Rahmenprobleme

  • Hallo Armin

    Habe gerade mal etwas rumgesucht und die Materialstärke des

    Barrenrahmen der 222 mit ebenfalls 60mm gefunden.

    Die Materialstärke des alten Blechrahmens ist mit 30mm angegeben.

    Die Ausarbeitung des neuen Blechrahmens steht mit

    Cideon Engineeering Bautzen auf dem Meininger Plan vom 08.04.2008.

    Es wurde ja seiner Zeit noch Rahmenverstärkungen "gewünscht". In

    wie weit das erfolgte und ob dieses auch beim neuen Blechrahmen

    mit eingeflossen ist weiß ich leider nicht.

    Mit solchen Infos sind die Betreiber bzw Werkstattpersonal immer sehr

    "zurückhaltend".

    Wünsche was und tschüüüüüüüüssss :weg:

  • Hallo Rafael und die anderen

    Vielen Dank für eure Mühen und Erklärungen.Das die Rahmen so dick sind beeindruckt doch ganz schö.Hätte ich nicht gedacht.So wie ich das verstehe ging der Name aus dem Wort Barren hervor.

    Wer denkt da nicht als Laie nicht unwillkürlich an Gold.

    Ich hatte ja hin und wieder mit solche dicken Material zu tun.Manchmal mußten wir bestimmte Teile nach Maßgabe mit der Hand brennen.Und das dauerte und war eine Kunst.

    Aber was sind den nun die Achsgabelstege auf dem Foto mit dem Barrenrahmen.

    Gruß
    Harald a.F.

  • Hallo Harald und alle Mitleser

    da Du Kenntnisse im Metallbau Hast, wirst Du

    ja auch wissen, daß Material bis 100mm Stärke

    als Blech bezeichnet wird...

    Übrigens ein Achgabelstegverbindet den unteren

    Rahmenausschnitt. So wie hier:


    Und auch hier sind die rissgefährdeten Bereiche:


    Achja -nur so zur Info: Kohle ist nicht gleich Kohle...

    denn auf die Werte kommt es an....

    Verbrennen kannst Du jede Kohle aber ob die geforderte

    Dampfmenge erzeugt werden kann - und vor allen Dingen

    was dann noch bezüglich der Schlacke passiert, kann Dir

    jeder Heizer erzählen...:crazy1:

    So jetzt mach ich Wochenende

    Und tschüüüüssss ruft der Dagvuchel :weg:

  • Hallo

    Also wieder Danke für die Erklärungen.Ich habe zwar auch einige Zeit an der Schlagschere gearbeitet und unser dickstes B,ech war 1

    Gruß
    Harald a.F.

  • da war jemand schneller.Also die Bleche waren 10 bis 12 mm dick.Wenn du eingeteilt warst hast du quasi erst die Bleche von ca.6 m länge aus dem Waggon mit entladen dann weiterverarbeitet.Die Pakete hatten eine Dicke von 80 bis 150 mm und wurden je nach weiterbearbeitung gebrannt also zerbrannt das nannte man auch Brennschneiden mittels Gasgemisch Atze(gelb) Blau waren die Gasflaschen bemalt also Acetylen und Sauerstoff.

    Nun wenn du den ganzen Tag mit solchen teilen an der Schlagschere zu tun hattest hast du wirklich gewußt was arbeiten ist.Aber wenn ich auch manchmal an einer Brennschneidemaschiene zu tun hatte habe ich zu solchen dicken Dingen nie Blech gesagt.Bei uns nannte man sie Tafeln.

    Also die Lokrahmen sind ja da ganz schön schwer und müssen Kräfte aufnehmen.Aber welche Kräfte sind für die Risse verantwortlich.

    Die Ausformung der Rahmen erinnert mich an die Klammern die wir in"Sozialistischer Hilfe"auf kurzem Dienstwege für die Schmalspurbahn angefertigt haben.Diese Klammern dienten dazu die Rollwagen zu verbinden damit sie beladen werden konnten und wurden trotz ihrere Materialstärke im Laufe ihrer Verwendung aufgebogen und mußten eben erneuert werden.

    Der Achsgabelsteg ist so eine Art Sicherung und soll was verhindern?oder wie muß ich das verstehen,

    Ein Laie bittet um weitere Aufklärung.

    Gruß
    Harald a.F.

  • Hallo zusammen – ich wollte Euch noch etwas langweilen:

    Da hat uns der Peter ein schönes Bild vom Rahmen der 222 gezeigt. Ich hätte

    da schon wieder Bauchschmerzen bei den Gewindelöchern in den Bereichen

    wo die starken Zugkräfte auftreten.

    Aber der Entscheidungsgewaltige dafür war sicher früher in der Klopapierentwicklung

    für die Abrissperforierung zuständig, denn es reiß ja überall – nur nicht an der

    Perforierung. :wink: Ja mir ist bekannt, dass es da auch neutrale Zonen gibt.

    Zum Achsgabelsteg möchte ich noch anführen, dass diese dafür sind, dass die

    auftretenden Zugkräfte, die unten im Rahmen einfließen nicht über die

    Achslagerausschnitte weitergeleitet werden sondern unten direkt gerade weiter

    geleitet werden. Wenn ich das richtig sehe, werden die Zugkräfte durch angearbeitete

    Knaggen und nicht durch die Passschrauben übertragen. Dafür sind die aber meines

    Erachtens bei den 99er Blechrahmen unterdimensioniert. D.h. nur ein Steg –

    im Gegensatz dazu bei meinem Bild vom Barrenrahmen wo 2 Stege je Seite und Ausschnitt

    montiert sind. Jede Richtungsänderung aus der Geradlinie bringt unnötigen Stabilitätsverlust.

    Es sollte auch eine Lok nicht ohne Achsgabelstege unnötig angehoben werden.

    Nun beim Ein- und Ausachsen müssen die Stege zwangsläufig demontiert werden.

    Alles Weitere kann man in Fachbücher nachlesen:sing:

    Bis denne viele Grüße vom Dagvuchel :weg:

  • Ich hab mal die ankommenden Kräfte in Dag sein Bild eingezeichnet.

    36304324io.jpg

    Guten Tag Reiner,

    Im Prinzip wirst Du recht haben. Aber meines Erachtens nach geht es nicht nur um die Kräfte aus dem Kurbeltrieb, sondern um sämtliche am Rad angreifende Kräfte, um diese in für den Rahmen verträglichen Größen zu halten. Mir ist kein(!) Achslagerausschnitt bekannt, der an einer Seite offen ist ... also bei durch Gelenkwellen angetriebenen, durch Einzelantrieb angetriebenen, bei nicht angetriebenen, bei gebremsten und ungebremsten Radsätzen. Klarerweise sind natürlich die Umbüge/Ecken der Achslagerausschnitte ein Ort in der Konstruktion, wo die Krafteinwirkung sich fokussiert.

    Manchmal hilft auch ein Blick über den Tellerrand zum Verständnis: In Österreich gibt es keine Achsgabelstege. Da heißen die Dinger Unterzugeisen - mit der durch sie im Beanspruchungsfall realisierten Zugkraft halten sie den Achslagerausschnitt zusammen.

    Beste Grüße

    Klaus