem Ausheben von innen getauscht werden.


    Auch bei der Kuppelachse muss man zunächst den Lagerdeckel demontierten, was nur von innen möglich ist.

    Nachdem die Dochte gewechselt waren, wurde die Maschine beim Tag der Offenen Tür am 28.September noch einmal getestet, dazu mehr im nächsten Bericht.

    Gruß Sven

  • Mahlzeit!

    Nun gibt es noch einmal Neues aus Zamberk zu berichten:

    Die JUNG 8293 war am 28.September letztmalig vor ihrer Auslieferung auf den Gleisen der Tovární železnice Vonwillerka in Zamberk im Einsatz. Nach dem Wechsel der Schmierdochte ist der Ölverbrauch in den Achslagern nun erheblich reduziert worden, die Maschine stand den ganzen Tag zusammen mit 4 weiteren Dampflokomotiven vor Besucherzügen im Einsatz.


    Anheizen der Dampfloks im Depot am frühen Morgen: v.L.n.R. Smoschewer No. 625/1918, 1.Kolínká No.001/2014, O&K No. 1826/1906, CKD No. 1858/1940 und Jung 8293/1938.


    UNG 8293 auf der Drehscheibe. Der O&K Nachbau hatte an diesem Tag 10-jährigen Geburtstag und wurde deshalb mit einem Blumenschmuck versehen.


    Für den nun 10 Jahre alte O&K-Nachbau wurde eins ganz besondere Geburtstagstorte gebacken! Die Tortenstücke wurden dann in den unter Dampf stehenden Maschinen verfeuert.


    Gruppenfoto mit den Lokpersonalen.


    An diesem Tag trafen am Dampfboot-Anleger am oberen Bahnhof gleich zwei verrückte Projekte aus Sachsen aufeinander. Das Dampfboot Saxonia aus Dresden war erstmals in Zamberk im Einsatz.


    Hochbetrieb am Oberen Bahnhof mit CKD 1858, Jung 8293 und dem Dampfboot "Saxonia"


    Den ganzen Tag waren beide Personenzüge gut gefüllt unterwegs.


    Ausfahrt des O&K-Nachbaus aus dem Museumsbahnhof aus der Lokführersicht vom Führerstand der JUNG 8293.


    Auch die kürzlich fertiggestellte O&K 30 PS No.1826/1906 aus Belgien kam erstmals vor Personenzügen zum Einsatz.


    Zugführerin Ola und Heizer Matthias.


    Besucherin Lucie hatte beim Museumsquiz eine Mitfahrt auf der JUNG 8293 gewonnen.


    Beim Umsetzen im Oberen Bahnhof durfte sie unter Anleitung selbst an den Regler und hat sich damit einen Kindheitstraum erfüllt.


    Das Lokpersonal ist sichtlich beeindruckt von den vielen schönen Erlebnissen. Foto: Martin Hlinka


    Jung 8293, Smoschewer 825 und eine Aveling&Porter Dampfwalze an der Einfahrweiche des Oberen Bahnhofs. Foto: Martin Hlinka


    Prüfender Blick auf das Manometer. Foto: Martin Hlinka


    JUNG 8293 wartet die Einfahrt von CKD 1858 ab.


    Die JUNG zieht einen Personenzug in Richtung oberen Bahnhof, im Hintergrund die imposante Kulisse der Textilfabrik.


    Ein weiterer voll besetzter Personenzug ist auf dem Weg in Richtung Museum. Foto: Martin Hlinka


    Nachdem die Kameraden von der Feuerwehr mit ihren 5 Dampfspritzen versehentlich das Gleis der Werkbahn in der Steigung genässt hatten, brauchte die leichte O&K 1825 Schubhilfe vom Zamberker O&K-Nachbau. Foto: Martin Hlinka


    Die Hilax passiert die Ausstellung mit den Dampfspritzen.


    Die fast doppelt so schwere JUNG ist mit einem Personenzug in der Steigung vor dem Fabrikgebäude unterwegs und hat damit keine Probleme.

    Am Ende der Steigung kreuzt die Strecke den Feldweg zum oberen Bahnhof.
    Foto: Martin Hlinka


    Ein glücklicher Lokführer genießt jeden Augenblick.


    Mit Lucie am Regler geht es dem Oberen Bahnhof entgegen.


    Der Heizer beim Weiche umstellen. Foto: Martin Hlinka.


    Bereit zur Abfahrt. Foto: Martin Hlinka

    Damit endete der Personenzugeinsatz in Zamberk. Nach Abschluss des Fahrbetriebes wurde mit der Jung noch ein stilechter Lorenzug zusammengestellt. Davon werde ich im nächsten Teil berichten.

    Gruß Sven

  • Hallo,

    ja, das war wieder ein geniales Wochenende! Reichlich Essen, lecker Pivo, viele nette Menschen und natürlich überall Dampf. Ich freue mich schon auf's nächste Mal.

    Vielen Dank auch an Martin Hlinka für die Fotos. Er sieht eben nicht nur das "Ding" zwischen den Puffern. ;)

    Schon der Weg vom Nachtquartier durch den noch menschenleeren Fabrikhof zum Lokschuppen ist ein Erlebnis.

    Ich erlaube mir mal wieder ein paar Ergänzungsfotos.


    Auf dem Weg zum Dienst.


    Die Sicherheitsventile müssen noch verplombt werden.


    Noch mehr Hochbetrieb im "oberen" Bahnhof.


    Das "Geburtstagskind".


    Die Hilax bekommt auch ein Stück Geburtstagstorte.


    Das zweite eingesetzte Dampfboot, die CORRA LINN.

    Viele Grüße

    von der Albert-Bahn

  • Mahlzeit!

    Wie angekündigt, nun noch der letzte Bericht aus Zamberk:

    Nach dem Ende des Personenverkehrs wurde noch einmal ein stilecht beladener Lorenzug an die JUNG 8293 gehängt. Danke an Martin Hlinka und Christian Menzel für die wunderbaren Bilder.


    Knapp 40 Jahre lang, bis Anfang 1976 waren Kipplorenzüge das täglich Brot der Maschine.


    In der Abstellanlage wird der mit Bruchsteinen beladene Lorenzug zusammengestellt.


    Die geschweißten Loren mit 1 m³ Inhalt stammen von der Kaolinbahn in Skalna bei Franzensbad, wo sie bis vor einigen Jahren im Einsatz gewesen sind.


    Auch die Züge im Steinbruch Halbach bei Kamenz bestanden meist aus neun 1-m³-Kipploren, jedoch waren dort Steigungen von 60 Promille zu bewältigen. Auf dem kleinen Anstieg in Zamberk hat die Jung damit keine Mühe. Im Hintergrund wartet die Nachbau-O&K auf das Freiwerden der Einfahrweiche zum Fabrikhof.
    Foto: Christian Menzel


    Der Zug passiert die Streuobstwiese unterhalb der Fabrikantenvilla. Foto: Christian Menzel


    Warten auf das Rangieren im oberen Bahnhof. Im Hintergrund wird das Verkranen des Dampfbootes Saxonia vorbereitet.


    Während die Sicherheitsventile vorblasen, speist der Heizer noch etwas Wasser mit dem Injektor in den Kessel. Foto: Martin Hlinka


    Der Lokführer im Gespräch mit Freunden von der Parkeisenbahn Cottbus, die den weiten Weg nach nach Zamberk auf sich genommen haben. Foto: Martin Hlinka


    Ein fotografisches Meisterwerk von Martin Hlinka.


    Feldbahnatmosphäre pur! Foto: Martin Hlinka


    Während die Sicherheitsventile erneut beginnen vorzublasen, schließt der Lokführer den Saugschlauch an den Wasserheber an, um aus dem Betriebsgraben des Wasserkraftwerks den Rahmenwasserkasten zu füllen. Der von Körting gefertigte Wasserheber hat eine Leistung von 250L/Min und kann damit den Wasservorrat in etwa 3 1/2 min komplett auffüllen. Foto: Martin Hlinka


    Gespannt beobachtet das Lokpersonal den Ansaugvorgang. Der Umstellhahn am Wasserheber ist zunächst ins Freie gestellt, damit kontrolliert werden kann, ob das angesaugte Wasser sauber ist.


    Der JUNG-Lokführer. Foto: Martin Hlinka


    Nach dem langen Arbeitstag auf der Maschine, wurde eine Katzenwäsche gemacht.


    Auf dem Rückweg hat der Rangierer noch eine Schubkarre mit aufgeladen, die zum Bekohlen der Dampfboote diente. Im Hintergrund rangiert Smoschewer 625. Foto: Martin Hlinka


    Rangierszene an der Einfahrweiche. Foto: Martin Hlinka


    Ausfahrt des Lorenzuges Richtung Fabrik.


    Der Zug auf dem Bahnübergang vor dem Wasserkraftwerk. Foto: Martin Hlinka


    Der Kipplorenzug ist soeben im Museumsbahnhof angekommen. Da das zweite Gleis noch mit einem Personenzug belegt war, musste zum Umsetzen die Wendeschleife durch den Fabrikhof genommen werden.


    Die nächste Runde wurde dann rückwärts zum oberen Bahnhof gefahren. Hier setzt die Maschine gerade um. Foto: Martin Hlinka


    JUNG 8293 setzt im Oberen Bahnhof der Werkbahn um, der Heizer kontrolliert in der Zwischenzeit den Zug. Foto: Martin Hlinka


    Eine weitere Begegnung mit Smoschewer 625. Foto: Martin Hlinka


    Jung 8293 an der Einfahrt zum Oberen Bahnhof. Foto: Martin Hlinka


    Ausfahrt in Richtung Fabrik. Foto: Martin Hlinka


    Kurz vor dem Bahnübergang betätigt der Lokführer die Schäffer&Budenberg-Dampfpfeife. Foto: Martin Hlinka


    Der nächste Lorenzug passiert nun Schornstein voran das Wasserkraftwerk. Foto: Martin Hlinka


    Der Lorenzug hat den oberen Bahnhof erreicht.
    Foto: Martin Hlinka


    Der Heizer bedient die Weiche. Foto: Martin Hlinka

    Damit endete der letzte Einsatztag in Zamberk. Ich danke allen Helfern und Freunden, die den weiten Weg auf sich genommen haben, um dabei zu sein.
    Mehr als 2600 Besucher waren zum Tag der Offenen Tür gekommen und haben sich Dampf auf der Schiene, Straße und auf dem Wasser um die Nase wehen lassen. Die JUNG ist nun fertiggestellt und die ausgetauschten Dochte in den Achslagern haben den Ölverbrauch auf ein Normalmaß reduziert. Gestern wurden noch die Puffer auf die normale Position heruntergesetzt und die Lok wurde soeben auf den LKW in Richtung Heimatdienststelle verladen. Dort wird sie morgen früh abgeladen. Dazu mehr im nächsten Bericht.

    Gruß Sven

  • Hallo nochmal,

    ich gebe noch ein bisschen "Senf" dazu.

    Nicht in den Schwenkbereich des Kranes fahren!


    Bewährte einheimische Technik im Einsatz


    Wartende Eisenbahner


    Noch mal ohne Leute


    Achtung "Luftschiff"!


    Feierabend

    Viele Grüße

    von der Albert-Bahn

  • Mahlzeit!

    Da es schon vermehrt Nachfragen zum Projekt gab, hab ich mich mal hingesetzt und den nächsten Bericht geschrieben. In den letzten Wochen war ich beruflich und privat zu sehr eingespannt, so dass mir die 2-3 Stunden für das Schreiben fehlten.

    Am 03.Oktober 2024 wurde die fertiggestellte JUNG 8293 bei der Waldeisenbahn Muskau in Weißwasser/OL angeliefert und über die Kopframpe entladen. Anschließend wurde der Schornstein, der wegen der eingeschränkten Ladehöhe im LKW abgenommen werden musste, im Museumsbahnhof Anlage Mitte unter dem Portalkran wieder montiert. Die Maschine zog dann in die Lokwerkstatt in der Teichstraße ein, wo sie nun zusammen mit den anderen Betriebsloks der WEM zu Hause ist.


    Mit Hilfe der Brigadelok 99 3315 wird JUNG 8293 über die Rampe vom LKW gezogen. Die Brigadelok wurde als erste Lok der Waldeisenbahn Muskau von 2015 - 2016 in Zamberk restauriert. (Foto: Olaf Urban)


    Die Maschine hat wieder heimische Gleise unter den Achsen. Der Schornstein musste wegen der beschänkten Ladehöhe des Sattelaufliegers abgenommen werden und wurde nun auf eine Flachlore verladen. (Foto: Olaf Urban)


    Mit der Ns2h wurde die JUNG zunächst an die Kohlenladebühne gezogen, damit die Brigadelok auf der andern Seite vorbei zum Bahnhof fahren konnte, um den ersten Personenzug des Tages zu bespannen.


    In der Zwischenzeit wird in der Lokwerkstatt umgeräumt, um Platz für die Jung zu machen.


    Fabian schiebt den Schornstein hinterher.


    Über die Jahnstraße geht es in Richtung Lokwerkstatt.


    Uwe Rieckemann war zufällig an dem Tag mit seiner Frau zu Besuch in Weißwasser. Er gehört zu den großzügigen Spendern, die das Projektes über Jahre hinweg unterstützt haben. Er zeigte sich sehr beeindruckt von der fertigen Maschine.


    Am Nachmittag wurde die Lok zusammen mit der Schornsteinlore zum Museumsbahnhof Anlage Mitte gebracht.


    Mit Hilfe des Portalkranes vor der Schauwerkstatt wurde der Schornstein wieder an seinen Platz auf der Rauchkammer gehoben.


    Die Lok ist wieder komplett.


    Am frühen Abend waren dann alle Dampfloks in der Lokwerkstatt zusammen.


    Standesgemäß erhielt die Rauchkammertür die traditionelle Kreideanschrift.


    Beim Reinigen der Lok fand ich auf dem Dampfdom diese Eichelhütchen. Mögen sie der Lok wie im Märchen ein Glückbringer sein.


    Nun war es Zeit, die Maschine gründlich zu reinigen.


    Nach ein paar Stunden war der Schmutz der ersten Probefahrten und des Transports verschwunden. An den Pufferträgern wurden probeweise Ringmuttern angebracht, die für die Anbringung der bei Personenzügen ohne durchgehende Bremse vorgeschriebenen Notkuppelketten vorgesehen sind. Ob diese Position praxistauglich ist, werden die kommenden Versuche zeigen.


    Dieses phantastische Modell der JUNG 9296/1941 brachte Guido Kilbert mit, der das Projekt seid Jahren unterstützt. Die Maschine wurde wie JUNG 8293 an den Händler Erich Brangsch in Leipzig-Engelsdorf geliefert. 1946 stand sie mit weiteren Baulokomotiven abgestellt in Woldegk und wurde von der aufgrund von Reparationen unter Lokmangel leidenden MPSB geborgen und ab 1947 als Nr.21" vor Güter- und Bauzügen eingesetzt.

    Mit der Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn erhielt die Lok 1949 die Nr. 99 3652 und wurde fortan in Anklam stationiert. Zeitweise war sie an die dortige Zuckerfabrik als Werklok vermietet. Am 10.09.1958 wurde die an die Märkischen Sand- und Kieswerke Doberlug-Kirchhain verkauft, wo sich ihre Spur verliert.


    In den nächsten Wochen wurden kleinere Verbesserungen ausgeführt und die Erprobung der Maschine auf dem Streckennetz der Waldeisenbahn vorbereitet.

    Mehr dazu im nächsten Bericht.

    Gruß Sven