Lokwerkstatt Oberwiesenthal

  • Hallo Zusammen,

    am 15. Januar hat der Leiter der LWO im Fred "Betrieb der Fichtelbergbahn 2021" u.a. Folgendes zu den L45H geschrieben:

    Der Unterhaltungsaufwand speziell an den alten Motoren ist bei täglichem Streckenbetrieb exorbitant groß, ganz abgesehen von dem Risiko so einen alten Motor dann gänzlich zu himmeln und gar nichts mehr mit der Lok anfangen zu können.

    Ich vermute mal, deswegen kommt die 084 auf die CW.

    Sie erhält in Kooperation LWO/RVE Marienberg/MaLoWa zurzeit eine HU mit Remotorisierung.

    Auf der Fichtelbergbahn wird sie mutmaßlich am Meisten beansprucht (Streckentopografie) und auch am Häufigsten eingesetzt, bezogen auf die ganze SDG.

    Rangieren, die Überführungen zur WAS Cranzahl und nach Hammer, und natürlich gelegentlich im Vertretungsfalle die Regelzugbespannungen.

    Ich mutmaße daher, daß man zur Schonung der 083 bzw. zur Erhöhung der Verlässlichkeit der Lok in Othal das so macht.

    In absehbarer Zeit könnte man bei den kommenden HU der beiden anderen Loks wohl auch mit einer Remotorisierung rechnen.

    Ich formuliere bewusst vorsichtig, weil das nur Spekulatius meinerseits ist.

    Liebe Grüße,

    Peter

  • Hallo,

    ich sehe es ähnlich wie Peter. Ich denke die Streckentopografie spielt da eine große Rolle. Meiner Meinung nach haben da die CW und HK Strecken einfach Vorrang, für neue CAT-Motoren in der L45H. Aber wie Hutzel schon schrieb, ist auch die Pflege und Wartung der alten Maybach Linzenzmotoren nicht zu unterschätzen. In Radebeul scheint die L45H ja mehr oder weniger anstandslos zu laufen, trotz alter Technik.

    Freundliche Grüße

  • Wenn man an die Probleme mit der BR 119 / 229 denkt, insbesondere der Motoren, kann man ja mit den L45H noch zufrieden sein. Auch wenn ich jetzt nicht genau weiß welches Bj die Maschinen sind, so dürften sie ca. 40 Jahre alt sein und da darf es dann auch mal ein neuer Motor sein, der sicher auch effizienter ist.

    Grüße, Mike.

  • Hallo Mike,

    die 3 Betriebsloks der SDG sind von 1969 (ex PKP Lxd2-358, Netz Oberschlesien mit 785mm Spurweite) und 1985 (aus Rumänien).

    Wegen der weit auseinander liegenden Baujahre gibt es u. a. die Unterschiede, die an den Aufbauten ja deutlich zu sehen sind. Und da die Loks zwar in einem Großbetrieb - und trotzdem eher wie in einer Manufaktur! - gebaut wurden, werden die Unterschiede wesentlich größer sein als die optischen Details. Im Schmalspur- und Industriebahnsektor ist manches aber nicht so wichtig oder wirksam wie im stark wechselhaften Einsatz unter vielen verschiedenen Händen bei den regelspurigen Staatsbahnen, wo auch kleine Mängel sehr große Auswirkungen haben können. Schon deshalb haben die Loks der Type L45H nicht ganz so den desaströsen Ruf. Ärger und Schwierigkeiten gab es aber trotzdem genug. Mein "Wissen" darüber stammt aus Polen.

    Gruuß

    217 055

    2 Mal editiert, zuletzt von 217 055 (23. März 2021 um 22:31) aus folgendem Grund: Feinschliff

  • Hallo 217 055,

    Danke für die aufklärenden Sätze. Wie du schon schreibst, trotz Großbetrieb eigentlich Manufaktur. Während meiner Armeezeit lernte ich einen Lokschlosser kennen welcher mir bestätigte, dass man bei einer 119er zB. nicht einfach einen Zylinder wechseln könne da die Bohrungen für die Stehbolzen alle unterschiedlich seien.

    Grüße, Mike.

  • Das hört sich ja genauso grauenhaft an, wie einst die Ural-Gespanne. Ich habe mal eine Reportage gesehen, schon ewig her, da hat sich einer auf den Import der Maschinen aus Russland spezialisiert, weil es hier wohl einen Markt dafür gab. Aber um überhaupt eine TÜV-Zulassung für die Kisten zu bekommen, mussten sie erstmal zerlegt und mit deutschen Schrauben wieder zusammen gesetzt werden. Man hat im Herstellerwerk nämlich gerade die nächstbesten verwendet. Und wenn man keine passenden hatte, wurde auch gerne mal mit der Elektrode geheftet.

    Viele Grüße,

    Ronald!