Betrieb der Müglitztalbahn

  • Möglich wäre sogar die Elektrifizierung der Strecke. Das Lichtraumprofil der Tunnel gibt es her.

    Warum nicht?

    Helge

    Beim Umbau auf Regelspur war das sogar angedacht, auch später kam diese Idee immer mal wieder. Mal als Teststrecke für Elektrofahrzeuge, später dann auch mal als Ausweichstrecke furs Elbtal (mit Weiterführung nach Tschechien). Was daraus wurde ist bekannt...

    MfG RK3

  • Eckhard 24. September 2019 um 12:31

    Hat den Titel des Themas von „Müglitztalbahn wegen Vegetationsproblemen außer Betrieb“ zu „Betrieb der Müglitztalbahn“ geändert.
  • Beim Umbau auf Regelspur war das sogar angedacht, auch später kam diese Idee immer mal wieder. Mal als Teststrecke für Elektrofahrzeuge, später dann auch mal als Ausweichstrecke furs Elbtal (mit Weiterführung nach Tschechien). Was daraus wurde ist bekannt...

    Wer da möglicherweise als Ausweichstrecke für die Elbtallinie an die topografisch höchst anspruchsvolle Müglitztalbahn denkt (oder dachte), der hat alles mögliche, keinesfalls aber alle Tassen im Schrank. Und da reden wir noch gar nicht von der Trassierung eines Abstiegs vom Erzgebirgskamm auf dessen besonders steiler Südseite. Solche Ideen entsprechen etwa der Umleitung des Verkehrs einer Autobahn durch eine städtische Nebenstraße.

    Gruuß

    217 055

  • 217 055 , das war mal ein Plan. Also, Tassen wieder in den Schrank räumen. Leider ist die Möglichkeit, Güterverkehr auf der Müglitztalbahn durchzuführen, nur noch auf wenige Kilometer im unteren Abschnitt beschränkt.

    Helge

  • Hallo,

    dann haben wir wieder eine Straßenbahnstrecke mehr...

    Siehe Chemnitz- Stollberg oder auch bald Aue.

    Hat alles nichts mehr mit der alten Eisenbahn zu tun!

    Grüße

  • Das problem ist aber das es mit der alten Eisenbahn die Strecken Chemnitz - Aue und nach Stollberg heute gar nicht mehr gäbe.
    Gerade die Zwönitztalbahn war Ende der 90er massiv Stilllegungsbedroht und wäre ohne das Engagement der IG Zwönitztalbahn damals verschwunden. Es war zwar ganz nett, fast allein mit dem Schaffner im Bom Zweiwagenzug und mit 219 nach Aue zu fahren, aber da hab selbst ich wirklich schon mit dem schlimmsten gerechnet. Übrigens hat die RIS letztens mit 203 843 mal wieder einen Schienenzug gen Thalheim gefahren. In Dittersdorf und Kemtau liegen auch schon Schienen ausgelegt. Es tut sich also was.

    Nun aber wieder zurück zur Müglitztalbahn.

    Die Idee zur Verlängerung der Müglitztalbahn ist sogar älter als die Regelspurstrecke. Schon zu Schmalspurzeiten war davon die Rede. Projekte gab es derer viele.. Das aber ein Abstieg ohne Spitzkehre auf der Südseite des Erzgebirges auch mit allen Tassen möglich ist, zeigt uns die kürzliche Fahrt der 86 333 ins Nachbarland. Viel Anspruchsvoller war da die Idee der Güterbahn von Schwarzenberg nach Beierfeld.. Da kratzt man sich schon ehr am Kopf..

    Gruß André

  • Hallo allerseits,

    weil jetzt mehrfach auf tassengefüllte oder geleerte Schränke Bezug genommen wird, folgt hier noch einmal eine Klarstellung.

    Es ging darum, ob eine Nebenbahn-Gebirgsüberquerung eine Ausweichstrecke für das Elbtal sein kann oder könnte - und das wäre selbst eine durchgehende Gebirgsüberquerung mit den üblichen 20 - 40 Promille Neigung und zusätzlich extrem kleinen Bogenradien der Gebirgsstrecken eben nicht. Weder die Fernreisezüge noch die Güterzüge des Elbtals könnten solche Strecken einigermaßen sinnvoll befahren. Die Müglitztalbahn wäre rein topografisch (also auch bei Ignorieren der infrastrukturseitigen Ausschlüsse anderer Fahrten als der planmäßigen Reisezüge oder deren Ausfall) nicht in der Lage, auch nur einen Bruchtal der Elbtal-Tonnen zu bewältigen. Die üblichen Züge von 1200 bis 2500 t müßten in 4 bis 6 Teilen über den Berg gewuchtet werden, von jeweils mehreren Loks bespannt usw.. Das ist völlig unpraktikabel und wäre nur in absoluter Not als letzte Möglichkeit (wenn Wirtschaftlichkeit keine Rolle mehr spielt) eine realistische Variante. Daher und durch die absolute Unwahrscheinlichkeit der dauerhaften Vorhaltung einer solchen Trasse kommt der Spruch mit den Tassen.

    Und welche Zukunft die eher (aber auch nicht heutigen Anforderungen entsprechende) güterverkehrstaugliche Trassierungen am Beispiel von Chomutov Richtung Krimov - Reitzenhain/Vejprty aufgrund ihrer langen Wege und Fahrzeiten heute haben, ist auch leider beantwortet. Ausflugsverkehr im Sommer bis zur nächsten notwendigen grundsätzlichen oder großen Investition.

    Gruuß

    217 055

    Einmal editiert, zuletzt von 217 055 (27. September 2019 um 10:36)

  • Man wollte dich lediglich darauf hinweißen das die Pläne aus einer Zeit sind, wo man noch von einer Neubaustrecke von Chemnitz nach Karlsbad träumte..

    Das mit dem heutigen Verkehr zu prüfen ist irgendwie doch etwas daneben gedacht. Von daher bleib ruhig du regst dich irgendwie völlig umsonst auf..

  • Hallo André,

    ich weiß nicht, woher Du meinst, daß ich mich aufregen würde. Daran fehlt einiges.

    Außer dem eindeutigen Satz in einem Beitrag von "RK3" über eine Entlastungs- bzw- Ausweichmöglichkeit für die Elbtalstrecke über eine verlängerte Müglitztalbahn ist überhaupt nirgendwo hier konkret erwähnt worden, auf welche Zeit sich ein solcher angeblicher Plan bezieht.

    Zu Zeiten der schmalspurigen Müglitztalbahn ist solches aufgrund der Spurweite allein schon ausgeschlossen, die Umspurung mit Neutrassierung erfolgte in der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre. Zu diesem Zeitpunkt und auch danach ist eben die Zeit der nicht vorhandenen Straßen und somit der Zwang, für eine industrielle Entwicklung zwingend erforderliche Kohle heranzuschaffen (per Eisenbahn aus Böhmen) längst nicht mehr (so) aktuell wie etwa 1870.

    Allein schon deshalb verbietet sich für irgendwelche Ideen oder Projekte der genannten Art der Begriff der Planung - eine ausgearbeitete Planung für eine Strecke über Altenberg im Osterzgebirge als Ausweichstrecke für die Elbtalbahn wäre auch 1940 fern jedes Realismus gewesen. Warum hat man extra Sonderbauarten an Fahrzeugen für die Müglitztalbahn beschafft? Weil es eine völlig profane Durschnittseisenbahn war? Die topografischen Bedingungen waren (und sind) so speziell, daß Fahrzeuge der Normalbauarten nicht zweckmäßig (oder auch effizient) erschienen. Schon daher stellen sich aus meiner Sicht keine weiteren Fragen über Funktionen als eine "Ersatzstrecke". Die Regelspurstrecke durchs Müglitztal war trotzdem eine riesige Verbesserung der Verkehrsparameter dort und sicher auch auf dem aktuellen Stand der damaligen Zeit - und trotzdem war es eben eine Nebenbahn zur Ortserschließung mit extremen Parametern im oberen Streckenteil.

    Gruuß

    217 055

  • Schönen guten Abend,

    na da habe ich ja mal wieder ins Wespennest gestochen.

    Die Aussage, die Müglitztalbahn wäre als Idee für eine Ausweichstrecke gehandelt worden, stammt übrigens aus dem Buch „Eisenbahnreviere Dresden Erzgebirge“ von Reiner Preuß, 1. Auflage (1992), transpress Verlagsgesellschaft mbH, Seite 83: „Es scheint so, als ob das Tal der Müglitz wieder durch Bauarbeiten belebt wird. Als Alternative zur umstrittenen Autobahn Dresden - Prag schlägt ein bayrisches Unternehmen eine schnelle Eisenbahnstrecke für Personen- und Güterverkehr vor, die in Heidenau von der Elbtalstrecke abzweigt und über das Erzgebirge in Richtung Prag führt. Auf dieser Schnellstrecke soll die Eisenbahn die Straßenfahrzeuge - in erster Linie ist an die schweren Lastkraftwagen gedacht - im Huckepackverkehr umweltschonend befördern.“

    Also: mehr als eine Idee war es nie! Denn auch schon bei einer minimalen Planung wäre jedem aufgefallen, dass das Müglitztal nicht einmal annähernd für eine Schnellfahrstrecke geeignet ist.

    Die Idee indes war nicht totzukriegen, inzwischen hat es eine ähnlich angedachte Bahntrasse sogar in den Bundesverkehrswegeplan geschafft...

    MfG Ronny

  • Naja, dass die Strecke durch das Müglitztal gehen soll, steht da auch nicht so ganz eindeutig - eher ginge sie darüber hinweg. Die derzeit diskutierte Tunnelstrecke würde übrigens erst zwischen Heidenau und Pirna von der Bestandsstrecke abzweigen und das Müglitztal gar nicht tangieren. Dass eine moderne Eisenbahn niemals im Müglitztal gebaut werden würde, muss hier wegen Offensichtlichkeit nicht diskutiert werden. Wenn man sich aktuelle Neubauten anschaut, verlaufen diese in Gebirgen auf weiten Strecken unterirdisch.

    Viele Grüße,
    Eckhard