Betrieb der Müglitztalbahn

  • Hallo,
    abgesehen davon, dass dies unschön ist, einige Klarstellungen:

    -Seit Monaten gibt es bei der SBS Dauerausfälle wegen Personalmangel. Mal Ersatz durch Bus, Taxi oder gar nicht. Neustadt-Sebnitz liegt dauerhaft brach, letztes Wochenende war der Betrieb nach Altenberg und Kamenz zeitweise deshalb ebenfalls eingestellt!

    -Von den 5 dem Betrieb fehlenden Triebwagen hatten lediglich 2 Baumberührungen. Einer hatte einen Unfall am Bahnübergang, einer ist beim Rangieren in Kamenz entgleist (weil der Tf der SBS die Handweiche unter dem Zug gestellt hat), ein 5. Fahrzeug befindet sich zur HU in Delitzsch, also ein planbarer Ausfall.

    -Die DB Netz schneidet die betroffenen Strecken sicherlich nicht vorbildlich frei, allerdings scheint auch bei der SBS kein Lerneffekt (immerhin betreibt man die Strecken seit 2010!) einzusetzen, nach Unwettern auf Sicht zu fahren oder während dieser Wetterlagen kurzfristig den Betrieb einzustellen, wie es andere Betreiber tun. Die Unfälle passierten alle im Zusammenhang mit Unwettern, wo sich umstürzende querliegende Bäume nie vermeiden lassen, wenn man keine Schneise von 50 Metern ziehen will. Wer solche Schneisen fordert, lebt an der Realität vorbei. Die Behauptung der Streckenschnitt wird gezielt vernachlässigt, weil nicht mehr DB Regio die Verkehre erbringt wird durch Wiederholen nicht richtiger.

    -Hätte man eine richtige Werkstatt mit Lagerhaltung wäre man nicht auf komplizierte Terminfindung mit anderen Fachwerkstätten angewiesen. Diese sind im Moment allesamt so ausgelastet, dass sie nicht auf die Städtebahn in der Regel gewartet haben.

    Ich habe das Gefühl, hier werden gezielt Falschinformationen gestreut, um an Image und Zuschüssen (Pönale sind nicht nur abhängig der nicht erbrachten Leistung, sondern auch der Verantwortlichkeit) zu retten was zu retten ist.

    Viele Grüße
    Uwe

  • Hallo,

    danke an Uwe für seine Wertung, der ich mich anschließe. Jeder Betreiber von Verkehrsleistungen hat solche Probleme wie beschädigte Fahrzeuge nach Unfällen aller Art. Das ist nun ganz bestimmt keine Besonderheit bei der "Ausfall-Bahn", offiziell Städtebahn Sachsen. Hier den schwarzen Peter öffentlich an vermeintlich andere Schuldige zu verteilen, sollte von den Konkurrenten oder Betroffenen (wie DB Netz) mal auf strafrechtliche Relevanz geprüft werden. Hoffentlich glaubt es niemand, nur weil das so in der Zeitung steht.


    Grüße
    217 055

    Gruuß

    217 055

  • Hallo zusammen,

    die Never-ending-story hat einen neuen Höhepunkt: Die Städtebahn Sachsen hat den Betrieb eingestellt: https://www.saechsische.de/staedtebahn-sa…in-5098679.html

    Bei DSO wurde folgende Pressemitteilung ohne Quelle veröffentlicht:

    Presse Erklärung der Städtebahn Sachsen GmbH 

    Leider muss die Städtebahn Sachsen GmbH mitteilen, dass die Städtebahn ihren gesamten operativen Betrieb in der Nachtpause vom 24.07.2019 auf den 25.07.2019 eingestellt hat.

    Ursächlich hierfür sind verschiedene externe Faktoren, die überblicksartig wie folgt zusammen gefasst werden können: die seitens der DB Netz AG zur Verfügung gestellten Trassen auf denen die Städtebahn Sachsen GmbH den öffentlichen Personennahverkehr im ländlichen Umkreis von Dresden für den VVO in Dieselnetz durchführt, befinden sich in einem schlechten Pflegezustand, insbesondere was die dortige Vegetation betrifft - obwohl seitens der Städtebahn jährlich Millionenbeträge für die Nutzung der Trassen bezahlt werden. Es kam hier sehr häufig und wiederkehrend zu massiven Vegetationsschäden und damit zu Zugkollisionen, die sowohl für das Anlagevermögen, als auch für die Fahrgäste, eine nicht unerhebliche Gefährdung darstellen. Trotz jahrelanger Bemühungen seitens der Städtebahn Sachsen GmbH wurde hier seitens der DB Netz AG keine nachhaltige Abhilfe geschaffen. Es sind dem Unternehmen seit 2014 hierdurch Schäden in einem siebenstelligen Euro-Bereich entstanden, die in langwierigen und teuren Gerichtsprozessen verfolgt werden müssen und insoweit, die Liquidität der Städtebahn Sachsen GmbH als mittelständisches Eisenbahnunternehmen massiv belastet haben. In der Folge dessen gab es Diskussionsthemen zwischen verschiedenen Stakeholdern die nunmehr überraschend Ende der vergangenen Woche in einer rechtlichen Auseinandersetzung gemündet haben. Es gibt hier nachhaltige Indizien, dass verschiedene Interessengruppen Absprachen getroffen haben. Die entsprechenden Sachverhalte werden aktuell ermittelt, dokumentiert und aufgearbeitet. Ungeachtet dessen wurde intensiv versucht, eine Lösung zu finden, die eine sofortige Betriebseinstellung verhindert hätte. Leider war dies nicht umsetzbar. Bis zur Klärung der offenen Rechtsfragen werden daher die Fahrzeuge durch abstellen innerhalb der Bahnhöfe gesichert, um keine Gefährdung für den übrigen Schienenverkehr darzustellen. Das weitere Vorgehen wird derzeit geprüft. Ob und wann der Verkehrsbetrieb durch die Städtebahn Sachsen wieder aufgenommen wird, steht derzeit noch nicht fest. Es wird gebeten von telefonischen Anfragen Abstand zu nehmen.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Ich bin ja Verkehrsplaner und mir sind auch Streckenzustandsprobleme bekannt. DB Netz ist nicht Perfekt und musste den Sparwillen der Konzernleitung umsetzen. Aber zwischenzeitlich sehe ich hier ein ganz anderes Bild. Auch wenn die Städtebahn mit Netz etwas auszufechten hat, es gibt Ansprechpartner beim Land und weitergehende Möglichkeiten. Den Zugverkehr einzustellen und damit dem SPNV und den Fahrgästen aber auch Gewerbetreibenden in der Region Schaden zuzufügen, dass sollte das allerletzte Mittel sein.

    Hier bin ich inzwischen auch gewillt zu glauben, dass die Städtebahn auch von anderen Problemen ablenken möchte (meine Vermutung). Es ist nur schade, dass hier auf dem Rücken der Fahrgäste etwas ausgetragen wird und auch das eigentlich löbliche Mittel der Vergabe von Leistungen an Dritte, regelrecht in den Schmutz gezogen wird. das hilft keinem Betreiber - aber auch nicht dem Kunden. Ich hoffe ja, dass endlich mal Klarheit geschaffen wird und auch mal offen über alle Probleme diskutiert wird.

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

  • Hi Thomas,

    für mich klingt das eher so, dass sie in finanziellen Schwierigkeiten sind, so dass sie den Betrieb einstellen müssen, um eine Insolvenzverschleppung zu vermeiden.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Auch bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten sollte eine klare Botschaft an die Fahrgäste gehen, aber das kommt hoffentlich noch. Vergabeverfahren ist mir nicht unbekannt und auch die Problematik der Zahlungsunfähigkeit. Das Thema KEG wird mich ein leben lang begleiten.

    Ich sehe die früheren Einstellungen aber dann auch nicht unbedingt ausschließlich der Gründe der Vegetationsproblematik, auch wenn hier mit berechtigter Kritik argumentiert erden durfte.

    Die angedrohten Einstellungen des Fahrgastbetriebes fand ich dann nicht mehr gerechtfertigt.

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

  • Hallo zusammen

    Das System Eisenbahn funktioniert nicht mehr. Was haben die Entscheidungsgewaltigen

    in den letzten 50 Jahren für einen Scherbenhaufen hinterlassen??? Wofür fahren die

    Züge durch die Gegend - ja richtig - um Fahr GÄSTE zu transportieren.

    Wie kann es sein, dass ein Unternehmen eine Leistung übernimmt, wo ja mit Sicherheit

    vertraglich festgelegt ist, wie der Betrieb durchzuführen ist und wie die Rechte und Pflichten

    der Vertragspartner geregelt sind, und die können auf der „zur Benutzung vorgesehener Infrastruktur“

    wegen sicherheitstechnischer Mängel den vorgesehen Betrieb nicht durchführen ? (so lese ich das)

    Wenn plötzliche bauliche Schäden oder „Naturkatastrophen“ auftreten kann ich das verstehen, aber

    wenn es (scheinbar) nur die zugewachsene Vegetation ist, dann sollen „die da oben“ endlich aus dem

    Kreuz kommen und ihre Pflichten erfüllen – und nicht nur die dicken Gehälter einsacken.

    Wo liegt denn der Hase im Pfeffer oder auf deutsch:

    Wer hat dabei gepennt und trotzdem gutes „Beraterhonorar“ kassiert?

    Leute Leute wo sind wir hier gelandet???

    Mich wundert eigentlich dass überhaupt noch Züge fahren. Wenn jemand „vom Land“ z.B.

    aus Sachsen nach Süddeutschland „aufs Land“ will, so hat er es mit 4 oder noch mehr unterschiedlichen

    „Verkehrsbetrieben“ zu tun, wo keiner auf den anderen Betrieb Rücksicht (Übergangsanschlüsse) nimmt.

    Ganz geschweige von den Zugausfällen durch welchen Gründen auch immer.

    Fazit für mich: Ich werde nie und nimmer mit dem Zug von Minden nach Cuxhaven fahren.

    Beim Lottospielen ist es genauso aufregend aber ohne Stress und gleichwohl leichter mal wieder zu verlieren

    (ist bei den „Gewinnchancen“ bekannt und einkalkuliert).

    Man wie war das früher angenehm mit z.B. einer Bezirksmonatskarte und dem dünnen Kursbuch in den

    Ferien mal kreuz und quer durch die Region zu fahren. Ein Blick auf die Uhr, ein Blick ins Kursbuch – mal

    fix einen Umweg in Osnabrück einlegen. In 3 Minuten müßte man den Anschluß doch noch erreichen - .

    Ich kann mich noch gut an eine Fahrt erinnern. Da kam ich mit einem verspäteten D-Zug aus Hamm

    und wollte über Münster nach Rheine. Laufstrecke meines Zuges war von Wuppertal-Hagen-Hamm

    über Münster nach Hamburg mit JAAAA, mit Kurswagen nach Norddeich Mole.

    Der geplante Anschlusszug aus dem Ruhrgebiet nach Norddeich war schon weg. Der war pünktlich.

    Mein Zug war etwa 30 Min verspätet. Und was passierte? Kaum waren die Kurswagen abgehangen

    und der vordere Zugteil weiter Richtung Hamburg abgefahren, kam die 01 1056, setzte sich vor die

    2 Kurswagen und los ging die wilde Jagd.

    Leider musste ich meinen erbettelten Stehplatz auf dem Führerstand in Rheine verlassen.

    Und heute, auch wenn Du deinen Zug erreicht hast, kannst Du nicht sicher sein, wo Du wieder aussteigen

    kannst oder musst.

    Nein Danke - da steige ich nicht mehr ein – so gern ich es auch möchte.

    Nur wie soll das denn enden? Der Individualverkehr kann in Zukunft mit dem PKW so nicht mehr

    abgewickelt werden. Was wir heute vorfinden ist ein Flickwerk. Es muss in einer Hand liegen, wo nicht

    irgendwelche kleinen Vorteile einzelner mit Hintertürchen erschlichen werden. Wenn jetzt nicht klug

    gehandelt wird, wird das „ach so reiche Deutschland“ bald ein „armes Deutschland“.

    Unsere Urenkel werden uns sowieso verfluchen, mit dem was wir denen hinterlassen.

    Ja ich weiß, ich bin vom Thema abgekommen, aber solche Sachen bringen mich zur Weißglut.

    Nicht nur wegen der Temperatur zur Zeit auch bei Minus 30 Grad sondern wegen der Unfähigkeit der Verantwortlichen.

    So - das wars vom Dagvuchel und jetzt könnt Ihr ruhig auf mich einschlagen.:weg: