Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2019

  • Wenn man sich dieser Zahlen bewusst wird, dann ist es wahrlich keine Schande, die öffentlichen Zuschüsse für eine derartige Attraktion wie die HSB deutlich zu erhöhen! Einerseits, um natürlich die Mitarbeiter marktgerecht zu entlohnen und zu halten, andererseits, um den Fahrzeugpark und das Umfeld dementsprechend in Schuss zu halten. Was den Sachsen und Mecklenburgern ihre Dampfschmalspurbahnen wert sind, sollte den Anhaltinern/Thüringern ihre HSB auch wert sein!

    Hallo,

    ich hoffe, dessen werden sich die Gesellschafter nicht erst dann bewusst, wenn die HSB völlig am Boden liegt und die „Goldgrube“ ausgeschöpft ist. Denn alles neu aufzubauen und einmal weggebliebene Touristen wieder in den Harz zu locken wird um ein vielfaches teurer als jetzt die finanzielle Ausstattung der HSB auf solide Beine zu stellen.

  • Hallo,

    ich mache noch ein Fass auf: Vielleicht sollte man sich doch wieder des Themas Neubaudampfloks besinnen. Die LKM-"Neu"baudampfloks haben inzwischen ja auch rund 60 Jahre auf dem Buckel. Dass man mit ernsthaftem ÖPNV mit "normalen" Neubaufahrzeugen à la österreichischer Himmelstreppe gerade im Selketal keinen Blumentopf gewinnen wird, das denke ich auch. Aber warum nicht Dampfloks nach heutigen Konstruktionsmaßstäben neu bauen?

    Mal so in Richtung 99 2334 gedacht, wenn man zumindest optisch an die Tradition anknüpfen will...

    Viele Grüße
    Julian

  • Wenn man noch alte Loks hat, ist die Reparatur meist günstiger als ein Neubau. Bei Loks werden sowieso alle Teile irgendwann ausgetauscht, sonst wäre manche Hundertjährige schon verschwunden.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Wenn man noch alte Loks hat, ist die Reparatur meist günstiger als ein Neubau. Bei Loks werden sowieso alle Teile irgendwann ausgetauscht, sonst wäre manche Hundertjährige schon verschwunden.

    Hallo,

    als Anfang der Neunziger neugebaute Dampfloks von der SLM im Raum standen wurden seitens des Herstellers insbesondere der bessere Wirkungsgrad und der Dank Ölfeuerung mögliche Einmannbetrieb als Einsparquellen angeführt. In der damaligen wirtschaftlichen Betrachtung flossen auch noch wesentlich geringe Instandhaltungskosten der noch heute eingesetzten Dampfloks ein. Es ist wie mit der heute angestrebten gläsernen Werkstatt: Die Anfangskosten wären hoch gewesen und der Rest eine Frage der Amortisierung.

    Zu der Zeit war der Verschleiß der Babelsberger Loks und das sichtbare Ende der wirtschaftlichen Nutzungsdauer ein Thema. Man begegnete dies konservativ in dem man die Loks ca. 10 Jahre später mehr oder minder neu aufbaute. Wie bei allen Neubauloks der DR stand insbesondere der Blechrahmen im Focus. Mangelhaftes Material soll die Hauptursache für die Probleme gewesen sein. Ob beim Nachbau dieser alte Rahmen einfach nur mit nun verfügbaren Materialen und Techniken kopiert wurde oder auch nach konstruktiven Mängeln oder Verbesserungsbedarf Ausschau gehalten wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Zwickt es nicht heute da erneut?

    Seitens der IG HSB gab es Anfang 1991 ein Konzept zur Zukunft der Schmalspurbahnen im Harz, was in der damaligen verwirrenden Situation Eindruck hinterließ und Alternativen aufzeigte. Hauptziele darin waren natürlich die Erhaltung des Gesamtnetz, der Fortbestand des Dampfbetriebs und die Wiederaufnahme des Brockenverkehrs. Aber es standen darin neben den herkömmlichen Dampfzügen zum Brocken auch komfortable Wagenzüge nach Schweizer Vorbild, bespannt mit den damals neu verfügbaren 199.8 drin. Vielleicht müssen es ja nicht nur Triebwagen sein, wie hier diskutiert wurde? Wie es heutzutage um die Kannen steht, ist auch noch etwas anderes.

    Viele Grüße

    Volker

  • Hallo,

    Ob beim Nachbau dieser alte Rahmen einfach nur mit nun verfügbaren Materialen und Techniken kopiert wurde oder auch nach konstruktiven Mängeln oder Verbesserungsbedarf Ausschau gehalten wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

    meines Wissen hat man einfach nach alten Zeichnungen nachgebaut und ist dav8n ausgegangen dass durch besseres Material und bessere Fertigungstechnologie die bekannten Probleme mit den Rahmen nicht mehr auftreten. Es hat sich wohl mittlerweile gezeigt dass auch bei den nachgebauten Rahmen, wenn auch nicht in dem Umfang wie bei den Originalrahmen, Risse auftreten.

    Gruß Michael

    26305-signatur-def-jpg

  • Hallo,

    manches ist zwar als Fragestellung ganz interessant, manche Antworten auch.

    Aber: glaubt wirklich jemand (mit etwas längerem Nachdenken) an einen wirtschaftlich darstellbaren und realistischen Neubau von Dampfloks?

    Ich verweise dabei auf das zwar nicht unmittelbare, aber doch absehbare Ende der Verfügbarkeit von Lokkohle. Wenn im Zuge der Reduzierung der Freisetzung von Kohlendioxid der Abbau von Kohle reduziert wird und irgendwann dann aus wirtschaftlichen Gründen endet, dann gibt es auch keine Kohle für Lokomotiven mehr. Aktuell gibt es halt Gruben, die eine passende Kohlesorte fördern und man kann für den aktuellen Bedarf von Lokomotiven eben "einfach" einkaufen. Entfällt irgendwann die Förderung solcher Kohle aus anderen Gründen, wird der insgesamt geringe Bedarf an Lokkohle sicher nicht dazu führen, daß eine Grube nur dafür in Betrieb gehalten wird - so eine Grube ist nämlich verdammt aufwendig zu betreiben. Die Preise, die dann fällig werden, wenn nur für den Einsatzzweck Lokkohle eine Grube betrieben würde, kann sich wohl keiner mehr leisten. Und das gilt unabhängig von irgendwelchen Gesetzen, die möglicherweise mal das Verbrennen von fossilen Brennmaterialien ganz verbieten.

    Ich denke, daß das Thema Dampflok mit Kohlefeuerung in spätestens 20 Jahren ganz aktuell (oder aber keins mehr) sein wird - und zwar als endgültiger Abschied. Mit einer solchen Perspektive über Neubauten nachzudenken? Kann man machen, muß man aber nicht!

    So weit meine Meinung dazu. Gleiche oder widersprechende Meinungsäußerungen dazu sind für mich kein Problem.

    Gruuß

    217 055

  • Hallo

    Sehr interessante Fotos und sehr aufschlussreich über das Thema der Rahmenprobleme . Die Erklärung setzt mich ins Bild und ich denke mal, auch andere . Das Problem ist mit einem Neubaurahmen nach alten Muster wohl nicht gelöst , sondern nach neuen Erkenntnissen auch anders in Details konstruiert werden . Der Vorschlag einer Neubaumaschine nach historischem Vorbild wie beim Molli ist mit Sicherheit nicht ganz billig , aber durchaus diskutabel. In den letzten Jahrzehnten ist ja viel an den Maschinen repariert worden und wenn die Substanz schwindet ,sollte man über einen Neubau nachdenken , man muss es nur wollen.

    Glück auf

    Armin Ahlsdorf

    Wo ist der wesentliche Unterschied?

    Einerseits baue ich eine Lok der BR 99.32 für den Molli komplett neu nach, weil man eine zusätzliche Lok benötigt. Andererseits werden vorhandene Loks im Rahmen einer "Rekonstruktion" ebenfalls komplett neu gebaut und lediglich einige Kleinteile und Schilder von den vorhandenen Loks übernommmen, siehe die betriebsfähigen Loks der BR 99.77-79, die (bis auf vereinzelte Ausnahmen) im wesentlichen komplette Neubauten von Anfang der 90er sind.

    Bei den Harz-Bullen macht man den "Neubau" wiederum scheibchenweise. Erst neue Rahmen, dann neue Zylinder sowie hier und da neue Großbauteile, irgendwann werden auch neue Kessel fällig sein.

    Im Endeffekt ist egal, wie man es macht. Es kommt so oder so ein ähnliches Ergebnis bei raus!

    Ohne diese aufwendigen Neubauten, ob nun auf einen Schlag oder scheibchenweise über mehrere HU-Perioden, würden die Loks auch kaum so viele Jahre im stressigen Plandienst durchhalten.

  • Da reicht ein einfacher Blick über den deutschen Tellerrand hinaus, wo der hysterische Klimahype nicht angekommen ist. In vielen Teilen der Welt sind massenhaft neue Kohlekraftwerke und die Erschließung neuer Kohlemienen geplant. Da wird es theoretisch auch in vielen Jahrzehnten keine Probleme geben, für Dampfloks geeignete Lokkohle zu bekommen. Die kommt dann halt bloß aus Russland, China, Indien oder Afrika.

  • Da reicht ein einfacher Blick über den deutschen Tellerrand hinaus, wo der hysterische Klimahype nicht angekommen ist. In vielen Teilen der Welt sind massenhaft neue Kohlekraftwerke und die Erschließung neuer Kohlemienen geplant. Da wird es theoretisch auch in vielen Jahrzehnten keine Probleme geben, für Dampfloks geeignete Lokkohle zu bekommen. Die kommt dann halt bloß aus Russland, China, Indien oder Afrika.

    Das bleibt mal noch abzuwarten. Selbst wenn Mitteleuropa "nur" der Vorreiter sein sollte, wird die auslösende Problemstellung nicht anders. Auch ist es völlig unrelevant, ob es nun 5 Jahre länger Kohle "gibt" oder 5 Jahre weniger. Ein Dampflokneubau wäre auf jeden Fall ein Objekt für Spekulationsfinanzierung bzw. Risikokapital.

    Admin: Die Diskussion zu den Rahmenproblemen wurde abgetrennt: Rahmenprobleme

    Gruuß

    217 055